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EVIL DEAD VS. EVIL DEAD - PART II
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Kommentare: 14
Danke: 12
(REDAKTIONELLER HINWEIS zum Konsum des Blogs:
Zunächst sei daran erinnert, dass dies der 2. Teil des Blogs ist, weshalb ich bitten darf zunächst den hier zu findenden 1. Blog zu lesen:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/cineast-aka-filmnerd/17258-evil-dead-vs-evil-dead-part-i
Wer mag, der kann zum Blog musikalisch "passendes" konsumieren - hier empfiehlt sich irgendwie Mutoids "Necronomicon" - welches allerdings mit Samples aus "Army of Darkness" aufwartet, aber wir wollen mal nicht zu kleinlich sein :-). Eine Warnung insoweit - man sollte hierfür Gabba ein wenig "aufgeschlossen" sein :-):
http://www.youtube.com/watch?v=XMpqQH0YCGA
Wem dies musikalisch zu sperrig ist, dem sei zum Konsum des Blogs "Darkness Falls" von Solitary Experiments empfohlen, welches eingängig ist - und einen stimmungstechnisch passenden Text bietet :-):
http://www.frequency.com/video/solitary-experiments-darkness-falls/24684176
Hierneben sei angemerkt, dass ich diesen Blog als einen Blog konzipiert hatte - allerdings so viel textlich hierzu zu verlautbaren hatte, dass ich die Zeichenbeschränkung gesprengt habe - deshalb die Aufteilung auf 2. Blogs, die sich aber als Einheit verstehen.
Ob des Umfangs des Textes blieb auch praktisch kein nennenswerter Raum für Bebilderung - ich hoffe, Ihr könnt hierüber hinwegsehen :-))
Zunächst sei daran erinnert, dass dies der 2. Teil des Blogs ist, weshalb ich bitten darf zunächst den hier zu findenden 1. Blog zu lesen:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/cineast-aka-filmnerd/17258-evil-dead-vs-evil-dead-part-i
Wer mag, der kann zum Blog musikalisch "passendes" konsumieren - hier empfiehlt sich irgendwie Mutoids "Necronomicon" - welches allerdings mit Samples aus "Army of Darkness" aufwartet, aber wir wollen mal nicht zu kleinlich sein :-). Eine Warnung insoweit - man sollte hierfür Gabba ein wenig "aufgeschlossen" sein :-):
http://www.youtube.com/watch?v=XMpqQH0YCGA
Wem dies musikalisch zu sperrig ist, dem sei zum Konsum des Blogs "Darkness Falls" von Solitary Experiments empfohlen, welches eingängig ist - und einen stimmungstechnisch passenden Text bietet :-):
http://www.frequency.com/video/solitary-experiments-darkness-falls/24684176
Hierneben sei angemerkt, dass ich diesen Blog als einen Blog konzipiert hatte - allerdings so viel textlich hierzu zu verlautbaren hatte, dass ich die Zeichenbeschränkung gesprengt habe - deshalb die Aufteilung auf 2. Blogs, die sich aber als Einheit verstehen.
Ob des Umfangs des Textes blieb auch praktisch kein nennenswerter Raum für Bebilderung - ich hoffe, Ihr könnt hierüber hinwegsehen :-))
Zum „Remake“:
Wie der geneigte Leser bemerken wird, ist das Wörtchen Remake hier in Anführungszeichen gesetzt worden, denn ein klassisches Remake stellt die Neuinterpretation aus dem Jahre 2013, die jetzt besprochen werden soll, nicht dar – und, um dies gleich vorwegzunehmen, das ist auch gut so! :-)
Tatsächlich war die Idee, dass EVIL DEAD-Franchise gleichsam in die Neuzeit zu „transportieren“ unter den Fans überaus kritisch diskutiert worden – insbesondere, als sich herauskristallisierte, dass Mr. Campbell nicht als Ash dabei sein sollte, sondern man insoweit „neue Wege“ beschreiten wollte – ein „heißes Eisen“, denn Bruce ist nun einmal derart mit der Reihe „verwachsen“, dass man hier einfach ein Scheitern erwartete – eine Annahme, die sich, auch das sei schon mal vorweggenommen, nicht erhärtete, im Gegenteil :-)!
Eingedenk der Vorbehalte der harten Fangemeinde, war es sicher ein richtiger und wichtiger Impuls, dass sich hier die Produzenten des Originals, bestehend aus Tapert, Raimi und Campbell, hinter das Projekt stellten und selbiges betreuten – dies wirkte doch deutlich „beruhigend“ auf die Fangemeinde.
