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Paranoia, anyone?

2. August 2010
[Achtung, der Text enthält Spoiler-Elemente, die die Story des Films verraten könnten!]

Samstag abend. Es regnet. Mal wieder. Eigentlich war der Besuch der Cruise Days geplant. Aber im Regen stehen und zuschauen, wie riesige Kreuzfahrtschiffe langsam die Elbe hinaufziehen war dann doch nicht so unser Ding. Und so entschieden wir uns, unser geplantes Samstag abend Programm auf die Home-Version umzuändern.
Zufällig hatte ich noch eine BluRay hier liegen, die uns beide interessierte.
Und so rotierte bald Eagle Eye in meinem BluRay-Player. Schnell noch Essen beim Chinese bestellt und schon kann's los gehen!

Der Film beginnt - wie so viele in letzter Zeit - irgendwo in der Ecke Arabien / Iran / Irak. Das amerikanische Militär hat sich mal wieder einen Top-Terroristen gesucht, der natürlich nur alle paar Jahre mal das Höhle verlässt und gerade eine Beerdigung besucht. Und entgegen der Empfehlung des Supercomputers sich das ganze wohl doch noch mal zu überlegen, entscheidet der Präsident (nein, nicht Obama) halt die Beerdigung im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen.

Dies veranlasst eben jenen Supercomputer dazu, sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika nehmen und noch einmal durchzulesen. In der steht nämlich (von wikipedia übersetzt) folgendes:
"...Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit sind. Dass zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; dass sobald eine Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volkes ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetze..."
Auf deutsch: Wenn eine Regierung absichtlich Leute umbringt, wird's Zeit für eine neue.

Also plant diese Maschine eine neue Regierung einzusetzen und die aktuelle zu... naja, liquidieren.
Und weil der Supercomputer mit so ziemlich allem vernetzt ist, was irgendwie technisiert ist, hat er keine Probleme die Leute so zu lenken, dass sein Plan durchgeführt wird.  Kommuniziert wird über's Telefon mit einer Stimme, die mein Navi sein könnte. Autos und Kräne werden ferngesteuert, ein neuer Supersprengstoff aus einer Basis gestohlen und natürlich mittels Kameras alles überwacht.
Als Hauptmarionette arbeiten dabei Jerry Shaw - Bruder eines bei einem "Unfall" um's leben gekommenen Piloten der Air Force - und Rachel Holloman, Mutter eines Sohnes, der gerade im Zug nach Washington sitzt um dort vor der gesamten Regierung die Nationalhymne spielen zu dürfen.
"Motiviert" werden die beiden durch entsprechende Drohungen: "Wenn sie nicht rechtzeitig ankommen, wir der Zug mit ihrem Sohn entgleisen", etc...

Dabei zeigt der Film, wie kontrollierbar man heutzutage ist. Überwachungskameras, eMails, Kreditkartenabrechnungen und das Internet mit Fremdzugriff auf andere Computer machen deutlich, wie vernetzt heutzutage alles miteinander ist. Dazu wird der Mensch immer gläserner. Die Kernaussage des Filmes: Du wirst heutzutage überall überwacht!
Ob jetzt tatsächlich jedes Handy einen GPS-Chip eingebaut hat, weiß dieser Autor nicht - dafür hat der bisher zu wenig Handys auseinander genommen. Aber zumindest die grobe  Ortung durch Funkzellen ist ja heutzutage kein Problem. Die Vorratsdatenspeicherung ist auch in Deutschland immer wieder ein beliebtes Thema und das man den Datenschutz mit Bonusprogrammen, wie Payback und Co wunderbar aushebeln kann ist ja auch keine Überraschung.
Im Bonusmaterial zum Film wird die Aussage sogar nicht deutlicher: Mit jedem technischen Fortschritt geben wir auch immer mehr ein Stück unseres Privatlebens auf. Nicht zuletzt auch durch solche Dinge, wie diese Blogs.

Aber zurück zum Film: Natürlich spielt das große Finale in Washington, inklusive Nationalhymne und Nationalflagge im Bild!
Das Ende ist dann etwas plump. Das alternative Ende auf der BluRay hat mir wesentlich besser gefallen.

