Fünfte Nachtschicht - Barbarische Aliens

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12. Oktober 2012

Hallo liebe Leser,

letzte Nacht habe ich etwas gewagt! Ich habe mir Filme mitgenommen, von denen ich von vorne herein angenommen habe, dass die großer Mist sind. Warum ich so was mache? Weil ich mich verpflichtet fühle, auch über schlechte Filme zu berichten, und so dem ein oder anderen Leser schreckliche Stunden voller Idiotie und Langeweile zu ersparen, indem ich detailliert darauf eingehe, wie schlecht besagte Totalausfälle sind.

Andererseits gibt es auch hin und wieder einen Lichtstreif am Horizont. Ein Film, der augenscheinlich schlecht ist, aber bei genauerem Hinsehen doch den ein oder anderen Schauwert besitzt.

Fangen wir also an.

Der erste Film in der letzen Nacht brüstet sich damit, von den „Machern“ von Transformers zu stammen. Eine Tatsache, die mir die Haare zu Berge stehen ließ. Zugegeben, der erste Transformers-Film war ganz gut, aber der zweite ging ja wohl mal gar nicht!

Das Actionfeuerwerk ohne Sinn und Verstand von dem ich hier rede ist natürlich BATTLESHIP.

 

Schon im Ansatz stellt sich hier die Frage: Wie gut kann ein Film sein, der auf dem Brettspiel „Schiffe versenken“ basiert?

Alleine diese Tatsache machte die Sache für mich interessant.

Es geht um einen jungen, sehr talentierten, allerdings völlig rebellischen Marine (gespielt von dem durchaus austauschbaren Taylor Kitsch - von dem ich bisher noch nie gehört hatte, dessen Name allerdings ausgesprchen passend ist), der mit der Tochter seines Vorgesetzten Admiral Shane (einziger Lichtblick - Liam Neeson) zusammen ist. Allerdings hatte er bisher noch nicht die Eier, seinem Chef das Mitzuteilen.

Gerade als er es dann tun will, wird die Flotte von einem außerirdischen Kampfschiff angegriffen – schöne Scheiße...

Tja, und wo ist jetzt die Verbindung zu „Schiffe versenken“? – Das ist mal wirklich toll gelöst! Das Alienschiff hat nämlich ein Schutzschild um sich herum aufgebaut, so dass die Sensoren der Erdlinge es nicht erfassen können, und blind drauflos ballern. Ein echter Kunstgriff, Herr Regisseur!

 

Was folgt ist das typische, patriotische Bumm-Bumm, in dem die Darsteller zur Nebensache werden.

Aber selbst das kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie sehr die Sängerin Rhianna in diesem Film fehlbesetzt ist. Nicht nur, dass sie in einer viel zu großen Uniform herumläuft, eine riesige Schirmmütze auf ihrem winzigen Köpfchen trägt – ab der Mitte des Films läuft sie auch noch mit einem Sturmgewehr herum, das vermutlich schwerer ist als sie selbst. Was haben die Produzenten sich nur dabei gedacht? Dachten die, es würde sowieso nicht auffallen, weil alle nur auf die Explosionen achten?

Nichts desto trotz muss ich sagen, dass Battleship gar nicht sooo schlecht war, wie ich erwartet hatte. Zwar fehlte jede Art von Tiefgang, Charakterentwicklung oder Logik, aber bei einem solchen Film erwartet man das auch nicht.

Dafür wird ein wirklich tolles Actionfeuerwerk abgebrannt, das zumindest für ein paar interessante Stunden sorgt, wenn auch auf ganz niedrigem Niveau. Immerhin technisch ist der Film echt gelungen, fast brilliant, möchte ich sagen. Das, die gut dosierte Prise Humor und Liam Neeson reißen die Sache ein wenig raus!

 

 

Der zweite Film ist in der Machart ziemlich ähnlich, die Story spielt sich aber an Land ab, und nicht auf dem Wasser. Dieses Machwerk trägt den schmissigen Titel WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES.

 

Auch hier greifen böse Aliens Amerika an (wie eigentlich fast immer – vermutlich gibt es in Amerika doch irgendwelche Rohstoffe oder Massenvernichtungswaffen!). Sie landen mit ihren Kapseln im Meer und starten dann ihre Invasion.

Auch hier folgt eine Actionszene der nächsten, allerdings ist der Unterhaltungswert hier deutlich geringer als in Battleship, was vielleicht daran liegt, dass ich beide Filme hintereinander gesehen habe. Möglicherweise wäre es andersherum, hätte ich sie andersherum angesehen. Aber egal.

Der Film hier wirkt ein bisschen wie Black Hawk Down, allerdings mit Aliens. Und es fehlt noch irgendwas... ach ja! Die Topdarsteller!

Dieser Film hat meine Erwartungen also voll und ganz erfüllt – allerdings hatte ich keine!

Dem ein oder anderen Fan von Ballerspielen könnte der Film dennoch gefallen, denn er wirkt wie ein verfilmter Ego-Shooter...

 

Der dritte und letzte Film dieser Nacht ist etwas älter und sieht sogar noch viel älter aus. Basiert allerdings auch auf einer noch älteren Figur: KULL DER EROBERER.

 

Kull ist ein Söldner aus Atlantis, der zum König von Acheron gekrönt wird. Acheron war lange Zeit der Hauptwohnsitz einer bösen Dämonengöttin, die just in diesem Moment von üblen Menschenfeinden wiedererweckt wird, und Kull mit einer List aus dem Amt schmeißt, um sich selbst auf dem Thron niederzulassen.

