Februar 2018: 28 Tage = 28 Western / Teil 1

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4. Februar 2018

Ich bin schon immer ein großer Western-Fan gewesen!

Das liegt vielleicht daran, daß ich als Kind/Heranwachsender "damals" zuhause entweder nur Unterhaltungsshows (Dalli Dalli, EWG etc.), deutsche Filme oder eben Western im TV mitgucken durfte. Auf jeden Fall liegt es daran, daß gerade Filme aus diesem speziellen Genre eine unbestrittene Qualität in Ihrer Machart aufweisen, die mich von Anfang an - und vor allem heute noch immer - in ihren Bann zog!

Dies kann man am ehesten am Bild erkennen. Schaut Euch mal einen schönen alten Western an: wie "sanft" die Farben wirken, als ob ein Schleier über allem liegen würde. Das ganze Setting (welches früher übrigens um Längen besser war als bei heutigen Produktionen) taucht in ein Licht, bei dem ich mich sofort wohl fühle. Die Gesichter der Handelnden sind weicher, die Landschaften klarer und ich habe umgehend das Gefühl, daß Zeit und Ort richtig sind und ich mich quasi "mittendrin" befinde (ich hoffe, Ihr wißt, was ich meine!?)... Kein Film eines anderen Genre erzeugt so etwas bei mir!

 

Nun habe ich, Stand 31.01.2018, einen SUF von sage und schreibe 83 Filmen (!!!) - so hoch war er noch nie - und 22 davon sind Western, die ich im Zuge diverser Multibuy-Aktionen in der jüngsten Vergangenheit erworben habe. Zusätzlich habe ich immer mal wieder den einen oder anderen im TV auf meinem Festplatten-Rekorder/Receiver aufgenommen, so daß dort nun auch schon 27 Western auf Sichtung warten und weitere 8 Filme noch programmiert sind, die alle während des Projektzeitraums Februar noch aufgenommen werden. Ergänzt wird dies natürlich noch durch die Western, die bereits seit längerem Bestandteil meiner Sammlung sind und die schon gesichtet wurden. Ich habe sie nun nicht noch extra explizit gezählt, ich schätze sie aber so auf um die 25.

Und als mir all das bewußt wurde dachte ich, daß es in Verbindung mit dem tagesanzahlungewöhnlichen (gibt es das Wort schon? Falls nicht: Copyright!) Monat Februar eine gute Grundlage für ein Projekt ergeben würde.

Zur besseren Übersicht und Orientierung vermerke ich den Titel und das Jahr, die namhaftesten Schauspieler/Innen und ob es sich um eine TV-Aufnahme, eine DVD oder Blu-Ray handelt. Eventuell gebe ich am Ende noch den zusätzlichen Hinweis "Kaufkandidat", wenn es sich um eine TV-Aufnahme handelt, die mir so gut gefallen hat, daß sie bei Vorhandensein einer Blu-Ray zukünftig zur Sammlung kommt.

Und das alles in chronologisch korrekter Reihenfolge!

Ich werde bei den einzelnen Filmen keine Wertung in Form von Schulnoten o. ä. vornehmen, da ich es äußerst schwierig und auch ungerecht finde, Filme des Genres mit unterschiedlichen Themen und Schauspieler/Innen zu vergleichen, weil sonst z. B. gute Filme, die mir gefallen haben, eine Abwertung gegenüber Filmen wie beispielsweise "Winchester 73" oder "Long Riders" erfahren, da diese zu meinen absoluten Lieblings-Western gehören.

Los geht's also nun mit meinem Projekt:

 

28 T a g e  =  28 W e s t e r n

 

Prolog: 29.01.2018 "Spiel mir das Lied vom Tod (Once upon a time in the west)", 1968 (Regie: Sergio Leone / Blu-Ray)

