DEPECHE MODE – DELTA MACHINE TOUR – HAMBURG 17.06.2013 – KONZERTBERICHT – LIMITED EDITION WITH BONUS-BLOG: “UNBOXING A FILMNERD“ - PART 1

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20. Juni 2013
 
Liebe Bloggemeinde!
Liebe Freunde!
Liebe Leser!
 
Prosaischen und großspurigen Ankündigungen, wie z.B. der Ankündigung eines Blogs im Rahmen der hiesigen Statusanzeige, sollte man „Taten“ folgen lassen – und deshalb gibt’s jetzt (insoweit untypisch für mich, bedenkt man die noch viel großspurige Ankündigung einer ganzen Blogreihe mittels eines Opener-Blogs, die bisher gleichwohl ohne Fortsetzung blieb :-)) also den entsprechenden Blog, was meinen Blog-Output in bisher noch nie erreichte Höhen treibt :-).
 
Dabei ist mir gerade dieser Blog hier eine weitere Herzensangelegenheit – und das macht bekanntlich die „Niederschrift“ eines solchen Blogs leichter.
 
Zunächst ist dabei mit Blick auf die Überschrift festzustellen, dass dieser Blog sich ein wenig wie eine von mir so geschätzte „Limited Edition“ versteht.
Eine solche wird bekanntlich im CD-Bereich zumeist mit dem eigentlichen Album und einer Bonus-CD abgereicht, auf welcher sich in aller Regel B-Side-Tracks und v.a. Remixe befinden.
 
Hiervon inspiriert, gibt’s deshalb hier zunächst den „Album-Blog“, welcher eben eine Review zu dem in der Überschrift benannten (so viel sei hier schon verraten, wenngleich dies kaum überraschen wird :-)) großartigen Konzert darstellt, dem ein „Bonus-CD-Blog“ folgen wird, welcher – insoweit einem „Remix“ nicht unähnlich – das Grundthema des Albums (hier das Mode-Konzert) aufgreift und „variiert“ – hier dergestalt, als dass der Blogersteller die virtuelle Maske fallen lässt und sich auf besagtem Konzert zeigt. Ob der Zeichenbeschränkung (ja, ich weiß, ich schreibe zu viel :-)) ist hierzu aber ein separater Blog notwendig, der kurzfristig nachgereicht werden wird.
 
Soviel also zum Formalen :-) – jetzt dann „in die Vollen“:
 
 
„Der Album-Blog“
 
Eingang erwähnte ich bereits, dass mir dieser Blog eine echte Herzensangelegenheit ist.
Dies liegt schlicht darin begründet, dass die Songs der Band, um deren fulminantes Konzert es hier gehen soll, quasi ein steter „düsterer Begleiter“ meines Lebens war und ist.
Die Songs von DEPECHE MODE haben mich seit frühester musikalischer Sozialisierung begleitet und sind gleichsam zum Soundtrack meines Lebens (jedenfalls für mich selbst) geworden.
Mit den allermeisten Songs verbinde ich ganz persönliche Erinnerungen. Die Songs stützen Eckpfeiler und besondere Momente in meinem Leben, womit selbige zusätzlich zu ihrer soundtechnischen Brillianz auf ewig für mich ganz persönlich verbunden sind.
 
