Blog von Cineast aka Filmnerd

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |




TANZMUSIK FÜR ROBOTER -
LIVE IN HAMBURG, MARKTHALLE, 14.03.2014
KONZERTBERICHT:

"HALLO, HIER SPRICHT WELLE:ERDBALL!
SYMPHONIE DER ZEIT - AUS DEM ÄTHER SCHWINGT UND SCHWILLT 
SIE IN DIE EWIGKEIT!"
(Text-Copyright: WELLE:ERDBALL)


welle: erdball
(Copyright by Welle:Erdball - entnommen der Welle:Erdball-Homepage - unter folgendem Link: http://www.welle-erdball.info/moderatorin/)
 
Nach langer Ankündigung via Statusangabe, wird es doch endlich Zeit, dass ich eine Blog-Lobhudelei bezüglich des von mir wahrgenommenen WELLE:ERDBALL-Konzerts in Hamburg zum virtuellen Papier bringe - denn schließlich steht am Ostersamstag bereits das AND ONE-Konzert ins Haus, zu welchem dann wieder ein neuer Blog verfasst werden soll - Folglich gilt es für den geneigten Leser dieses Blogs, sich auf eine kleine Zeitreise zu begeben und sich (natürlich nur mental, um kein Zeitparadoxon zu schaffen) gedanklich zum 14.03.2014 zurück zu versetzen.
Dies wird notwendig, da der faule Blogersteller sich eben mit dem Abfassen dieses Blogs (wieder einmal) so viel Zeit ließ ... aber, seis drum:
Um uns hier gedanklich und v.a. "gefühlsmäßig" in Stimmung zu bringen, sei dem geneigten Blogleser der "Hintergrundkonsum" des hier zu findenden Songs:

 http://www.youtube.com/watch?v=s7j9P-Go14s

"Tanzmusik für Roboter" von, welch Überraschung - welch cleverer Schicksalsgriff - welch stimmige Zusammenfügung :-), eben WELLE:ERDBALL empfohlen.

Denn genau darum soll es hier gehen, nämlich das diesseits wahrgenommene Konzert zum gleichnamigen Album, dessen Schlussong Ihr jetzt bei Befolgung der vorstehenden Anregung hört :-).

Also - Es begab sich zu einer Zeit, als der lange Winter dem Ende nahte, als das Licht in die Welt zurückzukehren suchte, als man es allerorter ehrfürchtig Flüstern hörte - WELLE:ERDBALL IS COMING ... :-)

Ja, richtig, am 14.03.2014 - ein Freitag, an welchem ich ganz bewußt Urlaub genommen hatte, um dem hier Bloggebenden Konzertereignis beiwohnen zu können.

Meine Frau und ich starteten zeitlich pflichtgemäß zu dieser Festlichkeit, wobei wir selbstredend dem allgemeinen Dresscode entsprechend in schwarz gewandet waren - was allerdings eigentlich keiner besonderen Erwähnung bedarf, stellt Schwarz doch die klassische farbliche Erscheinung von uns beiden im privaten Bereich dar.

Ziel der Reise = Markthalle in Hamburg, welche ich in dem Konzertbereicht zu dem dort wahrgenommenen Konzert von Covenant, den es hier gibt:

https://bluray-disc.de/blulife/blog/cineast-aka-filmnerd/16710-covenant-support-aesthetic-perfection-leaving-babylon-tour-hh-markthalle-14092013-konzertbericht-part-ii

schon näher beschrieben hatte, worauf, da sich die Lokalität seither nicht geändert hat, Bezug genommen werden kann und soll :-). 

Problematisch waren dies mal 2 Dinge - zum einen der Umstand, dass wir bereits deutlich vor Beginn des Einlasses dort angelangt waren - und zum anderen, dass der Blogersteller den unbändigen Drang verspürte, sich seiner flüssigen Stoffwechselendprodukte zu entledigen, was schwierig ist, wenn die gewählte Lokalität (noch) verschlossen ist - und zudem natürlich Anlass für den treffenden Seitehieb meiner Frau bot, dass es doch schlauer gewesen wäre, nicht vor Abfahrt so viel Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen - im Vertrauen, Lieber Leser, das dürfte wohl auch stimmen, aber wehe dem, der diesen eigenen Fehler seiner Frau gegenüber zugibt :-).

Ich jedenfalls ging hierauf nicht ein (Ausweichen ist ja bekanntlich die besondere Stärke von uns Männern :-)), verwies vielmehr auf mein dringendes Bedürfnis - und selbstredend fand meine Frau denn auch eine "Lösung" für mein Problem, denn Frauen sehen bekanntlich alles - und so hatte die meine in unmittelbarer Nähe zur Markthalle eine "Kneipe" gesehen. Dort könnten wir doch kurz eintreten um auszutreten - und dann auch gleich noch was trinken/essen...

Ein guter Vorschlag - gesagt, getan - wobei wir kurz vor Eintritt dort zurückschreckten, als wir das Schlagwort KUNST... lesen, hierüber aber keine Gelegenheit blieb näher nachzugründen, denn mein Bedürfnis war derart ausgeprägt, dass zum Nachdenken keine Zeit blieb . Also rein in den Laden, direkt die Toilette aufsuchen, während meine Frau Platz bezog (ich weiß, nicht sehr gentlemanlike, aber es ging nicht anders :-)).
Sodann kehrte ich erleichtert zurück, setzte mich zu meiner Frau - und hatte erst dort Gelegenheit das Etablissement zu begutachten - und, was soll ich sagen, meine vorherige Wortwahl ist bewußt gesetzt, denn hier handelte es sich nicht um eine urige Kneipe in der man sich mal aufn Bierchen traf. Nein, wir waren in einer Avantgarde-/Künstlerkneipe gelandet, in welcher die Kellner distingiert, der allgemeine Dresscode gehoben - und die Preise im Gegensatz zum Essen gesalzen waren :-).
Hier mal ein kleiner Sichteindruck:

Nun ja, und wir "mittendrin" - tatsächlich mögen und müssen wir der sonstigen Clientel dort "komisch" vorgekommen sein, denn der dortige Auftritt mit Bandshirt entsprach so gar nicht der dortigen Üblichkeit und Etikette :-).

Wir ließen uns nicht entmutigen - und orderten dann etwas (kulinarisch gabs hier "nichts von der Stange" und wir beschränkten uns dann eingedenk der Preise auf jeweils eine Suppe, wobei die Karte diese natürlich nicht so profan bezeichente - nein, wir verzehrten also eine Consume :-).

