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COVENANT + SUPPORT: AESTHETIC PERFECTION – LEAVING BABYLON TOUR, HH MARKTHALLE, 14.09.2013, KONZERTBERICHT - PART II
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PART II - Die Location, Aesthetic Perfection und Covenant
BITTE DER ANWEISUNG/EMPFEHLUNG AUS DEM ERSTEN BLOG-PART FOLGE LEISTEN - GEGEBENENFALLS TRACK ERNEUT STARTEN :-)!
III. Die Location:
An der Stelle zunächst einmal einige Worte zur Markthalle.
Selbige verfügt über einen ganz eigenen Scharm, denn eine typische hamburger Lagerhalle wurde hier in den 70ern zu einem Musikveranstaltungsort umfunktioniert, in welchem von jeher eher abseits des Mainstream zu verortende, gleichwohl bedeutende musikalische Größen auftraten, wie beispielsweise die Ramones.
Dabei bietet die Markthalle einen „großen Saal“, der wohl etwa 500 Leuten (=persönliche Schätzung) Platz bieten mag, wobei vorn die Bühne befindlich ist (ich weiß, wenig überraschend :-)). Der Saal ist allerdings so angeordnet, dass der „Innenraum“ vor der Bühne „am tiefsten“ liegt, wohin man „treppenartig“ gelangt und diese „breiten Treppen“ ihrerseits ermöglichen, dort das Konzert zu genießen. Hierduch hat man, egal wo man steht, überall einen exzellenten Blick auf den Künstler – und es vermittelt sich ein ganz eigentümliches, positives Gefühl.
Und auf einer dieser „Stufen“, die gleichwohl genügend Platz zum Tanzen und für viele Personen bieten, fanden wir uns zu dem eigentlichen Konzert wieder :-).
Zuvor galt es jedoch noch, die Zeit bis AESTHETIC PERFECTION, die ab um 21 Uhr spielen sollten, zu überbrücken – natürlich durch Alkoholkonsum :-), der sich in meinem Falle auf ein Bier (ich musste schließlich fahren) beschränkte – wohingegen meine Frau Ihren Whiskey-Sprite (komische Kombi? Probierts einfach mal aus :-)!) sichtlich genoss, allerdings dessen Mischungsverhältnis bemängelte :-).
Von dortaus gings natürlich (wer meine Blogs hier verfolgt, hat nichts Anderes erwartet :-)) zum Merchandisestand, an welchem sodann eine Covenant-Jacke sowie ein Shirt „mitgenommen“ wurden.
Hierauf „bezogen“ wir den vorstehend skizzierten Platz im eigentlich Saal – und dann … kam …
IV. AESTHETIC PERFECTION (AKA SUPPORT-AKT):
Jaaa, was war das?
Es betreten also um Punkt 21 Uhr 3 Herren die Bühne – der gute Herr Graves, der sich als Vocalist natürlich das Mikro “schnappt, präsentiert sich optisch als “Mischung” aus Kubriks “Uhrwehr Orange” (heißt, er trägt einen look-a-like-Anzug sowie eine Melone) und Projekt Pitchfork-look-a-like (heißt, er hat sich das Gesicht weiß geschminkt und über den Mund einen schwarzen Handabdruck platziert) – strange, aber irgendwie auch stilsicher!
Bei den beiden weiteren Herren handelt es sich um einen Keyborder und einen Live-Drummer – und zu beiden will ich gleich was los werden, nämlich ganz großes LOB!
Der Live-Drummer aka Tim van Horn verdient einfach einen riesen Respekt, denn was der Mann in den folgenden 45 Minuten leistete, ist einfach enorm – so wurden sämtliche Perkussions sowie die meisten Beats von ihm hier live eingespielt, was eingedenk der Härte der Songs und der „Schnelligkeit“ des Basses wirklich zu tiefer Bewunderung für diese Leistung führen muss!
Der Keyborder, David Dutton, bot zudem eine alles andere als übliche Show – hier wird sich nicht über das Keyboard gebeugt und „an den Knöpfen gedreht“, der Mann hatte neben sich eine etwa 1,50 Meter hohe Box stehen, die er im Verlaufe des Konzertes immer wieder bestieg, von dort aus die Massen anpeitschte, herunter sprang, sich aufs Keybourd stürtzte, etc. – gelegentlich kam er dem Keyboard selbst derartig unglücklich nahe, dass man bereits ein jähes Ende der Performance wähnte, aber er blieb unverletzt :-) – Kurz: selbst der sonst so statische Keyboarder „brannte hier ein Tischfeuerwerk der guten Laune ab“, dass seines Gleichen sucht!