Alles in allem ein interessanter Film mit eine Message über die man nachdenken sollte. - Das ist für Hollywood ja schon ne Leistung!
Zwar sind nicht alle Elemente der Story wirklich 100% schlüssig und man braucht bei einigen Passage schon ein wenig "Na, ich glaub denen das mal"-Fantasie. Aber bei einem Action-Thriller mit Sci-Fi Anleihen sollen man so eine Einstellung eh immer mitbringen.
So hat sich der Film gelohnt, das Essen war gut und der Abend war - trotz Regen - gerettet!

Bleibt nur die Frage: Sollte ich diesen Blogeintrag jetzt veröffentlichen oder werd ich dann demnächst auch vom FBI überfallen?!
MoS

The Babylon Transporter?

15. Juli 2010
Nach langer, langer Fußballpause geht's wieder los!
Die letzten Wochen waren für die meisten ja der Fernseher mit Fußball belegt. So auch bei mir.
Nachdem dieser Zeitvertreib aber für die nächsten 2 Jahre ruhen muß, konnte also endlich mein BluRay Player wieder loslegen!

"Rettet die Erde!"
So fängt der Film an. Anschließend wird Vin Diesel erschossen.
Die Rede ist natürlich von Babylon A.D. 
Vin Diesel ist dabei quasi der Frank Martin der Zukunft - er ist ein Söldner und als dieser nimmt er einen Auftrag an, ein Mädchen von "New Serbia" in die USA zu schaffen. Die Rahmenhandlung ist also aus "The Transporter" bekannt.
Dabei ist der Film recht deutlich in kurze Sequenzen unterteilt, die die Handlung immer ein Stück voran treiben. So war ich doch überrascht, als ich (gefühlte) 10 Minuten nach Filmbeginn auf den Player schaute und sah, dass schon die Hälfte des Films vorbei war!

Wie es sich für einen Vin Diesel-Film gehört, gibt es natürlich zwischendurch auch immer wieder ordentliche Action Einlagen. Dabei ist von einem klassischen Streetfighter-Käfig-Kampf bist zur James-Bond-reifen Snowboard Verfolgungsjagd so ziemlich alles abgedeckt. Die Kampfszene in New York erinnert dabei sogar ein wenig an Matrix.
Und auch der ein oder andere Fingerzeig in Richtung Umweltschutz, Politik und Gentechnik bleibt nicht verborgen, so dass der Film sogar einen gewissen Anspruch hat. (Was ja für Hollywood Action-Filme schon echt ein Alleinstellungsmerkmal ist! - muß der französische Einfluß bei dem Film sein!)

Warum das Mädchen jetzt nach New York gebracht werden soll und wie das ganze ausgeht, lasse ich einmal offen - ihr sollt den Film ja auch noch sehen. (Oder Euch zumindest die Mühe machen und bei Wikipedia nachlesen!  ).

Als Fazit muß ich aber sagen, dass der Film angenehm kurzweilig herüber kam - und das, obwohl nicht wenige Elemente aus anderen erfolgreichen Filmen übernommen wurden und die ständige Schleichwer... ähm... "Product Placement" doch schon recht auffällig war... Aber die Story (basierend auf dem Roman "Babylon Babies") ist spannend umgesetzt und Vin Diesel spielt seine Rolle zwischen John McClane und Frank Martin sehr überzeugend und mit Tiefgang - was man ja nicht von allen seinen Rollen sagen kann.
Mélanie Thierry (als "Aurora") ist eine wahre Augenweide und sollte häufiger mal auf meinem TV auftauchen.

Alles in allem hat mich der Film wirklich unterhalten und - hätte ich ihn ihm Kino gesehen - hätte ich das Eintrittsgeld nicht bereut!
So, und nun werd ich mich mal wieder nach dem nächsten Pool umschauen. Die Hitze ist ja unerträglich...
Nach dem Kino-Erlebnis neulich, war ich doch froh, wieder einen Film in meinem heimischen Kino sehen zu können.
Und so schlich sich wieder einmal Angelina Jolie in meinen BluRay Player. Dieses Mal mit "Tomb Raider - die Wiege des Lebens".
Ich meinte den Film schon einmal gesehen zu haben, konnte mich aber bei weitem an nix genaues mehr erinnern. Also hab ich einfach mal nicht viel erwartet und mich ein wenig von guter alter Hollywood-Action berieseln lassen.
Und weil MoS ja klug ist, lernt er dazu und bestellt die Pizza BEVOR der Film los geht. Auch, wenn der Lieferservice nicht Speedy war, der Lieferant war es definitiv. - keine 20 Minuten zwischen online-Bestellung und Lieferung. So früh wollte ich eigentlich gar nicht anfangen. Aber was soll's - die Nachbarn freuen sich, wenn sie heute mal etwas früher schlafen dürfen.

