Umzugshilfe - oder andere Katastrophen

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7. Dezember 2010



…man, ich bin aber auch ein Vollidiot, warum kann ich eigentlich nie „Nein“ sagen? Dabei wäre es so einfach: “NEIN!” ggf. noch mit einer Notlüge wie “Habe keine Zeit!” – aber nein, ich Trottel muss natürlich sagen: “Na, klar! Gerne! Sicher helfe ich dir beim Umzug!”

Eine guter Freund von mir ist nebst seiner Freundin umgezogen – das passiert in meinem Freundeskreis in letzter Zeit sogar etwas häufiger! Meistens muß ich dann den geliehenen 7,5-Tonner fahren, den ich gestern auch noch zuvor abholen sollte, weil keiner Zeit dafür hatte. Tzzzzz!

So war es auch als Dirk* (Name von der Redaktion geändert) meinte ob ich ihm mal “kurz” helfen könnte, müsste nur einmal fahren, es wären auch genug Helfer vor Ort. Stimmt! War auch so, es waren genug Helfer vor Ort – beim Ein- und Ausräumen waren wir allerdings nur zu dritt.

Also schleppten wir zu dritt das Wohnzimmer und die unzähligen Kisten aus dem 3. Stock und es war wie immer wenn mich jemand bei einem Umzug dabei haben möchte, die Schränke waren natürlich nicht leer geräumt, so trug ich volle Kommoden, dessen Schubladen immer aufgingen ,bis ich die mit Panzerband (viel Spaß beim abknibbeln) zugeklebt hatte.

Die privaten Sachen meines Kumpels zu schlören, war auch nicht so das Problem, aber die seiner Freundin, die ich eh so gerne habe wie die Pest, schlugen dem Fass den Boden aus!

Alleine mit dem  Inhalt aus den Badezimmerschränken (der in Plastik-Kisten verpackt war) könnte man eine komplette Douglas Filiale (Erklärung für die Männer: Douglas ist sowas wie ein Baumarkt – halt nur für Frauen) ausstatten, im Schlafzimmer hatte sich in einem Schrank eine komplette dm-Filiale versteckt. Frauen und ihre Beauty-Artikel, da wird so ein “Blick in die Schublade” schon mal schnell zu einem Besuch bei einer Aufbereitungsanlage mit Lackierstraße, inkl. Füller, Spachtel, Grundierung, kompletter Lack-Mischanlage und Klarlack. Sogar ein Lichhärtungsgerät (für Fingernägel) habe ich dort gesehen – unfassbar.

Heilfroh war ich, dass sie sich ein neues Bett und neue Badmöbel im Internet bestellt hatten, die neue Küche (die maßgeschneidert werden musste weil der Küchenraum mehr oder weniger “komisch” ist) kommt wohl erst kurz vor Weihnachten. Ihr altes Bett hatten sie entsorgt und ihre Badmöbel hat der Nachmieter zusammen mit der Küche übernommen. Daß die Badmöbel nicht mit müssen wurde mir natürlich erst gesagt als ich diese schon nach unten geschleppt hatte (ich hatte mich auch schon gewundert, denn die waren ja ausgeräumt und waren dementsprechend schön leicht). Die Waschmaschine musste auch mit und natürlich befand sich auch noch Wasser im Schlauch. Jetzt war ich nicht nur fix und fertig, nein auch noch Nass! Die Handtücher waren wie immer in irgendeiner Kiste verstaut und ich trocknete mich mit einer Art “Badezimmerteppich” ab. Der Rest lief eigentlich ganz gut!

