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Wo James Bond einst sein Territorium eisern verteidigte, wo Jason Bourne mit frischem Konzept konterte, da steht spätestens seit gestern Ethan Hunt aus der Filmreihe Mission Impossible ganz oben auf dem Agententhron.

Bereits der vierte Teil der actionreichen Agenten-geschichten rund um des wichtigsten Agenten der IMF (Impossible Mission Force), gespielt von Tom Cruise, ist in den Kinos. Und wieder laufe ich wie ein Lemmingspion hin.

Jeder Titel hatte seinen eigenen Regisseur und seinen eigenen Charakter. Dieses Mal sitzt Brad Bird auf dem Regiestuhl und im Angesicht seiner bisherigen Filme – Animationsfilme – habe ich meine Erwartungen reduziert. Kann er die Serie würdig fortsetzen? Ja, er kann. Soviel vorweg.

Zur Story: Nach einer Explosion auf den Kreml in Moskau kommt es zu erhitzten Gemütern zwischen Russland und den USA. Hauptverdächtger für den Anschlag ist Agent Ethan Hunt, der ebenfalls im Kreml war. Somit wird kurz um das Phantom Protokoll aktiviert, daß die komplette IMF zerschlägt und alle Agenten aberkennt. Natürlich liegt es allein in den Händen vom Top-Agenten und seinem Team die Umstände aufzuklären. Anscheinend steckt ein Fanatiker namens Cobalt dahinter, der durch eine Atomwaffe die Neuordnung in der Welt erzwingen will. Die Jagd beginnt.

Die Story ist eigentlich sehr schlicht, aber mit vielen tollen Schauplätzen und actionlastigem Thrill bestückt, daß sie ruhig den Film begleitet. Wie im Trailer und anhand früherer Poster zu sehen war, ist einer der Schauplätze das Burj Khalifa, sprich das höchste Bauwerk der Welt. Ich hatte die Befürchtung, man würde im Film kaum etwas davon sehen und wäre vielleicht ein Teaser, aber nix da. Eine irre spannende Sequenz, die einem die Schuhe auszieht. Doch generell war die Action nicht ohne. Mit dem richtigem Soundgewitter knallte und vibrierte der Kinosaal. So soll es sein!

Zusätzlich brachte Regisseur Bird unheimlich viel Witz mit rein. Mit feschen Dialogen und dem Pausenclown Simon Pegg (Star Trek, Hot Fuzz) eine neue Note bei der Reihe. Jeremy Renner (Tödlches Kommando) als Neuzugang zeigt schon mal, wo die Reise mit Hawkeye hingeht. Als weibliches Teammitglied gesellte sich Paula Patton (Deja Vu) dazu und spielte in der Art wie Thandie Newton im zweiten Teil – als verführerische Femme Fatal. Als Bösewicht spielte Michael Nyquist (Millennium Trilogie) den irren Cobalt. Der Cast passte, schade nur, daß Ving Rhames nicht wieder dabei war.

Alle Elemente verbinden sich optimal zu einem lockeren Filmspaß. Was habe ich mich amüsiert. Da störte die Pause wegen Überlänge um so mehr. Mission Impossible – Phantom Protokoll ist für mich schon fast der beste Teil der Reihe, aber auch anders. Bombastknaller, der sich nicht ernst nimmt (und seine Vorgänger mit einem Auge zuzwinkert), sondern nur eines möchte – unterhalten. Und das in ganzer Linie.

Diese Review mit sich gleich von selbst zerstören. Bummmm!

Gattaca-Regisseur Andrew Niccol ist wieder mit einem gesellschafts-kritischem Film am Start.

Der Trailer hatte mir sehr gut gefallen, doch andere Kritiken bisher haben mich zögern lassen. Nun bin ich doch ins Kino getrappt.