Henry Fonda, Charles Bronson, Claudia Cardinale, Jason Robards

Da der Film für meine Frau zum Mitgucken zu lang und für meine 3 Kurzen definitiv zu gewalttätig ist, habe ich ihn - quasi zur Einleitung - alleine gesichtet. "Spiel mir das Lied vom Tod" gilt allgemein hin als Meisterwerk, ich kann mich dieser Auszeichnung nur bedingt anschließen. Zum einen hat der Film mit einer Spielzeit von 2 Std. 46 Min. durchaus seine Längen und die Geschichte hätte auch in 30 Minuten kürzer erzählt werden können, zum anderen erschließt sich einem erst relativ spät nach ca. 1 1/2 Stunden, wohin die Reise geht und wer welche Motivation hat. Letzteres muß nicht zwangsläufig negativ bewertet werden, doch hat es mich schon damals bei der Erstsichtung gestört. Auch finde ich den gesamten Score von Ennio Morricone nicht besonders bemerkenswert. Das mehrfach wiederkehrende Thema mit der Mundharmonika und der E-Gitarre (wie zeitgemäß für einen Western...hehe) ist natürlich sehr prägnant und hat zu Recht seine Bedeutung als herausragendes Element eines Soundtracks, keine Frage!, aber der Rest des Score ist weder besonders erinnerungswürdig noch trägt er zur wesentlichen Untermalung des gesehenen bei. Selbstverständlich ist der Film ein guter Vertreter des Genres, ein Meisterwerk stellt er zumindest für mich jedoch nicht dar.

 

Do., 01.02.2018

Film #1:  "Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven)", 1960 (Regie: John Sturges / DVD )

Charles Bronson, James Coburn, Yul Brynner, Steve McQueen, Eli Wallach, Robert Vaughn, Brad Dexter und Horst Buchholz (!)

Als Einsteiger wollte ich gleich mit einem Paukenschlag beginnen und habe mich daher für ein absolutes Meisterwerk entschieden: "Die glorreichen Sieben"!

John Sturges schuf vor knapp 60 Jahren einen Film, der zu einem der bekanntesten und beliebtesten Vertretern des Genres wurde. Für mich persönlich zählt er zu den besten Western und gleichzeitig auch zu den besten Filmen aller Zeiten! Ein zeitloser Klassiker, den man sich immer wieder abschauen kann und den ich mir auch in 60 Jahren bestimmt noch angucken werde (*hüstel*).

Der Film basiert auf Akira Kurosawas Original "Die Sieben Samurai" von 1954 (dies wird sogar im Vorspann erwähnt), die Handlung wurde jedoch aus dem fernen Osten in den Wilden Westen verlegt: ein kleines mexikanisches Dorf wird von dem Banditen Calvera und seinen Leuten tyrannisiert. Daher beschließen die Einwohner, sich Gewehre zu kaufen, um sich zu wehren, kehren dann aber mit den titelgebenden sieben Pistoleros zurück, um Calvera endlich Einhalt zu gebieten... (will hier nun nicht spoilern, daher belasse ich es bei der Kurzbeschreibung).

Was macht den Film nun so besonders?

Da ist natürlich zum einen die Auswahl der Darsteller (siehe oben): Alleine Yul Brynner gehen zu sehen war schon das Eintrittsgeld für den Film im Kino damals wert! Herrlich! Steve McQueen als Vin, Charles Bronson als Bernardo und James Coburn als Britt... Ikonen des früheren Kinos! Und nicht zu vergessen Horst Buchholz in seiner ersten Rolle in den USA, der hier den Etablierten hin und wieder sogar die Schau stiehlt. Einfach große Klasse!

Dann natürlich auch der Humor: die Unterhaltung zu Beginn des Films zwischen dem Reisenden und dem Bestatter gucke ich immer wieder gerne - ein toller Dialog! Wieder Horst Buchholz... "Toro!" Dazu immer wieder einzelne Zeilen oder kurze Dialoge, die zum "Wohlfühlfaktor" des Anguckenden beitragen und die mir sofort ein gutes Gefühl vermitteln. Steve McQueen war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht ein so bekannter Schauspieler wie Yul Brynner, der unbestritten der Star des Films war, und so dachte sich McQueen die Sache mit seinem Hut aus: er fummelte öfter mit ihm rum, um somit die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken... und brachte Yul Brynner damit zur Weißglut! (Vielleicht ein Grund dafür, daß Brynner sich bei der Fortsetzung vehement gegen die erneute Beteiligung von McQueen einsetzte!?)

Nicht zu vergessen natürlich der einmalige Score von Elmer Bernstein mit dem unverwechselbaren Thema und der Tatsche, daß sein Score - im Gegensatz zu Enrico Morricones bei "Spiel mir das Lied vom Tod" - den gesamten Film trägt, in dem er auch ruhigere Passagen untermalt.

Der Film paßt für mich von Anfang bis Ende! Wenn zum ersten Mal die eindringliche Musik einsetzt habe ich ein Grinsen von einem Ohr zum anderen und ich freue mich auf einen 2 Stunden dauernden, hervorragenden Western!

