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[Movie Spotlight Review # 2: "Helden der Nacht-We own the Night"]

Willkommen zu einer frischen, neuen Ausgabe der MOVIE SPOTLIGHT REVIEW ! In dieser neuen Reihe will ich mich ganz den Reviews zu Filmen widmen und diesesmal werfen wir einen Blick auf den Thriller "Helden der Nacht-We own the Night", von James Gray. Über eure Kommentare, Verbesserungsvorschläge, aber auch Kritik würde ich mich sehr freuen. Für eine optimale Darstellung empfielt sich Flash.

Helden der Nacht

Storyline zu "Helden der Nacht-We own the Night"

Für den Nachtclubbesitzer Bobby Green (Stark: Joaquin Phoenix) gibt es nur ein unverbindliches Leben mit Drogen, Sex, Alkohol und Partys. Zu seiner leiblichen Familie, bestehend aus dem hoch dekorierten Vater (Robert Duvall) und seinem Bruder Joseph (Mark Wahlberg), die beide im Polizeidienst arbeiten, fühlt er sich nicht wirklich zugehörig. Wesentlich näher steht ihm dagegen seine Freundin Amanda (So gut wie noch nie: Eva Mendes) sowie eine russische Familie, welche Bobby als seine "wahre" Familie erachtet und welche ihn mit der Leitung des Clubs beauftragt hat, paralel dazu kriminelle Verbindungen zur russischen Mafia unterhält. Bobby träumt davon sich selbstständig zu machen und zusammen mit seiner Freundin einen eigenen Club zu eröffnen. Bei Geschäften der russischen Mafia in Bobby`s Club, drückt er dann auch beide Augen zu, um seiner "Wahlfamilie" zu gefallen. Nach einer Razzia und einem Mordanschlag auf Joseph steht Bobby plötzlich zwischen den Fronten: Kann und will er mit seinem Vater die Attentäter zur Strecke bringen oder hängt seine Loyalität doch an seinen Geschäftsverbindungen zum russischen Familienclan ? 

Zwischen den Fronten...

James Gray`s Millieustudien, die oftmals stark den Atem des großen Vorbilds Martin Scorsese`s ("Mean Streets") erkennen lassen, tauchen tief in den Mikrokosmos des Big Apple ein und erkunden die Familienschichten von Emigranten. Bobby`s Club fungiert dabei als eine Art Vakuum zwischen diesen beiden Paralellwelten, in welchen zum einen der pflichterfüllende Polizeiapparat mit seinem entfremdeten Vater und seinem Bruder sowie traditionellen, festen Werten steht, zum anderen die Verbindung zu dem russischen Millieu, das Bobby als "seine" eigene Familie betrachtet. Nur hier kann sich Bobby entfalten. Doch dieses Gerüst kann jederzeit in sich zusammenbrechen. Joaquin Phoenix`Charakter wird gezwungen sich zu entscheiden wo er hingehören will. Strenge, traditionelle Familienwerte und Verantwortungsbewußtsein auf der einen, undurchsichtige, mafiöse Machenschaften mit Koks und Partys auf der anderen Seite. Joaquin Phoenix gelingt es dabei hervorragend in seiner Performance, die Zerrissenheit seines Charakters zu vermitteln, der sich eigentlich nur nach Liebe sehnt. Es ist auch ihm zu verdanken, das man die leichten Schwächen -die sich zum Ende des Films auftun- gerne verzeiht, denn seine Darstellung ist wahrlich als fesselnd zu bezeichnen.


 

James Gray`s Film ähnelt damit ein wenig dem thematisch ähnlich gelagerten "Eastern Promises-Tödliche Versprechen" von Regisseur David Cronenberg, ohne jedoch dabei vollends dessen immense Kraft zu erreichen, die der Film teilweise auch durch die grandiose Performance von Hauptdarsteller Viggo Mortensen erreichte. Das heißt aber nicht, das "Helden der Nacht" kein sehenswerter Film ist oder dem ähnlichen Cronenberg-Film unterliegt. Vielmehr steht in "Helden der Nacht" -wie schon in Gray`s Debütfilm "Little Odessa" (1994)- die Bindung der Familie im Vordergrund. Man könnte "Helden der Nacht" auch als den Abschluß einer Familien-Trilogie von James Gray betrachten, zieht man "Little Odessa" als ersten Film und den hervorragenden "The Yards" als Mittelstück noch hinzu.