1. Pizzastück (lecker! Pizza und Kino!):
Der Film beginnt mit einer Hochzeit irgendwo in Griechenland die von einem Seebeben jäh unterbrochen wird. Und wie Hollywood-Archäologen nunmal so sind, sind die auch gleich zur Stelle und vermuten, dass es dort sicher auch was zu finden gibt.
Lara Croft ist wieder mal schlauer als alle anderen und weiß wo sie suchen muß und nach sage und schreibe 9 Minuten ist der "Tempel der Luna" gefunden.
"Wow, war ja ein kurzer Film!", dache ich...
Aber nein, da ging's erst richtig los: Lara findet eine Goldene Kugel auf die sogar der Froschkönig stolz gewesen wäre und - wie zu erwarten - erscheint auch gleich ein Bösewicht um sie ihr abzunehmen, ihre Gefährt und Sauerstoffflasche zu zerstören und sich auf und davon zu machen. Hat die denn keinen Indiana Jones-Film gesehen?

Lara Croft wäre nicht Lara Croft wenn sie sich nicht aus dem unterwasser-Gefängnis entkommen könnte. Kurzfristig atmet sie kurz ein, ritzt sich den Arm auf und boxt dem ankommendem Hai kurz auf die Schnauze, damit der sie ein Stückchen mitnimmt.
Wie sie dann ohne Taucherkrankheit auftauchen konnte, habe ich nicht so ganz verstanden, aber vielleicht ist sie ja immun dagegen.

Die Pizza ist übrigens großartig!
Schinken, Crème Fraiche, Barbecue Sauce und Brokkoli - dazu etwas Käse im Rand. Könnte nicht besser für einen Kinoabend zuhause sein!

2. Pizzastück (so und nicht anders muß Pizza sein!):
Lara hat inzwischen einen Gefährten und fliegt spontan nach China, weil der MI6 (hat Bond da mitgeholfen?) gesagt hat, dass der Oberbösewicht und die Kugel da sind.
Beide fliegen, springen und fahren also nach China und die Action nimmt doch deutlich zu. Ich mußte an einigen Stellen meine Pizza gut festhalten, damit die nicht den Wohnzimmertisch verlässt.
Und kaum sind die beiden von den gesuchten Shay Ling gefunden worden, werden sie auch schon gefangen genommen, wechseln ein paar Sprüche und prügeln sich mit neuen Infos, wie man an die Kugel kommt wieder frei.

Irgendwie hatte meine Pizza da mehr Gehalt als diese Sequenz. Aber wenn's dazu dient, ein paar coole Stunts zu zeigen und eine Terra Cotta Armee zu zermetzeln, dann nehm ich das doch gerne.

3. Pizzastück (Schmeckt echt gut!):
In Hong Kong tritt dann auch unser Mission: Hollywood - Star auf: Till Schweiger mit Angelina Jolie vor einer Kamera. Hätte ich nie gedacht von dem. Spielt da seine Lieblingsrolle als Rechte Hand des Bösewichts, der skupellos alles tut, was mit Gewalt zu tun hat.
Und Angelina? Die landet im Labor, wo gerade die Kugel dekodiert wird. Und um diesen Prozess aufzuhalten zerschießt sie gleich mal die Monitore. (Warum schießt die nicht auf die Rechner? - Frauen und Technik...)
Immerhin entkommen Lara und ihr Freund auf das Dach und machen von dort einen coolen Sprung mittels Gleitschirm, woraufhin Till seine zweite Fähigkeit ausspielt: Doof in die Kamera gucken...

