Johnny English 2 - Jetzt erst recht
Die Meldungen liefen groß über die Medienboards, überall sprach man davon: Wer wird der neue James Bond? Mit Daniel Craig hat man nach langer Sucherei und viel Spekulation dann jemand gefunden, der sich bereit erklärt hat, in die Fußstapfen der wohl meistdiskutierten Filmfigur zu treten und sein Können in Zukunft auf der Leinwand zu beweisen. Die Frage nach dem besten Bond spaltet heute ja immer noch die Nationen.
Craig, der inzwischen ja bereits seinen Abzug aus dem Bond-Genre bekannt gab (och, der Arme muss auf einmal etwas für Ruhm und Ehre tun, wie furchtbar!) hat meiner Meinung nach ja nicht wirklich spektakulär aufgetragen und sich damit eher dem seichten Film-Misch-Masch der heutigen Epoche zugehörig erklärt. Der ursprüngliche Hype um Bond ist im Kielwasser der aktuellen Kinofilme verblasst und glomm nur kurz im seichten Gewässer auf.
Zeit also, dass jemand die Bühne betritt, der seine Arbeit wirklich beherrscht: Johnny English. Bereits der erste Kinofilm war eine großartige Parodie Bonds ganz im Stile von Mr. Bean: keck, frech, lustig und ohne Fäkalhumor. Eben ein echter Komiker, der sein Publikum zu unterhalten versteht und dabei in keinster Weise die niedersten Instinkte der Zuschauer ansprechen muss, um zu punkten.
Johnny English 2 – Jetzt erst Recht (was im übrigen eine hervorragende Übersetzung für “Johnny English Reborn” ist <ironie aus>) setzt nicht nur neue Maßstäbe in der “Verarsche-Kategorie”, sondern etabliert sich dank ausgefeilter Technik, geilerem Spielzeug, super Karren und humorösem Anspruch zu so einem guten Werk, dass er die aktuellen Bonds nicht nur super parodiert, sondern dabei locker übertrumpft. Casino Royale strotzt im Vergleich dazu nur so vor Langeweile und Ödnis.
Rowan Atkinson versteht es, mit den einfachsten Mitteln pausenlose Lacher im Kino zu erzeugen und groß wie klein geistreich zu unterhalten. Und das Spektrum an Höhepunkten geht dabei weit über das hinaus, was man die letzten Wochen überall in den Vorschautrailern zu Gesicht bekam. Die Asse in diesem Spiel liegen eindeutig in Atkinsons Händen.
Nicht ganz so viel Gelegenheit, sich zu beweisen, bekommt “Dana Scully”, die diesmal am längeren Hebel von MI-7 sitzt und English unter Kontrolle zu halten versucht. Hier hätte ein wenig mehr “M”-Professionalität nicht geschadet.
Zeitweise schwächelt auch die Gagintensität ein wenig und man wird ab und an ein paar Minuten hingehalten, was aber nicht so schlimm ist wie es auf den ersten Moment scheint, denn eine Suppe ganz ohne Wasser schmeckt nunmal auch nicht wirklich. Die Mischung machts und das Gericht bekommt diesmal eine gute 2+ auf der Skala des Kinokritikers. Oder um es mit den Worten meiner Sitznachbarn des heutigen Kinoabends zu sagen:
“Das war mal wieder ein richtig guter Film!”
Recht haben sie. Zumindest sagten die Gesichtsausdrücke der Rausspazierenden auch nichts anderes. Und nachdem alle Kinoflüchter den Saal verlassen hatten, begann dann der wirkliche Abspann, in dem Rowan nochmal……. hups, was mach ich da? … Einfach selbst ins Kino gehen und bitte bis zum bitteren Ende sitzen bleiben! Diesmal lohnt es sich wirklich
Aus der gleichen Kategorie : Eine SB der besonderen Art !!
Top Angebote
Mein Avatar
Kommentare