Die Story: In der Zukunft gibt es kein Geld mehr, sondern lediglich die Zeit ist die neue Währung. Durch Eingriff in das natürliche Altern, wird jeder nur 25 Jahre jung. Danach bekommt jeder 1 Tag Zeit gutgeschrieben und muß fort an (durch Arbeit z.B.) sich weitere dazu verdienen. Als Countdown kann jeder seine restliche Zeit auf einem digitalen Tattoo am Arm ablesen. Ob Lebensmittel oder Miete, alles wird mit Zeit bezahlt. Entweder mit einem Scanner oder auch per Handschlag. Will (Justin Timberlake - Southland Tales) steht in der Blüte seines Lebens, lebt aber in einer Ghetto-Zone. In dieser Zone leben die Menschen immer knapp vor Ablauf ihrer Zeit. Nachdem sich ein Typ aus der reichen Zone, mit vielen Jahren an Zeit, einen "Ausflug" ins Ghetto wagt, beginnt die Dramatik. Denn für Zeit töten Menschen und so befindet sich der Fremde nun mit Will auf der Flucht. Die Beiden führen in einem ruhigen Moment ein Gespräch über das Leben und am nächsten Morgen hat Will plötzlich mehr Jahre Zeit auf seiner Uhr. Ihn hält nix im Ghetto und so macht er sich in die Zonen der Reichen auf, wo er auf die schöne Sylvia (Amanda Seyfried - Red Riding Hood) trifft.

Hier stoppe ich mal mit der Inhaltsbeschreibung, da eine Nacherzählung ohne Spoiler kompliziert wäre.

Der Film spiegelt geschickt heutige Situationen wieder, nur ist halt Geld die Währung. Aber die Zeitzonen im Film sind demonstrativ mit aktuellen Gebieten in Großstädten oder auch den Unterschieden zwischen Ländern dieser Erde vergleichbar. Die Klassenunterschiede gibt es auch Heute, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Soweit also nachvollziehbar.

Die Darsteller sind sympathisch, besonders Amanda Seyfried als lebensneugierige und gelangweilte Frau der Upper-Class und der Zeitpolizist Cillian Murphy (The Dark Knight) sind eine Freude für die Leinwand. Und das Geplänkel zwischen Will und Sylvia ist ähnlich prickelnd, wie bei Gattaca zwischen Ethan Hawke und Uma Thruman. Es hat hat was für sich! Doch hat der Cast so seine Macken. Im Film altern die Menschen ab 25 nicht mehr und doch sind so einige dabei, denen man dieses Alter nicht mehr abnimmt.

Das führt mich zu den weiteren Knackpunkten. Oft hätte Regisseur Niccol mehr in die Tiefe gehen können. Ein Flashback zu den Anfängen der Währungseinführung wäre nett gewesen oder auch mehr Details zur Zukunft hätten der Atmosphäre gut getan. Denn sollte diese Zukunft so weit weg sein (nach Dialogen schon über Hundert Jahre minimum), dann ist die Technologie in vielen Punkten stehengeblieben.

Die Kernelemente Klassenunterschiede und geerbte Machtmittel sind leider nicht bissig genug eingefangen worden und so verkommt der Film eher zu einem "Bonny&Clyde"-Movie. Das Niccol nicht unbedingt einen Lösungsansatz bieten kann ist klar, denn unsere Gesellschaft funktioniert nunmal so, wie sie ist und auch die im Film zitierten Texte von Darwin und Co. führen nicht zu mehr. Man kann sich zwar vieles zusätzlich denken und der Film bietet sehr, sehr hohes Diskussionspotenzial, aber bei so einer Story muß man auch mal eine zusätzliche, fragwürdige These mit hineinpacken.

Die paar Logiklöcher verschmerze ich gerne, denn der Film ist nicht wirklich schlecht und dem Darstellerpaar und ihrem Verfolger schaut man gerne zu. Aber es bleibt ein Actionthriller im seichten SciFi-Gewand. Wenn man dies vorher weiß, kann der Film gut gefallen. Er wird sicherlich auch seinen Weg in meine Sammlung finden.

Das Thema ist absolut genialer Stoff, aber hier ginge mehr.

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von MoeMents 
am Toller Blog, auch …
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am So gestern Abend war …
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am Deine Einschätzung …
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