My Sister's Keeper (USA 2009, Nick Cassavetes)
Meine Frau hat vor einigen Jahren begeistert das Buch gelesen und mich immer wieder am Fortschreiten der Handlung teilhaben lassen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie mir am Ende völlig aufgelöst den krassen Twist, den Autorin Jodi Picoult sich ausgedacht hat, geschildert und teilweise vorgelesen hat.
Im Kino war sie dann gemeinsam mit Ihren Mädels und gestern Abend haben wir den Film dann auch mal zusammen geguckt.
My Sister's Keeper (USA 2009, Nick Cassavetes)
Die Grundidee von "Beim Leben meiner Schwester" ist so extrem wie großartig. Anna Fitzgerald (Breslin) wurde von Ihren Eltern als "Ersatzteillager" für Ihre ältere Schwester Kate (Vassilieva) in die Welt gesetzt und nimmt sich einen Anwalt (Baldwin), um in Zukunft selber bestimmen zu dürfen, was sie spendet und was nicht.
Zugegeben, Regisseur Nick Cassavetes hat hier nicht gerade einen Männerfilm geschaffen, was aber nicht heißt das man ihn nicht auch als Mann mögen kann. Ich mochte ihn, ziemlich sogar. Die Geschichte ist sehr gut erzählt und immer wieder mit passender Musik untermalt. Dabei drückt Cassavetes ordentlich auf die Tränendrüse und gegen Ende hatte er sogar mich am Abgrund. Mit letzter Kraft habe ich aber noch widerstanden! Am meisten haben mich die Szenen mit Jason Patric berührt, der Annas und Kates Vater spielt. Da kam der Vaterinstinkt in mir durch und ich konnte mich sehr gut mit ihm identifizieren. Die Darsteller machen durch die Bank einen sehr guten Job und der Film ist sauber gefilmt und geschnitten.
Dann kam der Schluß und er ist in der tat völlig anders als im Buch. Laut Wikipedia geht das auf die Kappe von Cassavetes, der hier gegen den Willen von Jodi Picoult massive Änderungen vorgenommen hat, quasi die gesamte Geschichte umkrempelt. Ich schreibe mal vorsichtshalber
SPOILER:
Im Film gewinnt Anna vor Gericht und einige Zeit später stirbt Kate an Ihrere Krankheit. Im Buch hingegen gewinnt Anna und wird anschließend zusammen mit ihrem Anwalt in einen Autounfall verwickelt. Im Krankenhaus wird der Hirntod festgestellt und der Anwalt gibt die notwendige Niere für Kate frei, die noch einige Jahre länger lebt. Durch diesen Twist hat der Roman sicherlich noch mehr an Eindruck gewonnen.
Da ich das Buch selber nicht (ganz) gelesen habe, konnte ich auch mit dem alternativen Ende leben, aber meine Frau ist heute noch darüber entrüstet. Ich denke Cassavetes hätte hier bei der Originalvorlage bleiben sollen. Solch massive Änderungen gehören sich nicht.
SPOILER ENDE
Ich kann den Film empfehlen. Er hat mich durchweg gefesselt und entwickelt eine tolle Athmosphäre. Das hier im Kino das große Massenheulen ausgebrochen ist, ist absolut nachvollziehbar. Eine spannende Geschichte die leider in der Filmversion Ihr Wahnsinns-Ende eingebüßt hat.
Kate's dying and everybody knows it! You just love her so much that you don't want to let her go!
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