Dabei war die Beginn dieser emotionalen Liaison mit der Band und deren Songs keineswegs euphorisch – Liebe auf den 1. Blick war es nicht :-).
Als überzeugter Elektroniker, der indes mit Musik von Kraftwerk und v.a. dem frühen Tekkno-Sound (Anmerkung: damals schrieb man Techno noch mit kk :-)) musikalisch sozialisiert worden ist, waren DEPECHE MODE mir zwar ein Begriff, allerdings mochte ich eher die basslastigen Tracks – ich liebte „Behind the Wheel“ und natürlich den „Über-Song“ „Never let me down again“ – die Tiefe und die Kraft des Gesamtschaffens der Band erschloss sich mir damals jedoch nicht wirklich.
Letzteres lag sicher an zu ausgeprägter Genrefixierung und eigener Engstirnigkeit – jedoch, mit zunehmenden Alter, zu zumindest meine Erfahrung, beginnt man immer mehr, auch „über den Tellerrand“ zu blicken und eben auch elektronische Randgebiete zu erkunden – und so musste ich geradezu bei DEPECHE MODE landen, wobei deren Album „Violator“, welches (zu recht) kommerziell so erfolgreich, wie kaum ein anderes war, bei mir gleichsam als Auslöser fungierte :-).
Von hieran gab es kein zurück – ich besuchte seither jedwedes Konzert der Band in Deutschland, wobei ich mich allerdings auf Konzerte in Hamburg und Berlin fokussierte. Gerade die Konzerte in der Berliner Waldbühne waren dabei immer besonders, denn die dortige Atmosphäre, das Amphitheaterartige, hat mich immer in den Bann gezogen (insbesondere, wenn gerade dort zu den Klängen von „Never let me down again“ auf sämtlichen Rängen die Hande geschwungen werden und man selbst im Innenraum auf dieses Schauspiel blickt, ist man einfach fasziniert).
 
Allerdings – und das ist weniger eine bittere, sondern eher ein rein rationale Erkenntnis, wird man nicht jünger :-). Das bezieht sich dabei weniger auf Äußerlichkeiten sondern vielmehr auf den Lauf des Lebens als solchem, in welchem man eben Veränderungen unterworfen ist – und so war es mir und meiner Frau in diesem Jahr nunmehr erstmalig nicht mehr möglich, die Konzerte der Band an beiden vorbenannten Orten wahrzunehmen , was eben in dem „Zuwachs“ begründet liegt, der gegenüber der letzten Tour zu „Sounds of the Universe“ hier nunmehr eingetreten ist :-). Heutzutage muss weit mehr organisiert werden, um einen Konzertbesuch zu ermöglichen – und so „schrumpft“ dies dann auf „nur“ noch einen statt zwei zusammen, was aber eingedenk dessen, wie sehr man besagten „Zuwachs“ liebt, kein Beinbruch ist.
 
Lange Rede kurzer Sinn:
 
Am 17.06.2013, dem Tag des DEPECHE MODE-Konzerts in Hamburg, konkret im Stadion des HSV, übergaben wir unseren Sohn in die Obhut meiner Eltern und, da selbige im ehemaligen Landkreis Ludwigslust wohnen, starteten recht früh via Pkw gen Hamburg, konkret gegen 15:30 Uhr, denn um 17:00 Uhr sollte bereits Einlass gewährt werden.
 
Dieser frühe Start war dabei möglich, da ich extra Urlaub für den 17. und 18.06. genommen hatte, was in Erfahrungen von der letzten Tour begründet lag, bei welcher ich direkt nach der Arbeit zum Konzert fuhr, ob der Masse an Konzertteilnehmern und hieraus erwachsener Automassen und hieraus wiederum erwachsenden Masse an fehlenden Parkplätzen fast wahnsinnig wurde und nur mit Müh und Not zum Opener seinerzeit das Stadion erreichte.
 
So langten wir denn diesmal gegen 17:30 Uhr am Stadion an (die enorme Verzögerung war hier schon eingetreten, da trotz früher Stunde eben schon sehr viele andere offenkundig die gleiche Idee verfolgten wie wir) und es gelang auch auf einem der Stadionparkplätze eine Abstellmöglichkeit zu finden.
 
Sodann begaben wir uns (welch Überraschung :-)) ohne Umwege Richtung Stadion – und liefen geradewegs auf einen offiziellen Merchandisestand auf – an derartigen Einrichtungen komme ich nun nie vorbei (der Nerd in mir [„Nerd in me“ statt „Sinner in me“ :-)] will Merchandise kaufen!)  und so wurde dort natürlich ein T-Shirt für den Herrn und eins für die Dame erworben.
 