 

Film #2:  "Der schwarze Falke (The Searchers)", 1956 (Regie: John Ford / Blu-Ray )

John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles, Nathalie Wood

Ein für John Wayne sehr untypische Darstellung des Helden, da er sich hier als indianerhaßender Ex-Soldat, zusammen mit einem indianerblut in sich tragenden Adoptivbruder zweier Schwestern, als deren Onkel auf die Suche nach ebendiesen beiden durch Comanchen verschleppten Mädchen begibt und der erst schießt und dann noch nicht mal fragt... Der Film besticht durch seine für einen solch alten Streifen messerscharfe Optik und eine recht einfache Story, die zusammen mit ein paar gut dosierten humorvollen Momenten durchaus zu unterhalten weiß. Nicht der Beste Film von John Wayne, aber sehr wohl empfehlenswert.

 

Film #3: "Slow West", 2011 (Regie: John Maclean / Blu-Ray)

Kodi Smit-McPhee, Michael Fassbender, Ben Mendelsohn

(Erstsichtung/Blindkauf) Ein recht authentisch wirkender Western der ungewöhnlicheren Art und neueren Datums, der in durchaus ansprechender Optik die Geschichte des 16jährigen (!) Schotten (!) Jay erzählt, der seine Herzdame Rose sucht, die (ungeklärterweise) in Amerika unterwegs ist und der dann zusamnen mit dem undurchsichtigen Silas auf die schmerzhafteste Art und Weise erkennen muß, daß sie nicht die ist, für die er sie gehalten hat...

 

Fr., 02.02.2018

Film #4: "The Homesman", 2014 (Regie: Tommy Lee Jones / Blu-Ray Steelbook)

Tommy Lee Jones, Hilary Swank, Miranda Otto, Tim Blake Nelson, Meryl Streep

Tommy Lee Jones mit seiner (mittlerweile schon) 4. Regiearbeit... und er hat es gut gemacht! Ein ruhiger, unspektakulärer Film über eine Frau (Swank), die zusammen mit einem Unbekannten (Jones) 3 verrückte Frauen nach Iowa bringt - ich mag solche Filme!

 

Film #5: "Butch Cassidy and The Sundance Kid", 1969 (Regie: George Roy Hill / UK-Steelbook)

Robert Redford, Paul Newman, Katherine Ross

Butch Cassidy (Newman) und Sundance Kid (Redford) übertreiben es mit ihren Überfällen auf die Union Pacific Railroad Company und werden bald darauf gnadenlos gejagt. Ihre Flucht verschlägt Sie ins hinterste Bolivien und endet in einem der coolsten Showdown der Western-Geschichte. Ein ungewöhnlicher Western (Stichwort: Raindrops keep fallin' on my head), der mich sofort gepackt hat. Einer meiner All-Time-Top-5-Western!!! (Der selbe Regisseur hat später mit beiden Hauptdarstellern noch den ebenfalls überwältigenden "Der Clou" gedreht... aber das nur nebenbei!)

 

Film #6: "Rancho River", 1966 (Regie: Andrew V. McLaglen / TV)

James Stewart, Maureen O'Hara, Brian Keith, Jack Elam 

Sam Burnett (Stewart) bringt den preisgekrönten Hereford-Zuchtstier der englischen Züchterin Martha Price (O'Hara) zum Bestimmungsort, einer Ranch in Texas. Dabei spielt er sein eigenes Spiel...

Typischer James-Stewart-Western, der mir bis dato gänzlich unbekannt war, sich aber durchaus gut gucken läßt - auch, wenn die Tochter der Züchterin, Hillary, auf die Dauer etwas nervt.

James Stewart steht unangefochten bei mir auf Platz 1 der besten Westernhelden! :-)

 

Film # 7: "Der Mann, der Liberty Valance erschoß (The man who shot Liberty Valance)", 1962 (Regie: John Ford (die 2.!) / Blu-Ray)

James Stewart, John Wayne, Lee Marvin, Vera Miles, Woody Strode

Der gewaltablehnende Anwalt Ransom Stoddard (Stewart) trifft auf Liberty Valance (Marvin), einen Ganoven, der die ganze Stadt, in die Stoddard gezogen ist, tyrannisiert. Unterstützung erhält Stoddard dabei von Tom Doniphon (Wayne) und der resoluten Hallie (Miles). Viele Jahre später kehrt er, mittlerweile als Senator, zu Tom Doniphons Beerdigung in die Stadt Shinbone zurück. Er erinnert sich und erzählt seine Geschichte...