Und in der Tat lässt sich sagen, dass die „Neubelebung“ viel Positives in sich trägt – wenngleich diese für meinen Geschmack eben bereits denklogisch nicht mehr die Innovationskraft des Originals erreicht.
Soweit es nun um EVIL DEAD 2013 geht, fällt zunächst einmal auf, dass der Film sichtbar (und natürlich denklogisch) anderen Sehgewohnheiten zu entsprechen sucht, als dies noch beim Original der Fall war.
EVIL DEAD 2013 geht „mit der Zeit“ und rekurriert nicht mehr explizit, wie dereinst das Original, auf die „großen klassischen Genrefilme“ sondern folgt modernen Erzählstrukturen.
Dies zeigt sich bereits an der Eröffnung des Filmes.
Während im Original sehr langsam auf die eigentliche Thematik „hingearbeitet“ und ruhig und bedächtig eingeführt wird, eröffnet EVIL DEAD 2013, ganz im Stil der „neuen Zeit“, mit einem „Paukenschlag“! Wir werden hier direkt ins Geschehen geworfen und haben Teil an der „Vernichtung“ einer Besessenen in „der“ Hütte, womit gleichzeitig auch unmissverständlich die „Marschrichtung“ vorgegeben wird.
Wenngleich diese Eröffnung längst nicht den Charme des Originals hat, trifft selbige und zieht sofort „die Daumenschrauben“ an. Insoweit gänzlich anders, als das Original – und gleichwohl interessant, wenngleich ich persönlich das liebevoll zurückhaltende „Hinleiten“ dann doch etwas vermissen, was aber „Jammern auf sehr hohem Niveau“ gleichkommt.
Überhaupt ist das Reboot in Vielem inhaltlich clever angelegt. Unter dem Postulat der veränderten Besetzung sowie der veränderten Zeitebene gegenüber dem Original (EVIL DEAD 2013 spielt schließlich heute :-)) drängt sich eben die Frage auf, weshalb es mehrere Jugendliche eben in diese abgelegene Hütte „verschlägt“. Erfrischend und eben clever ist dabei, dass man hier nicht schlicht beim Original „abkupfert“ und gleiche Motive anführt – zumal dies der Glaubwürdigkeit wohl auch abträglich gewesen wäre.
Nein, hier wird darauf abgestellt, dass „das Ash-Pendant“ Mia :-) einen kalten Entzug durchführen will und sich hierzu eben mit den weiteren Protagonisten in diese abgeschiedene Hütte zurückzieht – ein sehr kluges Drehbuchmoment, wie ich finde, denn dieser Aspekt, macht zum einen nachvollziehbar, warum man sich in die abgelegene Hütte begibt – und zum anderen bietet die Entzugssituation Mias wunderbare „Spielmöglichkeiten“, die der Film dann auch geschickt aufgreift. So wird Mias spätere „Besessenheit“ von den anderen dahingehen (fehl)interpretiert, dass diese eben mit Ihrem Entzug zu tun habe – ein Aspekt, der wiederum glaubhaft und nachvollziehbar macht, dass die Anderen trotz der Veränderung Mias vor Ort bleiben. Dieses clevere Drehbuchmoment hilft also deutlich und nachhaltig, dem Film inhaltliche Glaubwürdigkeit zu verleihen, was mir ausnehmend gut gefiel!
Wo wir schon beim Leben des Drehbuchs sind … als sehr gelungen empfand ich die eingebauten Reminiszenzen in Bezug auf das Original – so sehen wird hinterm Haus das leicht überwucherte 1973er Oldsmobile Delta 88 aus dem Original, wer auf die Bilder an der Pinwand achtet, mag „alte Bekannte“ entdecken etc. – diese hintergründigen und clever eingesetzten Anspielungen, die dezent platziert worden, ohne sich zwingend anzubiedernd empfand ich als großartig – und gleichzeitig „dient“ man hier dem Fan, der natürlich Bezüge zum Original hergestellt wissen will. Auch hier vermag ich lediglich Lob auszusprechen.
Dies gilt dabei auch für die Art der Inszenierung, denn der Film ist insgesamt sehr schön bebildert und besticht durch geschickte Farbwahl und Einstellungsfindung – was ich grundsätzlich sehr mag. Allerdings, so gelungen die Inszenierung auch ist, den Charme und die Innovation des Originals lässt diese vermissen, denn derart innovative Kamerafahrten und Einstellungen, wie sie uns im Original noch „zu Hauf“ begegnen, finden sich hier nicht – hier wirkt die Inszenierung schlichtweg „glatter“, was an sich nicht zu kritisieren ist – nur eben, für meinen persönlichen Geschmack, mit dem Original nicht mithält, wenngleich dies sicherlich den heutigen Sehgewohnheiten weit mehr angepasst ist.