Ein Glücksgriff in "Helden der Nacht" sind zweifellos die beiden Hauptdarsteller Joaquin Phoenix ("Gladiator", "The Master") und Mark Wahlberg ("The Departed-Unter Feinden"), die hier erneut nach dem Film "The Yards-Im Hinterhof der Macht" (2000) mit Regisseur James Gray zusammenarbeiten, dieses mal das Projekt zeitgleich auch hinter der Kamera als Produzenten unterstüzten. Wahlberg und Phoenix -welche auch privat befreundet sind-  harmonieren erneut perfekt miteinander, wobei man fast auch von einem Wechsel sprechen kann, den die Rolle des Bobby Green -die perfekt ausbalanciert zwischen Übermut, Freude, Angst, Zorn und Trauer von Joaquin Phoenix dargestellt wird- wäre auch ein glasklarer Fall für Mark Wahlberg`s Rollenverständnis. Dieser darf hier ungewöhnlich zurückhaltend agieren und eine emotional verletzliche Seite zeigen. Robert Duvall`s Part als Vater der beiden und hoch angesehener Polizist, verleiht dem Cast zusätzliche Stabilität, was man aber auch bei einem Weltschauspieler diesen Formats erwartet. Eine große Überraschung war für mich seinerzeit Eva Mendes ("The Spirit"), welche als Amada nicht nur hübsch ist, sondern auch hier erstmals einige Facetten ihres Talents entfalten darf, die man ihr zuvor in anderen Rollen niemals zugestanden hätte. Eva Mendes und Mark Wahlberg traten dann 2010 auch nochmal zusammen vor die Kameras: In der Action-Komödie "Die etwas anderen Cops".

Sex, Drugs, Party on...Und Kritik ?

Die schon zuvor angesprochenen leichten Schwächen des Films (siehe oben), die sich der Film insbesondere zum Ende erlaubt, werden durch die exzellente Performance von Joaquin Phoenix aufgefangen, jedoch nicht beseitigt. Wer sich nicht gerne spoilern lassen möche, der sollte an dieser Stelle bitte den nun folgenden Absatz überspringen und mit dem kommenden Abschnitt "Oh man. This shit is making me feel light as a feather ! -Helden der Nacht-We own the Night im Heimkino" fortfahren.


Der Schluß des Films (u.a. in der Maisfeld-Szene) hat einen geradezu versöhnlichen Charakter, der sich nicht so ganz mit dem grandiosen Anfang und der fiebrigen Dynamik der beispielsweise spannenden, angsteinflößenden Autoverfolgungsjagd im Regen (die in technischer Hinsicht übrigens mit einem sehr guten Schnitt aufwartet) des Films vertragen will. Das Phoenix mit erhobenem Haupt und Waffe aus dem Maisfeld schreitet, lässt mich immer daran denken, wie gut der Film letztendlich wohl geworden wäre, hatte er den Zuschauer eben NICHT mit diesem Bild, sondern vielleicht einem (weiteren ?) Familienverlust entlassen. Kurzum: Mit einem unangenehmen Gefühl im Magen, mit Trauer, mit Hoffnungslosigkeit oder gar einem radikalen Ende wie jenem in dem Thriller "Arlington Road" (siehe "Movie Spotlight Review" # 1), das einen völlig unerwartet trifft. Vielleicht so, das sogar ein Gefühl von Angst zurückbleibt. Doch hier schwächelt der Film ein wenig. Diese leise Kritik wendet sich insbesondere an James Gray`s Drehbuch, welches gegen Ende mit zuviel Emotionen und einem Hauch an Pathos aufwartet. Aber dies ist letztendlich "Trauern auf hohem Niveau", denn schlußendlich überwiegen in "Helden der Nacht-We own the Night" EINDEUTIG die positiven Seiten, insbesondere natürlich die schauspielerischen Leistungen (...Und jetzt alle zusammen: Joaquin Phoenix) und Gray`s sichere Regie-Hand. Es ist aber Joaquin Phoenix, der hier im gesamten Film das Herz, das Zentrum als auch die Seele ist.

