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New York 2011


 

Nachdem mein letzter, nennen wir es einmal Urlaub, eher enttäuschend verlief, möchte ich heute über einen richtigen Trip - in die Stadt 2011 – berichten. Über meine Reise nach New York City. Im letzten Jahr durfte ich bereits nach Los Angeles reisen, James Cameron und zahlreiche andere Oscar-Gewinner wie Robert Stromberg (Avatar und Alice im Wunderland) treffen. Die Stadt hat mich schon umgehauen, obwohl die Architektur im Ballungsgebiet schlicht und eintönig ist und nicht im Entferntesten an die beeindruckenden Bauten in New York herankommen. Der Flug von Düsseldorf hat mit der Lufthansa in etwa 8 Stunden gedauert – vier Stunden weniger als bis nach LA.


 

New Jersey – Hotel Sheraton

Unser Hotel lag auf der New Jersey-Seite, also gegenüber von Manhattan. Später hat es sich als kleiner Nachteil erwiesen, da man entweder fast 9 Dollar pro Fahrt führ die Fähre ausgibt oder mit der Light Rail nach Hoboken und von da aus mit dem Path Train zum World Trade Center fährt. Vom Path geht es dann meist mit der Metro weiter, es sei denn unser Ziel liegt grad in der Nähe des WTC.


 

Da wo einmal die zwei Türme standen, werden gerade neue gebaut, die noch höher und spektakulärer werden sollen. Das ganze Gebiet ist eine Baustelle, die man entweder großräumig umgeht oder die extra dafür gebaute Brücke nimmt, um zum Beispiel hinter dem Three World Trade Center herauszukommen. Immer noch im Financial District, in der Nähe des jüdischen Museums, in dem wir später ebenfalls kurz waren.


 

Das Wetter

Wir waren vom 15. bis zum 26. in New York und haben wohl jede erdenkliche Wetterlage mitgemacht. Von strahlendem Sonnenschein, bis hin zu strömendem Regen und an einem Tag hat es geschneit... An dem Tag sind wir auch nach Philly gefahren. Dazu später mehr.


 

An den ersten Tagen war es tierisch heiss und die Sonne brannte auf unserer Haut. Nach dem zweiten Tag war mein Kopf krebsrot. Mit dem Schädel hätte ich eigentlich gar nicht mehr in die Sonne gehen dürfen, nicht nur der Ästhetik wegen...


 

Danach kam eine Erkältung, die immer noch nicht ganz auskuriert ist... mit der ich ebenfalls nicht mehr hätte rausgehen dürfen. Aber wie oft fliegt man schon nach NY? Da will man auch nicht im Bett liegen bleiben. Manns genug mit einem roten Kopf und einer an den Kräften zehrenden Erkältung nach draußen zu gehen, haben wir unser Programm wieder aufgenommen und sind durch Manhattan gelatscht, immer auf der Suche nach neuen Erlebnissen und Erfahrungen.  


 

Die Metro (MTA)

Das einfachste, schnellste und bequemste Fortbewegungsmittel ist die Subway. An den meisten Stationen kann man sich eine 7- oder 30-tägige Metrocard kaufen. Leider gibt es zwischen diesen beiden Karten keine anderen Optionen, sodass man danach notgedrungen auf Einzelkarten angewiesen ist. Die 29 Dollar für eine Woche lohnen sich jedoch in jedem Fall, falls man wirklich vorhat, die Stadt zu durchforsten. Die Karte zieht man vor den Eingängen zu den Bahnsteigen durch einen Automaten bzw. ein Lesegerät.


 

Die Metro führt euch durch alle wichtigen und unwichtigen Stadtteile. So ist es ein Leichtes zur Bronx, nach Queens oder Brooklyn zu kommen. La Guardia erreicht man dadurch zwar schlechter, als den JFK Airport, aber immerhin besser als den Newark Airport. Das Ziel (Hotel in New Jersey oder Manhattan) erreicht man durch eine Bahn zur New York Penn Station oder nach Hoboken. Während das Fahren mit der Metro nach ein paar Tagen kein Problem mehr darstellt, ist das System, nach dem die Züge fahren, etwas undurchsichtiger. Der Fahrplan öffnet das Tor zur Hölle, das Ticketsystem ergibt keinen Sinn und die daraus resultierenden Preise erst recht nicht.
 


 

New York Pass

Dank des sieben-tägigen New York Pass', der online 170 Dollar pro Person kostet, konnten wir "umsonst" ins Rockefeller Center und auf das Empire State Building, das sonst über 20 Dollar pro Person kostet. Mit dem Pass hat man nicht nur die Vorteile, bis zu 55 Attraktionen zu besuchen, sondern auch Warteschlangen hinter sich zu lassen. Zumindest in der Theorie. Die Realität sieht etwas anders aus, da an jeder Stelle Sicherheitskontrollen stattfinden – Empire State, Rockefeller, Statue of Liberty etc. - die man nicht umgehen kann und sich gerne mal hinziehen.  


