COVENANT + SUPPORT: AESTHETIC PERFECTION – LEAVING BABYLON TOUR, HH MARKTHALLE, 14.09.2013, KONZERTBERICHT - PART I

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18. September 2013


„PRIME MOVERS LEAVING BABYLON IN IGNORANCE & BLISS“


PART I - Prolog und Anfahrt
 
I.                   Prolog:
 
 
Willkommen, liebe getreue Leser, die Ihr Euch wieder in einen Blog abseits der “blauen Scheibe” verirrt habt!
Wieder wandern wir hier auf „off topic“-Pfaden – und wer damit nichts anzufangen weiß, mag diesen Blog bereits jetzt „ad acta“ legen – wenngleich er hier etwas verpassen könnte :-).
 
Ja, es muss wieder ein Konzertberichtsblog her, denn ich muss meiner Begeisterung für das vorbenannte Konzert einfach Luft machen – koste es was wolle (gegebenenfalls eben auch potentielle Leser :-))!

Dabei ist die größte Crux des Bloggers die Zeichenbegrenzung - und notgedrungen bin ich deshalb, entgegen des eigentlichen Konzeptes dieses Blogs (ja, dieses gibts diesmal tatsächlich :-)), gehalten, den Blog auf 2 Blogs aufzuteilen ... leider ... aber Löschen konnte und wollte ich auch nichts mehr :-).


… Und so begab es sich, …
 
Aber halt, ehe hier auf das eigentliche Konzerterlebnis abgestellt werden soll, gilt es, so befürchte ich :-), die insoweitigen Hauptprotagonisten vorzustellen – als da wären:
 
COVENANT
 
= eine wegweisende, stilprägende schwedische Elektronikband, die seit vielen Jahren besondere elektronische Musik produziert.
Der Bandname leitet sich aus der Bibel ab und bedeutet „feierliches Bündnis“.
Die Band war ursprünglich Garant für harten Elektrosound, der insbesondere in dem epochalen Erstlingsalbum „Dreams of a Cryotank“ im Jahre 1994 voll zur Auslebung gelangte.
Über die Jahre orientierte sich die Band allerdings mehr und mehr in Richtung Future Pop und vermag nun ebenso tanzbare wie melodiöse Tracks zu präsentieren, wobei diese ganz besonders von dem exorbitant guten Gesang Eskil Simonssons leben. Eskil ist dabei das „Hauptaushängeschild“ der Band und wirkt vielfach, insoweit typisch nordisch, verschlossen und kalt – ob dieser Eindruck allerdings wirklich beim „realen Aufeinandertreffen“ zutreffend ist, wird der nachfolgende Blog zeigen :-).
Covenant sind, trotz ihrer unleugbaren, starken Wurzeln im Hard-Electro-Bereich sowie der immer wieder durchdringenden Verbindung zu den „Vielfachgmusikgenreerfindern“ Kraftwerk mittlerweile in der „Schwarzen Szene“ fest verwurzelt und können dort getrost als „echte Instanz“ gelten.
Diesen Umstand empfinde ich nach wie vor als bemerkenswert, denn das derartig stark elektronisch betonte Musik nunmehr zu den „Stützpfeilern“ der Schwarzen Szene gezählt werden mag, überrascht bei ex ante-Betrachtung (also bei gedankliche Ausrichtung auf die Mitte der 90er und bei Tätigung eines von dort gerichteten gedanklichen „Ausblicks“) immer wieder – allerdings freut es mich sehr, dass diese „beiden Richtungen“ nunmehr eine Einheit bilden, dann so ist es mir möglich, meine Liebe zur elektronischen Musik im Rahmen einer Szene auszuleben, die in vielem Grundideen aufgreift, die mich zu Anfang der 90er so sehr für Techno und Acid begeistern konnten. Einzig die damalige Idee der konsequenten Verweigerung in Bezug auf „musikalische Helden“ und „Glorifizierungen“, also die konsequente Verweigerung des „Fancults“ gegenüber dem DJ wird nunmehr konterkariert – denn die in der Szene verorteten Elektronikbands unterliegen nun mal einem derartigen Kult, wenngleich längst nicht so übersteigert, wie dies vielfach im Mainstreammusikbereich feststellbar ist. Vielmehr bildet sich, insbesondere bei Konzerten, ein „Bündnis“ (wie treffend, da es gerade um Covenant geht :-)) aus Band und Puplikum, was eben auch darin begründet liegt, dass die Anzahl der Konzertbesucher vergleichsweise überschaubar ist – quasi eine kleine, verschrobene Gemeinschaft :-).
 