 

Sinnliches Opening: Eva Mendes


Oh man. This shit is making me feel light as a feather !-
"Helden der Nacht-We own the Night" im Heimkino


In Deutschland wurde seinerzeit -nach der Kinoauswertung im späten Februar 2008- am 26.06.2008 eine DVD aus dem Hause UNIVERSAL PICTURES veröffentlicht, welche zusätzlich zum Film noch einen Blick hinter die Kulissen, animierte Menüs und einige Interview-Fetzen bot. Außerdem bekommt man auf der DVD deutsche, englische und spanische Untertitel geboten. Für die deutsche Blu-ray-Auswertung wurde das gleiche Cover verwendet. Leider wurde für die deutsche HD-Ausgabe nicht auf das Gesamte, verfügbare Bonusmaterial zurückgegriffen, was sehr ärgerlich ist. Man hat die ganze Zeit als Fan das Gefühl, das UNIVERSAL diese Blu-ray wie einen typischen Backkatalog-Titel vertreibt, was bei dem Major automatisch sehr oft das Fehlen von Bonusmaterial impliziert. Die Bildqualität ist auf Blu-ray einen Hauch besser als auf DVD, so daß das Upgrade auf HD tatsächlich einen Mehrwert mitbringt, wenn gleich auch nur einen sehr kleinen. Die deutsche Blu-ray (UNIVERSAL) gibt es vielerorts schon für ca. 8-10 Euro.



f*** the police, join the party-Die Highlights in "Helden der Nacht"

Natürlich ist "Helden der Nacht" vorrangig kein Actionkino -im Gegenteil- sondern eine Millieu-und Charakterstudie, die aber mit vereinzelten, wenigen Actionmomenten aufwartet...Und die haben es in sich !
Generell sind Actionmomente in "Helden der Nacht" eher rar gesät, aber wenn sie kommen, dan meistens unerwartet und schnell. Highlight ist hier zweifellos die Autoverfolgungsjagd bei strömenden Regen, in der selbst der Zuschauer sich mitreißen lässt. Es ist fast unmöglich an diese Szene NICHT zu denken, wenn man den Film reviewt. Sie ist packend, mitreissend, ja, geradezu fiebrig und angsteinflößend. Wie im Wahn (Phoenix) erlebt man diese Szenen, in der alle Gesetzte von logischen Denken komplett versagen, es ist eine Szene von geradezu klaustrophobischer Beklemmung. Übrigens: Die Szene wurde ursprünglich bei strahlenden Sonnenschein gedreht. Bei dem Regen handelt es sich um reinen CGI-Regen, der später digital eingefügt wurde. Auch die Szene, in welcher Phoenix eine Drogenküche besucht, lässt den Zuschauer mitfiebern. Jedes Wort, ach was...jede Regung der Augen kann hier -Nein, ich werde nicht spoilern- alles gefährden. Man könnte hier zudem noch die gemeinsamen Szenen zwischen Wahlberg, Phoenix und Duvall hervorheben (Ja, die Policestation-Szene), aber das erklärt sich bei einem solchen Cast ja von selbst.



Pressestimmen & Filmkritiken zu "Helden der Nacht"

Prädikat: Wertvoll
(Filmbewertungsstelle Wiesbaden)

[...] Bis zur Mitte ungefähr funk­tio­niert das ganz gut – wenn auch etwas zu sehr von Posen bestimmt, und etwas zu sehr aus zweiter Hand, Coppola für Arme. Aber eben mit einzelnen großar­tigen Szenen, wie einer Auto-Verfol­gungs­jagd durch peit­schenden Regen, die in ihrer Schönheit und Origi­na­lität mit den größten Vorbilder "The French Connection" und "Bullitt" mithalten könnte, wäre sie nicht dann wieder derart gnadenlos über­trieben, und suchte sich Ausflüchte in Unsicht­bar­keit: Man kann kaum erkennen, was eigent­lich passiert, und man muss überdies fürchten, dass Gray das alles am Ende meta­pho­risch meint: Wasser ist gleich Sintflut und Taufe. Dann könnte er seinen Helden aller­dings auch durch eine Auto­wasch­an­lage fahren lassen. [...]
(artechock.de Filmkritik)

[...] Grays Schauspieler-Duo Joaquin Phoenix und Mark Wahlberg, dem damals als ungleiches Freundesgespann in The Yards der künstlerische Durchbruch gelang, vermag es jedoch mit seinem vorzüglichen Spiel über solch inszenatorische Schwachstellen hinweg zu helfen. [...]
(Critic.de)


[...] Aber im Großen und Ganzen kann Grays Milieustudie gefallen, da sie eine stimmige Schmuddelatmosphäre kreiert und mit einer fulminanten Autoverfolgungsjagd aufwarten kann. Für Nervenkitzel im Publikum wird jedenfalls reichlich gesorgt.


