Blog von ManofStil

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |

Paranoia, anyone?

2. August 2010
[Achtung, der Text enthält Spoiler-Elemente, die die Story des Films verraten könnten!]

Samstag abend. Es regnet. Mal wieder. Eigentlich war der Besuch der Cruise Days geplant. Aber im Regen stehen und zuschauen, wie riesige Kreuzfahrtschiffe langsam die Elbe hinaufziehen war dann doch nicht so unser Ding. Und so entschieden wir uns, unser geplantes Samstag abend Programm auf die Home-Version umzuändern.
Zufällig hatte ich noch eine BluRay hier liegen, die uns beide interessierte.
Und so rotierte bald Eagle Eye in meinem BluRay-Player. Schnell noch Essen beim Chinese bestellt und schon kann's los gehen!

Der Film beginnt - wie so viele in letzter Zeit - irgendwo in der Ecke Arabien / Iran / Irak. Das amerikanische Militär hat sich mal wieder einen Top-Terroristen gesucht, der natürlich nur alle paar Jahre mal das Höhle verlässt und gerade eine Beerdigung besucht. Und entgegen der Empfehlung des Supercomputers sich das ganze wohl doch noch mal zu überlegen, entscheidet der Präsident (nein, nicht Obama) halt die Beerdigung im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen.

Dies veranlasst eben jenen Supercomputer dazu, sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika nehmen und noch einmal durchzulesen. In der steht nämlich (von wikipedia übersetzt) folgendes:
"...Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit sind. Dass zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; dass sobald eine Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volkes ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetze..."
Auf deutsch: Wenn eine Regierung absichtlich Leute umbringt, wird's Zeit für eine neue.

Also plant diese Maschine eine neue Regierung einzusetzen und die aktuelle zu... naja, liquidieren.
Und weil der Supercomputer mit so ziemlich allem vernetzt ist, was irgendwie technisiert ist, hat er keine Probleme die Leute so zu lenken, dass sein Plan durchgeführt wird.  Kommuniziert wird über's Telefon mit einer Stimme, die mein Navi sein könnte. Autos und Kräne werden ferngesteuert, ein neuer Supersprengstoff aus einer Basis gestohlen und natürlich mittels Kameras alles überwacht.
Als Hauptmarionette arbeiten dabei Jerry Shaw - Bruder eines bei einem "Unfall" um's leben gekommenen Piloten der Air Force - und Rachel Holloman, Mutter eines Sohnes, der gerade im Zug nach Washington sitzt um dort vor der gesamten Regierung die Nationalhymne spielen zu dürfen.
"Motiviert" werden die beiden durch entsprechende Drohungen: "Wenn sie nicht rechtzeitig ankommen, wir der Zug mit ihrem Sohn entgleisen", etc...

Dabei zeigt der Film, wie kontrollierbar man heutzutage ist. Überwachungskameras, eMails, Kreditkartenabrechnungen und das Internet mit Fremdzugriff auf andere Computer machen deutlich, wie vernetzt heutzutage alles miteinander ist. Dazu wird der Mensch immer gläserner. Die Kernaussage des Filmes: Du wirst heutzutage überall überwacht!
Ob jetzt tatsächlich jedes Handy einen GPS-Chip eingebaut hat, weiß dieser Autor nicht - dafür hat der bisher zu wenig Handys auseinander genommen. Aber zumindest die grobe  Ortung durch Funkzellen ist ja heutzutage kein Problem. Die Vorratsdatenspeicherung ist auch in Deutschland immer wieder ein beliebtes Thema und das man den Datenschutz mit Bonusprogrammen, wie Payback und Co wunderbar aushebeln kann ist ja auch keine Überraschung.
Im Bonusmaterial zum Film wird die Aussage sogar nicht deutlicher: Mit jedem technischen Fortschritt geben wir auch immer mehr ein Stück unseres Privatlebens auf. Nicht zuletzt auch durch solche Dinge, wie diese Blogs.

Aber zurück zum Film: Natürlich spielt das große Finale in Washington, inklusive Nationalhymne und Nationalflagge im Bild!
Das Ende ist dann etwas plump. Das alternative Ende auf der BluRay hat mir wesentlich besser gefallen.

Alles in allem ein interessanter Film mit eine Message über die man nachdenken sollte. - Das ist für Hollywood ja schon ne Leistung!
Zwar sind nicht alle Elemente der Story wirklich 100% schlüssig und man braucht bei einigen Passage schon ein wenig "Na, ich glaub denen das mal"-Fantasie. Aber bei einem Action-Thriller mit Sci-Fi Anleihen sollen man so eine Einstellung eh immer mitbringen.
So hat sich der Film gelohnt, das Essen war gut und der Abend war - trotz Regen - gerettet!

Bleibt nur die Frage: Sollte ich diesen Blogeintrag jetzt veröffentlichen oder werd ich dann demnächst auch vom FBI überfallen?!
MoS
Es gibt Filme, die sieht man beim Händler liegen und denkt sich: "Is' ja günstig, klingt interessant. Kann man eigentlich nicht viel falsch machen!". Und dann läßt man sie doch liegen, weil man nicht 100% überzeugt ist...
Und dann gibt es Filme, wo man einen Synchronsprecher hört und die ganze Zeit grübelt:"Wo hab ich diese Stimme schon einmal gehört?"
Und dann gibt es noch IHN:

"Batman & Robin"
"Der Sturm"
"Projekt Peacemaker"
"Ocean's Eleven"