Aber, ich schweife ab :-) – zurück zu Covenant:
 
Selbige haben nun jüngst ein Album mit dem wunderbaren Titel „Leaving Babylon“ veröffentlicht, welches meiner unmaßgeblichen Meinung nach eine überaus gelungene Mischung aus Härte, Melodie und tiefsinnigen Texten darstellt, verbunden mit einer Rückwärtsgewandtheit in Bezug auf das eigene Schaffen bei gleichzeitiger Weiterentwicklung – soll heißen, es finden sich einfach traumhaft schöne Songs auf dem Album.
 
Um diese These wie diesen Blog zu untermalen, darf ich deshalb bitten, den folgenden Link zu verwenden, um dem dort bei Lastfm hinterlegten Song „Ignorance & Bliss“ während des weiteren Lesens dieses Blogs zu lauschen (keine Sorge, selbiger ist unglaublich eingängig, weshalb man alles andere als ein unbedingter Elektroniker sein muss, um hieran Gefallen zu finden :-)) – dies dürfte mehr sagen, als 1.000 Worte, denn ich jedenfalls kann den Song aktuell gar nicht genug hören und auch für Eskil ist selbiger, wie wir nachfolgend feststellen werden ein „Highlight“:
 
 
 
Sooo, hierneben wird es nachfolgend um den Support der diesjährigen Covenant-Tour gehen, der mich und meine Frau, so viel kann ich jetzt schon verraten, so sehr überzeugt hat, wie seit langem keine Vorband mehr – und direkt bewirkt hat, dass ich mich mit den CDs der Band eindecke – die Rede ist von
 
AESTHETIC PERFECTION
 
= ein amerikanisches Elektronikprojekt, welches einen sehr harten, industriellastigen, dem Bereich des Agro-Tech zuzuordnenden Sound pflegt – und trotzdem nicht in diese Schublade passen will. Denn obgleich der Sound wirklich hart ist, gelingt es Mastermind Daniel Graves den Sound mit Future Pop und New Wave-Einflüssen zu verbinden, was einen ganz eigenen, unglaublich intensiven Sound erzeugt. Dies mag auch dadurch unterstützt werden, dass die Beats durch einen Live-Drummer eingespielt werden, was eine echte Bereichung darstellt – ebenso wie Graves unglaublich vielseitige Stimme.
Die Band machte zuletzt bereits positiv als Vorband von Combichrist auf sich aufmerksam – und wird sicher eine große Zukunft haben – dazu gleich mehr.
 
II.                Die Anfahrt:
 
 
Tja, nun denn – es ist Samstag, der 14.09.2013. Unser Sohn ist Dank meiner Eltern wunderbar „ersatzbetreut“ und meine Frau und ich machen uns auf ins nahe gelegene Hamburg.
Dort langen wir gegen 19:15 Uhr an – da Einlass aber erst um 20 Uhr ist und es zudem in Strömen regnet, beschließen wir, im Auto zu verweilen.
Mitursächlich hierfür ist der Umstand, dass die Hamburger Markthalle, in der der weitere Abend sodann genossen werden soll, in Sankt Georg liegt – und gerade die dortige Umgebung nun nicht gerade zu großen Unternehmungen einläd :-).
 
So sitzen wir denn im Auto, albern rum – und machen ein Foto:
 
 
 
(die miese Qualität desselben erklärt sich daraus, dass dieses mit der Handyfrontkamera gemacht wurde :-))
 
Tja, die Zeit will nicht recht vergehen – aber eine wunderliche Anekdote aus dem Bereich „Geschichten die das Leben schreibt“ findet sich doch:
 
Wir beobachten, wie eine ausgezehrte langhaarige Person, die entweder weiblich ist – oder aber zu sein oder zu wirken wünscht, vor unserem Auto die Straße überquert, um schnurstracks zu einem dort abgestellten Geländewagen zu schreiten – allerdings nicht,um, wie wir zunächst annahmen, selbigen zu besteigen, sondern, um sich in einem der Rückspiegel ausgiebig zu betrachten.
OK, kann man machen – warum man dann allerdings zum anderen Rückspiegel schreitet und dort beginnt, Bewegungen zu unternehmen, die den Anschein erwecken, dass man sich schminkt (zur Erinnerung: es regnet in Strömen …) erschließt sich dann weniger.
Die „Schminkinterpretation“ stammt allerdings von mir – meine Frau beobachtet allerdings, dass besagte Person sich nicht schminkte, sondern, etwas rechts in der Hand haltend, immer wieder am Kinnbereich entlang streifte, während man sich im Rückspiegel beobachtete – der einzig logische Schluss: man rasierte sich bei strömenden Regen im Rückspiegel – was dann wohl bedeutete, dass man eher nicht weiblich war …
 
Egal, hierüber verging die Zeit – und ergaben sich einige Fragen, die wir erörterten, jedoch natürlich nicht klären konnten und uns schließlich zur Markthalle aufmachten.
 