4. Pizzastück (Puh, eigentlich schon satt - aber lecker!):
Nachdem die beiden also auf dem Frachtschiff gelandet sind, sich kurz geküsst haben und Lara ihren Freund dann ans Bett gefesselt hat (nein, ist kein Porno!) und abhaut (siehst!), verbindet sie mal eben ihre Mobiltelefon mit Fernseher und Videokamera und macht eine spontane Webcamsession mit ihrem Freund zuhause in Craft Manor. Der gibt ihr den Schlüssel um die Kugel zu chiffrieren und die Kugel zeigt ihr in echtem 3D Kino, wo's die gesuchte Kiste der Pandora gibt.

5. Pizzastück (Nun reichts langsam wirklich...):
Nachdem Lara nun in Afrika gelandet ist und sich dort mit einem Bekannten trifft (sind das alles Ex-Freunde von ihr?) trifft sie dort auf einen Stamm, die am Fuße des Berges wohnen und die Kiste der Pandora behüten.
Natürlich läßt sich da auch Laras Rivale da blicken um mit von der Partie zu sein. Und um seine Position zu verbessern bringt er auch noch Laras Freunde mit.
Mit denen läßt sie sich überreden, sich auf zur Kiste zu machen und dabei merkwürdigen Fanatsiewesen den Garaus zu machen. 

6. Pizzastück (eines liegen lassen ist ja auch doof!):
In der Höhle, die natürlich nur Lara, ihr Partner und ihr Rivale lebend erreichen (Till Schweiger ist zwischenzeitlich von einem Fantasiewesen in einen Felsen gezogen worden) steigt dann das große Finale.
Die Kiste der Pandora schwimmt in der Mitte eines Sees aus schwarzer Säure und Lara und Jonathan kämpfen kurzerhand um den Besitz.
Nicht ganz überraschend fällt der Tunichtgut dann in die Säure, reckt noch ein oder zwei Mal schreiend die Hand und ist dann Geschichte.
Und weil Lara mit ihrer Partnerwahl bisher nie Glück hatte, entdeckt auch er seine alte Liebe zu Antiquitäten zurück und möchte die Kiste spontan mitnehmen.
Laras Erklärungsversuche, dass in der Kiste die schlimmste Seuche der Menschheit ist und doch besser da bleiben sollte wo sie ist, beeindrucken den Herren aber nicht und so eskaliert der Streit, der für einen von beiden tödlich endet. - Ihr dürft jetzt raten, wer überlebt.
Wer jetzt auf Lara getippt hat, scheint das gute alte Hollywood-Strickmuster zu kennen und sollte vielleicht mal das Genre wechseln. Drama würd ich vorschlagen...
Der Rest des Filmes ist dann nur noch ein auf-die-Schulterklopfen und "hast Du gut gemacht".

Alles in allem würde ich sagen, ein gelungener Kinoabend.
Die Pizza war absolut lecker, der Bote schnell, der Film vorhersehbar aber unterhaltsam und wie erwartet einfaches Popcorn-Kino. Kurz gesagt: fettige Pizza zu leichter Filmkost!
Und billiger als im Kino war es allemal!

Hatte ich erwähnt, dass zum Nachtisch noch ein Muffin da lag? ;-)

300 Störungen

25. Mai 2010
Spontan kam ein Freund gestern vorbei und weil wir beide nichts gegessen hatten, bestellten wir uns eine Pizza. Und weil Filme genauso zu Pizza gehören wie Käse oder Tomaten, haben wir uns auch gleich noch eine BluRay angesehen.
Ich hatte noch einen ungesehenen "300" hier herumliegen.
Also gleich Pizza bestellt, Scheibe in den Player gelegt, auf die Couch und los ging's!
Tolles Intro, gut erzählt, begeistert in Szene gesetzt.
Dann das berühmte "DAS IST SPARTAAAAAA!!!!"
Und dann klingelt's an der Tür.

Pizza? - Nee, dafür ist's zu früh. Unter 30 Minuten kommen die nicht. Und jetzt sind gerade mal 15 rum... Also, Film auf Pause und zur Tür.
Zum Großen Erstaunen aller war's doch schon die Pizza. Schnell bezahlt, ausgepackt, Messer geholt, weiter mit dem Film!