Seis drum - bemerkenswert ist noch, dass der Kellner, als ich nicht, wie wohl gemeinhin dort erwartet, für mich selbst einen Wein sondern ein "bürgerliches" Bier bestellte, verstört wirkte - aber auch davon darf man sich einfach nicht beeindrucken lassen und muss sich eben anpassen, weshalb ich beim Konsum des mir dann offerierten Bieres auch stetig den kleinen Finger abzuspreizen wußte, wie dieses Bild dokumentiert:

Man hat ja Kinderstube :-).

Nun ja, nachdem wir nun unsere Consume - wer es wagt, von einer Suppe zu sprechen, sollte dringend nachschulen :-) - "genossen" und dem avantgarden Kellner (ich denke, damit ist er hinreichend beschrieben) das erforderliche, gleichwohl exorbitante Entgeld entrichtet hatten, ging es nun in die Markthalle - um dort, ganz profan Bier (ich, da ich fahren mußte) und Whiskey-Sprite (meine Frau) zu konsumieren :-).

Zuvor war natürlich etwas anderes zu erledigen - der obligatorische Besuch am Merchandisestand, der hier mit einem T-Shirt für meine Frau, einem passenden für mich sowie einer Jacke für mich endete. Zudem wurde noch das Album der Vorband Hertzinfarkt "Stell Lauter" erworben - zur Band gleich mehr.

Sodann gings also an die Bar, um das schon vorbenannte zu Konsumieren, woraugfhin wir bemerkten, dass die Vorband schon zu spielen began. Da ich Hertzinfarkt schon kannte/mochte, entschlossen wir uns also, direkt einzutreten in den "Tempel der Beschallung" und genossen nun ein gut halbstündiges Konzert von eben Hertzinfarkt.

Für einen kurzen Höreindruck der Band verweise ich gern auf deren Song "Stimme verkauft", welcher hier in Ohrenschein :-) genommen werden kann:

http://www.youtube.com/watch?v=KR1gNT7Rv-4

Wie durch bloßes Reinhören hier schnell offensichtlich wird, propagandieren auch Hertzinfarkt oldschool Electro-Sound mit NDW-Bezügen und "andersartigen" deutschen Texten - und passen damit wunderbar in den "Dunstkreis" von WELLE:ERDBALL. Nicht von ungefähr hat die Band auch zusammen mit weiteren Bands und eben WELLE:ERDBALL mal das Projekt Die Funkhausgruppe betrieben, dessen einziges Album ich Euch ebenfalls ans Hertz :-) legen möchte.

Nun gut - Hertzinfarkt überzeugten live vollauf - klanglich wie gesanglich - und wußten den Bezug zum geneigten W:E-Fanpublikum wunderbar herzustellen. Selten habe ich eine Vorband erlebt, die dem Konzept des Hauptacts derart "in die Karten spielt", was wirklich großartig war.
Frontfrau Diane begeisterte die Anwesenden dabei zudem mit ihrer sehr persönlichen ruhigen Art, die dem Character der Songs abermals entgegenkam, gleichzeitig aber auch mitriß - irgendwie schwer zu beschreiben, weshalb hier mal ein paar Fotos die Situation einfangen sollen, wobei ich bitte, die miese Qualität zu entschuldigen, denn Fotografieren war noch nie meine Stärke, wie meine Frau nur allzu gern immer wieder aufs neue feststellt, wenn ichs gleichwohl versuche :-):




Ach ja, vielleicht noch ein Wort zum "Puplikum" - hier fand sich, primär löblicherweise in schwarz gewandet, nahezu jede Altersschicht vertreten - allerdings doch primär Mitdreißiger aufwärts, was zu dem positiven Effekt führte das man sich selbst noch als "junge" Konzertteilnehmer wahrnehmen konnte - und zudem die Langlebigkeit WELLE:ERDBALLs gleichsam augenfällig macht, denn die Band feierte ja jüngst ihr 20jähriges :-).
Zudem war die Markthalle wirklich "knackevoll", ganz im Gegensatz zum seinerzeitigen Covenant-Konzert, was auch dokumentiert, dass WELLE:ERDBALL im Hamburger Raum durchaus über eine starke Fanbase verfügt.

Entsprechend räumlich befüllt war es dann schließlich 21:00 Uhr geworden - und WELLE:ERDBALL begannen ihre Live-Sendung, was zu phrenetischem Jubel im Publikum führte.
Dabei sollte dieses, sich nun anschließende Konzert, wahnsinnige 3,5 Stunden dauern!!! - und war besonders "aufgeteilt".
So wurde die erste Stunde konsequent als "Tanzmusik für Roboter"-Sendung bestritten, was bedeutet, dass quasi das gesamte aktuelle Album live performed wurde - wobei auch und gerade der Opener mit den auch hier eingangs erwähnten Textzeilen sowie der Schlusssong des Albums (den Ihr ja zu Beginn "anmachen" solltet) jeweils de Anfangs- und Endpunkt bildeten, was wirklich clever war, da somit für diese "Rubrik" ein eigenes Fenster geschaffen wurde.
Während der Live-Sendung wurde dann tatsächlich nahezu das komplette aktuelle Album gespielt, wobei die beiden Damen sich verschiedentlich umkleideten und stets hervorragend aussehen. Zudem war die Performance gewähnt souveran - allein die von Honey mit den Worten "unser Küken" präsentierte Lady Lila war, obgleich deren Gesangsparts perfekt saßen, doch sichtlich aufgeregt, was eingedenk der Tatsache, dass sie sich quasi von erstmalig auf der Bühne wiederfand, nicht verwundert. Allerdings muss Lady Lila gleichwohl ein Kompliment ausgesprochen werden, denn deren Performance war für das etwa dritte Mal auf der Bühne wirklich sehr gut, was für die weiteren 3 "alten Hasen" derBand ohnehin gilt.
Die "Tanzmusik"-Live-Sendung wurde dabei stilsicher absolviert - so gab es zum Kraftwerk-Cover "Die Roboter" passende Roboterkostüme und zu "Mimikry" wurde das dort zitierte MB-Spiel kräftig zum Einsatz gebracht.

