Sucker Punch
Die Story ist schneller erzählt, als man meinen könnte. Ein junges Mädchen kommt in eine Irrenanstalt, wo sie einer Lobotomie unterzogen werden soll. Sie flüchtet sich in eine andere Realität um dem Grauen der Anstalt zu entgehen und um ihre Flucht zu planen.
Das ganze spielt in der Fantasie einer Geschichte in einer Geschichte könnte man sagen. Und diesen erst verwirrenden Eindruck benötigte Regisseur Snyder auch, um in Etappen ein Feuerwerk des visuellen Overkills abzuliefern.
Ein Wahnsinn, wie man Drachen, gigantische Samuraikrieger, deutsche Zombie-Roboter-Soldaten, sowie süße leicht bekleidete Girls in einen Film unterbringen kann. Hier wird zwar mit niedrigen Krawallinstinkten der männlichen Zuschauer gespielt, aber ohne dabei mit dem Finger drauf zu zeigen. Durch Farbfilter, coole Stunt-Cheographien und jeder Menge Explosionen lehnt man sich entspannt zurück und genießt 2 volle Stunden Spaß pur. Das ganze mit einem sehr stimmigen und vielseitigen Soundtrack.
Die Settings sind durch die verschiedenen Abschnitte im Film schön abwechslungsreich und mit vielen tollen Kamerafahrten eindrucksvoll eingefangen worden.
Die Darstelleriege mit Emily Browning, Abbie Cornish, Jena Malone u.v.a. wird mit einem Augenzwinkern durch Haudegen Scott Glenn abgerundet.
Klingt doch eigentlich alles perfekt. Man kann das Ganze aber – wie immer – von 2 Seiten sehen.
Wenn man während des Filmes zu Toilette rausgeht und dann zurückkommt, hat man entweder aufgrund des Effektrausches und der Musikuntermalung das Gefühl “schnell zurückspulen – ich hab was verpasst” oder man denkt sich “war ich wirklich draußen?”. Der Film bot nämlich nicht genug Höhen und Tiefen. Dabei war der Anfang durchaus gut in Szene gesetzt. Man wollte wissen, wie es weitergeht und dann, kawumm. Bis zum Ende Bilder und Sound, bis Augen und Ohren wehtun. Selbst in ruhigen Passagen wurden durch die Masse an Details und dem Wechsel der Realitäten einem keine Ruhe gelassen, sich auf das Nächste vorzubereiten. Leider geht dem Film zum Ende hin auch etwas die Puste aus.
Nichts gegen sexy Fighterinnen, die sich in harter Action noch so großen Herausforderungen stellen. Aber reicht das? Muß natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich hab mein Hirn vorher unters Sofa geschoben, mich zurückgelehnt und eine gigantische Show genossen. Das kann man sicherlich zwei- oder dreimal tun, aber die Story wird mich nicht mein Leben lang fesseln.
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