Nach ca. 3 Stunden war jedenfalls der LKW und 2 Privatewagen voll und die Bude leer. Man startete in „Dreier-Kolonne“ zur neuen Wohnung! Diese befindet sich in Münster in einem, sagen wir mal sehr bewohnten Gebiet nahe der Innenstadt! Im Kreuzviertel. Kurz: die Strassen dort sind nur in Ausnahmen, und ein Umzug ist so eine Ausnahme, für LKW gesperrt! Aber ein 7,5-Tonner geht ja eh noch als PKW durch, auch wenn die Ausmaße geringfügig größer sind, als bei einem PKW. Nunja, es war schon herrlich über gefrorenen Schneematsch zu fahren, wenn die Fahrspur ca. 10 Zentimeter größer ist als der Wagen, den man bewegt. Warum hatte ich eigentlich die ganze Zeit so ein komisches Gefühl in der Magengegend, daß wir Probleme mit der Parkerei kriegen würden in dieser Gegend? Ca. 10 Minuten später sollte ich erfahren warum!

Kennt ihr es nicht auch, daß man eine „Ladefläche“ für einen Umzug anmeldet und diese dann mit Flatterband oder ähnlichem absperrt? Man hätte auch besagte Freundin dort festbinden können, die alle anderen weggescheucht hätte, aber lassen wir das! Für ein solches „Absperren“ benötigt man aber eine Genehmigung der Stadt……könnt ihr´s euch denken? Nein?
Hmmmm, um die Genehmigung einzuholen fehlte den Gnädigen die Zeit! Nix mit Absperrung, nix mit Parkplatz, nix mit Ladefläche!  Also auch nix mit Beruhigung meinerseits. Ich hätte ins Handschuhfach göbeln können.
Nun gurkte ich da rum wie so ein Irrer und fand einen Parkplatz, in den vielleicht ein Smart gepaßt hätte, allerdings weniger unser Gefährt. Der Spruch: „Passen wir da nicht rein“ fehlte mir auch noch und ich biss mir doch lieber auf die Lippe, um wenigstens etwas höflich zu bleiben, obgleich ich die Nase eigentlich schon seit dem Einräumen,….ach Quatsch….seit dem Begrüßen seiner Freundin, voll hatte! Nach langem Hin- und Herfahren fanden wir dann doch einen einigermaßen passenden Platz für den LKW. Man, was habe ich mich da reingequält…aber wie gesagt, ich hatte die Nase voll und hatte nicht mehr ganz den Durchblick und so schlich sich ein kliener Denkfehler ein. Nein,ich habe keinen anderen Wagen angetickt!!! Der LKW paßte wunderbar, aber von der Hebebühne hätte wir nur über das Dach des dahinter Parkenden herunter kommen können. Also, auch nix, aber das Mass war nun voll, also parkte ich schräg. Fußweg dicht….Straße halb dicht….scheiß egal….ich hatte die Faxen dicke! Die anderen Fussgänger und Verkehrsteilnehemr allerdings auch. Nach kleiner Diskussionen mit diesen blieb der wagen jedoch genauso stehen, wie er nunmal stand, auch wenn sich einige Fussgänger extrem darüber aufregten! Hmmmm, gut, es ist nicht schön mit einem Rolator halb durch die Hecke schieben zu müssen, aber was sollte ich denn tun? Den Wagen untern Arm packen und ihn ins Treppenhaus setzen? Ausserdem sollten Gehbehinderte bei den Wetterverhältnissen eh besser zu Hause bleiben, da sind auch die, die ohne zu gucken einfach mal eben im Schneckentempo die Straße überqueren, aber das ist ein anderes Thema! Die Parklücke befand sich übrigens ca. 300 Meter von der neuen Wohnung weg. Naja, es gibt schlimmeres, und bei einem Umzug mit Dirk und Konsorten ist man Kummer ja gewöhnt! Es wurde alles in besagte Wohnung über beschissen geräumte Fußwege getragen und der Wagen leerte sich recht schnell, zu meiner Verwunderung. Sagte ich, daß sich diese neue Wohnung in der 2. Etage befindet und das das Treppenhaus alles andere als weitläufig ist? Trotzdem klappte alles wie erwähnt recht unproblematisch! Welch Wunder!