Dabei muss ich allerdings auch sagen, dass mir die Visualisierung im Reboot teils sehr gut gefallen hat. Wenn am Schluss der Blutregen einsetzt, begründet dies einen „magischen Moment“, wie man solche im Kino nur selten erlebt – wunderbar ist dabei, wie man das Fallen einzelner Tropfen zeigt, die dann zum Regenguss zunehmen – sehr stimmungsvoll und eben, trotz der vorstehend aufgezeigten Vorbehalte, sehr überzeugend.
Das ich persönliche gleichwohl die „Qualität der Kamerafahrten“ des Originals im Remake ein wenig vermisse, liegt aber auch in einer weiteren, inhaltlich gänzlich anderen Herangehensweise des Reboots begründet.
In EVIL DEAD 2013 ist das Böse nichts gänzlich Abstraktes – anders als im Original sehen wir selbiges nicht aus der Ego-Perspektive sondern es wird eher Personalisiert.
Besonders deutlich wird dies gen Ende, als Mia sich mit „Evil-Mia“ auseinandersetzen muss. Wo im Original das Böse abstrakt daherkommt, wird ihm hier ein Gesicht verliehen – eine Spiegelung Mias visualisiert das Böse.
Dies hat Gutes wie Schlechtes in sich, wie ich finde – Gutes, da man sich hierüber wiederum deutlich vom Original absetzt – Schlechtes, da der „Zauber“ den das Original noch durch dieses „nicht greifbare, sphärische“ Böse schuf, hier schlichtweg fehlt, denn selbiges ist hier „greifbar“ eben in der Spiegelung von Mia.
Dies macht EVIL DEAD 2013 mitnichten weniger gelungen, aber als Fan des Originals stößt einem kurz dieser Aspekt etwas auf, wenngleich dies für sich, auf lediglich EVIL DEAD 2013 bezogen, vollkommen in Ordnung geht.
Hierbei sei auch angemerkt, dass bei EVIL DEAD 2013 Vieles eben konkreter, als im Original wird. So erhalten wir im „Remake“ weiter reichenden Einblick ins Necronomicon und erfahren, wie man die Besessenen denn verbindlich tötet. Generell wird der „Hintergrund“ mehr beleuchtet, was sicher ganz interessant ist, aber eben auch „entzaubert“. Was früher nur „wage“ und gerade deshalb so angsteinflößend war, wird im Reboot erklärbarer, rationaler – hier empfand ich das Original im direkten Vergleich als gelungener und nachhaltiger – wenngleich dies im Reboot für sich genommen vollkommen konsequent und stimmig ist.
Ein ganz wesentlicher Faktor für einen Film, der auf einen so beinharten Erstling reflektiert, ist natürlich, dass auch der Härtegrad des Filmes sich am Erstling messen lassen muss, heißt: auch von einem entsprechenden Reboot wird selbstredend eine entsprechende Härte erwartet.
Und diese Erwartungshaltung „bedient“ EVIL DEAD 2013 vollauf, denn der Film bietet reichlich Gore, der allerdings, wie bereits im Erstling, nie zum Selbstzweck verkommt, sondern immer „handlungstragend“ ist. Dabei sind die Goreeffekte nicht nur drastisch/explizit sondern auch handgemacht, was dem auch dem Reboot innewohnenden Retroaspekt bei Anlehnung an eben solch einen Klassiker des Genres eben gerecht zu werden sucht, was insoweit vollauf gelingt – das „Fanherz“ wird hier vollauf zufrieden gestellt.
Allerdings darf ich für mich anmerken, dass die optische Präsentation der Besessenen zwar gelungen ist und auch und gerade visuell überzeugt – gleichwohl sich aber nicht so nachhaltig präsentiert, wie noch im Original, soll heißen: ich persönlich finde die Makeup-Effekte in Bezug auf die Charakterisierung als „Besessenen“ im Original rein visuell überzeugenden – aber das ist reine Geschmacksfrage und wertet das Reboot in keiner Weise ab.