Bemerkenswert ist dies nur deshalb, weil der dortige Mitarbeiter ein besonderes Schauspiel bot. Selbiger war, um es diplomatisch auszudrücken, ein wenig übervollschlank, was an sich völlig egal gewesen wäre – hätte er es auf meine Anfrage, ob er das T-Shirt nicht noch in XXL habe, nicht für nötig befunden, dezidiert nach einem derartigen T-Shirt zu suchen – und zwar dergestalt, dass er der Menschenmasse vor dem Merchandisestand sein Hinterteil zuwandte und sich in stoischer Gelassenheit nach vorn beugte. Hierdurch geriet seine Hose „ins Rutschen“ und folglich hatte die versammelte Kundschaft das große „Vergnügen“ ein wahrlich auslandendes Maurerdekollete in seiner ganzen „Pracht“ zu bewundern.
Ich kam nicht umhin zu konstatieren, dass ich dieses Bild so schnell nicht mehr würde vergessen können, was mir Zuspruch von allen Seiten einbrachte – und auch zutraf, wie dieser Blogeintrag zeigt :-).
 
Nun gut, sodann gings also ins Stadion, wobei wir den Weg durch die „Katakomben“ wählten – und ironischerweise an in Reihe aufgestellten Dixis vorbeischritten – welch Empfang :-).
 
Nun wurde natürlich das Übliche getan – Gerstenkaltsaft konsumiert – von mir natürlich, meine Frau griff er zu stilvolleren Getränken :-).
 
So vertrieben wir uns die Zeit mit Gesprächen mit Freunden und trinken (letzteres allerdings – soviel zur Veränderung der Lebensumstände – in weit geringerem Umfang als früher :-)).
 
Schließlich, es mag so gegen 20:15 Uhr gewesen sein, betrat die Vorband die Bühne, welche vorliegend an sich eine echte Größe war – die Rede ist von niemand geringerem als Douglas McCarthy, seines Zeichens Frontman der EBM-Heroen (übrigens auch eine meiner favorisierten Bands) Nitzer Ebb!
In gewisser Weise schließt sich mit der Berufung McCarthys als Vorband ein Kreis, denn Nitzer Ebb waren schon auf der ´88-Mode-Tour Vorband und verdanken wohl gerade dem dortigen breitenwirksamen Auftritt ihre Breitenbekanntheit.
 
McCarthy, der hier auf Solopfaden unterwegs ist, präsentierte dabei seinen Solo-Sound, welcher eine bei mir auf dankbaren Boden fallende Mischung aus Techno- und EBM-Elemente darstellt, welche insbesondere von der hypnotischen Stimme McCarthys lebt.
 
Wie hieraus zu entnehmen, schätze ich seinen Solosound und genoss seine Darbietung, den er gut gekleidet und energiegeladen auf der Bühne routiniert zum Besten gab.
 
Für mich war dies eine der besten Vorbandgestaltungen bei Mode-Konzerten überhaupt – allerdings schien die breite Masse der zu dieser Zeit anwesenden Konzertbesucher hiervon kaum Notiz zu nehmen – wie zumeist bei Vorbands zu bemerken, nahmen die meisten McCarthy gar nicht recht war.
 
Letzteres war auch schon in der Vergangenheit zu bemerken – und zwar bei niemand geringerem als „Fad Gadget“, die seinerzeit ebenfalls als Vorband auftraten, obgleich sie dereinst sogar nahezu Vorläufer von Mode waren – und kaum jemand der seinerzeit Anwesenden, nahm überhaupt Notiz von selbigen.
 
Egal, McCarthy lieferte eine bemühte und gute Show – hatte jedoch nur bedingt Gelegenheit, seine Songs anzubringen, denn bereits nach ca. einer halben Stunde, war sein Auftritt bereits beendet – viel zu früh, für meinen Geschmack – aber: auf der anderen Seite stand nun also der Auftritt von Mode unmittelbar bevor!
 
Zuvor noch ein Blick übers Stadion, das sich nunmehr wirklich bis an den Rand seiner Kapazitäten gefüllt hatte. Man stelle sich vor: alle Ränge voll besetzt (natürlich mit Ausnahme der Areale hinter der Bühne :-)) + der Innenraum voll gefüllt – ich will mich zu keinen Schätzungen hinreißen lassen, aber es waren verflucht viele Menschen dort Gast!
 
Zwei Worte zu den „Fans“ seien an dieser Stelle gestattet:
 
Der Altersdurchschnitt war bunt gemischt, wobei wir durchaus noch zu den „jüngeren“ Konzertteilnehmern zählen durften, was wiederum verdeutlicht, dass Mode eben für viele verschiedene „Generationen“ Soundtrack des Lebens war und ist.
 
