Viel schlechter geht's nicht...
Hallo liebe Leser,
man o man, was war das für eine Nacht. Katastrophenfilme, und damit meine ich nicht, dass die Filme von Katastrophen handelten, sondern Katastrophen waren.
Aber kommen wir zum Punkt.
Der erste Film in der letzten Nacht war die Fortsetzung eines Films, den ich eigentlich ganz gut fand. Nicht der Knaller, aber ganz gut. Die Fortsetzung hingegen ist eine absolute Katastrophe, wie der Titel dieses Blogs schon sagte.
Es handelt sich um GHOST RIDER 2 – SPIRIT OF VENGEANCE
Wir erinnern uns: Johnny Blaze (Nicolas Cage) hat seine Seele dem Teufel verkauft, und muss fortan für ihn die verlorenen Seelen einsammeln. So oder so ähnlich.
Im ersten Teil war das ganze noch halbwegs cool in Szene gesetzt, man hatte ein paar echt coole Dämonen, einen tollen Soundtrack und ein Minimum an Handlung.
Hier jedoch fehlt all das, und wurde durch Action ausgetauscht, die dermaßen überzogen und lächerlich ist, dass es nicht einmal Spaß macht, wenn man auf Action steht.
Die Story ist so dünn und hanebüchen, dass sie kaum der Rede wert ist.
Der Rider sieht lächerlich aus, das Titellied fehlt, der alte Rider (Sam Elliott) fehlt, selbst der Teufel ist nur noch eine Lachnummer. Im ersten Teil noch ziemlich kultig von Peter Fonda dargestellt, ist Ciaran Hinds als neuer Teufel nicht mal ein Abziehbild vom ersten.
Ein absoluter Totalausfall. Sorry!
Das taugt nicht einmal für einen Trash-Abend.
Der zweite Film war ein Independent-Film aus dem letzten Jahr, der vom Thema und der Inhaltsangabe her ganz interessant aussah: THE COLLAPSED.
Hier versucht die vierköpfige Familie Weaver (alle mit Darstellern besetzt, von denen ich noch nie etwas gehört habe) nach einer Nuklearen Katastrophe oder einem Krieg oder was auch immer zu ihrer Hütte auf dem Land zu fliehen, da es in der Stadt nicht sicher ist. Warum? Das weiß kein Schwein.
Dafür müssen sie durch den Wald, der allerdings auch nicht sicher ist, denn da treiben sich irgendwelche Schurken oder was weiß ich was herum, meuchelt mal eben Mutter und Tochter (ohne das man davon irgendetwas mitbekommt – die Leichen sind auf einmal da), und der Papa schlägt sich mit dem Sohnemann weiter durch den Wald.
Dabei fehlt es an jedweder Art von Spannung, Story oder irgendetwas, das den Film sehenswert macht. Nicht einmal die Darsteller sind sympathisch, weshalb ich den Film auch nach einer knappen Stunde ausgemacht habe.
Ich halte ja normalerweise den größten Rotz bis zum Ende durch, aber nach GHOST RIDER 2 fehlten mir einfach die Nerven...
Vermutlich passiert am Ende noch irgendetwas tolles, denn in der ersten Stunde habe ich nicht das Geringste gesehen, was das rote FSK-Siegel auf dem Cover rechtfertigen würde.
Wenn irgendwer es bis zum Ende durchgehalten hat, dann kann er mir ja vielleicht erzählen, was da noch kommt.
Aber ehrlich gesagt interessiert es mich eigentlich nicht einmal.
Den Abschluss machte dann ALIEN TRESPASS von 2009, ein Film, den ich im Vorfeld schon hoch gelobt hatte, weil die Idee, die Umsetzung und das, was ich in Ausschnitten davon gesehen hatte, wirklich genial aussah.
Doch das, was Regisseur R.W.Goodwin uns da vorsetzte, hat die Lorbeeren in keiner Weise verdient. So kann man sich täuschen!
Es geht um ein Alien, dass auf der Erde landet, und dort anfängt, die Bewohner einer Kleinstadt in der Mojave-Wüste aufzufressen (oder so...).
Zum Glück landet noch ein anderes Alien, das sich des Körpers eines Wissenschaftlers bedient, um das böse Alien aufzuhalten.
Zugegeben, keine allzu tolle Story, aber die Story war auch nicht der Grund, warum ich die Idee so toll fand. Es war vielmehr die Machart des Films.
Der Film sieht nämlich so aus, als wäre er in den goldenen 50er Jahren gedreht worden, der Glanzzeit der Science-Fiction-Filme.
Die Schauplätze sind billig in einem Studio aufgebaut, die Aliens sind übergroße Gummipuppen, die Effekte sind lächerlich und auch sonst erinnert alles bewusst an Filme wie GEFAHR AUS DEM WELTALL oder ähnliches.
Allerdings hat man sich an diesem (zugegeben echt genialen) Stil recht schnell satt gesehen, und dann bleibt lediglich ein Film zurück, der das Zeug zum Kult hätte, wenn er denn tatsächlich in den 50ern gedreht worden wäre. Ist er aber nicht.