Im Anschluss an diese Sendung began "familiäre" Teil. Insoweit waren bei Einlass Stimmzettel verteilt worden, auf welchen man aus 50! W:E-Songs seinen Wunschsong, den W:E live performen sollte, wählen konnte.
Sodann wurden in diesem 2. Sendungsteil nun die Stimmzettel "gezogen" und der dort angegebene Titel wurde dann von W:E performed, was bei jedem der Songs wunderbar funktienierte und, was die Songauswahl anbelangt, natürlich dazu führte, dass sich hier sämtliche W:E-Hits und manch "kleinere" Perle wiederfanden.
Ein Hochgenuss - und wieder einmal ein echter Dienst am Fan, den W:E uns hier erwiesen.
Da die Band sichtlich Freude an dem Konzert hatte, spielte man dann diesen 2. Abschnitt wirklich gut 2,5 Stunden, unterbrochen von diversen Einlagen, wie der Pong-Variante, die aus Gottschalks "Telespiel" von früher noch bekannt sein sollte, wo wir, dass Publikum, gegen den Computer (natürlich ein C=64 :-)) antreten und mit Lautstärke lenkten :-).
Auch sonst wurden die W:E-Rituale zu bestimmten Songs gepflegt und es kamen Luftballons und Papierflieger zum Einsatz.
Die Stimmung war unglaublich familiär und Honey leitete "schowmasterartig" souveran durch den Abend.
Zudem wurde gar, was praktisch nie vorkommt, der Song der Funkhausgruppe "Die Physiker" mit Diane von Hertzinfarkt, die hierzu spontan nach Einladung seitens Honey auf die Bühne zurückkehrte, performed.
Zugaben wurden nicht, wie gemeinhin üblich, ritualisiert, denn Honey meinte (sinngemäß zitiert): "Wir können nun bedeutungsschwanger von Dir Bühne gehen, Sie könnt verlangen, dass wir wieder rauskommen - oder wir bleiben gleich hier, sparen uns die Zeit und spielen einfach noch mehr Zugaben!" :-)
So wurde der W:E-Fan umfasssend "bedient" und wie Honey am Schluss treffend feststellte: "Wenn Sie irgendwo noch mehr für Ihr Geld bekommen, werden Sie beschissen!"
Recht hatte er! Das Konzerterlebnis war nämlich episch und atemberaubend und gehört mit zu den überzeugendsten Konzerten, derer ich je beiwohnen durfte. Wir wurden im besten Sinne "entrückt" und völlig von W:E und deren Musik eingenommen - wir hatten Teil an einem wirklich magischen Moment und es war wirklich, als bewegten sich die Anwesenden in einem eigenen Raum-Zeit-Kontinuum, denn als dann schlussendlich eben dies eintrat, stellte man völlig verwundert fest, dass man gerade 3,5 Stunden "beschallt" worden war - und es kaum einem vor, als wären es Minuten gewesen ... magisch.
Auch hier einige illustrierende Fotos, die vielleicht ein wenig das Visualisieren, was ich zu sagen versuche:






Das Konzert war folglich in jeder Hinsicht ein Hochgenuss (im Gegensatz zur zuvor genossenen Consume :-))!
Tatsächlich darf ich einem jeden, der der elektronischen Musik zugeneigt ist, hier mal einen Konzertbesuch empfehlen - es lohnt sich in jeder Hinsicht!
Gelegenheit hierzu wird sich in Bälde wieder bieten, denn schon im Herbst treten W:E mit der aktuellen Tournee wieder an, wobei dann auch eine neue noch unbetitelte Single erscheinen soll.

Dieses Blog soll nun enden, wie der Abend des 14.03. (obgleich es schon der 15. war :-)):

"MEINE DAMEN UND HERREN, SIE HÖRTEN:

WELLE:ERDBALL!!!!"


(Quelle:http://www.goodreads.com/book/show/756565.Remains
 Copyright: IDW Publishing + Steve Niles)

(REDAKTIONELLER HINWEIS zum Konsum des Blogs:
Im Hinblick auf die nicht hinreichend klare Rechtslage in Bezug auf die Verlinkung von Youtube-Videos werden nachfolgend lediglich die entsprechenden Youtube-Links angegeben, die dann bitte selbständig in ein anderes Browserfenster kopiert werden mögen, um so in den "Genuss" des jeweiligen Videos zu gelangen.
Der geneigte audiophil Interessierte mag zur musikalischen Untermalung des Blogs folgendes Youtube-Video "im Hintergrund" laufen lassen:

http://www.youtube.com/watch?v=9ZEpOUAuSGo

Es handelt sich um GRENDEL - "ZOMBIE NATION v.2k5" - ein Track der mit der Durchsetzung von Zitaten aus "Dawn of the Dead" und "Night of the Living Dead" sowie der thematischen Grundausrichtung treffend auf die vorliegende Thematik passen will.

LIFE´S A BITCH - THEN YOU DIE - REMAINS!


TEIL 1 - DIE COMICS:

 
So mancher mag sich vielleicht erinnern, dass in dieser von Mastermind MoeMents ersonnenen Blogreihe durch den Blogersteller bereits ein Doppelblog zu "30 Days of Nights" verfasst worden war. Auf diesen Umstand soll hier weniger aus Gründen der Eigenwerbung zu Beginn dieses weitren Blogs hingewiesen werden, denn mehr deshalb, weil der "geistige Vater" von "30 Days of Night" eben auch für die hier nun zu behandelnden Comics nebst der filmischen Entsprechung verantwortlich zeichnet - die Rede ist mithin mal wieder von STEVE NILES:


Zur Person desselben ist dabei in den "30 Days of Night"-Blogs umfassend ausgeführt worden, weshalb ich zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen schlicht auf die insoweitigen Ausführungen in folgendem Vorgängerblog verweisen will:

https://bluray-disc.de/blulife/blog/cineast-aka-filmnerd/17438-30-days-of-night-18-comic-movieheroes-beyond

Niles hat nun im Jahre 2004 einen fünfbändigen Comic mit dem Titel "Remains" erdacht, welcher die Welt nach der Zombieapocalypse behandelt.
Sämtliche dieser Bände sind bei IDW Publihing im Jahre 2004 erschienen.

Bereits das Schlagwort "Zombieapocalypse" mag aufhorchen lassen, denn in Zeiten, in denen sich eine ebenfalls auf einem Comic beruhende Serie mit Zombiethematik gleichsam omnipräsent zeigt, drängen sich "Vergleichstendenzen" zur thematisch gleichgelagerten Comicreihe "The Walking Dead" geradezu auf.
Letzteres ist dabei bereits ein erhebliches Manko der "Remains"-Comics von Niles, denn wo diese, stünden sie denn allein, sicherlich geeignet wären, eine große Fangemeinde zu begründen, muss sie sich nun an eben "The Walking Dead" messen lassen.
Insoweit besteht hier nun schon grundsätzlich das "sittliche Problem", dass "The Walking Dead" schlichtweg vor "Remains", nämlich bereits im Jahre 2003, erschien, weshalb man zumindest in Erwägung ziehen könnte, dass Niles sich hieraus hat mitinspirieren lassen.
Hinzukommt, dass es "Remains" nicht gelingt, die emotionale und zwischenmenschliche Tiefe der "The Walking Dead"-Comics zu erreichen.
"Remains" zeigt sich vielmehr, insbesondere in Relation zu "The Walking Dead", eher eindimensional und stereotyp.
Niles präsentiert hier im wesentlichen eine "übliche" Zombieweltuntergangsgeschichte, deren Charaktere sich aus dem nahezu üblichen, wohlbekannten und vielfach anderenorts erlebten Genreklischetypus rekrutieren. Dies ist durchaus schade, denn, dass sich diese Thematik auch mit Nachhaltigkeit füllen läßt, dokumentiert der vermeintliche Ideengeber Niles, "The Walking Dead" hinreichend.