Trotz der überwiegend ruhigen Erzählweise stellt dieser Schwarz-Weiß-Film (nicht nur für mich!) einen der besten Western aller Zeiten dar! Nur vordergründig geht es um Idealismus und Unterdrückung, letztendlich steckt viel mehr hinter dem, was wir sehen. Auch dies ist einer meiner All-Time-Top-5-Western!!!

 

Film #8: "The Keeping Room", 2014 (Regie: Daniel Barber/ Blu-Ray) 

Brit Marling, Hailee Steinfeld, Muna Otaru, Sam Worthington 

(Erstsichtung/ Blindkauf) Dies ist einer der Filme, dessen Trailer mehr verspricht, als der Film halten kann. Es geht um zwei Schwestern, die zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs zusammen mit einer Schwarzen mehr schlecht als recht alleine auf einem ehemaligen Herrensitz im Süden klar kommen. Dann treffen sie auf zwei masochistische Yankee-Soldaten, die mordend und vergewaltigend durch's Land ziehen. Ich weiß nicht, was uns der Regisseur mit diesem Streifen sagen möchte. Auch ist mir schleierhaft,  warum sich Sam Worthington diesen Film ausgesucht hat. Bis jetzt der schwächste Film meines Western-Projekts, mit Abstand. Erneute Sichtung eher ausgeschlossen.

 

Sa. 03.02.2018

Film #9: "In a valley of violence", 2016 (Regie: Ti West/ Blu-Ray)

Ethan Hawke, Taissa Farmiga, Karen Gilian, James Ransone & John Travolta 

(Erstsichtung/Blindkauf) Der einsame Cowboy Paul kommt zusammen mit seinem Hund ist das kleine Städtchen Denton, irgendwo im nirgendwo, in dem ein selbstgefälliger Marshall das Sagen hat. Dessen Sohn Gilly legt sich mit dem Cowboy an, so daß diesem keine andere Wahl bleibt, als Rache zu nehmen...

Ein überraschend guter John-Wick-mäßiger Rachewestern, der in wirklich guter Kulisse eine glaubhafte Story erzählt. Alle Darsteller sind passend besetzt und hier hat mich neben Ethan Hawke vor allem Taissa Farmiga (der jüngeren Schwester von Vera Farmiga, die ich ebenfalls sehr schätze) überzeugt.  Alles in allem ein ordentlicher Vertreter des Genres, der mit Sicherheit des öfteren mal in den Player kommt. Klare Empfehlung!

 

Film #10: "The Wild Bunch", 1969 (Regie: Sam Peckinpah /UK-Blu-Ray)

William Holden, Robert Ryan, Ernest Borgnine, Ben Johnson, Emilio Fernandez

Der Film handelt von einer Gruppe gesetzloser und raubender Ex-Soldaten, die im Auftrag eines mexikanischen Generals Waffen von der US-amerikanischen Armee stehlen. Am Ende müssen sie dies mit ihrem Leben bezahlen.

Dieser deswegen sehr umstrittene Western besticht durch eine unglaubliche brutale Eröffnungssequenz und ein noch viel gewalttätigeres Showdown mit einer hohen Anzahl an Opfern - so etwas hat es (glücklicherweise!) sowohl vorher und hinterher nicht mehr in Western gegeben. Auch das absolut herabwürdigende Verhalten aller Männer gegenüber Frauen ist für dieses Genre äußerst ungewöhnlich.

Auch wenn er mittlerweile zu den besten Western gezählt wird, habe ich aufgrund vorgenannter Punkte nun auch bei der 2. Sichtung noch immer so meine Schwierigkeiten mit dem Film. Er wird wohl nie zu meinen Lieblings-Western gehören!

 

Film #11: "Die fünf Geächteten (Hour of the gun)", 1967 (Regie: John Sturges (die 2.!) / TV)

James Garner, Jason Robards, Robert Ryan

Eine der unzähligen Verfilmungen über Marshall Wyatt Earl, der zusammen mit Doc Holiday in Tombstone für Recht & Ordnung sorgt. Nach dem Mord an einem seiner Brüder verfolgt er die Mörder, um sie nacheinander zu erledigen. Seine letzte Station führt ihm zum Anführer Ike Clanton nach Mexico... Solider Western!