Die Quote der „Schwarztragenden“ hat wieder etwas gegenüber der „Tour of the Universe“ zugenommen :-) – allerdings verdeutlicht auch die „Kleidungsordnung“ der Fans, die doch weit vom früheren strikten Schwarz entfernt war, das DEPECHE MODE heute eben auch musikalisches Allgemeingut sind und nicht mehr „nur“ bzw. „primär“ eine bestimmte „Zielgruppe“ ansprechen.
 
Meine Frau und ich waren indes in schwarz da – worin auch sonst (zumal ich bekanntlich privat auch keine andersfarbigen Klamotten mein Eigen nenne :-)).
 
Ein Wort zur Bühne selbst:
 
RIESIG :-) – mit insgesamt 3 Videoleinwänden, wobei ein ganz große unmittelbar hinter der Bühne lag, während 2 kleinere, gleichwohl aber immer noch sehr große Leinwände jeweils links und rechts der Bühne befindlich war.
 
Auf den letztgenannten Leinwänden lief nun während der Vorbereitungen der Stage-Crew für den Auftritt von Mode Werbeeinspieler des NDR 2, welcher mit dem Song „Heaven“ unterlegt war, was bereits allgemeinen Jubel auslöste.
 
Dann gabs noch einen Einspieler, mit welchem sich DEPECHE MODE ihre karitativen Bestrebungen in Bezug auf die Versorgung Bedürftiger mit Wasser unterstrichen, was ich als lobenswert empfand.
 
Sodann unter frenetischem Jubel der unzähligen Fans betraten Andrew Fletcher, Martin L. Gore und Dave Gahan, ihres Zeichens die Band DEPECHE MODE firmierend, die Bühne!
 
Begeleitet wurden sie dabei von einem Schlagzeuger, der in der weiteren Folge schier Unglaubliches leistete sowie einem 2. Keyborder.
 
Man eröffnete mit dem Opener des Brillianten neuen Albums „Delta Machine“ – „Welcome to my World“ gefolgt von dem auch auf dem Album folgenden Stück „Angel“.
 
An dieser Stelle mal eine Anmerkung zu „Delta Machine“ – in der Zillo, dem Sonic Seduce oder der Orkus (so genau weiß ich das nicht mehr :-)) war zum Release des Albums die Überschrift zu lesen: „Ist Delta Machine der neue große Wurf?“
 
Für meinen Geschmack – ABSOLUT!
„Delta Machine“ dokumentiert meiner Meinung nach eine weitergehende Entwicklung der Band und transportiert einen wirklich besonderen Sound, der sich indes nicht direkt beim ersten Hören aufdrängt.
Das Album ist vielmehr darauf angelegt, wieder und wieder gehört zu werden und die Brillianz des Sounds eröffnet sich erst hierdurch, denn zunächst mag das Album auf den geneigten Hörer ein wenig sperrig wirken.
Öffnet man sich ihm, wird man allerdings reich belohnt – mit einer der besten Produktionen von DEPECHE MODE seit Jahren!
Die Songs „schleifen sich ins Hirn“, was besonders für „Secret to the End“ gilt, welcher ebenso mein wie auch der Lieblingssong von meinem geschätzten Kollegen Kodijak ist – ein Song, der einen wie ein Virus infiziert :-).
 
So viel nur kurz zum Album – die soundtechnische Liveumsetzung empfand ich dann aber leider als nicht so überzeugend. Gerade die beiden vorbenannten Opener des Konzertes, vermochten live nicht die ihnen grundsätzlich innewohnende Kraft zu entfalten – jedenfalls für meinen Geschmack.
 
Gleichwohl wirkten auch diese Songs live sehr gut – und insbesondere wurden diese von Dave gewohnt exzellent performed – aber die klanglich überzeugte mich dies nicht vollends.
 
Übrigens ähnlich wie die später folgende Livedarbietung meines Lieblingssongs vom neuen Album, dessen Kraft live ein wenig unterging – aber, dass ist „Jammern auf ganz hohem Niveau“ :-).
 