König Leonidas macht also seinen "Spaziergang" mit seinen 300 Leibgarden, die ersten Schlachten werden geschlagen, man taucht gerade in den Film ein, da klingelt das Handy...
Eine gute Freundin. Was will man machen? Ich also raus aus dem Wohnzimmer und meinen Kumpel den Film soweit alleine weiter sehen lassen - dauert ja nicht lange...

Von wegen...
Naja, knapp 15 Minuten später war ich dann wieder beim Film. So ist das halt, wenn man verspricht, immer für jemanden da zu sein. Aber gut. Filme laufen nicht weg, die kann man notfalls noch einmal schauen. Und bei 300 weiß man auch, dass man von der Handlung nicht sooo viel verpasst. Dafür ging es ihr dann besser und ich hab meine Gute Tat für heute getan.

Inzwischen läuft die zweite Hälfte des Filmes und man bewegt sich langsam auf's Große Finale zu. Gerade tritt die Königin vor den Rat, da klingelt schon wieder das Handy.
Wieder eine Freundin: "Ich hab mir einen Kratzer in den Außenspiegel gefahren".
(Den Witz mit Frau am Steuer lasse ich jetzt besser...)
Also schnell noch den Tip mit dem Lackstift gegeben und darauf hingewiesen, dass es teurere Stellen gibt, bei denen eine Lackierung teuer wäre und dann pünktlich zur Schluszene wieder beim Film...

Aber so ganz verstanden hab ich den glaub' ich nicht... :-/

Was macht ihr dagegen, um nicht ständig bei den Filmen unterbrochen zu werden? Telefon ausschalten? Nicht ran gehen? Ideen bitte gerne in die Kommentare, bin gespannt, was ihr so erlebt habt...

Jetzt kann ich mir 300 nochmal anschauen... :(

Wir waren Brüder

19. Mai 2010
Wer meinen Blog bis jetzt verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass ich es eigentlich vermeide, einen Blogbeitrag nur über eine einfache BluRay zu schreiben oder dem Beitrag sogar dessen Titel zu geben. Rezensionen zu Filmen gibt es im Netz genug - daher versuche ich in dem Blog immer mal Facetten des (Heim-)Kinolebens aufzugreifen, die sich am Rande der Filme ereignen.

Heute gibt's für diese Regel aber mal eine Ausnahme: 
Ich habe am WE die BluRay Mini-Serie "Band of Brothers - Wir waren Brüder" zuende gesehen und wie versprochen gibt es hier meine Meinung (ich geb's zu, es ist wohl sowas, wie eine Rezension...).

Als erstes die Frage: Warum schau ich mir eigentlich 10 Stunden lang den 2. Weltkrieg an?
Um ehrlich zu sein bin ich mir selbst heute dessen nicht so ganz sicher. Eigentlich war das ganze eher ein Spontankauf - Saturn hatte 20% auf BluRays und mein Bekanntenkreis hat mir die Serie so ans Herz gelegt, dass ich meine Abneigung gegen Kriegsfilme einfach mal beseite gelegt habe und es riskiert habe. Für den Preis kann man nicht viel falsch machen...

Und wo wir gerade dabei sind: Für das Geld gibt es 6 BluRays. Auf den ersten 5 sind jeweils 2 Folgen die immer so ungefähr eine Stunde gehen (schwankend zwischen 50 und 70 Minuten). Die englische Tonspur kommt dabei in HD-Audio; für Deutschland bleibt leider "nur" Dolby Digital übrig.
Außerdem gibt es auf jeder Scheibe ein Feature mit den Kommentaren der ehemaligen Soldaten, die portraitiert werden.
Auf der 6. Scheibe sind dann noch Specials, die das ganze abrunden.

Die Serie dokumentiert die Easy Company und deren Aufgaben im 2. Weltkrieg. Dabei wird jede Folge von ein paar Worten der "echten" Easy Company Soldaten begleitet.
Die erste Folge beginnt mit der Ausbildung der Soldaten und erinnert ein wenig an Full Metal Jacket. Am Ende der Folge gibt es dann den Befehl, dass es in den Krieg gegen Deutschland geht.
In den weiteren Folgen werden dann die Kampfeinsätze der Easy Company dokumentiert. Egal ob beim D-Day in der Normandie, in Belgien, in den Ardennen - überall wird sehr plastisch beschrieben, wie das "Leben im Felde" damals so war.