Kurz zusammengefasst behandelt die Comicreihe dabei folgendes Geschehen:

Ein Blackjack-Dealer und eine "exotische" Tanzerin weilen an ihrem Arbeitsplatz, einem Casino in Reno, als ein plötzlich und unvermittelt auftretender Umstand zur Zombifizierung der Menschheit führt.
Beide Hauptprotagonisten sind derselben durch besondere Schicksalsfügung entkommen und sehen sich nun, eingeschlossen im Casino, mit Massen von Zombies konfrontiert.
Nach und nach stoßen weitere, der Primärinfektion entkommene Personen zu ihnen und gemeinsam sucht man, sich der Zombieplage zu erwehren...

Nun mag man vor dem Hintergrund der vorstehenden Bezugnahme auf "The Walking Dead" einwenden, dass der Kern der dortigen Handlung sich ebenso umreißen ließe, wie der zu "Remains" - allerdings ist hierauf zu sagen, dass es sich bei "Remains" eben in diesem Kern erschöpft, also keine nennenswerten, wirklich durchdringenden Handlungsstränge aufgeführt werden. Insoweit gibt die vorstehende Inhaltsangabe (man ist geneigt zu sagen: leider) durchaus hinreichend den Inhalt der "Remains"-Comics wieder.

Dennoch vermögen diese aber zu unterhalten und überzeugen dann letztlich v.a, durch deren Optik, was beispielhaft durch das Cover eines der Comics, mit welchem dieser Blog eröffnet wurde und dieses weitere Coverbild:



(Quelle:https://www.comixology.com/Remains-1/digital-comic/26869
Copyright: IDW Publishing + Steve Niles)

dokumentiert wird.

Zudem sei insoweit auf das folgende Youtube-Video verwiesen, welches verschiedene der äußerst gelungenen Graphiken aus den Comics präsentiert:

http://www.youtube.com/watch?v=jQ1NmjvgV6Q


Insgesamt bieten die Comics für den genreintendierten Comicfreund in jedem Falle genug Anreize, um die eher übersichtliche eigentliche Story "vergessen" zu machen und werden selbigen letztlich zufriedenstellen - wenngleich ein hier quasi obligatorischer Vergleich mit den "The Walking Dead"-Comics den "Remains"-Comics doch deutlich zum Nachteil gereicht.

Vielleicht waren gerade die aufgezeigten Schwächen der "Remains"-Comics verantwortlich dafür, dass eine sich eigentlich aufdrängende Verfilmung derselben bis zum Jahre 2011 auf sich warten ließ.

Allerdings ist diese Verfilmung, auf welche nun nachfolgend einzugehen sein wird, derart misslungen und in jeder Hinsicht unzureichend, dass sich selbige nicht mit einem "coolen" Layout besprechen läßt. Die Verfilmung ist vielmehr derart desaströs geraten, dass hier auch optisch eine deutliche Zäsur geschaffen werden muss - DESHALB:
TEIL 2 - DIE VERFILMUNG:

Remains of the Walking Dead - Die letzte Chance der Menschheit (2-Disc Collector's Edition) Blu-ray
 
Ehe wir allerdings in die eigentliche Besprechung dieser "Filmperle" einsteigen, mag der geneigete Leser sich zunächst den vollständigen deutschen Titel der Verfilmung zu (wohl gemerkt) "Remains" verdeutlichen - dieser lautet wie folgt:

REMAINS OF THE WALKING DEAD - DIE LETZTE CHANCE DER MENSCHHEIT

Dieser ausdrückliche Hinweis bezieht sich nun weniger auf den deutschsprachigen Titelzusatz, der fraglos geradezu überborden prosaisch geraten ist - Nein, wirklich bemerkenswert ist der beim vorstehend behandelten, vermeintlichen "Ideengeber" extrem anbiedernde Titelzusatz englischer Art, welcher bereits deutlich macht, welch Puplikum man hier anzusprechen sucht.

Bei derart aufdringlich dreisten Titeleinvernahmen sollte man eigentlich schon gewarnt sein und auf einen Kauf verzichten - gleichwohl mag so mancher "Dummer", wie eben auch der Blogersteller :-), sich von Niles´ Namen blenden lassen und derartige Ressentiments über Bord werfen und dennoch zuschlagen - und erwirbt damit eine absoluten filmischen Totalausfall...
Aber, wir wollen nicht zu weit vorgreifen :-) - In jedem Falle dürfte es aber abermals kein Zufall sein, dass sich hier im Jahre 2011 eine Verfilmung der "Remains"-Reihe ergab, nachdem im Vorfeld die Konkurrenz-Comics der "The Walking Dead"-Reihe überragend im TV in ein reales Filmumfeld geführt wurden - insofern mag also der deutsche Titel des Filmes auch ein bißchen die eigentliche Motivation zur Realisierung dieser Verfilmung wiederspiegeln.

In jedem Falle hat Steve Niles selbst dieses Filmprojekt als Produzent "angeschoben" und betreut - und damit leider unmissverständlich klar gemacht, dass er dies zukünftig besser lassen sollte.

Der "Remains"-Film ist dabei bestenfalls als TV-Film zu bezeichnen - und selbst diese Klassifizierung erscheint noch zu positiv besetzt, denn mit der beispielhaften Qualität der ironischerweise ebenfalls fürs TV umgesetzten "The Walking Dead"-Comics kann der Film in keiner Weise auch nur ansatzweise mithalten.

Hier fehlt es an allem!