Absolut überzeugend und somit prädestiniert, zukünftig integraler Bestandteil der Songauswahl bei Livekonzerten zu werden, war aber „Soothe my Soul“ vom neuen Album, welcher live einfach vollauf überzeugte.
 
Hierneben konzentrierten sich DEPECHE MODE vornehmlich auf ihren musikalischen „Backkatalog“ und bekanntlich gibt es hier so vieles Phantastisches, dass allein das Treffen einer Auswahl mir selbst kaum möglich gewesen wäre – Mode hatten aber sehr gut gewählt.
 
So gab es für die oldschool-Fans, zu denen ich mich nur allzu gern zähle, solch zeitlose Klassiker wie „Black Celebration“ (wunderbar wenn eine derartige Menschenmasse offentlich eine „schwarze Messe“ zelebriert :-)), „Just can get enough“, „A Question of Time“und v.a. das von Martin brilliant performte „But not tonight“ – wunderbar !
 
Bei letzterem Song, exakt an der Textstelle: „oh god it´s raining and I …“ begann es leicht und nur für ca. 5 min. zu nieseln – ein wahrlich magischer Moment!
 
An dieser Stelle sei mal angemerkt, dass die Titelbenennung hier nicht die Reihenfolge der Permance wiedergibt und ich sicher nicht alle Songs, die gespielt wurden stoisch „abarbeite“. Die Benennung versteht sich nur beispielhaft.
 
Hierneben wurden natürlich auch die großen Klassiker gespielt wie das (im besten Sinne) ins Museum gehörenden „Enjoy the Silence“, „Policy of Truth“ und „Personal Jesus“ – bei letzterem eröffnete die Band mit einer quasi Country-Version, die dann letztlich in den eigentlichen Wall of Sound überging – großartig!
 
Martin performte dann das wunderbare „Home“ von dem ebenso wunderbaren Album „Ultra“ betont getragen und mit großen Gesten – wunderbar in Szene gesetzt!
Überhaupt, die Inszenierung!
 
Schließlich sind wir ja eine Filmseite - und damit der vorliegende Blog nicht völlig „off topic“ wird :-) – aber auch weil ich einfach nachhaltig hiervon beeindruckt war, ein kleiner Schlenker in Bezug auf die Videounterstützung:
 
In einem Wort: PHANTASTISCH!
 
Auf den bereits beschriebenen Leinweinden wurden immer wieder neben der Übertragung des Livebildes von der Bühne extra produzierte Videos, passend zu den jeweiligen Songs, zugespielt.
 
Besagte Videos wiesen dabei unverwechselbar den optischen Stil Anton Corbijn aus – zumeist in Schwarz-weiß gehaltene Aufnahmen, die die Bandmitglieder oder sonstige Personen bei Verrichtung diverser, jeweils auf den Song passender Tätigkeiten zeigten , und dabei durch ihren Look den Sound unglaublich trugen.
 
Corbijn hat den Stil DEPECHE MODEs so nachhaltig geprägt, dass dieser einfach „dazugehört“, die eingespielten Videos einfach integraler Bestandteil des Liveerlebnisses wurden.
 
Besonders nachhaltig empfand ich dabei das Video zu dem wunderbaren, hier auch endlich wieder gespielten „Halo“ – das in sich geschlossene, hierzu laufende Video passte „!wie Faust auf Auge“ und regte far noch zum Nachdenken an – mich selbst hat dies bis heute nicht recht losgelassen :-).
 
Kurz: Corbijn Videoinstallationen waren wahrlich meisterlich!
 
Meisterlich war auch die Bandperformance insgesamt – zu keiner Zeit merkte man den „Alterungsprozess“ bei der Band (aller Mitglieder sind immerhin schon über 50) – im Gegenteil! Der hypnotische Dave lieferte ein frenetische Perfomance, gab sichtlich alles und, was ich als besonders schön empfand, hatte offenkundig Freude an dem Konzert und an dem Feedback des Publikums, welches wirklich ebenso frenetisch anwortete.
 