 

Obwohl der New York Pass einem meist kostenlosen Zugang zu 55 Attraktionen bereithält, sind auch viele Sehenswürdigkeit und Preise nicht in diesem Pass enthalten.


 

Helikopterrundflug über Manhattan

Wenn man schon 11 Tage in New York ist, sollte man unbedingt einen Rundflug mit einem Helikopter machen. Durch den New York Pass haben wir einen Rabatt von 20 Dollar pro Person bekommen, d.h. wir mussten in etwa 140 Dollar pro Person zahlen – für einen etwa 15-minütigen Flug mit dem Heli. Ein einmaliges und atemberaubendes Erlebnis, das man unbedingt mal gemacht haben muss (siehe Video).

 


 


 

Philadelphia

Nachdem wir New York abgeklappert hatten, habe ich mir einen weiteren Kindheitswunsch erfüllt. Einmal zum Museum of Art, die Treppen sehen, auf denen bereits Sylvester Stallone alias Rocky Balboa gejoggt ist und diese selbst hochzurennen. Wunsch erfüllt :-)


 

Das war ein richtig geniales Erlebnis. Bis auf das Wetter, denn es hatte die ganze Zeit geregnet. Nachher hat es etwas nachgelassen, aber nass war es dennoch. Auf den Treppen zum Philadelphia Museum of Art gibt es eine kleine Lücke, d.h. es gibt keine lange Treppenreihe, sondern ein kleines Zwischenstück, auf dem sich wunderbar Pfützen ansammeln können. Die neuen Schnürsenkel meiner Boots haben leider bereits in Manhattan den Dienst verweigern und sind gerissen und die einzigen Schuhe, die ich noch dabei hatte, sind wesentlich dünner als meine Stiefel und die Pfütze kam so plötzlich *g*...


 

jedenfalls war unser Aufenthalt in Philadelphia ziemlich kurz und nach knapp drei Stunden saßen wir wieder im Zug zur New York Penn Station, die praktischerweise unter dem Madison Square Garden ist, dem wir danach einen kurzen Besuch abgestattet haben.
 


 

Sonstiges und Fazit

Ohne irgendetwas zu Verschönern: Das war wohl die aufregendste Zeit meines Lebens - mal abgesehen von Japan 2005 und Schottland 2006 (nicht vergleichbar). Eine kontrastreiche und lebendige Stadt, in der du zu jeder Tageszeit jemanden antriffst und dich vorallem sicher fühlst. An jedem Ort, mal abgesehen von der Bronx, hatte ich das merkwürdige Gefühl "beschützt" zu werden. Nicht zuletzt wegen dem ständigen Polizeiaufgebot, sondern vielmehr weil ich zusammen mit Menschen und Nationen war, denen ich bereits in Europa vertraue. Ich wäre gerne mal vor dem 11. September 2001 vor Ort gewesen, um zu sehen, inwieweit sich die Stadt und die Menschen geändert haben.
 

 

Verarbeitung der Erlebnisse

Wie bereits nach meiner Schottlandreise im Jahr 2006, plane ich auch für dieses Jahr die Erlebnisse in einer besonderen Form unterzubringen. 2006 war es noch eine DVD, gut 5 Jahre später wird es eine Blu-ray sein. Eine HD-Kamera war die ganze Zeit dabei und hat so ziemlich alles festgehalten. Die BD könnte Ende Juli fertig werden, wobei ich jedoch eher mit Ende des Jahres rechne :D


 

(mw)


 

 

 

Ein Reisebericht eines enttäuschten Urlaubers



(Nach langer Zeit mal wieder ein Blogeintrag von mir, der meinen letzten Urlaub zum Thema hat)


 

Als ich Ende Mai meinen ersten Urlaub nach vier Jahren gebucht habe – damals war es Schottland, zufälligerweise auch zur WM – war ich voller Vorfreude und das Fernweh hat schon in den Schuhen gedrückt. Es sollte nach Istanbul gehen, nicht in den Süden der Türkei, wo ich sowieso nur in der Sonne gelegen hätte. Ich liebe Großstädte und war schon von Tokyo 2005 endlos begeistert; eine Stadt in der man an jeder Straßenecke etwas Neues entdeckt.


 

Für gewöhnlich ist es mir egal, ob ich alleine in den Urlaub fahre oder mit einem Freund. Da ich durchaus selbstständig solch eine Reise organisieren kann und drüben etwas mit meiner Zeit anzufangen weiss, habe ich mich diesmal dafür entschieden, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mal den Kopf frei kriegen und ein fremdes Land "erforschen".