Quelle:
Helden der Nacht DVD - Kritik - Trailer - Film von www.digitalvd.de

Aber im Großen und Ganzen kann Grays Milieustudie gefallen, da sie eine stimmige Schmuddelatmosphäre kreiert und mit einer fulminanten Autoverfolgungsjagd aufwarten kann. Für Nervenkitzel im Publikum wird jedenfalls reichlich gesorgt.


Quelle:
Helden der Nacht DVD - Kritik - Trailer - Film von www.digitalvd.de

Aber im Großen und Ganzen kann Grays Millieustudie gefallen, da sie eine stimmige Schmuddelatmosphäre kreiert und mit einer fulminanten Autoverfolgungsjagd aufwarten kann. Für Nervenkitzel im Publikum wird jedenfalls reichlich gesorgt.
(Frank Brenner, digitalvd.de)




Cinefacts zu "Helden der Nacht-We own the Night"

Studio/Label: UNIVERSAL PICTURES
Poduktionsjahr: 2007
Länge: 117 Minuten
FSK: 16
US-Kinostart: 12.10.2007
Deutscher Kinostart: 21.02.2008
Deutscher DVD-Start: 26.06.2008
Deutscher Blu-ray-Start: 05.08.2010





Copyright aller Bilder by UNIVERSAL PICTURES Deutschland

[Movie Spotlight Review # 1: "Arlington Road"]

Willkommen zur ersten MOVIE SPOTLIGHT REVIEW ! In dieser neuen Reihe will ich mich ganz den Reviews zu Filmen widmen und den Anfang macht der Thriller "Arlington Road". Über eure Kommentare, Verbesserungsvorschläge, aber auch Kritik würde ich mich sehr freuen. Die Reihe wird natürlich fortgesetzt.
 



 

Storyline zu "Arlington Road"

Michael Faraday (Jeff Bridges) ist Professor an der George Washington University. Bei einem tragischen Unfall verlor er vor wenigen Jahren seine Frau. Nun lebt er zusammen mit seinem Sohn in einer ruhigen Gegend- Der Arlington Road. Eines Tages zieht neben ihm ein neuer Nachbar (Tim Robbins) mit seiner Frau (Joan Cusak) ein. Das zunächst recht freundschaftliche Verhältnis der beiden bekommt jedoch langsam Risse, als Faraday bemerkt, das mit seinem neuen Nachbar etwas nicht stimmt...

"Nichts ist, wie es scheint"...

Der Arlington-Friedhof in Washington, auf welchem zahlreiche Soldaten beerdigt sind, stand Pate für den Filmtitel, die Straße "Arlington Road" für eine Wohngegend, die der gefallenen Soldaten gedenkt, gleichzeitig aber auch die Normalität eines mittelständischen amerikanischen Vororts mit ihren Nachbarn, Vorgärten und Kombis treffend charakterisiert. Besser könnte ein Filmtitel eigentlich nicht lauten, verrät doch der Titel nichts über die Handlung. Ehren Krueger war 1998 in Hollywood als Drehbuchautor noch nicht so heiß, wie er es mit seinem Script zu "Scream 3" später werden sollte. Seine Storyline besitzt ein realistisches Setting, angefangen vom Filmtitel bis hin zu den Drehorten einer normalen, mittelständischen Wohngegend in Washington. Professor Faraday, hervorragend verkörpert von Schauspieler Jeff Bridges ("Tron: Legacy", "Spurlos"), unterrichtet die Geschichte des Terrorismus in den USA. Schon bald wird sein theoretisches Unterrichtsfach für ihn selber jedoch bittere Praxis - In der Realität !

Angefangen bei den ungewöhnlichen Anfangsminuten des Films bis zu dem bis heute geradezu beispiellos guten Filmschluß, bietet "Arlington Road" spannendes Kino und hervorragende, schauspielerische Leistungen. Das Thema Terrorismus wird ebenso eingefangen wie Anonymität in der Nachbarschaft und auch die Hilflosigkeit des Individuums gegen staatliche Willkür. Es ist Jeff Bridges`Verdienst diese Emotionen an den Zuschauer gekonnt zu transportieren. Genau wie der von ihm dargestellte Charakter fühlt man sich auch als Zuschauer geradezu hilflos.

Fazit:

Wie konnte dieser Film nur an vielen Kinogängern vorbeigehen ? Ein hochspannendes Thema, exzellent verkörperte Charaktere (Bridges, Robbins, Cusack) und ein hervorragendes Script von Ehren Krueger ("Transformers-Die Rache") runden den perfekten, mitreissenden Thriller ab.


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