Auch und gerade an einem nennenswerten Budget, was allerdings für sich genommen nicht schlimm wäre, denn gerade das Zombiegenre ist doch ein typischer Vertreter des Low-Budget-Films und gerade die großen Klassiker dieses Subgenre entsprangen doch dem Postulat des Niedrigbudget.
Hier Aallerdings wirkt sich das Microbudget tatsächlich erschreckend aus, denn die Zombieeffekte sind schlichtweg vergessensert - und was besonders schwer wiegt, man bedient sich, abermals vor dem Primat des Einsparens, vielfach des Einsatzes von CGI-Animation, was dem Film jedwedem visuellen Charme raubt und zudem unglaublich billig wirkt.
Außerdem ist dies derart inflationär eingesetzt worden, dass man selbst Verkehrsunfalle computeranimiert präsentiert, was derart schlecht optisch präsentiert wird, dass dem Blogersteller hier schlichtweg die Worte fehlen!

Dabei ließ sich Derartiges schon fast bei Beginn des Filmes erwarten, denn bereits dessen Intro wirkt tatsächlich, wie ein TV-Serienintro von manch 80er Jahre Serie, welche nach der Pilotfolge abgesetzt wurde.
Eine Antizipation des Kommenden - und schon hier kann und sollte man getrost abschalten!

Überhaupt ist die Optik der Produktion noch nicht einmal geeignet, den Vergleich mit den vorbemühten 80er Jahre-TV-Serien zu rechtfertigen, zumal die unterirdische Qualität der eingefangenen Bilder auch nicht als Stilmittel gelten kann - hier handelt es sich vielmehr schlichtweg um Unvermögen oder mangelndes Bemühen!
Remains of the Walking Dead - Die letzte Chance der Menschheit Blu-ray
Hinzukommt nun, die Handlung des Filmes, die eigentlich zuerst zu betrachten wäre - hier aber derart vernachlässigungsfähig ist, dass dies hier schlicht nicht angezeigt scheint.
Präsentiert wird hier im wesentlichen die Handlung aus der Kurzzusammenfassung der Comics.
Im Übrigen "stolpern" die Protagonisten nur durch immer wieder neue Räumlichkeiten innerhalb des Casinos und präsentieren den eigenen Stereotypus par excellence.
Überhaupt ist die Handlung derart innovationsarm, dass auch ein "gedankliches Ausscheiden" aus dem Film ohne Folgen bleiben wird :-).
Dabei beginnt der Film, soviel sei hier spoilernd verraten, damit, dass die beiden Hauptprotagonisten dodurch der Erstinfertion entgehen, dass sie es in einem Lagerraum des Casinos miteinander treiben, wobei die Tür zufällt und sie "geschützt" hierbei bleiben.
Dies mag man entweder als leicht ironische Exposition oder aber als anbiederndes Begehren, möglichst schnell Sexszenen zu präsentieren, verstehen - ich tendiere zu letzterer Verständnismöglichkeit - wobei noch anzumerken ist, dass die also quasi als "Eröffnung" des Filmes präsentierte Sexszene dann auch noch jugendfrei bleibt, was die eigene Glaubwürdigkeit des Films schon an dieser Stelle untergräbt.
Inhaltlich stellt sich der Film wie ein Konglomerat von verschiedenen Versatzstücken gängiger Mechanismen und Szenen aus den großen Klassikern des Zombiegenres dar, wobei dies aber keineswegs als liebevolle Huldigung sondern nur als dreister Ideenklau verstanden werden kann.
Und so plätschert dann die Handlung völlig ereignisfrei dem schon zu Beginn absehbaren Ende entgegen, wobei man sich mit Erreichen des Filmendes wirklich "erlöst" fühlt!

Die Darsteller belegen abermals die Ausrichtung als TV-Film, denn es finden sich hier primär serienbekannte Darsteller - so findet sich manch bekanntes Gesicht aus "Fringe" wie auch aus "Defiance" - und man ist nach kurzer Zeit geneigt, zu wünschen, die Betreffenden wären in ihren jeweiligen Serien verblieben.
Schließlich scheint auch auf das Schauspielvermögen die geringe Qualität der anderen Belange "durchgeschlagen" zu haben, denn anders scheint nicht erklärbar, weshalb hier sämtliche Beteiligte derart lustlos und hölzern agieren.
Darstellerisch am überzeugendsten sind dann doch die Laiendarsteller, die mit den unterirdisch schlechten Masken versuchen müssen, Zombies darzubieten...

Was die soundtechnische Untermalung angeht, so passt auch diese hier "ins Bild" - der Score könnte ebenso im Hintergrund einer Erotikproduktion läufen und würde dort ebenso wenig auffallen.
Selbst die Goreeffekte, eigentlich essentieller Teil des Zombiegenres, zu dessen Vertreter sich der vorliegende Film bekanntlich zählen will, überzeugen allenfalls punktuell - sind jedoch von echten insoweitigen Schauwerten entfernt.

Auch nutzt der Film nicht im Mindesten die dem Genre innewohnende und dieses im gewissen Sinne auch ausmachende und sich geradezu aufdrängende Möglichkeiten zur Übung von Sozialkritik.
Der vorliegende Film ist insoweit völlig linear und scheut jedwede Positionierung - Political Correctness at its best, wohl um möglischt niemanden zu verschrecken - aber mit genau der gegenteiligen Wirkung!

Insgesamt, so mag aus den wortreichen vorstehenden Ausführungen hoffentlich ersichtlich werden, gestaltet sich der Film wirklich in jeder Hinsicht als Totalausfall - derart mies und "ohne Seele", dass er schon fast als Negativbeispiel für das Genre, dass der Blogersteller so sehr schätzt, dienen kann. Selbst Asylum-Produktionen sind nachhaltiger.

Niles hat sich mit dieser filmischen Entgleisung jedenfalls keinerlei Gefallen getan. Den mit der in jeder Hinsicht überragenden Verfilmung seines Stoffes "30 Days of Night" begründeten Status, Comicbegründer großartiger Verfilmungen dieser Stoffe zu sein, dürfte er hiermit in jedem Falle eingebüßt haben.
Es bleibt zu hoffen, dass die weiteren Verfilmungen von Niles´ Comics, die bereits in Planung sind, aus der Vielzahl von Fehlern, die mit der vorliegenden gemacht wurden, "lernen" und sich qualitativ eher an "30 Days of Night" anlehnen.

