Drive (USA 2011, Nicolas Winding Refn)

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27. Januar 2012

So, ich habe keinen von Refns vorherigen Filmen gesehen. Pusher wurde mir mal wärmstens empfohlen, habe ich aber irgendwie ignoriert. Valhalla Rising hat mich aufgrund der Thematik schon nicht interessiert und mehr kenne ich ohnehin nicht. Was soll ich sagen, nachdem ich sein aktuelles Werk gesehen habe, wird sich das ganz sicher ändern:

Drive (USA 2011, Nicolas Winding Refn)

Hollywoods neuer Mega-Star Ryan Gosling spielt den namenlosen und wortkargen Hauptcharakter des Films, der Tagsüber Autos zusammenschraubt, zusätzlich Stunts für Filme "fährt" und nebenher als Fluchtfahrer für diverse kriminelle Aktionen dient.
Sein Boss und Mentor (bärenstark, Cranston) hat den Traum von einem Nascar-Team und besorgt sich das nötige Kleingeld bei einem örtlichen Gangster-Boss. (Und das so etwas idR nach hinten losgeht ist allgemein bekannt)
Seine Nachbarin (zauberhaft, Mulligan) muss ihren Sohn alleine großziehen, da ihr Mann im Knast sitzt. Als die beiden ganz langsam anbandeln, wird der Mann entlassen. (Und das so etwas idR nach hinten losgeht ist allgemein bekannt)
Als der Driver dem Ehemann bei einem Raubüberfall als Fahrer aushilft, damit dieser seine Knastschulden zurückzahlen kann um somit Sicherheit für seine Familie zu erlangen, verschmelzen plötzlich alle Plots miteinander ...

Mehr werde ich zu der Story nicht schreiben. Auch wenn es nicht notwendig ist, so wenig über den Film zu wissen, wie möglich, um ihn in Gänze genießen zu können. Denn Winding Refns Inszenierung ist ein Meisterwerk für sich. Er setzt besonders seinen Hauptdarsteller Ryan Gosling in jeder Szene perfekt ins Licht, als wäre er ein besonders teures Gemälde. Dabei wird sehr wenig gesprochen, vor allem in der sich anbahnenden Beziehung zwischen Gosling und Mulligan. Die perfekten Bilder und der wunderbare Soundtrack liefern alles nötige, was man wissen muss, ohne große Worte. Die Bilder von Los Angeles, egal ob bei Tag oder Nacht, die wenigen Autofahrten, die plötzlichen, teils überharten Gewaltausbrüche ... Winding Refn trifft bis auf den letzten Frame das richtige Bild.

Drive ist ein kleines Meisterwerk und ein Monster von einem Film. Wenn es zur Sache geht dann richtig und auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte, es kommt das Unausweichliche und es muss so kommen.
Ich finde es schade, dass Drive zumindest die Oscar Nominierung verwehrt blieb. Jetzt kann man sicher sagen, dass diese Awards doch eh nicht die wirkliche Qualität wiederspiegeln. Das mag stimmen, aber gerade für kleinere Filme wie Drive (mit einem Budget von gerade mal 15 Mio$, trotz Stars wie Gosling, Cranston, Perlman oder Brooks und Mulligan) ist so eine goldene Statue schon sehr hilfreich. Und es hilft auch zukünftigen, kleineren Produktionen, die sich mutig vom Einheitsbrei unterscheiden.

Das Fazit:

Nicolas Winding Refn hat mit Drive einen echten Volltreffer gelandet. Bilder, Darsteller, Musik und Story geben eine perfekte Einheit. Unbedingt ins Kino gehen!

Normalerweise schreibe ich am Ende immer ein Zitat aus dem Film, dass ich besonders beachtlich/interessant/lustig fand. Aus gegebenem Anlass lasse ich das bei Drive weg!

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Mr.Zylinder
27.01.2012 um 20:03
#2
Man hört echt nur Gutes über den Film. Ich hoffe, ich finde Zeit, den Streifen im Kino zu sehen.
cpu lord
27.01.2012 um 19:17
#1

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