Dabei hatte Dave übrigens die Eitelkeit wieder gepackt – und entgegen ursprünglicher Ankündigungen war das ergraute Haupthaar doch wieder gefärbt :-). Aber für Eitelkeit bestand auch Anlass, denn je mehr sich Dave seiner Kleidung entledigte, umso frenetischer feierte dies das Publikum – wie immer bei Mode-Konzerten!
 
Dave ist, um es lachs auszudrücken, die „geborene Rampensau“, das Zentrum der Band in der Livepräsentation – und er machte seinen Job wieder einmal extremst gut!
 
Die Harmonie innerhalb der Band stimmte dabei diesmal – Martin und selbst Fletch wurden von Dave immer wieder Raum gewährt, was mich ebenso freute.
 
Insgesamt einfach ein gefühlt (auch wenn es hinter den Kulissen oft anders aussieht) überaus harmonischer Auftritt!
 
So spielte man von etwa 20:45 – kurz vor 23 Uhr, um dann nach peitschenden „Zugabe“-Rufen nochmals zurückzukehren und gegen 23:15 Uhr das Konzert endgültig zu beenden.
 
DEPECHE MODE spielten also zeitlich länger, als auf den meisten früheren Konzerten – was abermals besonderes Lob verdient!
 
Der Schlusssong konnte nur mit einem einzigen Song bestritten werden – dem Song, der immer eingesetzt wird und der immer, wirklich immer funktioniert und einen Live gleichsam sprachlos macht – „Never let me down again“!!!!!
 
Ich selbst schätze eigentlich die Live-Version des Songs, bei welcher Billy Corgan in L.A. dazukam, mit am meisten – aber die „Live in HH“-Version war einfach Wahnsinn!
 
Das Konzert endete mit diesem brillianten Song und (geschätzt) gut hunderttausend Menschen, die beide Arme hochstreckten und selbige nach links und rechts im Takt wiegte – unter Anleitung des „Zeremonienmeisters“ Dava Gahan – war sich, wie ich, im Innenraum umsah, war, wie immer, zutiefst berührt – und genauso wurde man in die Nacht entlassen!
 
Emotional aufgewühlt bahnten wir uns sodann den Weg zum Auto, was ob der Menschenmassen eine gute halbe Stunde dauerte.
 
Da die Parkplätze gesperrt worden waren, mussten wir hiernach noch eine gute Stunde warten, ehe wir selbigen verlassen konnten und waren letztlich erst um 02:30 zu Hause.
 
Aber all dies vor vernachlässigungsfähig! Wir hatten (wieder) an etwas Besonderem teil. An einem Moment im Leben, der einem als Fixpunkt in Erinnerung bleibt – untermalt von der Musik von niemand anderem als
 
DEPECHE MODE!
 
 
Danke für Lesen dieses "artfremden" Blogs - Kommentare sind herzlich willkommen :-).
Auf bald beim "Bonus-CD-Blog"!
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Ups, da habe ich denn "richtigen" Blog zum DM Konzert ja erst jetzt gesehen, nachdem ich zuerst den Bonus kommentiert habe. Dem kann ich natürlich wenig hinzufügen, da du es in deiner unnachahmlichen Art blendend beschrieben hast, wie auch ich das Konzert empfunden habe.

Unterstreichen kann ich nur noch, das Dave immer noch eine richtige "Rampensau" ist.

Seit "People are people" begleitet mich diese Band ununterbrochen und das wird sich auch nicht ändern. Mode forever. Ich freue mich schon auf einen neue Tour, wenn ich mich nicht noch dazu hinreissen lasse, das eine oder anderer Konzert dieser Tour noch mitzunehmen ;-) Gegen das DM-Fieber gibt es kaum ein Gegenmittel ;-)
Herzeleid
21.06.2013 um 06:56
#13
Hallo Cineast!

Hab schon am Nachmittag kurz deinen Blog angeklickt, aber da ich dann doch etwas arbeiten musste *grins*, hab ichs mir erst gar nicht durchgelesen. (Denn dazu brauch ich Zeit ums auch zu genießen)
Und jetzt weiß ich momentan aber gar nicht was ich schreiben soll( was bei mir eher selten vorkommt)

Denn was soll ich schon groß sagen?

