Peter Dinklage: "Jeder möchte gerne mal Bösewicht sein"
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Peter Dinklage: "Jeder möchte gerne mal Bösewicht sein"
Peter Dinklage hat gut Lachen dieser Tage. Kein Wunder, geht es mit seiner Karriere seit der Paraderolle in "Game of Thrones" doch steil nach oben. Auch in dem Blockbuster "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" ist Dinklage zu sehen. Darin spielt der kleinwüchsige Schauspieler den Bösewicht Bolivar Trask. Comic-Fans dürfte Trask als eine der Hauptfiguren in der "Zukunft ist Vergangenheit"-Saga bestens bekannt sein. Bluray-disc.de hat Dinklage getroffen und mit ihm über seine Rolle in der X-Men-Serie gesprochen und darüber, wie "Game of Thrones" sein Leben für immer verändert hat.
Mal ehrlich, haben Sie als ernster Charakterdarsteller immer schon davon geträumt, in einer Comic-Verfilmung mitzuspielen?
Wenn Sie das so sagen, dann hört sich das nicht besonders spannend an (lacht). Aber ganz ehrlich: Ich habe mich nicht aktiv um diese Rolle bemüht. Bryan Singer war derjenige, der mich angerufen hat.
Hat er Sie in "Game of Thrones" gesehen?
Ich glaube schon. Er ist wohl ein Fan der Serie. Aber ich habe ja auch in New York am Theater gearbeitet. Es ist nicht so, dass ich nur in der TV-Serie zu sehen bin.
Dennoch: "Game of Thrones" ist es wohl zuzuschreiben, dass ihr Name mittlerweile bestens bekannt ist in Hollywood, oder?
Sicher, keine Frage. Das ist eine Traumrolle für mich. Unglaublich gut geschrieben. Für einen Schauspieler gibt es nichts besseres als einen Part, der so tief geht und der so viele Facetten bietet. Und die Geschichten in "Game of Thrones" sind einfach fantastisch. Doch am Ende des Tages haben wir all das nur den Fans zu verdanken. Wenn keiner einschaltet, dann gibt es auch keine Show.
Sie scheinen ein gutes Händchen zu haben. Denn auch bei dem neuen "X-Men"-Abenteuer "schalten" die Leute ein, bzw kaufen Kinotickets. Der Film läuft wie geschnitten Brot...
Ja, das freut mich natürlich auch. Und ich kann an dieser Stelle auch gerne zugeben, dass ich immer schon ein großer Fan von den "X-Men"-Filmen wie auch den Batman-Filmen war.
In dem Film spielen Sie den Industriellen Bolivar Trask. Der hat einige Probleme mit den Mutanten, oder?
Ja, hat er. Ein echter Fiesling, der den Mutanten einen Megakampf bietet. Mir hat diese Rolle enormen Spaß gemacht, weil der Typ sehr methodisch, sehr logisch denkt. Er hat eine Agenda und einen Plan. Und diese Agenda und diesen Plan setzt er rigoros durch.
Warum hat es soviel Spaß gemacht, einen Fiesling zu spielen?
Weil ich auch im echten Leben ein mieser Typ bin (lacht). Nein, um Gottes Willen, ich mache nur Witze. Bösewichte sind immer die besseren Charaktere in einem Kinofilm, weil du nicht den Helden spielen musst. Du musst nicht die Welt retten, du kannst am Ende des Films in dein Verderben rennen. Und jeder von uns wünscht sich doch ab und zu einmal, ein bisschen böse sein zu können, oder?
Was war das für ein Gefühl, in ein Ensemble dazuzustoßen, das schon in diversen anderen "X-Men"-Filmen zusammen gearbeitet hat?
Ich war der Neue am Set. Und so wurde ich auch behandelt. Ausgegrenzt und allein war ich die meiste Zeit. Selbst beim Mittag saß ich allein am Tisch (lacht). Sie waren allesamt großartig. Hugh Jackman ist ein echter Gentleman. Er hat mich sofort in die Mitte aufgenommen. Der Typ ist klasse. Ich bin ein Wolverine-Fan.
Ich finde es spannend, wie Sie sich auf eine Rolle vorbereiten. Können Sie das Geheimnis teilen, was da in ihnen vorgeht?
Ich schaue mir die Rolle genau an. In diesem Falle war er sehr Shakespearean. Er mag seine Bühne, sein Publikum. Ich versuche mich immer ins Innere des Charakters zu versetzen und es dann extern anzuwenden. Es ist kein leichter Prozess, weil du dich schnell mal in der Rolle verlieren kannst. Aber das ist meine Methode.
Hatten Sie eigentlich einen Superhelden, als Sie aufgewachsen sind?
Ich bin schon ein ziemlicher Fan von Magneto. Ich verstehe, warum er so verärgert ist. Und ich habe immer schon Batman sehr gemocht. Er ist zwar kein Superheld, aber ich mag die dunkle Seite an ihm.
Haben Sie eigentlich als kleinwüchsiger Schauspieler das Gefühl, dass die Auswahl der Rollen für Sie limitiert ist?
Selbstverständlich waren sie das. Aber das scheint sich im Moment in Hollywood gerade zu ändern. "Little People" können Helden spielen, Männer spielen Frauen. Das Paradigma scheint sich im Moment in Hollywood zu verschieben. Ich kann ihnen verraten, dass ich mich derzeit nicht über zu wenig Arbeit beschweren muss.
Mr. Dinklage, die "X-Men"-Filme sind alle auch große Erfolge im Heimkino. Wie bewerten Sie eigentlich die Tendenz hin zu immer besseren Blu-ray- und DVD-Mechanismen?
Du bist als Schauspieler heute selbstverständlich gleichzeitig auch ein Produkt, das vermarktet wird. Das ist auch mir klar. Ich liebe den kreativen Prozess beim Filmemachen. Und ganz ehrlich, natürlich genieße ich die vielen Features, die mir als Konsument heute über DVD und Blu-ray angeboten werden.
Warum ist das so?
Weil du das Gefühl hast, dass du hinter die Kulissen schauen kannst. Natürlich weiß ich, wie es wirklich am Set abgeht, aber wenn du als Konsument heute diverse Features auf Blu-ray anklickst, dann bin ich manchmal echt überrascht, wie spannend viele Sachen sind. Ob es nun "Behind the scenes" oder Kommentare vom Regisseur sind, Kino ist heute mehr als nur 120 Minuten Leinwand-Entertainment. (fs)
Seit dem ich Ihn in Game of Thrones gesehen habe fällt Er mir immer wieder auf, hat schon in sehr vielen Filmen mitgespielt, X-Men ist aber sicherlich der wo Er am meisten verdient hat.
Klasse Interview. Den neuen X-Men muss ich mir auf jeden fall noch holen. Bei Game of Thrones werde ich jetzt auch endlich mal anfangen müssen zu schauen :D
Richtig aufgefallen ist er mir erst in Game of Thrones. Dort spielt er wirklich großartig. Dass er auch in Prinz Kaspian mitgewirkt hat, ist mir damals nicht aufgefallen. Ist schon lange her, seitdem ich den Film gesehen habe. Das werde ich dann im Herbst dann mal nachholen.