Dabei gibt es in der Kompanie eine ganze Menge an Personen, die mal mehr und mal weniger im Fokus stehen. Das macht das ganze für den Zuschauer etwas unzugänglich, weil man Haupt- und Nebenrollen nicht so leicht unterscheiden kann. Das liegt zum ersten daran, dass in unterschiedlichen Folgen unterschiedliche Personen im Mittelpunkt stehen, zum zweiten natürlich an den Uniformen, die Zuschauern, die gerade eben sich morgens selbst im Spiegel erkennen, die Wiedererkennung erschweren und zum Dritten am ständigen Kommen und Gehen neuer Leute in der Kompanie durch den Krieg.
Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, welche Namen häufiger auftauchen und welche weniger, erlebt man eine mitreißende und vielfältige Dokumentation, die sich sicher lohnt noch ein zweites Mal anzuschauen.
Dann allerdings sollte man durchaus auch auf die englische Audiospur umschalten, da viele Sätze der "Krauts" auf deutsch gesprochen werden und daher die Synchronisation hier und da - gerade gegen Ende - etwas unglücklich verlaufen ist...

Technisch - optisch wie akustisch - bietet die BluRay Variante jedoch ein absolutes Feuerwerk für jedes Heimkino. Das Bild ist gestochen scharf, wie es eigentlich zu einem Zweiten Weltkriegsszenario gar nicht passt. Durch geschickten Einsatz von Filtern bleibt die Atmosphäre jedoch auf konstant hohem Niveau. Lediglich das sporadisch auftretende Bildrauschen - es mag durchaus auch als Stilmittel gemeint sein - stört den Genuss.
Passend dazu gibt es einen Raumklang, der sauber abgestimmt ist und alle Lautsprecher im Heimkino zu Höchstarbeit bringt. Lagen eben noch zwei Soldaten flüsternd in den Schützenlöchern, so hört man im nächsten Moment aus allen Rohren Gewehrschüsse, Hilferufe, Atillerie-Einschläge und Umstürzende Bäume. Das ganze gelingt dabei so dreidimensional, dass man wie selten das Gefühl hat, mitten in der Szene dabei zu sein.

Der Ton und der Klang sind also auf höchstem Niveau und inhaltlich ist jede Folge abwechslungsreich und spannend verpackt - ohne dabei gekünstelt oder hollywood-typisch aufgebauscht zu wirken.
Wirkliche Kritikpunkte gibt es nicht. Natürlich wird auch das typisch amerikanische Pathos groß geschrieben und ab und zu bekommt man den Eindruck, dass diese Kompanie den Krieg im Alleingang gewonnen hat; gleichzeitig wird aber auch nicht selten gezeigt, dass auch die amerikanischen Soldaten nicht zimperlich waren und mit Sicherheit keine Engel.

Alles in Allem ist "Band of Brothers - Wir waren Brüder" eine echte Empfehlung von mir. Und das will was heißen, da ich bisher Filme wie "Der Soldat James Ryan" oder "Black Hawk Down" gemieden habe. - Nach Band of Brothers könnte sich das in Zukunft ändern.

Eure Meinungen zu der Serie könnt ihr natürlich wie immer in die Kommentare schreiben. Vorschläge zu ähnlichen Filmen, die man unbedingt gesehen haben müßte gerne auch - vielleicht fällt demnächst ja wieder ein Film dieses Genres in meinen Player?

MoS
Wenn man von Comic-Helden spricht, fällt einem als erstens Superman ein.
Danach kommt meist Batman und vielleicht noch Spiderman.
Von allen Dreien gab es bereits einige Verfilmungen. Teils gute, teils wirklich schlechte.