 
BITTE DIREKT ZU PART II "SCHLENDERN" UND "IGNORANCE & BLISS" WEITER LAUFEN LASSEN ! :-)
 
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Kommentare

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@ MoeMents - Gracias für Lob + Link :-). Der Song hat wirklich ein Sog-Wirkung ... also vorsicht :-).
Und ja, die "Rasur-Geschichte" fanden wir auch so absonderlich, dass das hier einfach mal dazugetragen werden mußte :-).
Cineast aka Filmnerd
19.09.2013 um 16:59
#8
OK, hier mal der Alternativlink, ich brachte es nämlich auch nicht zustande:

http://www.youtube.com/watch?v=O3KYFIMIC0c

Die musikalische Background-Untermalung ist schon mal klasse ... herumalbern super ;) Der Song beflügelt auf subtile Art sogar.

Tja und irgendwann muss man sich ja mal rasieren und wenn man keinen Wasserhahn hat muss man seine Visage eben unter strömenden Regen halten. Die Situation is so absurd das sie schon wieder sehr amüsant ist!

Tolle Einleitung!
MoeMents
19.09.2013 um 12:30
#7
Sehr unterhaltsam und klasse geschrieben! LG von Irmy :-)
Pandora
18.09.2013 um 20:17
#6
@ Kodijak - Das mit dem Link ist ärgerlich ... gestern gings noch ... vielleicht könntest Du hier mal den Youtubelink posten, damit der dann wahlweise verwandt werden kann - Danke im Voraus :-)!
"Modern Ruin" mochte ich auch weniger - eigentlich auch nur die beiden von Dir treffend benannten Stücke + "Get on" - letzteres + "Lightbringer" waren auch die einzigen Tracks, die live von "Modern Ruin" gespielt wurden, was auch wohl sagt, wie die Band hierzu steht :-).
"Stalker" gabs ja live - grandios wie immer - "Happy Man" leider nicht, denn den Track liebe ich auch und singe ihn insbesondere im Auto nur zu gern mit :-).

Ach ja - check mal vom neuen Album "Prime Movers" - dürfte die auch gefallen - ein straighter Stampfer mit netter Melodie + Text :-).
Cineast aka Filmnerd
18.09.2013 um 15:19
#5
@ feivel - werd ich ausrichten :-).
Covenant lohnt auch immer - dies mal haben sie mir allerdings wieder besonders gut gefallen.
VNV neide ich Dir aktuell - wir wollten eigentlich in 2 Wochen zu VNV nach HAmburg - wollte Karten kaufen ... und dann: sold out :-( - jetzt hab ich aber erfahren, dass man doch noch im Rostocker Mau Club am 27.12. ein Zusatzkonzert geben wird - es riecht also nach einem "nachweihnachtlichen" Ausflug nach HRO :-), denn VNV ist grandios - bin schon auf "Transnational" gespannt :-).
Cineast aka Filmnerd
18.09.2013 um 15:14
#4
das mit dem Link funktioniert nicht, kann da nur zwei andere Nummern von Covenant anhören (Auto und Thy Kingdom come) aber vielleicht mache ich da ja auch was falsch. Habs halt über Youtube angehört, geht auch.

Das letzte Covenant Album "Modern Ruin" hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Nur Fragmente, keine richtigen Songs...(nur Lightbringer und The Beauty and the Grace konnten mich überzeugen)

Diese Nummer klingt ja wieder sehr poppig und geht schon eher in meine Richtung.

Ich hoffe beim Konzert wurden auch meine Lieblingstracks wie das hypnotische "Stalker" (ein Soundmonster) und das minimale "Happy Man" gespielt. (meine melancholische Hymne).

So, muss noch ein wenig einkaufen gehen, dann werde ich deinen wunderbaren Blog weiterlesen (als ich deinen Status vor ein paar Tagen gelesen haben, habe ich auf einen Konzertbericht gehofft und bin nicht enttäuscht worden)

Danke für Teil 1, wir sehen uns in ein paar Minütchen zu Teil 2.
Kodijak
18.09.2013 um 14:06
#3
@ Sawasdee - Gracias :-) - ja, dass mit dem Rückspiegel war so strange - dat mußte einfach "miterzählt" werden :-).
Cineast aka Filmnerd
18.09.2013 um 13:59
#2
Schonmal richtig geiler und wunderbar ausführlich geschriebener Part 1. Die Rückspiegel Story ist klasse
Sawasdee1983
18.09.2013 um 13:43
#1

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