Ein besonders überzeugender „Drehbuchmoment“ bei EVIL DEAD 2013 ist der Umstand, dass man hier als „Held“ eine Frau in Form von Mia präsentiert. Zum Einen hätte sich wohl kaum ein adäquater und vor allem fanseitig akzeptierbarer „Campbell-Ersatz“ finden lassen, weshalb ein „Weggang“ vom Charakter des Ash nur logisch und sinnvoll war. Zum anderen dokumentiert die Wahl einer Frau als „Heldin“ des Streifens „die neue Zeit“ und passt sich wunderbar der veränderten Zeitebene an.
Dabei ist gerade die Wahl von Jane Levy als Mia wirklich zu loben, denn selbige präsentiert sich darstellerisch wirklich exzellent und vermag den Spagat zwischen Drogenentzugsgequälte, Besessenheitsopfer und Heldin glaubhaft zu transportieren. Das Fanherz vermisst gleichwohl Mr. Campbell – aber lässt man Bruce, der der Reihe eben so sehr nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat, außen vor, muss man wirklich feststellen, dass Jane Levy eine absolut überzeugende Wahl für den Hauptcharakter war und ist, wodurch EVIL DEAD 2013 zusätzlich positiv „abgerundet“ wird.
Zu loben ist auch der Score und dessen Einsatz im Reboot, denn zum Einen überzeugt dieser klanglich und zum Anderen ist selbiger stets passend und effektiv eingesetzt worden.
Jedweden Anflug von Komik, der sich im Original noch finden lies, sucht man im Remake im Übrigen vergebens – allerdings führt dies dazu, dass sich das Remake als absolut konsequenter Genrefilm präsentiert, was selbigem sehr gut zu Gesicht steht, wenngleich gegenüber dem Original hiermit eben auch eine weitere „Ebene“ fehlt :-).
Besonders bemerkenswert – und ich denke, an der Stelle kann ich ob der Omnipräsenz dieses Faktes ruhig ein wenig spoilern :-) – ist der Umstand, dass das Fanboyherz mit einer Szene nach den Schlusscredits nochmals vollauf zufrieden gestellt wird, indem hier kurz Bruce eingeblendet wird, dem es obliegt, nur „sein“ Wörtchen „GROOVY!“ loszuwerden. Dies kann man anbiedernd finden – oder aber cool – ich gehöre zu letzterer Gruppe :-)!
Dabei ist noch zu bemerken, dass dieser Mini-Cameo von Bruce wohl auch nicht von ungefähr kommt, denn mittlerweile steht fest, dass es eine weitere Fortsetzung der Originalreihe geben wird, mit Sam Raimi als Regisseur und Drehbuchautor + Bruce als Ash! Raimi soll insoweit bereits fleißig am Drehbuch schreiben – vor dem Hintergrund dieser Prämisse macht der Cameo von Bruce gar noch doppelt „Sinn“, zumal es auch Bestrebungen geben soll, denn in einem weiteren Film die Originalreihe mit dem Reboot, welches auch mindestens einen weiteren Ableger erhalten soll, zu verbinden.
Es wird spannend bleiben, wie es insoweit weitergeht – passend war der clever gesetzte Cameo von Bruce im Reboot damit aber in jedem Fall!
Insgesamt lässt sich festhalten, dass EVIL DEAD 2013 eine harter, überraschend kompromissloser und in das „Evil Dead Universum“ sich überzeugend einfügender Film ist, der, soweit man ihn denn als Remake bezeichnen will und kann, als eines der besten Genreremakes überhaupt gelten kann und muss.
Dessen ungeachtet wird die Brillianz und Innovativität des Erstlings nicht erreicht – konnte aber auch schlichtweg nicht erreicht werden, denn EVIL DEAD ist ein Stück Filmkunst und Filmgeschichte, welches eigentlich längst einen Platz im Museum of Modern Art neben „Texas Chainsaw Massacre“ verdient hätte.
Wer einen der beiden Filme wirklich noch nicht gesehen haben sollte, sollte dringend mal einen Blick riskieren!
Wer die Filme kennt, sollte sie ruhig noch mal sehen – und gerade jetzt ist doch, wie Eingangs erwähnt, ein „guter Zeitpunkt“ dafür :-).
In diesem Sinne
(F)ROHES FEST ALLERSEITS!
PS: Ich hoffe, dieser „kleine Exkurs“ hat Euch zusagen können. Anregungen, Ergänzungen oder Kritik bitte in den Kommentaren loswerden, denn was wäre ein Blog ohne Feedback :-)!
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Frohes Fest wünsche ich!
Auch wieder schön wie du Sachen beschreibst und deutest.