Erst nach einiger Zeit kommt dann die zweite Riege an Comic-Helden:
Hulk, die Fantastischen Vier und Iron Man.
Letzterer hatte im Jahr 2008 seine Kinoversion bekommen, die nun am vergangenen Freitag auch bei mir im Briefkasten lag.
Also habe ich die Gelegenheit genutzt und mich noch am gleichen Abend auf meine Couch (sie heißt Ulla) geworfen.
Endlich einmal schönes, einfaches Popcorn-Kino, wie man es von Hollywood-Comic-Verfilmungen erwartet.
Die Hauptrolle von Tony Stark aka "Iron Man" spielt dabei Robert Downey Jr.
Die Kinoversion des Roten Superhelden ist dabei etwas an die heutige Zeit angepasst worden: Ursprünglich war Iron Man nämlich in Vietnam, anstatt am persischen Golf, wie es der Film erzählt. Erfunden wurde Iron Man in den 60er Jahren und da war Vietnam einfach aktueller. Für die heutige Generation mußte aber wohl etwas passenderes her und so wurde das ganze einfach ein wenig nach Westen verlagert.
Die 2 Stunden des Films gehen insgesamt angenehm schnell um und der Film ist gespickt mit einigen Seitenhieben an die Waffenindustrie und die Strukturen in Großkonzernen. Man bekommt sogar mehr den Eindruck, dass Iron Man - im Gegensatz zu Spiderman oder den Fantastischen Vier - mehr gegen die großen Industriekonzerne als solche kämpft, als gegen einen typischen Comic-Erzfeind.
Trotzdem sollte man natürlich nicht allzuviel Tiefe erwarten. Das Hauptziel des FIlmes ist die Unterhaltung und das macht der Film wirklich gut!

Sonntag dann hatte ich noch etwas Zeit und nach der Comic-Action-Orgie brauchte ich etwas weniger basslastiges zum Ausgleich. So kam ich endlich dazu die schon seit einiger Zeit herumliegende BluRay von Der seltsame Fall des Benjamin Button einzulegen. Dramas sind eigentlich nicht so mein Ding, aber ich war gespannt darauf, wie die Geschichte von F. Scott Fitzgerald umgesetzt wurde.
Probleme bei der Umsetzung gibt es dabei gleich mehrere: Wie wird man als alter Mann geboren? Wie verhält sich ein Kind, dass in einem Altersheim groß wird? Und schaffen es die Schauspieler, diesen rollenteschnischen Höchstschwierigkeitsgrad zu meistern?
Kurz: Ja, sie schaffen es. Es werden zwar nicht alle Fragen geklärt, aber damit kann ich gut leben. Dennoch frage ich mich, ob ein Kind, dass fast nur zwischen Rentner aufwächst und dort das ständige kommen und gehen (bzw. heraus getragen werden) mitbekommt sich normal entwickelt. Aber gut, Benjamin ist halt ein Wunderkind.
Wirklich beeindruckend ist aber die schauspielerische Leistung von Brad Pitt, denn es grenzt an eine wirklich Höchstleistung einen alten Mann zu spielen, der in Wirklichkeit erst 7 Jahre alt ist. Respekt für diese Leistung!
Biographische Dramen haben ja generell den Hang, weniger eine Spannungskurve zu erzielen. Ähnlich wie bei Forrest Gump steht aber auch hier die Spannung gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern es geht darum, dass Leben aus einer anderen, ungewohnten Perspektive zu sehen. Obwohl Benjamin rückwärts altert, ist sein Leben durchzogen vom Kommen und Gehen verschiedener Personen. Jede hinterläßt ihre Fußspuren in seinem Leben und gerade die Szene in der Daisys Tanskarriere jäh beendet wird zeigt, dass oft schon Kleinigkeiten genügen, um dem eigenen Leben eine neue Richtung zu geben.
Meiner Interpretation nach bleibt aber die Kernaussage des Films, dass das Leben aus einem ständigen Kommen und Gehen besteht. Nichts währt ewig und wenn man sich darüber im Klaren ist, weiß man, dass man jeden Moment des Lebens genießen sollte.
Für andere Interpretationen von Euch bin ich immer aufgeschlossen! Nutzt die Kommentarfunktion um Eure Sicht des Filmes darzustellen!

Alles in allem ein sehenswerter Film, der deutlich macht, dass Filme machen nicht nur schnelle Action und Popkorn-Kino, sondern auch eine Kunst sein kann, die zum Nachdenken anregt.

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