Wo Geroge Clooney drin steckt, bekommt man eigentlich immer was geboten für sein Geld. Gestern war es dann wieder so weit: Mein Kumpel Buster lieferte mir wieder einmal zwei Filme ins Haus: Babylon A.D. (Mit Vin Diesel) und Michael Clayton.
Letzterer stammt genau aus der Rubrik Filme, die man sieht, aber irgendwie dann doch nie kauft. Gut, dass es für solche Fälle Videotheken gibt.
Gestern also sollte die Scheibe ein paar Runden in meinem BD-Player drehen, ich war gespannt auf einen spannenden Thriller und hoffte auf einen packenden Film mit einer cleveren Story und überraschenden Wendungen.
Dann kam die EInleitung. Schon der erste Satz ließ mich überlegen:"Wo hast Du diese Stimme schon mal gehört?". Innerlich hatte ich das Bild von Babylon 5 vor mir. Aber da fällt mir als erstes G'Kar ein - der paßte aber nicht...
Aber Du kennst diese Stimme. Ganz sicher!

Der Film selbst beginnt wie viele moderne Filme inzwischen: Ein Anfang, wo man die ganze Zeit nur mit Fragezeichen über dem Kopf auf der Couch sitzt, anschließend eine Einblendung "4 Tage vorher" und dann wird knapp 100 Minuten auf diese eine Szene hin gearbeitet.
Nicht gerade mein Lieblingsstil um eine Geschichte zu erzählen, aber wenn es der Spannung dienlich ist, warum nicht?
Nachdem sich die ersten 30 Minuten (immerhin ein Viertel des Films!) immernoch nicht wesentliches getan hat, frage ich mich, warum ich diesen Film überhaupt schaue? Ich könnte doch einfach auf Pro7 schalten und Fringe schauen... Da weiß man wenigstens, was man bekommt.
Fringe... Das war das Stichwort! Daher kam mir die Stimme bekannt vor: Arther Edens (gespielt von Tom Wilkonson) hat die Synchronstimme von Walter Bishop aus der ersten Staffel von Fringe! Auch da spricht er einen Verrückten mit etwas schrägem und unfreiwilligen Humor.
Der Name hinter der Stimme ist übrigens Hans-Werner Bussinger.
Und Fringe und Arthur Eden waren bei weitem nicht seine einzigen Sprecherrollen:
Er sprach für Filme und Serien von Bonanza, Raumschiff Enterprise (als Q), Ein Colt für alle Fälle (Colt Seavers) oder Alfred J. Kwak (Kratznagel) und gab dabei Schauspielern wir Michael Jenkins und Jon Voight (u.a. in Transformers) seine Stimme.

Leider starb Hans-Werner Bussinger am 9.September 2009.

In der Zwischenzeit erreicht der Film die Halbzeit. Michael Clayton jagt immernoch Arthur Edens hinterher, aber immerhin nimmt die Story Fahrt auf. Wird nach über einer Stunde auch Zeit. Nach gut 100 Minuten sind wir dann an dem Punkt, an dem der Film eingeleitet wurde. Diesmal mit ein paar mehr Blickwinkeln und Hintergrundinformationen.
Von den typischen Elementen eines Thrillers fehlt aber weiterhin jede Spur.
Und so spinnt sich alles in allem eine Story über einen "Ausputzer", der für Anwaltskanzleien so eine Art Notfallmanager ist und der an einen großen Konzern (natürlich mit Dreck am Stecken!) gerät und in einen Zwiespalt zwischen Moral und Loyalität gerät.
Alles in allem hätte man das ganze sicherlich packender inszenieren können. Die Schwafeleien über Michael Claytons Privatleben und seine Ignoranz seinem Sohn gegenüber sind eine interessante Perspektive, bieten aber absolut keinen Mehrwert für den Film und blähen ihn nur weiter auf.
Immerhin weiß das Ende dann wenigstens etwas Spannung aufzubieten. Leider wohl zu spät um die 100 Minuten vorher zu kompensieren.
Alles in allem ein Film, den ich nicht noch einmal sehen muß. Hat mich stark an Syriana (auch mit George Clooney) erinnert. Den sollte man übrigens wohl mindestens zwei Mal oder wirklich hochkonzentriert schauen. Vielleicht ist es hier mit Michael Clayton das gleiche. Wirklich motiviert den Film noch einmal zu sehen bin ich nicht.

Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass Hans-Werner Bussinger ein unfassbar vielfältiger Synchronsprecher mit Rollen in wirklich allen Genres der Filmindustrie war. Und es bleibt die Erkenntnis, dass Synchronsprecher leider viel zu wenig für ihre Leistungen gewürdigt werden. Sie stehen im Hintergrund, leihen ihre Stimme den großen Stars aus Hollywood und werden selbst auf der Straße wohl nie erkannt.
Daher geht mein Dank an die Synchronsprecher, die es uns heute ermöglichen, Filme in unserer Muttersprache zu schauen und dabei auch ohne Englisch-Leistungskurs einen entspannten Abend zu haben.
Und zuletzt ein großes Dankeschön an Hans-Werner Bussinger. ich wußte gar nicht, dass wir so viele schöne Stunden miteinander hatten!
Danke!

MoS

Top Angebote

ManofStil
Aktivität
Forenbeiträge2
Kommentare6
Blogbeiträge14
Clubposts0
Bewertungen3
avatar-img
Mein Avatar

Archiv

Kategorien

(6)
(5)
(2)
(3)
(2)
(1)
(9)
(3)
(2)
(3)
(3)
(2)

Kommentare

von Dr. Rock 
am Danke für den Blog! Für …
am Bei mir klingelt …
am Ich kann dir da nicht …
am Ich mag Blogs über …
am CASABLANCA ist DER …
Der Blog von ManofStil wurde 1.479x besucht.