"Remains" kann mithin niemandem als Film empfohlen werden - vielmehr empfielt sich, hiervon die Finger zulassen, denn anderenfalls droht folgender, einem meiner T-Shirts entnommener Welle:Erdball-Sinnspruch :-):


  
 

(REDAKTIONELLER HINWEIS zum Konsum des Blogs:
Im Hinblick auf die nicht hinreichend klare Rechtslage in Bezug auf die Verlinkung von Youtube-Videos werden nachfolgend lediglich die entsprechenden Youtube-Links angegeben, die dann bitte selbständig in ein anderes Browserfenster kopiert werden mögen, um so in den "Genuss" des jeweiligen Videos zu gelangen.
Der geneigte audiophil Interessierte mag zur musikalischen Untermalung des Blogs folgendes Youtube-Video "im Hintergrund" laufen lassen:

http://www.youtube.com/watch?v=uR3uY5K5FdY

Es handelt sich hier um ein Cover des DEPECHE MODE Songs "ENJOY THE SILENCE", performed LIVE von AND ONE anläßlich der Vorgängertour zur hier im Folgenden behandelten. Gerade dieses Cover verdeutlicht die anläßlich des im Folgenden zu beschriebenden Konzertes wieder einmal spürbaren DEPECHE MODE-Reminiszenzen, weshalb selbige eine stimmige Ummantelung zum Bloginhalt offeriert.)


"ALS ICH DIESEN SONG GESCHRIEBEN HABE ...."
(Zitat: Steve Naghavi anläßlich der Beendigung des DEPECHE MODE-COVERS zu "ENJOY THE SILENCE" während des nachfolgend zu behandelnden Konzerts)

Nahezu Jeder, der der elektronischen Musik zugeneigt ist, wird gleichsam unvermeidlich mit der Band DEPECHE MODE in Kontakt geraten sein.
Selbige übte und übt dabei, vielleicht noch ähnlich der besten und einflussreichsten deutschen Band, KRAFTWERK, derart nachhaltigen Einfluss aus, dass der Nimbus der Band vielerorten spürbar scheint.
Letzteres gilt dabei auch und gerade im Bereich des Synth-Pop bzw. des EBM, denn gerade im erstgenannten musikalischen Subgenre darf sich DEPECHE MODE geradezu genrebildend nennen, was wiederum in Bezug auf das letztgenannte Genre des EBM für die Band FRONT 242 gelten mag.
Beide Bands dürfen dabei auf eine treu ergebene Anhängerschaft setzen und gelegentlich wurden derartige Anhänger von diesen Heroen derart beeinflusst, dass man sich entschloß, es ihnen gleich zu tun.
So mag es nicht verwundern, dass der Mastermind der deutschen Vorzeige-Synth/EMB-Band AND ONE, Steve Naghavi, als er auf einem Konzert von eben DEPECHE MODE weilte, auf welchem gar niemand geringerer als eben FRONT 242 Vorband waren, beschloss, selbst entsprechende elektronische Pfade zu bestreiten, was dann in der Gründung von AND ONE mündete.
Trotz allen Erfolges den AND ONE seither hierzulande gerieren konnte, ist diese Initialisierung der Band immer noch spürbar - das "große Vorbild" bzw. die "großen Vorbilder" sind allgegenwärtig. Noch immer verehrt Naghavi DEPECHE MODE kultisch und bleibt damit trotz zwischenzeitig sicherlich begründeter eigener Vorbildfunktion auch immer selbst gleich mit denjenigen, die zu AND ONE-Konzerten pilgern - man ist eins in der "Verehrung" gerade für DEPECHE MODE.
Letzteres wird dabei gerade bei AND ONE sowohl musikalisch in einer Vielzahl von Songs, die deutlich auf die vorbenannten Heroen verweisen, als auch und gerade in der Art der eigenen Präsentation und des eigenen Auftretens deutlich.
Und so wundert es auch nicht, dass ein AND ONE-Konzert immer ein klein wenig den Anschein erweckt, man sei auf einem DEPECHE MODE-Konzert (wenngleich in einem weit kleineren Rahmen).

Und gerade dieser Aspekt kam anläßlich eines Konzertes, dem der Blogersteller am 19.04.2014 beiwohnen durfte (an der Stelle gleich mal eine ausdrückliche Entschuldigung für die wieder einmal zeitlich verspätete Auswertung dieses Ereignisses via Blog :-)), wieder einmal besonders zur Geltung - gerade an diesem Abend schien mir "der Geist der geistig/musikalischen Väter" besonders spürbar und machte dieses Konzert vielleicht gerade deswegen so bemerkenswert.

Dabei began diese wunderbare Abend, der eigentlich eher die Bezeichnung Nachmittag verdient gehabt hätte, wie dieser dezente Hinweis schon nahe legt, recht früh, da nämlich bereits um 17 Uhr Einlass war. Dies mag manchen wundern, ist allerdings "leider" muss man schon fast sagen in der "Großen Freiheit 36" auf dem Hamburger Kiez nahezu der Normalfall. Schließlich werden dort ab 22 Uhr samstäglich Themenabende abgehalten, weshalb Konzerte, die dort am Samstag absolviert werden sollen, eben nach Maßgabe des Locationbetreibers bis 22 Uhr zu beenden sind. Ein wenig seltsam - dort aber durchaus normal, was dann die Notwendigkeit mit sich bringt, vergleichsweise früh anzufangen, wenn man denn vor diesem festgesetzten Ende noch eine Vorband und ein mehrstündiges Konzert präsentieren will. Naturgemäß ist diese Vorgabe aber dennoch schwer einzuhalten, was gerade an diesem Abend besondere Wirkungen zeitigen sollte, auf die ebenfalls nachfolgend einzugehen sein wird.
Angemerkt werden soll an dieser Stelle hierzu nur noch, dass ab 22 Uhr einee 90er Party auf dem Programm stand, was bedeutete, dass die schwarzgekleidete AND ONE-Fraktion, die sich eben um 17 Uhr dort bereits einfinden mußte, naturgemäß mit Ausklingen AND ONEs würde das Etablissement verlassen müssen, da man sich Klängen von 90er-Klassikern wie z.B. "Max don´t have Sex..." zweifellos nicht freiwillig auszusetzen gedachte.

Meine Frau und ich kehrten nun also zu dem vorbenannten Zeitpunkt in eben dieser besonderen Location ein und - wer meine Konzertberichte kennt, kennt auch das übliche diesseiitige Prozedere anläßlich von Konzerten, man ist eben auch insoweit gern ein Gewohnheitstier :-) - suchten naturgemäß erst einmal den Merchandisestand auf. Dort mußte allerdings schmerzlich festgestellt werden, dass die feilgebotenen CDs hier jeweils schon vorlagen und das T-Shirt-Angebot doch recht bescheiden war, sich aber dennoch die Gelegenheit bot, zumindest ein AND ONE-Shirt dem eigenen Shirt-Fundus hinzuzufügen :-).