 

Film #12: "Der Mann aus dem Westen (The man of the west)", 1958 (Regie: Anthony Mann / TV)

Gary Cooper, Julie London, Lee J. Cobb, Robert J. Wilke 

Der ehemalige Outlaw Link Jones (Cooper) ist unterwegs, um für seine Gemeinde eine Lehrerin zu besorgen. Während einer Zugfahrt gerät er in einen Überfall, bei dem sein ganzes Geld, das er für die Bezahlung der neuen Lehrerin dabei hatte, geraubt wird und er wird zusammen mit der Sängerin Billie und dem Mitreisenden Sam zurückgelassen. Auf dem Weg zu Fuß zurück in die Zivilisation treffen sie auf Links alte Bande, die auch für den Zugüberfall verantwortlich ist, und Link tut zum Schutz der beiden anderen so, als ob er wieder bei der Bände einsteigt. Im verlassenen Goldgräberstädtchen Lassoo kommt es dann zur finalen Auseinandersetzung. Am Ende fahren Link und Billie zusammen (?) mit dem Planwagen in seine Heimat zurück.

Anthony Mann, der auch für so tolle Western wie "Winchester 73" (!), "Über den Todespass" & "Meuterei am Schlangenfluß" verantwortlich ist, hat hier mit recht geringem Einsatz einen doch typischen Vertreter des Genres geschaffen: der einsame Cowboy siegt gegen alle und rettet das Mädchen... Nicht zwingend sammlungsrelevant, aber dennoch von Zeit zu Zeit gut zu gucken!

 

So., 04.02.2018

Film #13: "Ride with the Devil", 1999 (Regie: Ang Lee (!!) / Blu-Ray)

Tobey Maguire, Skeet Ulrich, Jeffrey Wright, Jewel, James Caviezel, Jonathan Rhys Meyers, Simon Baker & Tom Wilkinson

Der Film spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, jedoch wird die Geschichte aus der Sicht einiger Mitglieder der irregulären Truppen des Südens, Guerilla-Kämpfern, den sog. Bushwhackern erzählt.

Im Kern sind das Jack Roedel (Maguire) mit seinem Freund Jack Bull Chiles (Ulrich), die sich aufgrund des einmarschierenden Unionstruppen aus dem Norden und der vorherigen Morde fanatischer Südstaatler an den Familien ihrer Gemeinde, eben diesen Bushwhackern anschließen und dort mit ihren neuen Freunden George Clyde (Baker) und seinem Nigger Holt (Wright) in den Kampf gegen den Norden und deren Freiheitskämpfern, den Jayhawkers, ziehen.

Der Film ist aufgrund mehrerer Umstände sehr ungewöhnlich: Zum Einen ist der Film von Ang Lee (einem meiner Lieblings-Regisseure), der eher für ruhigere Töne bekannt ist. Dies zeigt sich auch in einigen Einstellungen und Passagen, wenn sich die Männer beispielsweise während des Winters verstecken müssen. Dennoch wird in dem Film auch ein recht hohes Maß an Gewalt dargestellt - in den Gefechten z. B. -, welches aber durchaus zur Darstellung des gnadenlosen Kampfes der beiden rivalisierenden Staatenbunde sinnvoll ist. Bemerkenswert ist ebenfalls die Auswahl der Darsteller: jeder Schauspieler paßt sehr gut in seine Rolle (obwohl man die meisten nicht in einem Western vermuten würde) und auch wenn es den anderen gegenüber ein wenig unfair ist, ist hier noch auf jeden Fall Jonathan Rhys Meyers hervorzuheben, dessen Darstellung eines Sadisten fast schon beängstigend gut ist! Des weiteren bekommt man nicht, wie sonst in den meisten Western, nur einen kurzen Zeitauschnitt präsentiert, sondern der Film begleitet die Protagonisten über mehrere Jahre hinweg, was zu einer wesentlich tieferen Charakterzeichnung beiträgt.

Abschließend möchte ich anmerken, daß ich es sehr schade finde, daß dieser Film so wenig Wertschätzung erfährt und ihn nur die Wenigsten kennen werden. Selbst auf dieser Seite haben ihn außer mir nur weitere 54 Mitglieder. Vielleicht kann sich ja mal der eine oder andere den Trailer dazu ansehen...