Mein Kumpel braucht allerdings jetzt auch noch einen neuen Wohnzimmertisch, denn mit dem sind er und seine Freundin auf dem Fußweg ausgerutscht…..er (der Tisch) hat´s nicht überlebt…aber ein bißchen Schwund ist ja immer. Gut, daß ich den nicht mit ihm getragen habe! 

Es war schon lange dunkel, so gegen 20:30 Uhr, da war der LKW leer und die Wohnung voll. Es sah aus wie in einer Räuberhöhle. Aufgrund der großen Unlust wegen der spitzenmäßigen Vorbereitung dieser Umzugsaktion, hatte jeder die Möbel und Kartons da abgestellt, wo gerade Platz war. Was wo hingehört? Egal…einfach alles rein in die Bude. Die Verpflegung während des Umzugs ließ übrigens nebenbei bemerkt auch zu wünschen übrig. Ich hatte nicht nur den Kaffee total auf, mir schmerzten nicht nur alle Knochen, nein, ich hatte auch noch Schmacht bis über beide Ohren und hätte eine Badewanne aussaufen können!

Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis man in der neuen Wohnung der Beiden alle Zimmer betreten kann? Im Moment erweisst sich dieses durch die gestapelten Umzugskartons und der kreuz und quer in der Wohnung verteilten Möbel als recht schwierig! Hoffentlich kommt die Küche wirklich erst in der letzten Woche vor Weihnachten, sonst haben die Monteure genauso viel Spaß wie wir!

Ich bin jedenfalls dann gegen 21 Uhr nach Hause gefahren und habe erst einmal ordentlich gegessen. Danach habe ich mich noch ein wenig mit meiner Frau vor der Flimmerkiste entspannt. Eins kann ich noch sagen, ich habe sehr gut geschlafen. Sollte ihr zu denen gehören, die Schläfstörungen haben: Hilfe bei Umzug kann nicht schaden! Wer danach nicht schläft, hat sich gedrückt! Allerdings spüre ich heute morgen Muskelkater an Stellen, wo ich gar nicht wußte, daß sich dort Muskeln befinden. Es ist schön, wenn der schmerz nachläßt….dieses liegt allerdings noch in weiter Ferne. Von meinen Bewegungen zu schliessen, braucht ich heute Abend auch eine Gehhilfe. 

 

In diesem Sinne:

 

Erholsame Grüße,

 

Ralf

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Da ich selbst bald einen Umzug vor mir habe, habe ich mit Genuss deinen Blog-Eintrag gelesen! Ich werde allerdings ein Unternehmen beauftragen. ;)
Coffeedream
08.12.2010 um 13:30
#4
Ralf, irgendwo muß man das wohl einmal im Leben mitgemacht habe - so einenChaosumzug meine ich, nicht Umzüge generell - obwohl die schon professionell abgewickelt voll nerven. Seit meinem ersten Chaosumzug habe ich eine gute Methode gefunden wenn ich mal wieder NICHT nein sagen konnte und dann so ein Durcheinander vorfinde: Schränke nich leergeräumt, mangelnde Verpflegung, nix beantragt(Ladefläche) keine ausreichenden Hilfskräfte?!?! Habe meinen Kumpel angegrinst und mit den Worten stehen lassen das er sich gerne dann wieder melden darf wenn alles da ist was zu einem Umzug gehört, verheitzen laß ich mich nicht - auch, und erst recht nicht von nem Freund...! In diesem Sinne - Schnitzi76
Schnitzi76
07.12.2010 um 19:27
#3
Na schönen Dank, auf das Standbein verzichte ich gerne! Wenn ich mir vorstelle, ich sollte das tag für Tag machen....oh, neee, lieber nicht! ;-)
MSRalf
07.12.2010 um 12:20
von MSRalf
#2
HAha das war ja voll der Abenteuertrip und du hast wieder was dazugelernt .He zieht jemand um ?Eine PN an Ralf er is jetzt nen Profi und kommt bestimmt *lach*.
CATGIRL
07.12.2010 um 10:58
#1

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