Ebenfalls in gewohnter diesseitiger Konzertbesuch-Manier wurde sodann die Bar besucht, wo meine Frau den hier schon diskutierten obligatorischen und immer noch überaus empfehlenswerten, wenngleich kaum bekannten Whiskey-Sprite genoß, während der leider wieder einmal zum Fahren auserkohrene Blogersteller mit einer Gerstenkaltschale Vorlieb nehmen mußte.

Derart "gestärkt" ließ sich dann die Vorband in Augenschein nehmen, welche gut eine halbe Stunde spielte.
Bei selbiger handelte es sich um BLITZMASCHINE, die sich Live als Drei-Personen-Band darstellte, welche sich aus einem Sänger, einem Keyboarder und einem Live-Schlagzeuger zusammen setzte.
Grundsätzlich ein interessantes Konzept für die Live-Präsentation elektronischer Musik - und gerade der Schlagzeuger verdient höchste Anerkennung, denn gerade die doch teils recht schnellen Stücke der Band via Schlagzeug rhythmisch zu intonieren, war sicherlich alles andere als einfach, gelangt demselben allerdings erstaunlich gut.
Überhaupt wußte das Soundgewand, welches BLITZMASCHINE  präsentierten, zu überzeugen. Gleiches gilt für die primär deutschen bissigen Texte, die ebenfalls punkten konnten.
Und dennoch entstand hier kein sonderlich guter Live-Eindruck der Band, was vornehmlich an dem dargebotenen Gesang als solchem lag, der uns schlichtweg nicht zusagte. Stimmlich gelang es leider nur selten, sich harmonisch in das übrige Klangbild einzufügen. Hier half es dabei dann auch nicht mehr, dass der Frontmann im Übrigen sichtlich bemüht war, dass Publikum "anzuheizen". Hätte man sich hier auf die Präsentation reiner EBM-Songs beschränkt, wäre dies sicherlich nicht derart ins Gewicht gefallen, da bloße "Shouts" nicht wirklich stimmlich überzeugen müssen - vorliegend ging das Konzept BLITZMASCHINEs allerdings eher in Richtung harten Synth-Pop und dafür waren die gesanglichen Qualitäten dann doch für unseren Geschmack nicht hinreichend gegeben. Als Studioalbum mag ein Album der Mannen durchaus überzeugen - Live ging dies jedoch, zumindest bei uns beiden, eher fehl - leider.
Um mal einen kleinen visuellen Eindruck von dem Auftritt BLITZMASCHINEs zu bieten, hier mal ein (wie immer qualitativ wenig gelungenes, dafür aber selbst gefertigtes :-)) Foto:

 
 
(Foto: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: Blitzmaschine)

Insoweit waren wir nun nicht allzu traurig darüber, als BLITZMASCHINE denn nach etwa 30 Minuten die Bühne freimachte für AND ONE!

Die Vorfreude auf eben jene war hier ohnehin bereits sehr groß, was zum Einen darin begründet lag, dass dieses Konzert zuvor gegenüber dem eigentlich geplanten Konzerttermin gut ein halbers Jahr verschoben worden war. Ursächlich hierfür war, dass Herr Naghavi es für nötig befunden hatte, seinerzeit sich das Bein zu brechen, was eine Konzertausführung unmöglich und die Verschiebung auf den vorliegenden Termin erforderlich machte. Wir hatten also, wie wohl der meisten weiteren AND ONE-Fans, die in der gut gefüllten Große Freiheit 36 weilten, lange auf dieses Konzert warten müssen...
Zum anderen kam diesem Konzert eine besondere Bedeutung zu, denn ursprünglich war dieses als Abschiedskonzert konzipiert, da Herr Naghavi beschlossen hatte, dass knapp 25 Jahre AND ONE genug seien und gedachte, die Band aufzulösen, was vielgestaltige Gründe hatte, deren Darlegung hier den Blog zu sehr weiten würde.
Aus dieser Intention erklärt sich auch der Titel der Tour "Forever".
Gott sei Dank verwarf Herr Naghavi diese "Idee" jedoch während der Zeitspanne der notwendig gewordenen Verschiebung des Konzertes wieder - zugunsten etwas völlig Konträrem. So war die Bandauflösung "vom Tisch" und in Zukunft sollen nun statt eines "einfachen Album" immer gleich 3 ! auf einmal erscheinen, welche eben verschiedene Stilrichtungen wie EBM, Synth-Pop und Naghavi-Sound gesondert auf jedem einzelnen Teilalbum bedienen sollen. Mithin sollen in Zukunft jeweils "Trilogie"-Alben mit eben drei hierin beinhalteten Alben erscheinen, wobei die "Trilogie 1" in Bälde tatsächlich verfügbar sein wird. Ein echtes Mammutprojekt und v.a., exakt das gegenteilige Vorgehen gegenüber der eigentlich geplanten Bandauflösung.
Man mag nun vor diesem Hintergrund in Erwägung ziehen, dass die seinerzeitige Verlautbarung der Auflösung der Band nur ein PR-GAG Naghavis war, was grundsätzlich denkbar wäre (wenngleich ich ob der eigentlichen Aufrichtigkeit Naghavis Derartiges kaum glauben würde), freut sich als Fan der Band aber in jedem Fall, dass selbige damit klanglich "machtvoller" als zuvor "zurückkehrt", denn so bleibt eine feste Instanz der "schwarzen Elektro-Szene" erhalten, was einfach wunderbar ist.
Vor dem Hintergrund dieser Umstände war die Freude auf den nunmehrigen endlichen Konzertauftritt der Band nach all diesen Wirrungen natürlich groß - und wurde, so viel kann hier schon verraten werden, nicht enttäuscht!

AND ONE betraten schließlich gegen 19 Uhr die Bühne, was sich dann visuell wie folgt darstellte:

(Foto: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: AND ONE)