 

Meine Reise sollte in Münster beginnen. Von da aus ging es mit dem Zug nach Dortmund und vom Bahnhof Holzwickede mit dem Bus zum Flughafen Dortmund. Von Dortmund ging es dann nach Istanbul, zum Sabiha Gökçen Airport. Dass sich meine Reise mehr oder weniger anders als gedacht entwickelt, habe ich schon in den ersten Stunden gemerkt.


 

Wenn ich schon einen Urlaub buche, will ich Abenteuer und etwas erleben, durch entlegende Straßen gehen, Leute kennenlernen und eine unvergessliche Zeit haben. Nachdem ich zufälligerweise bereits in Dortmund einen Türken getroffen hatte, war der Anfang des Abenteuers etwas einfacher, da er mich direkt nach Ankunft in ein Taxi gesetzt hat. Während der etwa einstündigen Fahrt habe ich die ersten Probleme dieser Stadt/dieses Landes kennengelernt: die kranke Fahrweise der Türken und die mangelnden Englischkenntnisse. Bis heute habe ich keine Ahnung, was mir der Taxifahrer erzählen wollte; auch mit Handzeichen kam ich nicht wirklich weiter. Die Türken scheinen so auf ihr Land fixiert, dass sie es nicht für nötig halten, Englisch oder eine andere Sprache zu lernen, die ich wenigstens im Ansatz hätte verstehen können. Problematisch wird auch das Aussprechen und Lernen der Orts- und Straßennahmen. 


 

Die mangelnden Kenntnisse für andere Sprachen ziehen sich durch die komplette Stadt. Erst wenn sich irgendwelche aufdringlichen Menschen an dich heranschleichen, dir von Gott und der Welt erzählen und letztenendes doch nur keine Knete wollen, egal ob Euro oder Lire, dann können sie es auf einmal: ENGLISCH. Selbst wenn man sie ignoriert, sie sind so penetrant, gehen dir hinterher, labern dich voll; ja, manche sprechen plötzlich sogar Deutsch - wenn sie Geld wollen (egal ob sie etwas zu verkaufen haben oder nicht).  


 

Da ich, wie oben bereits erwähnt, auch gerne abseits der Wege gehe und eher ungewöhnliche und nicht von Touristen gestürmte Orte aufsuche, habe ich das typisch türkische "Straßenleben" kennengelernt, das egoistischer, aufdringlicher und unfreundlicher gar nicht sein kann. Selbst in Großstädten wie Berlin, Tokyo, Göteborg und Barcelona habe ich Menschen kennengelernt, die auf ihre Mitmenschen achten. In Istanbul kommen Menschen aus den Geschäften gestürmt, egal ob auf dem Bürgersteig gerade jemand entlanggeht. Sich mal umzuschauen ist fehl am Platze.


 

Es macht den Anschein, als würde all das – dieses egoistische Verhalten und auf das eigene Glück bedacht – auch Sinn machen, schaut man sich erst einmal dieses vollkommen schwachsinnige Straßenbausystem an. Um lebendig und vorallem komplett über eine Fussgängerampel zu kommen, muss man schon rennen, ansonsten könnte man Pech haben, in der Mitte auf eine weitere Grünphase warten zu müssen. Das ist besonders ärgerlich für ältere oder gehbehinderte Mitbürger. Die Ampelsysteme sind jedoch noch das geringere Übel; dass der Stadt die Fußgänger vollkommen egal sind, sieht man spätestens an der Fahrweise der Autofahrer. Es wird gehupt was das Zeug hält und nicht nur dann, wenn jemand überholen möchte. Türken packen die Gelegenheit am Schopfe und hupen zu jeder noch so kleinen Möglichkeit. Steht ein Fußgänger im Weg; er wird weggehupt - Herzattacke inklusive. Natürlich wird auch beim Überholen gehupt; man muss sich ja irgendwie bemerkbar machen, wenn man sich zwischen die anderen Autos drängelnd. Bei diesem Fahrverhalten sieht oder hört man nicht allzu selten Krankenwagen, die aber keineswegs durchgelassen werden, ohne nicht auch irgendwie selbst voran zu kommen. Die Regierung sollte allen Autos die Hupen wegnehmen und den gesamten Autofahrern ein Fahrsicherheitstraining spendieren, dann würden auch weniger Autounfälle passieren und auch die Fußgänger könnten aufatmen. Dann würde man auch nicht alle 10 Minuten einen Krankenwagen sehen ;)


 