Dazu Graves Gesang, seine gellenden Schreie, der unglaubliche Wall of Sound, die treibenden Beats und diese Live-Performance … all das hinterließ einen Eindruck, der nur als MAGISCH bezeichnet werden kann.
Selten hat mich eine Vorband derart nachhaltig positiv beeindruckt – selten erlebt man derartige Momente, die einen entrückt, aber glücklich bis ins Mark zurücklassen. Hier war so ein Moment – und das empfand meine Frau genauso wie ich – und das empfand auch die Band, denn Graves wurde nicht müde (mit einem beachtlich akzentfreien Deutsch für einen Amerikaner :-)), sich für die ihm zuströmende Wärme aus dem Publikum, dass dortige Honorieren der Leistung der Band zu bedanken – er war sichtlich geflashed und ebenfalls nachhaltig beeindruckt, und dass, obgleich eben „nur“ 500 Leute anwesend waren.
Kurz: AESTHETIC PERFECTION sind einfach ein echtes Erlebnis – eine Band, mit der zu rechnen ist und die sicher einem immer breiteren Publikum bekannt werden wird und sollte!
Und dann entließ Graves diese „kleine Masse“ Schwarzgewandeter an den Biertresen, nicht ohne freundlich, ja schon fast ehrfurchtsvoll, viel Spass bei Covenant zu wünschen.
Um nun mal einen kleinen optischen Eindruck von AESTHETIC PERFECTION zu vermitteln, hier ein Foto, das, wie immer bei mir, wieder einmal lausig geworden ist, aber hoffentlich als Orientierung genügen :-):
V. COVENANT:
Dann kam, was kommen musste – 22:00 Uhr und es wurde dunkel im Saal.
Man lauschte dem verspielten Klang des Hidden Tracks des Albums „Leaving Babylon“ und wusste, dass nunmehr COVENANT die Bühne betreten würde, auf der sich, nach vorherigem, während der Pause unternommenen Umbau, nunmehr mittig ein Mikrophonständer und links und rechts Keyboards und allerlei „Zeugs zur Musikproduktion“ befanden :-).
Im Hintergrund machte eine besondere Lichtinstallation auf sich aufmerksam, mit der sich wunderbar Oszillatoren visuell darstellen ließen, und die Szenerie in wunderbare Farben tauchte.
Sodann betrauten die beiden „Herren der Maschinen“ die Szenerie und ihren „Arbeitsplatz“ und der Hidden Track wurde abgelöst von den ersten Klängen des Album-Openers „Leaving Babylon“.
Mit einsetzendem Bass und bevorstehenden Vocal-Bedarf :-), stieß der hierfür verantwortliche Eskil hinzu.
Alle 3 Herren waren, wie üblich, sehr gut gekleidet :-) – heißt, Anzug nebst Krawatte sind obligatorisch, wobei man schon bald die Anzugjacke ablegte – nur zu verständlich, denn die Band gab alles!Auch hier mal (ein ebenfalls lausiges) Foto zur Veranschaulichung:
Eskil intonierte die Songs mit einer unglaublich Kraft in seiner Stimme – zu keiner Zeit trat ein Makel in seinem Gesang zu tage – im Gegenteil, was der kleine Skandinavier hier gesangtechnisch live ablieferte, war sagenhaft. Es gelang ihm spielend gegen den extrem ausgebrägten Wall of Sound „anzusingen“ und dabei unglaublich melodiös zu bleiben – ein wahres Gesangstalent!
Dabei ist es gerade Eskil während des Konzerts, der immer wieder Bezug zum Publikum aufnimmt, in Interaktion tritt – und die gesamte Zuhörerschaft immer wieder als „Freunde“ anspricht, was ich (wie immer) sehr sympathisch fand.
Überhaupt ist der „nordische“ Eindruck, denn Eskil außerhalb der Bühne vielfach vermitteln mag, hier gar nicht spürbar – vielmehr steht einem ein zutiefst warmherziger Mensch gegenüber, der sich offenkundig freut, mit „Freunden“ seiner eigenen Musik zu lauschen … ein wenig (im besten Sinne) „Wohnzimmeratmosphäre“ :-).
Gleichwohl bot das Set alles andere, als „laid back“-Tracks – vielmehr wurden mehrfach „alte Klassiker“ ausgegraben – es ging soundtechnisch zurück bis zu „Dreams of a Cryotank“, ohne natürlich das aktuelle Album zu vernachlässigen.