 
Was folgte, war ein Konzerterlebnis der besonderen Art. AND ONE lieferten quasi ein Potporrie sämtlicher Hits ihrer gut 25-jährigen Karriere, wobei sich v.a. viele "alte" Song wie "Metalhammer", "Techno Man", "Live isnt easy in Germany" oder auch "Get you closer" wiederfanden, welche von der extrem gefüllten Großen Freiheit phrenetisch gefeiert wurden.
Besonderen Anteil an dem "Gelingen" des Konzertes hatte dabei fraglos Mr. Naghavi selbst, der gewohnt selbstironisch sich selbst wie die Band und auch und gerade das Publikum "aufs Korn" nahm, was den "persönlichen Bezug" extrem verstärkte.
Letzterer zeigte sich beispielhaft auch daran, dass es sich Steve nicht nehmen ließ, als ihm im "Gespräch" mit dem Publikum jemand mitteilte, dass er Durst habe, selbigem sein Glas zu reichen, um nach dortiger Benutzung und Rückreichung dann wieder selbst hieraus zu trinken.
Im Übrigen zeigt sich gerade an Mr. Naghavi mal wieder der Bezug zu den eingangs erwähnten Vorbildern. So war Steve zum einen in einen Anzug gewandet und wußte sich zum anderen dem Gestus und Habitus eines Dave Gahan zu nähern, ohne zur billigen Kopie zu verkommen oder sich anzubiedern. Vielmehr spielte Steve mit der gahanschen Attitüde und wußte zudem durch "Dave Dancing"-Einlagen weitere insoweitige Reminiszenzen herzustellen, was natürlich von der Fanmasse, die größtenteils die "Vorbilder" der Band als eigene teilte, ebenfalls begeistert aufgenommen wurde. Zur Dokumentation dessen, was ich hier zu sagen versuche, sei beispielhaft auf folgende Fotos Bezug genommen, die dies vielleicht ein wenig zu visualisieren vermögen :-):



(Fotos: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: AND ONE)
 
Aber die unleugbaren "Rampensau"-Qualitäten Steves standen keineswegs für sich allein. Vielmehr ist insoweit auch und gerade die Performance von Joke Jay zu nennen, welcher die Backing-Vocals und die "höherstimmigen" Gesangseinlagen übernahm - und damit, bewußt oder unbewußt, "blickhabend" vorbildorientiert an Martin L. Gore von der rein funktionalen Konzeption her erinnerte. Dieser Eindruck wurde dabei gekonnt durch die reine physische Erscheinung Joke Jays wieder konterkariert, wie dieses Foto von ihm wohl hoffentlich verdeutlicht :-):

(Foto: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: AND ONE)

 
Zudem bewies auch Joke Jay den AND ONE-typischen ironischen Unterton hinreichend durch "Versuche" von Tanzeinlagen und Bemerkungen ala "ich gehöre wohl eher ins ´Team Lena`!", was publikumseitig dankend goutiert wurde.

Gerade das "Zusammenspiel" von Joke Jay und Steve Naghavi vermochte dann die vorstehend wiederholt bemühte Reminiszenz nachhaltig offen zu legen, wurde hier doch an die Interaktion zwischen Gore und Gahan erinnert, was einmal beispielhaft wie folgt visualisiert werden soll:




(Foto: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: AND ONE)

Diese Depeche-Mode-esquen Anflüge wurden dann auch noch durch die Präsentation von Coverssongs von Mode, wie dem, der hoffentlich gerade bei dem interessierten Leser im Hintergrund "läuft", unterstützt - insoweit präsentierte AND ONE gleich drei DEPECHE MODE-Cover, wobei das von MODE selbst selten präsentierte, dafür von AND ONE umso häufiger performte "Not like Tonight" einfach für Gänsehautmomente sorgte (natürlich ebenso wie das "Enjoy the Silence"-Cover :-)).

Nachdem AND ONE nun derart gut drei Stunden gespielt und diverse Zugaben geboten hatte, war dann der bereits eingangs erwähnte "magische" Zeitpunkt in der Großen Freiheit 36 erreicht - es war 22 Uhr!
Dies bedeutete seitens des Betreibers des Konzertaustragungsortes bekanntlich das Ende des Konzertes - eigentlich, denn AND ONE hatten offenkundig derart viel Freude an dem Konzert (was wiederum für dei Stimmung spricht), dass Herr Naghavi schlichtweg beschloss, die Bühne nicht zu verlassen!
Dies wiederum zog den "Unmut" der "hauseigenen" Rowdys auf sich, die bereit standen, um das AND ONE-Equipment abzubauen.
Auch hiervon zeigte sich Herr Naghavi allerdings unbeeindruckt und forderte die Rowdys auf, doch ruhig schon mal mit dem Abbau zu beginnen, während man (AND ONE) selbst mit dem Konzert einfach weitermacht.
... Und diese leicht ironsichen Bemerkung Naghavis folgend, taten die Rowdys dann auch genau dies - so bauten ab! während die Band unbeeindruckt weiterspielte!
Nach und nach "verabschiedeten" sich auf die Art natürlich mehr und mehr Equipment bis schließlich nur ein Synthesizer blieb, zu dessen Klängen AND ONE in "kaminfeuerartiger" Athmosphäre gleichwohl weiterspielten - ein ganz besonderer "Moment fürs Leben", die hier kurz mal via Fotos eingefangen wurde:



(Fotos: Blogersteller,
 Persönlichkeitsrechte: AND ONE)

Dies mündete nun letztlich darin, dass auch das Keyboard durch die hauseigenen Rowdys schlussendlich entfernt wurde, woraufhin Steve "nur" noch sein Micro blieb, mit welchem er sich nach wie vor weigerte, die Bühne zu verlassen und unbeirrt acapella weiter sang - bis, ja bis ihn die Rowdys hinaustrugen, wärend Steve in der ironischen Tradition AND ONEs "Die Biene Maja" zum besten gab :-) - und damit einen Konzertabschluss für die Ewigkeit schuf!
Dankenswerter Weise wurde das gesamte, hier geschilderte "Schlussgeschehen" anläßlich des grandiosen Konzertes von einem Mitstreiter gefilmt, welcher das hierdurch entstandene Video bei Youtube hochgeladen hat, worauf ich zur eigenen direkten Eindruckgewinnung mal verweisen will:

http://www.youtube.com/watch?v=WWrvWFEcopQ

Bleibt nach alldem nur, AND ONE Danke zu sagen, was für ein wirklich beeindruckendes und unvergessliches Konzert! Ebenso gilt es den Vorbildern zu Danken, denn ohne selbige gäbe es wohl auch AND ONE nicht! Und letztlich muss auch und gerade ein Dank, der seitens AND ONE getätigt wurde, hier aufgegriffen werden - in diesem Sinne:
 

 
 

Top Angebote

Cineast aka Filmnerd
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge11.681
Kommentare18.908
Blogbeiträge25
Clubposts333
Bewertungen1
avatar-img
Mein Avatar

Kategorien

(22)
(1)

Kommentare

von feivel 
am Das Original ist …
am Verdammt, Sebastian, …
von Kodijak 
am So... wieder zurück …
am Guten Abend @***FILMNE…

Blogs von Freunden

tantron
Kinohamster
hannibal09
ürün
BlaueScheibe24
movienator
Cine-Man
Joern.Pomplitz
gelöscht
Der Blog von Cineast aka Filmnerd wurde 4.384x besucht.