Denn die Bedeutung der Band für dich, ihr Kennenlernen und Erleben, ist nicht nur "ähnlich" wie bei mir, sondern eigentlich komplett deckungsgleich!

All das was du gesagt hast, könnte auch genauso von mir kommen, bzw. kann ich das auf Punkt und Beistrich genau so unterschreiben.

Was ich als allerdings etwas mit einem "weinenden" Auge sehe, ist der Umstand das es mir, leider, so vorkommt, dass "Dave" live es nicht mehr ganz schafft seine Stimme zu halten (also ein komplettes Konzert durchzuhalten. Ganz schlimm für mich der "Rock am Ring" Gig vor einigen Jahren). Früher oder später beginnt es (für meine Ohren zumindest) immer ein klein wenig zu "määääähhen". (Dave selbst hat es ja selbst schon auf der "Tour of the Universe" angesprochen...im Bonusteil)

Der Drummer (Christian Eigner) ist ein persönlicher Liebling von mir, da er bevor er der Tourdrummer von Depeche Mode wurde, für einen anderen Helden von mir (dem "Ostbahn Kurti" nämlich) die Felle verdroschen hat.
Aber ein Drummer bei Depeche Mode? Martin Gore am Gitarrenzupfen? Ach seufz!

Versteh mich nicht falsch, ich liebe nach wie vor ihre Konzerte, ihre Songs sind einfach über jeden Zweifel erhaben und reine Göttergaben (gerne würde ich wieder mal "Strange Love" live hören, mal so nebenbei erwähnt) aber gerade bei dieser Band habe ich es einfach am liebsten wenn sie hinter ihren Synthesizer Burgen stehen (auch Martin) eine geile Lasershow auffahren und "Dave" einfach machen lassen (Stichwort "Dave Dance") und natürlich....das "Alan Wilder" einfach wieder zurückkommt....ganz nach dem Motto "let the Bass kick"!

"Delta Machine" hat übrigens einen Mörder Bass Sound spendiert bekommen (also das Album), durch ein Livedrumming wird sicherlich viel von dieser Wucht genommen (kann ich mir zumindest vorstellen, denn ich habe erst Karten für Wien nächstes Jahr im Februar bekommen können.)
Auch war ich, ehrlich gesagt, zuletzt immer ein wenig enttäuscht von den Liveversionen von "Never let me down again" und "Enjyoy the Silence" (Entweder verlässt "Dave" dann schon die Stimme und das Publikum singt alles, oder es ertrinkt alles in einer Endlos Jam Session von Martins Gitarre und "Christians Drums". Dieser gewaltige maschinelle Bass Sound ist mit einem "Drummer" und einer "Gitarre" einfach nicht "SO" hinzubringen.

Der beste Schlußsong der letzten Jahre war für mich überraschenderweise während der "Touring the Angel" Tour, das von den Beiden (Dave und Martin) gesungene "Goodnight Lover". Der Song ist nicht sonderlich spektakulär, kein Synthie Gewitter, aber er ist einfach nur schön und wie die beiden ihn gesungen haben, war einfach zum niederknien.

Aber auf dieses Konzert zu "Delta Machine" freue ich mich schon...denn der Release Gig zum Album in Wien (zu finden auf Youtube in kompletter Länge) war einfach der Hammer! Dave super bei Stimme, die Songs aus dem Album kommen live sehr gut rüber, ich freu mich einfach schon.

Übrigens kleiner Tipp noch...hör dir doch mal (wenn du es nicht eh schon kennst) die "Bare" Versionen von "Clean" und "Stories of Old" mal auf Youtube an. (Unplugged! sehr, sehr genial! Dave hat einfach eine sehr soulige, bluesige Rockstimme, ein Gott einfach)

Heute mache ich mir dir dasselbe Ritual wie mit einem sehr guten Freund von mir. Immer und ich meine IMMER, egal ob wir uns mailen, oder telefonieren unsere Gespräche enden IMMER mit dem einen Satz....