Die Band betonte mehrfach, wie sehr man sich freue, die Songs vom neuen Album präsentieren zu können – und das spürte man auch.
Eskil selbst kennzeichnete nun, den ja hoffentlich gerade bei Euch laufenden :-) Song „Ignoranz & Bliss“ als sein Highlight des Abends wie des Albums – letzteres deckt sich übrigens auch mit meiner Einschätzung, wenngleich ich den herrlich stampfenden „Prime Movers“, der natürlich live auch dargeboten wurde, auch sehr liebe!
Dabei war sich die Band trotz aller Hingewandtheit zum Future Pop auch nicht für Soundexperiemente zu schade – wer das Album kennt, dem wird der Track „I walk slow“ aufgefallen sein, in welchem Eskil zunächst einen Text spricht, woraufhin das pure Noise-Gewitter losbricht – kaum ein Song fürs Konzert sollte man meinen – und wird von Covenant eines Besseren belehrt, denn exakt selbiger wird ebenfalls gespielt, wobei der Noise-Abschnitt sogar noch entrückter ausfällt, als bei der Albumversion – mutig, aber auf die eigene Geschichte bezogen konsequent und löblich!
Hierüber hinaus wurde das Fanboyherz nicht enttäuscht, man spielte neuere Klassiker wie „Lightbringer“ und das wunderbare, dass „Hirn auffressende“ „Get On“ (ein Track den ich sehr schätze!), immer wieder gepaart mit Covenant-Highlightsongs ala „Call the Ships to Port“, „I stand alone“, „Stalker“ etc..
Insgesamt gewährte man dem frenetisch feiernden und fordernden Publikum 3 – in Worten DREI – Zugaben, binnen welcher dann jeweils nochmals mehrere alte Klassiker dargeboten wurden, wobei hier wieder einmal der für mich Covenant-Song schlechthin „Der Leiermann“, ein kompromisloser Stampfer mit einem altdeutschen, überaus einzigartigen Text, der durch den skandinavischen Akzent Eskils immer besonders „entrückt“ wirkt, hervorstach.
Die letzte, überraschende Zugabe, mit der wir wirklich nicht mehr gerechnet hatten (wir waren schon im Begriff, zu gehen…), schloss dann mit „Dead Stars“, was den Saal förmlich zum Überkochen brachte.
Eskil verabschiedete sich, wobei mir besonders sein Hinweis „Music comes first!“ in Erinnerung blieb, und so schritten die drei Herren unter frenetischem Jubel des Publikums von der Bühne – und als schließlich das Licht anging, wurde greifbar, dass dieses einzigartige Konzerterlebnis nunmehr vorbei war.
Ein Abend, der uns nachhaltig in Erinnerung bleiben wird – und der einen Blog trotz aller off-topic-Bezogenheit obligatorisch machte.
Es würde mich freuen, wenn so mancher hierdurch vielleicht Lust dazu fände, sich mit Covenant zu beschäftigen, denn dies mag sich lohnen :-).
Danke für Eure Aufmerksamkeit, Freunde!
PS: In knapp zwei Wochen heißt es Abschied nehmen – Abschied von einer weiteren elektronischen Instanz der Schwarzen Szene, denn „AND ONE“ gehen auf Abschiedstournee nach 20 Jahren Szeneprägung. Wir werden in Hamburg dabei sein, bei dieser schlicht „Forever“ titulierten Tour – und ich werde natürlich via Blog berichten …
Stay tuned + watch out!
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Was die GEschlechterfrage angeht - das konnte ob der Entfernung nicht sicher geklärt werden - und keiner von uns hat sich getraut, interessehalber mal "näher ran zu gehen" :-).
Merchandise ist auch bei mir immer Pflicht - und tatsächlich neige ich dazu, privat primär die Band-Shirts auch wirklich zu tragen (nur auf Arbeit geht das schlecht - wie sieht das auch aus, im Anzug :-)).
Bon Jovi ... nie gehört :-) - aber Dein Erlebnis mit der von Dir benannten Vorband deckt sich ganz gut mit dem meinen zu Aesthetic Perfection - appropos, deren 1. geordertes Album ist heut grad in der Post gewesen :-).
Mrs. Filmnerd läßt übrigens schön zurückgrüßen - wobei ihr der "Titel" wohl nicht so recht wäre - aber so ist das eben in der Ehe :-).
Danke für Deinen überaus netten Kommentar!