Was die Autofahrer auf den Straßen machen, machen die Fußgänger par excellence vor Kiosken oder anderen Läden, bei denen man sich in der Regel anstellen muss. Manche stellen sich an, manch anderem ist es egal, ob der eine vor ihm schon seit ein paar Minuten auf seine Bestellung wartet. NEIN, in Istanbul musst du dreist und egoistisch sein, um an dein Ziel zu kommen. :-) Vordrängeln heisst die Devise. Andere Länder schaffen es auch mit Höflichkeit und Geduld, aber wir befinden uns in der Türkei, denen immer noch mehr als 30 Punkte zu einem Beitritt in die EU fehlen... (Der Punkt "Höflichkeit" steht leider nicht zur Debatte ;-) )


 

Um noch mal näher auf den Städtebau einzugehen: die Straßen Istanbuls weisen zwar durchaus eine gewisse Attraktivität und einen einzigartigen Charme aus, nichtsdestotrotz hat man den Eindruck, als dürfte jeder Klempner an den Straßen herumpflastern. An der einen Stelle wurden Gullideckel halb zugeteert und auf jeder Straße gibts "Stolpersteine" inklusive, weil irgendwo immer etwas aus dem Boden ragt, was da eigentlich nicht hingehört. Zudem hat es den Anschein, als wären die Straßen per Augenmaß gebaut worden. Wer braucht schon moderne Technik?


 

Auch umwelttechnisch hat das Land/die Stadt noch einiges aufzuholen. Du kannst Kilometer gehen, ohne bewusst einen Mülleimer zu finden. Da bietet sich der Bosperus natürlich geradezu an. Grünanlagen sind verdreckt und manche Straßen gleichen Müllhalden. Statt großen Mülleimern, haben sie Behälter, die auch als rechteckige Wokschalen durchgehen könnten und die bereits nach drei Wasserflaschen gefüllt sind.


 

Trotz der zahlreichen negativen Punkte, die ich in meinem Urlaub erlebt habe, konnte ich dennoch auch positive Schlüsse ziehen. Ich werde die Menschen als fürsorgliche Eltern im Gedächtnis behalten, die für ihre Kinder wohl alles tun würden, aber ihre Kinder auch meist alles tun lassen.


 

Man sollte Istanbul als Reiseziel nicht vollkommen ausschließen, wenn man ein paar Punkte beachtet. Hier ein paar Tipps:


 

  • wenn möglich mit einem Partner fahren. Die Stadt kann für Paare ganz romantisch sein

  • versuchen nicht als Tourist erkannt zu werden; Kamera verstauen. Es reicht vielleicht schon, nicht alleine durch Istanbul zu gehen

  • Schuhputzer und nervende Händler ignorieren. Notfalls RENNNEEEEENNN!!!!


 

Zugegebenermaßen habe ich nur die europäische Seite Istanbuls näher kennengelernt und nicht die orthodoxere asiatische Seite der Stadt, in der sich die großen Geschäftsviertel der Stadt befinden. Durch die asiatische Seite bin ich lediglich mit dem Taxi gefahren. Glaube aber kaum, dass das meinen Eindruck Istanbuls beeinflusst hätte.


 

Wie bereits erwähnt, habe ich nicht nur Negatives aus meinem 8-tägigen Trip erlebt. Der Bosperus ist bei Nacht sehr ansehnlich, wenn die Straßen wie leergefegt scheinen und sich die Lichter im Wasser spiegeln. Atemberaubend. Dennoch gibt es in zahlreichen Punkten Nachholbedarf, der nichts mehr mit dem einzigartigen Charme der Stadt zu tun hat. Einen ganz anderen Charme versprühen die teils wirklich hübschen, türkischen Mädels. Heiss :-)


 

Die Rückreise war aus irgendeinem Grund kürzer. Der Taxifahrer auf der Hinfahrt muss irgendeinen anderen Weg genommen haben, da ich bereits nach einer halben Stunde – anstatt der 60 Minuten auf der Hinfahrt – beim Flughafen war. Sehr lobenswert ist das kostenlose WLAN-Netz beim Airport; sollten sich deutsche Flughäfen mal eine Scheibe von abschneiden ;-)


 

Trotz des genialen, kostenlosen WLAN-Netzes, sieht mich das Land so schnell nicht wieder. Ausnahme wäre eine Sonnenreise nach Side. Genug Lire habe ich auch noch, da die Waren (Nahrung etc.) in der Regel dort drüben nur ein Bruchteil von dem kosten, was sie in Deutschland kosten würden.


Ich könnte noch so viel über das leider viel zu schlecht ausgebaute U-/S-Bahn-Netz, über die anderen öffentlichen Verkehrsmittel und die "Sehenswürdigkeiten" plaudern und sonstige Kritikpunkte aufzählen (mein Reiseführer...), das meiste davon wäre aber schon Meckern auf großem Niveau.

 

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