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Hausbesuche...oder welche, die es werden sollten!
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Hallo Bloggerfreunde,
heute möchte ich euch mal berichten, was einem alles passieren kann, wenn man zu gutmütig ist. Naja, wenn man es mit sich machen läßt....aber nein, manches geht echt zu weit und es ist wunderbar, daß es das Wort "Nein" gibt!
Wie ihr sicher bereits wisst, bin ich Friseur und auch meine Kunden, die schon zu uns in den Laden kamen, als ich noch nicht mal geplant war und in der Zeit von meinen Eltern bedient wurden, werden älter. Diesem Gesetz kann wohl niemand entgehen! Irgendwann schaffen es diese Senioren nicht mehr, besonders bei aktueller Witterung, den Laden aufzusuchen. Da es sich um Kunden handelt, die uns jahrelang die Treue gehalten haben und auch noch halten, besuche ich diese und verschönere sie in ihrer gewohnten Umgebung, nämlich zu Hause!
Das mache ich eigentlich aus Gutmütigkeit, denn eigentlich habe ich nach einem 10-Stunden-Tag auch genug von der Arbeit, aber was tut man nicht alles!
Auch bei diesen "Hausbesuchen", worüber viele meiner lieben Clubkollegen hier im Forum immer alles mögliche im Kopf haben und sich ausmalen, was ich da wohl so alles anstelle mit den Worten: "Jaja, Hausbesuch!"
Hallo? Junge, nette und dazu noch gutaussehende Frauen, die im günstigsten fall auch noch, in den Gedanken derer, willig sind, die schaffen es meistens noch sich selber auf den Weg zu meinem Laden zu machen....leider!
Es handelt sich bei diesen Hausbesuchen wirklich um in die Jahre gekommene Kunden, die es körperlich einfach nicht mehr schaffen, oder z.Zt. Angst haben, sich die Haxen zu brechen!
Und davon möchte ich auszugsweise berichten, denn auch unter diesen gibt es, wie ich schonmal in einem anderen meiner Blogs abhandelt habe, Solche und Solche!
Die nun erwähnten Beispiele, sind nicht frei erfunden, sondern basieren auf wirklich geschehenen Tatsachen! Allerdings habe ich nur ganz besondere Fälle gewählt, da dieses sonst kein Blogbeitrag, sondern ein Buch würde!
Eine telefonische Besprechung des Termins vor einigen Wochen:
Kundin: "Hallo, bin ich da richtig bei Salon......?"
Ich: "Ja, da sind sie vollkommen korrekt!"
Kundin: "Ich habe gehört sie kommen auch in besonderen Fällen nach Hause?"
Ich: "Ja, bei langjährigen Kunden mache ich das! Aber könnten sie Ihren Namen noch einmal nennen, den habe ich nicht verstanden!"
Kundin: "Schwenk" ist mein Name!" (Name wurde natürlich von mir geändert!)
Ich: "Hmmmm, Schwenk, ich weiß gar nicht wo ich sie hinstecken soll. Schwenk ist mir unbekannt!"
Kundin: "Ja, das ist auch keine Wunder, ich gehe sonst zu einem anderen Friseur und gehe da, wenn ich gesund bin, auch wieder hin!"
Ich: "Na dann rufen sie besser dort an und fragen nach, ob der Kollege vielleicht zu Ihnen nach Hause kommt. Ich tu´s jedenfalls nicht! Auf wiederhören!"
Hallo? Ich fasse es ja wohl nicht! Dreister gehts ja wohl wirklich nicht, oder?
Andere, bekannte Kunden, die ich als sehr nett in Erinnerung habe, machen meistens auch telefonisch einen Termin für den Hausbesuch, oder die Söhne oder Töchter verbinden ihren Friseurbesuch damit, mal nachzufragen, wann ich denn wohl kommen könnte!
18:20 Uhr:
Ich schliesse den Laden und mache mich wie versprochen auf den Weg zu einer alten Dame! Dort angekommen, nachdem ich stundenlang einen Parkplatz gesucht habe und endlich einen gefunden habe, klingel ich an der Tür. Da ich weiß, daß es sich um eine Dame mit Gehbehinderung handelt, warte ich geraume Zeit, bis sich die Tür öffnet und vor mir steht besagte Kundin mit einem Korb in der Hand !?!