GOD SAVE DAVE!




so, letztendlich ist mir also doch noch was eingefallen :-))))
Kodijak
20.06.2013 um 23:07
#12
@ hoschie - Danke + dito - so die "alten Herren" wirklich noch mal auf Tour gehen, sind auch wir, wie jedes mal seit der Devotional-Tour dabei :-).
@ Olorin - Danke für das Lob, freut mich, daß der Blog gefällt - und offenkundig bist Du "einer von uns", da verstehst Du das teilst (musikbezogen) nerdige Geschreibe erst recht.

Danke für Eure überaus netten Kommentare!
Cineast aka Filmnerd
20.06.2013 um 21:34
#11
Starke Blog und wie man liest mir viel Liebe zusammengebraut!

DM höre ich nun auch schon seit Ewigkeiten immer wieder gerne und hab noch ein paar Vinylscheiben da und natürlich auf CD.
Olorin
20.06.2013 um 20:40
von Olorin
#10
Das Konzert war der absolute Hammer!Mit Abstand das geilste der letzten Jahre!!2009 war schon gigantisch...
Ich kann dem Blog nur 120% Zustimmen!Genial...
Ich hoffe sie kommen in 3-4 Jahren wieder!!
Wir sind auf jeden Fall dabei!!
hoshie
20.06.2013 um 19:02
von hoshie
#9
@ feivel - ist wirklich erstaunlich und eine Entwicklung der letzten 10 Jahre. Früher hätte man sich in so manch "buntem" Outfit auf einem Mode-Konzert nicht blicken lassen dürfen - heute ist dies eher die Regel, was ich als überzeugter SChwarzträger und als Nostalgiker sehr bedauere. Aber uns bleiben ja noch genügend Bands, bei denen Schwarz und das "besondere Outfit" im Publikum state-of-the-art bleiben :-).
Cineast aka Filmnerd
20.06.2013 um 14:44
#8
@ Sawasdee1983 - Da sagst es :-) - und ein wenig "Elektronikeinschlag" kann dabei auch nicht schaden :-).

@ NX-01 - "It´s no good" ist wirklich toll - Song wie auch und gerade das Video! Mit der "Best of" hast Du zudem einen wirklich guten "Griff" gemacht, denn alle "wichtigen" Songs finden sich dort wieder :-).
Fotos konnte ich hier nicht mehr einbinden, da die Zeilesperre schon erreicht war - dazu gibts dann den Bonus-CD-Blog :-) - allerdings verzichte ich dort auf das Maurerdekollete-Foto :-), das hab ich nicht mal gemacht, da das sicher "die Linse gesprengt" hätte - das war aber gleichwohl ein Bild für die Götter - zumal der Typ stoisch gelassen "sein Ding durchgezogen" hat - selbst auf den direkten Anspruch von mir blieb er cool - fast schon wieder beneidenswert :-).
Spass hatte wir wirklich - man wurde wirklich (im besten Sinne) berauscht :-).
Danke für Deinen überaus netten Kommentar!
Cineast aka Filmnerd
20.06.2013 um 13:50
#7
Depeche Mode liefen bei mir immer irgendwie "nebenbei". Unbestritten eine tolle Band und ihre Lieder waren in der Sturm-und-Drang-Zeit meiner Jugend omnipräsent, aber außer der "Best of"-Doppel-CD nenne ich kein Album mein eigen. Es gibt viele Lieder, die im Gedächnis sind, aber spontan summe ich grad "It´s no good" von "Ultra" - einfach ein starkes Video und daher oft im Kopf!

Der Konzert-Blog ist stark - da spürt man praktisch Deine Liebe zur Band und Deine Freude, endlich mal wieder mit Deiner Frau zusammen so ein Erlebnis zu haben (schöne Grüße übrigens unbekannterweise)!

Aber ich muß Sawasdess1983 Recht geben: Wo sind die Fotos vom Maurerdekollete ??? ;-)
NX-01
20.06.2013 um 13:38
von NX-01
#6
Dann bin ich mal gespannt. Je mehr solche Musik und Konzertblogs desto besser :-D
Sawasdee1983
20.06.2013 um 13:33
#5
@ Sawasdee1983 - Vielen Dank :-) - die Pics fehlen hier bewußt - dazu mehr im Bonus-CD-Blog :-).
Cineast aka Filmnerd
20.06.2013 um 13:19
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