Kull gibt aber nicht auf – immerhin ist er ein starker Krieger – und er kommt zurück und gibt ordentlich was aufs Maul!

 

Storytechnisch ist der Film so dünn wie Red Sonja oder Conan der Eroberer, was an und für sich kein großes Problem bei einem solchen Film darstellt – wenn er denn wenigstens Spaß machen würde. Tut er aber nicht! Vor allem hat man fast alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.

 

Die Tatsache, dass man zugunsten eines grünen FSK-Siegels fast völlig auf das verzichtete, was die Geschichten von Howard ausmachte (Sex und Gewalt) ist nur der erste von vielen Fehlern. Die Gummimonster wirken zwar hübsch Old-School, aber die Darsteller, allen voran Hautpdarsteller Kevin Sorbo und Tia Carrere, spielen ebenfalls, als wären sie aus Gummi.

Gut, Tia sieht wenigstens ganz hübsch aus mit den Roten Haaren und den Grünen Augen, aber mehr auch nicht. Sorbo hingegen fehlen ganz klar die Körperlichen Atribute, welche die Rolle eines Barbarenkriegers ausmachen – ein Fehler, der ihn in meinen Augen schon in der Serie HERCULES zur Witzfigur machte.

 

Alles in allem ist KULL eine einzige Zeitverschwendung, der vermutlich nicht einmal Genre-Fans etwas abgewinnen können, was eigentlich Schade ist, denn das man aus den Figuren von Robert E.Howard auch etwas ansehnliches machen kann, hat man in der jüngeren Vergangenheit an den Beispielen Solomon Kane und Conan der Barbar gesehen.

 

FAZIT:

Battleship – 7/10

World Invasion.. – 5/10

Kull der Eroberer – 4/10

 

So, das wars dann auch schon wieder für heute und diese Woche. Nächste Woche habe ich übrigens noch mal Nachtschicht, das heißt, ich werde Euch auch nächste Woche mit meinen Filmberichten auf den Keks gehen.

Auf meiner To-Do-Liste stehen:

 

SOLDIERS OF FORTUNE,

THE LOSERS, 

DAWN RIDER

SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN

PAKT DER RACHE

GHOST RIDER 2

 

Ich hoffe, ich ertrage es, denn die Kritik von einigen der oben genannten Titel war ziemlich vernichtend.

 

In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit.

 

Euer Michi

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Interessant zu lesen. Battleship fand ich im Kino total langweilig. Battle L.A. dagegen richtig klasse, bin aber gespannt was die anderen Filme angeht wie du diese findest
Sawasdee1983
15.10.2012 um 07:21
#8
Wieder einmal vielen Dank. :) Tolle Übersicht.
tantron
13.10.2012 um 23:00
#7
Mann - an die Filme muss man sich auch erst einmal rantrauen :-) - Danke für die Review + Kompliment - aber ob ich mich hier auch noch rantraue .... mal abwarten :-).
Cineast aka Filmnerd
13.10.2012 um 21:03
#6
Danke für dein Blog. Aber mich wirst du nich davon abhalten Battleship und WI zu sehen. Zum eine habe ich WI schon lange bei mir liegen und wartet nur darauf angesehne zu werden zum anderen hoffe ich das Battleship ganz gutes Popcorn Kino sein könnte auch wenn bissher alle nicht so begeistert von den Film waren.

Deine dritte Vorstellung lasse ich aber aus ;-)
Ich freu mich schon auf deine nächsten Berichte.
Pumba
12.10.2012 um 23:30
von Pumba
#5
Ich arbeite im Sicherheitdienst und muss Nachts in erster Linie wach und da sein...
Michael Speier
12.10.2012 um 23:22
#4
Alter was arbeitest du ;) ne Scherz finde deine Nachtschicht Berichte immer sehr gut und unterhaltsam, dafür muss ich mal sagen Respekt...

Freue mich über weitere Nachtschichten von dir die mich durch meine quälenden Tagschichten im Handel bringen...
PaintItBlack84
12.10.2012 um 22:52
#3
Deinen dritten Film hab ich nicht gesehen, aber dafür Battleship und World Invasion: Battle Los Angeles.
Ich kann dir da recht gut zustimmen.
WI: BLA war mal ein echter Reinfall. Fand den irgendwie unabgeschlossen.

Battleship hingegen fand ich eigentlich ganz gut. Wobei mir allerdings auch alle Transformers Teile gut gefallen.
DDM
12.10.2012 um 22:45
von DDM
#2
Ach, wie gut ich nicht wieder geraten habe :D

Oh Mann, Kevin Sorbo ... da braucht man nicht mehr dazu sagen.
Daumen hoch, für die Bewertungen !

Keine oder schlechte Erwartungen zu haben ist sowieso immer die beste Voraussetzung für einen Film, besser zu sein !
Ich sehe gerne auch unbekannte oder von Kritiken vernichtete Filme. Vielen Streifen muss man einfach eine Chance geben. Hab dabei schon einige Glücksgriffe gemacht ! Ausserdem ist es viel schöner etwas zu entdecken als ständig nur Einheitsbrei zu gucken ...

VIELEN DANK und ich freu mich auf neXte Woche !
MoeMents
12.10.2012 um 20:21
#1

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