Kundin: "Können sie wohl vorher noch für mich ein paar Besorgungen machen? Meine Tochter hatte keine Zeit. Einkaufsliste liegt schon im Korb!"
Tja, da fällt mir ja auch gar nichts mehr zu ein.
Madame Tochter ist warscheinlich auf Shoppingtour oder trifft sich mit ihrem Stecher, und ich soll die Einkäufe machen? Neee, bestimmt nicht.
Ich: "Das tut mir leid, ich habe auch keine Zeit, einkaufen zu gehen, ich hatte nur die Dauer ihres Haarschnitts eingeplant und heute abend auch noch andere Verpflichtungen!"
Kundin: "Na dann brauchen sie mir die Haare auch nicht zu schneiden!"
Das war der nächste Korb, den ich bekommen habe!
Die Tür schließt sich etwas lauter, als sie sich zuvor geöffnet hatte!
Tja, dann eben nicht....und tschüß! Etwas früher Feierabend!
Nur mal nebenbei: Natürlich helfe ich älteren Menschen gerne, aber diese Selbstverständlichkeit der Personen kann ich nicht ausstehen. Wenn die Dame nett gefragt hätte nach dem Haarschnitt, ob ich das noch für sie erledigen könnte, hätte ich wahrscheinlich nicht "Nein" gesagt, aber die Tatsache, daß so etwas schon vorausgesetzt wurde, hielt mich strikt davon ab! Besonders bei Leuten, die nicht alleinstehend sind, und Kinder haben, die sonstwo auf Ritt sind und keine Lust haben, für ihre Mutter einzukaufen!
Dann gibt es Kundinnen, zu denen ich fahre, die dann die halbe Nachbarschaft zu sich eingeladen haben, die dann auch praktischer Weise die Haare schneiden lassen wollen.....wenn ich schon mal da bin!
Das kann schon mal ein längerer Termin werden.
Aber so langsam habe ich mich daran gewöhnt und auch gelernt, einfach mal "Nein" zu sagen. Denn irgendwo hört´s auch mal auf. Anfangs habe ich mich echt schwer damit getan, weil mir die Personen auch irgendwie leid taten, aber irgendwann muss man auch mal anfangen, an sich zu denken und kann nicht alles mit sich machen lassen! Die meisten denken sicherlich, ich bin froh, daß ich zu ihnen kommen darf! So verhalten sie sich jedenfalls. Da macht man einen Termin um 18:30 Uhr, und ich muss dazu sagen, daß man nach mir in solchen Fällen die Uhr stellen kann, wenn nichts unvorhersehbares dazwischen kommt, und die Kundin ist gerade angefangen zu Abend zu essen und führt dieses auch in aller Ruhe zu Ende durch, und ich sitz da wie "Hein Blöd" und guck zu und der Abend zieht ins Land!
Ich könnte euch noch hunderte solcher Begebenheiten erzählen, aber das würde echt den Rahmen sprengen.
Fazit:
Manchmal sollte man wirklich, Mitleid hin oder her, "Nein" sagen und die Leute unter euch, die das nicht können, sollten es baldigst lernen! Auch Dienstleister haben ein Recht darauf, irgendwann einmal den wohlverdienten Feierabend geniessen zu können. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel, aber eins steht allemal fest:
- Der Ton macht die Musik!
- Wer freundlich fragt, bekommt auch öfter ein "Ja"!
In diesem Sinne:
freundliche Grüße,
Ralf
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Ich kannte mal einen Schornsteinfeger, der kam zu den Leuten um Abluftschächte und Kamine in Heizungsraum, Bad, WC usw. zu kontrollieren. Kommt zu ner Dame in die Wohnung, muß im WC (ohne Fenster) einen Schacht kontrollieren, da sagt ihm die Dame, sie müsse vorher kurz nochmal auf die Toilette, dauert aber nicht lange. Er wartete. Sie produzierte daraufhin eine hübsche Menge "wohlriechender" heißer Luft in dem Räumchen, kam endlich raus und sagte: So, jetzt können sie! Er mußte dann etliche Minuten in dieser geschmackvollen Umgebung zubringen. Es gibt schon seltsame Sachen.
Toll geschriebener Blog übrigens.