@ Pandora - Danke fürs nette Kompliment - und Ja, Whiskey-Spirte war hier früher das gängige Partygetränk - kann ich nur empfehlen :-).
@ Quantumstorm - siehste, der Mann kennt sich Getränketechnisch aus :-) - und als Hamburger Jung kennste natürlich die MArkthalle - "urtümlich" trifft es wirklich gut. :-) Danke für Deinen netten Kommentar.
@ MoeMents - ich sagte doch, "Ignorance ..." macht süchtig :-) - ansonsten sind Covenant durchaus "variabel" mal mehr, mal weniger "breitenwirksam" - check ruhig mal "Der Leiermann" aus. Ist zwar ein enormer "Stampfer", aber in Verbindung mit dem Text ergibt sich wirklich was mit "Suchtpotential, wenn man sich drauf einlassen kann.
Danke für Deinen lieben Kommentar!
@ All Ihr sei zu gut zu Euch :-)!
Und dann gleich "Get On" und noch "Call the Ships..." Probe gehört.
Nicht mehr so meins, aber trotzdem nicht zu verachten! Könnte man schon neugierig werden ...
Ausgiebiger Konzertbericht, liest sich gut und enthält wirklich einige tolle Momente. Vielen DANK!
So, jetz muss ich unbedingt nochmals "Ignorance & Bliss" hören ...
Toller Blog.
ja die Markthalle hat schon was "urtümliches", obwohl ich mit vielen Bands, die da spielen, nicht viel anfangen kann.
ABER die Blogs (oder soll ich sagen der "lange Blog") sind schließlich von Dir und da ist Erscheinen Pflicht... ääääh, meine natürlich Lesen.
Wie dem auch sei:
Wieder mal viel Herzblut in Deiner Konzertreview und so geschrieben wie erlebt! Ich lese sowas gerne, da ich auch einen ähnlichen Schreibstil pflege.
Witzig auch Eurer "Olivia-Jones-Double"-Erlebnis auf dem Parkplatz! Ist das Geschlecht des "Wesens" eigentlich noch zweifelsfrei nachgewiesen worden?
Und Merchandising geht immer! Ist sogar Pflicht, wenn man´s genau nimmt. Auch - oder gerade weil? - wenn es dann in den Schubladen/Schränken liegt und nur ab und zu mal (wenn überhaupt) getragen wird. Es ist ein Beweis dafür, daß man da war und Du kannst damit dann später mal Deine Enkel beeindrucken... hihi (auch, wenn die dann wahrscheinlich nicht mal im Ansatz wissen, von welchen Combos Du redest)!
Und zum Thema Vorband habe ich auch einen (wenn auch andere Musikrichtung):
Ich war zu Gast auf einem Konzert der amerikanischen Rockband Bon Jovi! Ist auch schon eine Weile her, denn mittlerweile sind sie ja keine Rockband mehr, sondern Dauergast auf den Veröffentlichungen Nr. 45 - 89 von Bravo Hits - Kuschelrock!
Nichtsdestotrotz (da ist es wieder, dieses Wort) war ich von der Vorband mehr als begeistert, die vor Bon Jovi (daher auch "Vorband") ein echt tolles Konzert abgeliefert haben. Es war übrigens Bon Jovis "New Jersey"-Tour (das beste Album, daß die Jungs je gemacht haben - noch vor "Slippery when wet") und die Vorband hieß "Dan Reed Network". Ein musikalischer Zusammenschluß, den ich bis dahin nicht kannte und von denen ich mir dann flux das gleichnamige Titelalbum und den Nachfolger "Slam" gekauft habe - zwei Platten, die ich jedem Rockfan nur wärmstens ans Herz legen kann.
Zum Abschluß ein großes Danke für Deine Ansichten und unbekannterweise schöne Grüße an Mrs. Filmnerd! ;-)
Rest zu Deinem Kommentar im 1. Blog folgt gleich :-)!
Auch Dir ein "Frohes" "God save Dave"!
Ich darf sagen das auch mir dieses Konzert wohl sehr gefallen hätte.
(Aesthetic Perfection, endlich mal ein Keyboarder der seine Bezeichnung auch mal verdient und nicht nur ein bloßer Knöpfchen(ver)dreher zu sein scheint!)
Danke Cineast und mein obligatorischer "Elektronik" Gruß am Schluß...
"God save Dave" (Gahan)!!!!
Genial geschrieben!
Danke fürs Kompliment - ich auch, unabhängig von der Musikrichtung :-).