Blog von Michael Speier

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |
Hallo liebe Leser, da bin ich wieder!

Wie viele von Euch wissen, habe ich damals im Blulife-Magazin die "Gurken"-Rubrik betreut, in welcher ich in schöner Regelmäßigkeit über miese Filme hergezogen bin.

Nun wurde das Magazin leider eingestellt, aber es werden nach wie vor schlechte Filme produziert, bei dem sich einem die Fußnägel hochklappen.



Aus diesem Grund habe ich beschlossen, in extremen Ausnahmefällen meine Rubrik hier im Blogbereich fortzuführen, und damit zurück zu meinen Wurzeln auf dieser Seite zu kommen.

Den Auftakt macht ein Film, der derzeit in aller Munde ist.

Ich hätte natürlich auch ein offizielles Review über diesen Film schreiben können, aber Wortwahl und Co. hätten wohl kaum dazu gepasst - deshalb gibt es hier meinen Gurkenartikel zu


50 SHADES OF GREY


Wie fangen wir am besten an...

Es war einmal ein kleines „Twilight“ Fangirl, das fand die schnulzige Ballade von Bella und Edward so schön, dass sie sogleich eine Fanfiktion-Geschichte zu Papier brachte. Da bei Bella und Edward außer gegenseitigem Anschmachten nichts lief, würzte sie die Geschichte mit BDSM-Sexszenen, die im prüden Amerika der Gegenwart für Aufsehen sorgen sollten. Diese Geschichte fand ein findiger Geschäftsmann, kaufte sie, und aus der kleinen Fan-Fiktion-Geschichte wurde eine Romantrilogie, welche enorme Verkaufszahlen erreichte. Aus Bella und Edward wurden Anastasia und Christian – ansonsten blieb alles beim Alten.

Ach, was wurde spekuliert, welche namhaften Darsteller die Rollen der beiden übernehmen sollten. Charlie Hunnam (lechtz) und Mila Kunis (doppel-lechtz) waren nur ein Gespann, das im rotierenden Besetzungskarussel genannt wurde.

Die Wahl fiel indessen auf zwei Akteure, die der wortgewandten literarischen Vorlage auch darstellerisch gerecht werden konnten. Ebenso hölzern wie der Satzbau des „Hausfrauenpornos“ agieren Dakota Johnson (gähn) und Jamie Dornan (schnarch) nun auch vor der Kamera und sorgen damit für ähnliche Kritiken, die auch schon bei der Roman-Vorlage Verwendung fanden. Waren die kurzen und einfachen Sätze des Romans noch sinnvoll, um die Leserschaft (deren Blut während der Lektüre nicht im Gehirn, sondern bei den Händen – also weiter unter – gebraucht wurde) nicht zu überfordern, ist deren Adaption in bewegte Bilder bei einem mehr als zweistündigen Film eher hinderlich. Darüber hinaus war Darstellerin Johnson bei weitem nicht so offen für die BDSM-Fantasien der Autorin wie man erhofft hatte, und so ließ sie sich bei den harten Szenen, in denen sie einen leichten Klaps auf den Popo bekam, doubeln.

Nun erwartet man von einem solchen Film nicht viel – allerdings sollte selbst das Erwartete auf der Strecke bleiben. Auf Sex, vor allem solcher der schmutzigen, harten und brutalen Art, wartet man viel zu lange, und wird dabei auch noch kurz und bündig abgespeist. Zumindest zeigt die Darstellerin das, was sie für ihre Brüste hält, und ihren wohlgeformten Popo für amerikanische Maßstäbe über alle Maßen oft, aber in Europa kennt man derartige Bilder bereits aus der Duschgel-Werbung. Unterm Strich wird also nicht genug geboten, um die Zuschauer „bei der Stange“ zu halten. Zum „Glück“ gibt es noch eine Rahmenhandlung, die in Raffinesse, Romantik und Drama den gleichen weichgespülten Sche....dreck zu bieten hat, wie die Twilight-Reihe – nur ohne Vampire, wodurch sie sogar noch ein wenig langweiliger wird.

Nun sollte man auch ein paar lobende Worte einstreuen, denn ganz misslungen ist der Film ja nun nicht, denn der wunderbar melancholische Soundtrack von Danny Elfman entschädigt für den Kauf der Kinokarte, respektive des Datenträgers. Und das Beste dabei: Man muss nicht einmal die Augen dafür öffnen. Ach – könnte man doch nur die stumpfsinnigen Dialoge wegschalten, für die selbst Rosamunde Pilcher im Fegefeuer braten würde!

Trotz vernichtender Kritiken konnte der Film an den Kinokassen überzeugen, vermutlich weil zahlreiche männliche Zuschauer ihren Freundinnen und Frauen nach den Transformers-, Expendables- und der Fast and the Furious-Reihe noch einen Kinobesuch schuldig waren. Strategisch perfekt wurde der Starttermin auf den Valentinstag gelegt, und die Besucherzahlen toppten alles bisher Dagewesene, wodurch die beiden Fortsetzungen schon aus rein wirtschaftlichen Gründen obligatorisch wurden. Das Leiden, sowohl für die Hauptfigur, als auch für die männlichen Zuschauer, ist also noch lange nicht vorbei.

 



 

Top Angebote

Michael Speier
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge5.389
Kommentare2.953
Blogbeiträge237
Clubposts159
Bewertungen74
avatar-img
Mein Avatar

Kommentare

von Eddem 
am Hab mir den Film dieses …
von SANY3000 
am Besser hätte man die …
von Dr. Rock 
am Danke für den Blog! Den …
am Ha! Doch, natürlich. …
von Cine-Man 
am Uiuiuiui, da hast Du …

Blogs von Freunden

ürün
Anton-Chigurh
Der Blog von Michael Speier wurde 27.972x besucht.