1987 ballerte sich Arnie in Predator durch den Dschungel Zentralamerikas. Nach Hits wie Conan und Terminator zementierte der Film von Regisseur John McTiernan Schwarzeneggers Status als einer der größten Action-Helden der 1980er endgültig. Nach der enttäuschenden Ultimate Hunter Edition erhält der Film nun in einer 3D-Konvertierung eine zweite Chance im HD-Heimkino zu glänzen.
Story
Major “Dutch” Schaefer (A. Schwarzenegger) trifft mit einer Spezialeinheit im Dschungel Zentralamerikas ein. Dort soll die Truppe einen Minister aus der Gefangenschaft raushauen. Zur Seite steht ihm ebenfalls sein alter Teamkamerad aus Vietnam: Major George Dillon (C. Weathers). Doch im Dschungel wartet ein Feind, der gnadenloser ist als jeder menschliche Soldat – ein unsichtbarer Räuber versetzt selbst die abgebrühten Soldaten in Angst und Schrecken.
Predator gilt zurecht als Klassiker des Action-Genres und als einer der schießwütigen Meilensteine der 1980er. Dabei steckt hinter der spannungsgeladenen Story mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Zahlreiche zynische Verweise auf den Vietnamkrieg verleihen Predator Tiefgang, der für einen derartigen Kracher überrascht. Regisseur John McTiernan nutzt die Science-Fiction-Elemente des Predators zudem sehr geschickt, um für Arnold Schwarzenegger und Konsorten eine einsame und doch übermächtige Bedrohung zu erzeugen. Dabei wirkt Predator zum Teil mehr wie ein dreckiger und doch ironischer Kriegsfilm als ein typischer 1980er-Sci-Fi-Reißer.
Die Horror-Elemente geben dem Endergebnis noch eine individuelle Note. Dadurch ist der Film wesentlich besser gealtert, als so manch vergleichbarer Genre-Vertreter. Predator vermeidet unfreiwillige Komik aber auch dadurch, dass sich der Film bewusst Ironie und One-Linern hingibt. Auf diese Weise gelingt stets der Spagat zwischen Action, bedrohlicher Anspannung und Humor. Dabei nimmt man beim Gewaltgrad allerdings kein Blatt vor den Mund – so wie es in den Actionern der 1980er eben noch üblich war. Predator ist und bleibt einer der unterhaltsamsten Action-Filme der 1980er und sticht so manchen CGI-Blockbuster von heute locker aus. Action- und Schwarzenegger-Fans bekommen hier alles, was das Herz begehrt.
Bildqualität
- enormer Einsatz von Rauschfiltern
- Filmkorn wurde vollständig entfernt
- künstliche Aufhellung des Bildes schadet den Schwarzwerten
- Menschen mit extrem wachsartiger Haut
Bild 3D
- in einigen Szenen sehr einnehmende Tiefenwirkung
- überraschend gute Differenzierung der einzelnen Ebenen
- Pop-Out-Effekte fehlen
- leider bleiben die Mankos der 2D-Variante erhalten
Tonqualität
- für das Alter überraschend sauberer Klang
- klar verständliche Dialoge
- insgesamt solide Räumlichkeit
Ausstattung
Die 3D-Edition zu Predator enthält leider keinerlei Extramaterial.
Fazit
Wer darauf gehofft hatte, dass Fox für die 3D-Version einen neuen Transfer ohne Rauschfilter nutzen würde, den erwartet ein noch böseres Erwachen als Arnie im Dschungel. Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett scheint Freigang zu haben, wenn man sich die aalglatte Haut der Darsteller in Predator ansieht. Selbst auf kleinen Diagonalen wirkt das Bild unnatürlich und stellenweise sehr detailarm. Die 3D-Konvertierung übernimmt die Mängel des 2D-Bildes und kann sich somit keine großen Sprünge erlauben. Ebenendifferenzierung und Tiefeneffekt sind jedoch überraschend gut gelungen, so dass die 3D-Fassung tatsächlich einen Mehrwert gegenüber dem 2D-Pendant bietet. Auch die Tonspur passt und überzeugt im Deutschen wie im Englischen. Extramaterial fehlt auf der 3D-Fassung leider vollständig. Predator bleibt ein Klassiker des Action-Genres und einer der besten Filme Arnold Schwarzeneggers. Als Soldat Dutch reizt Arnie alle Klischees eines 1980er-Actionheldens bis zur Perfektion aus, ohne dabei unfreiwillig komisch zu wirken. Stattdessen fesselt Predator mit einer Art Science-Fiction-Twist auf Rambo, der auch mit zynischen Anspielungen auf den Vietnam-Krieg gespickt ist. Predator bleibt auch 2013 noch absolut spannend und sticht so manchen aktuellen Blockbuster aus, was den Adrenalinpegel betrifft. Wer den Film allerdings bereits im Regal stehen hat, braucht bei dieser neuen 3D-Fassung nicht unbedingt zugreifen. (anw)
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