"Ride with the Devil" ist ein sehr guter Film, ein hervorragender Western und trotz seines vergleichsweise "jungen" Alters - ich bin ja mehr den Western älteren Datums zugetan - ist er nur ganz knapp an meinen All-Time-Top-5-Western vorbeigeschrammt!!!

 

Film #14: "Sechs schwarze Pferde (Six black horses)", 1962 (Regie: Harry Keller / TV)

Audie Murphy, Dan Duryea, Joan O'Brien 

Der Cowboy Ben Lay geht ohne Pferd, nur mit einem Sattel, durch die Prärie.  Als er eine kleine Herde Pferde sieht gelingt es ihm, eines zu fangen und einzureiten. Er wird jedoch von einer kleinen Gruppe Männer des Pferdediebstahls bezichtigt und soll gehängt werden. Der Fremde Frank Jesse kommt ihm unerwarteterweise zu Hilfe und gemeinsam reiten sie in die Stadt Perdido. Dort angekomnen wird, nachdem Ben in den Besitz eines Hundes gelangt ist, auf sie geschossen, doch sie können die Angreifer töten. Daraufhin werden sie von der Witwe Kelly angeheuert, sie für 2.000 $ durch feindliches Indianerland zu ihrem Mann in die nächste Stadt zu bringen. Nachdem sie sich der Indianer erwehren mussten stellen die beiden fest, daß die Witwe ihr eigenes Spiel spielt...

Mein erster Audie Murphy Film während dieses Western-Marathons. Einfache Story, einfach umgesetzt. Schießereien, "unfähige" Indianer (wie leider so oft in den frühen Jahren des Western) und das unvermeidliche Happy End - alles, was man von einem einfachen Western erwartet.

 

Film #15: "Der Mann aus Laramie (The man from Laramie)", 1955 (Regie: Anthony Mann (die 2.!) / TV)

James Stewart, Arthur Kennedy, Donald Crisp, Aline MacMahon, Alex Nicol

Will Lockhart (Stewart) liefert 3 Wagenladungen Waren im Laden von Barbara Waggoman in Coronado ab. Hier will er auch erfahren, wer illegal Waffen an die Apachen verkauft, da sein kleiner Bruder bei einem bewaffneten Überfall der Apachen ums Leben kam. Währenddessen legt sich der verzogene Sohn Dave des skrupellosen Rinderbarons Alex Waggoman mit ihm an. Unterstützung erhält Lockhart nur von der resoluten Viehzüchterin Kate Canaday.

Typischer James-Stewart-Western, der in altbewährter Manier eine Geschichte über einen einsamen Cowboy erzählt, der sich in ungewohnter Umgebung seiner Haut erwehren muß. Durchaus sehenswert (James Stewart eben...)

 

Ich habe in den ersten 4 Tagen bereits richtig Gas gegeben: heute Abend werde ich noch Film #16 sichten!

Leider habe ich nur max. 25.000 Zeichen/Blog und die habe ich gleich erreicht. Daher werde ich mein Projekt in mehreren Blogs präsentieren und ich hoffe, Ihr werdet auch die nachfolgenden lesen.

 

Ich danke also vorerst für Euer Interesse, Eure Aufmerksamkeit und Eure Zeit!!!

Und bedenkt:

Der Kommentar ist des Bloggers Applaus!

Bis dänne...

Euer Nx-01 aka Kai

Wir lesen uns in Teil 2 wieder... ;-)

Kommentare

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@Headhunter666 & Charlys Tante:

Danke für Eure ausführlichen Kommentare! Finde es toll, daß Ihr offenbar meinen Blog komplett gelesen habt, darauf eingeht und mir auch noch was zu Euren Vorlieben schreibt! So etwas wünscht sich jeder Blogger... :-)
NX-01
05.02.2018 um 12:53
von NX-01
#5
16 Filme in so kurzer Zeit. Das schaffe ich noch nicht einmal in 4 Monaten. Sattes Pensum, das Du da geschaut hast. Gespannt was da noch so kommt. So kann ich vielleicht den einen oder anderen Film noch auf meine Kaufliste setzten oder streichen.
Spiel mir das Lied vom Tod, ist für mich im Gegensatz zu Dir „DER WESTERN“. Heute kann man einen solchen epischen Western leider keinem Publikum mehr vorsetzten, da es schlicht hinsichtlich der Entschleunigung überfordert ist. Zeigt aber doch gerade dieser Western, was den sogenannten Wilden Westen ausmachte. Langsamkeit und eine gewisse Menge an Langeweile, der Tod kam schnell und unverhofft und die vermeintlichen Helden waren meist nur schießwütige Bastarde. Heute würde man einen solchen Film in maximal 90 Minuten erzählen müssen.
Ja, genau "Die glorreichen Sieben" ist auch einer meiner Favoriten, obwohl ich ihn ewig nicht mehr gesehen habe, dafür das Quasi Remake, das ich in seiner Bildsprache und der plakativen Übertriebenheit auch wieder gut fand.
„Der schwarze Falke“ hatte ich vor kurzem in den Händen, habe ihn dann aber doch noch nicht mitgenommen.
Slow West habe ich auch gesehen und fand Fassbender in der Rolle des "Beschützers" einfach super. Das ist auch wieder einmal ein Film, der den Mut zur Entschleunigung besitzt und nur kurz, die Gewalttätigkeit und Kompromisslosigkeit der damaligen Zeit präsentiert. Wer hier vertraut hat verloren.
The Homesman, habe ich auch bei mir im Regal stehen und muss ihn demnächst einmal schauen. Die Story hatte mir auch gut gefallen.
Butch Cassidy dürfte mir auch gefallen, nach Deinem Votum.
James Stewart, ist der personifizierte Gutmensch des Western Genres. Den habe oft früher in seinen Western im Fernsehen geschaut, hier müsste ich mal schauen, ob dieser Ranch Film noch etwas für mich ist.
In der Tat soll "Keeping Room" nicht das Gelbe vom Ei sein soll. Die Botschaft erschließt sich mir auch nicht wirklich. So kann ich auch weiter an ihm vorbeisehen.
"In a valley of violence", muss ich mir unbedingt vormerken. Ich mag solche geradlinigen John Wick Geschichten.
Gary Cooper ist neben James Stewart auch so ein typisches Westerngesicht, der aber eher stoisch und trocken seine Rolle herunterspielte. Dann mal auf zum nächsten Blog.
Charlys Tante
05.02.2018 um 11:03
#4
Oh ja.... Das Western Genre donnert auch gern in ziemlicher Beständigkeit durch mein Heimkino. Ganz besonders jene mit und natürlich von Clint Eastwood. "Erbarmungslos" und "The Outlaw Josey Wales" gehören zu meinen Alltime Faves. Sergio Leones Meisterwerk "Spiel mir das Lied vom Tod" ebenso. Da bald die Academy Award Verleihung ansteht stelle ich mir immer im Vorfeld ein dementsprechendes Programm zusammen und diese Titel stehn unter anderem auf der Liste :-)

Von "The Homesman" war ich schwer begeistert. "Slow West" und "In a Valley of Violence" hab ich mal auf die Merkliste gepackt. Der Rest sind unumstössliche Klassiker, aber ich muss zu meiner Schande gestehn das ich so manche Western mit James Stewart noch nie gesehn habe, wie z.B. "Der Mann aus Laramie" und "Rancho River". Da bei "Rancho River" auch noch Maureen O´Hara mitwirkt macht die Angelegenheit für mich schon zwangsverpflichtend ;-)

Zu "The Wild Bunch" muss ich dir in einigen Punkten Recht geben: Auch wenn Sam Peckinpah zu meinen Lieblingsregisseuren gehört, wird dieser Film nicht zu meinen Lieblingsfilmen gehören. Es ist beileibe kein schlechter Western, aber das hier aufgeführte abfällige Verhalten gegenüber Frauen stösst mir nicht nur hier sauer auf, sondern natürlich auch im allgemeinen. Bei Eastwood´s "High Plains Drifter" z.B. stört es mich noch heute ungemein. Ich will jetzt nicht groß rumjammern, es ist nur so das ich diesbezüglich schon immer empfindlich war.

Tolles Projekt, bin gespannt auf die nächsten Abenteuer in der Prärie.
Hab Dank für die Vorstellung.
Headhunter666
05.02.2018 um 06:37
#3
Danke!

Guckst Du bei Film #3... ;-)
NX-01
04.02.2018 um 22:49
von NX-01
#2
Ein cooles Projekt für den Monat Februar. Und dazu noch ein beeindruckendes Pensum. Der letzte Western, der mir extrem gut gefallen hat, war Slow West. Das wäre meine Empfehlung für dich.
cpu lord
04.02.2018 um 22:22
#1

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