Ja, es gibt alles, was man in so einem Film braucht: Darsteller die hemmungslos übertreiben, Wissenschaftliche Thesen, die längst überholt sind, knutschende Teenager, kreischende Kinobesucher mit 3D-Brillen... als Hommage mag so was ganz gut funktionieren, allerdings nicht über eine Laufzeit von 80 Minuten – und das ist eigentlich nicht mal besonders lang.
Immerhin haben wir Robert Patrick als Dorfsheriff, und die Idee ist, wie ich immer wieder erwähne, gar nicht so schlecht. Man kann ruhig mal reinschauen, aber komplett ansehen ist dann doch zuviel des Guten.
Tja, und da ich ja einen Film abgebrochen und die anderen nicht so lang waren, hatte ich tatsächlich noch Zeit für einen Vierten. Und was soll ich sagen? DAWN RIDER mit Christian Slater und Donald Sutherland passte sowas von perfekt zu den anderen Filmen, dass man schon fast Angst bekommt!
Erst einmal: Ein moderner Western mit Christian Slater (der schon in Young Guns bewies, dass er sowas drauf hat) und Donald Sutherland - da hab ich mich gefreut!
Aber schon in den ersten Minuten merkt man, dass es sich scheinbar um eine billige TV-Produktion handelt - zumindest sieht es danach aus!
Gut, das schreckt mich nicht ab. Für mich muss es nicht immer hochglanzpoliertes Hollywood-Kino sein, im Gegenteil. Wenn die Story stimmt kann ich sogar über weniger begabte Darsteller hinwegsehen. Aber dieser Film hat weder das eine noch das andere. Der Film hat ganz einfach garnichts!
John Mason (Slater) besucht seinen Papa, den er schon lange nicht mehr gesehen hat, während eine Bande Kopfgeldjäger, angeführt von Sutherland, hinter ihm her ist.
Der Papa wird von Gangstern ermordet, und Sohnemann sinnt auf Rache.
So weit - so gut. Hätte was werden können...
Hätte!
Leider verstrickt sich der Film in so vielen Nebenhandlungen, dass ich total die Übersicht verloren habe. Irgendeiner hat eine Beziehung mit dem Mädel von jemand anderem, einer der Freunde von Mason ist gleichzeitig Mitglied bei den Bösen... so oder so ähnlich.
Nein, der Film ist Mist!
Schlecht inszeniert, schlecht gespielt, billig gedreht und total verworren.
Kurzum, die Filme waren alle für die Tonne.
FAZIT:
GHOST RIDER 2 – 3/10
THE COLLAPSED – 2/10
ALIEN TRESPASSED – 5/10
DAWN RIDER - 2/10
Kurzum: die Filme waren alle für die Tonne!
Für die nächste Nacht habe ich mir ein paar Filme aus dem schier unübersichtlich gewordenen Sumpf des „Found Footage“-Films herausgesucht. Nach BLAIR WITCH wurde die Filmlandschaft ja förmlich damit überflutet. Ich denke aber, dass ich ein paar ausgewählt habe, die aus der Masse herausstechen.
Uh, hoffentlich grusele ich mich nicht zu sehr!
In diesem Sinn, danke für die Aufmerksamkeit,
Euer Michi
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Kommentare
Wenn Böse Jungs kommen (was bei uns eigentlich eher unwahrscheinlich ist), dann mach ich den Fernseher natürlich aus. Ebenso wenn einer der beiden LKWs kommt, die in der Nacht bei uns laden.
In der Regel sieht es so aus, dass ich neben diversen Alarmanlagen und Temperaturanzeigen sitze, die ich im Auge behalten muß. Die melden sich aber auch akustisch, wenn irgendwas nicht stimmt.
Außerdem muß ich ein bis zwei Rundgänge machen - die mache ich zwischen den Filmen, wodurch auch die Rundgänge in "unregelmäßigen Intervallen" stattfinden.
Der Job kommt immer zuerst!
Du siehst: Alles hat seine Richtigkeit ;-)
Bei DER Filmauswahl fällt mir spontan der Satz "Das hätte ich Dir auch vorher sagen können" ein - aber da ich auch gerne mal trashigen oder freakigen (wie ich es gerne nenne) Filme gucke, kann ich Deine Motivation durchaus verstehen.
Wobei ich bei Deiner Tätigkeit als Nachtwächter ins Grübeln kommen. Teil des Wortstammes ist doch "Wache"... und sollst Du nicht genau die halten? Was ist denn, wenn die bösen Jungs kommen und Du Ghost Rider 2 guckst ??? ;-)
Und nur mal nebenbei (aber nur zur Info, keine Klugscheißerei): C. Slater hat in Blaze of Glory (Youngs Guns II) mitgespielt, der im Gegensatz zum 1. und originalen Young Guns deutlich abfällt.
Danke für dieses Review und Gute Besserung ;-)
Alle sind locker und hey - soo überl is die Story im Vergleich zum Vorgänger nicht, zu den "coolen Dämonen" die Du erwähnst im ersten Teil: NICHT Dein Ernst, oder - also die sind auf dem Niveau von Spawn was die CGI angeht!! Ich finde den Rider technisch LICHTJAHRE besser animiert wie damals! Und die nervige Eva Mendez habe ich auch nicht vermisst - Trash at its best! *smile* Aber ist definitiv Geschmackssache, zugegebenerhalber!
Grob gesagt bin ich Nachtwächter. Ich muss da sein und wach bleiben...