Das Kinojahr 2024 machte leider eher mit durchwachsenen Produktionen von sich Reden, als das es für hochkarätige Blockbuster stand. Zu zwei der kontrovers diskutierten Titel des Jahres zählten dabei zum einen „Joker – Folie á Deux“ und zum anderen die erneute Adaptation der Graphic Novel „The Crow“. Konnte deren bereits 1994 entstandene Verfilmung über die Jahre zu einem wahren Kult-Hit der Genre-Fans heranwachsen – zu dem vermutlich auch der tragische Tod des Hauptdarstellers Brandon Lee während Dreharbeiten beitrug – schlugen die Wellen bei der 2024er Neuinterpretation der Vorlage dann schon nach dem ersten Trailer und der damit verbundenen Bekanntgabe der beiden Hauptdarsteller hohe Wellen bei den Fans. Dies sollte sich dann auch nach dem Kinostart des Films nicht wesentlich ändern, sodass er mit einem weltweiten Einspielergebnis von gerade einmal knapp 25 Millionen US-Dollar nicht nur finanziell weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Nun erfolgt hierzulande die Heimkinoauswertung durch Publisher LEONINE, welche den Streifen zum einen auf Blu-ray, zum anderen auch in einer 4K Ultra HD-Fassung auf den Markt bringen. Während es die reine Full HD-Variante lediglich in einer Keep Case-Verpackung gibt, spendierte man dem Set bestehend aus UHD und Blu-ray auch noch eine Sonderverpackung im Steelbook-Format. Warum aber auch das schönste Verpackung den Film nicht retten kann, soll mit dem nachstehenden Review genauer beleuchtet werden, welches auf Basis der 4K-Scheibe erstellt wurde.
Story
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Auf der Flucht vor den Schergen des skrupellosen Geschäftsmanns Vincent Roeg (D. Huston) lässt sich die junge Musikerin Shelly (FKA Twigs) von der Polizei in Gewahrsam nehmen und in eine Rehaklinik einweisen. Dort lernt sie den introvertierten Eric (B. Skarsgård) kennen. Als sie ihre Vergangenheit aber auch in der Klinik einholt, flieht sie zusammen mit Eric, um ein neues Leben zu beginnen. Doch schnell kommen ihnen die Häscher Roegs auch hier auf die Fersen und foltern beide zu Tode. In der Zwischenwelt zwischen Leben und Tod bekommt Eric dann aber von dem geheimnisvollen Kronos (S. Bouajila) die Chance, zurück ins Reich der Lebenden zu kehren und durch einen Rachefeldzug gegen Roeg Shellys Leben wieder zu retten. Ausgestattet mit der Unsterblichkeit nimmt es Eric dann mit einer Armada von Leibwächtern auf, um Roeg ein für alle Mal ins Jenseits zu befördern.



Bildqualität

Bild 4k UHD

Tonqualität

Ausstattung
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- True Love Never Dies – Making “The Crow”
o Chapter 1: The Emotional Engine – Origins (8:53 Min.)
o Chapter 2: Body and Soul – The Cast (11:49 Min.)
o Chapter 3: Modern Gothic – Character/Costume/Production Design (15:17 Min.)
o Chapter 4: Between Two World – On Location (9:00 Min.)
o Chapter 5: Vengeance Incarnate – Actions and Stunts (12 :46 Min.)
o Chapter 6: Sacrifice – Final Thoughts (8:11 Min.)
- Dark Romance – The Score (11:26 Min.)
- Every Film is a Miracle – A Tribute to Edward R Pressman (11:07 Min.)
- Reborn Through Revenge – Main Title Sequence (2:05 Min.)
- Deleted Scenes (6:01 Min.)
- Kinotrailer

Fazit
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Schon nach der Veröffentlichung des Trailers zum Film hatten schon die meisten Fans ein ungutes Gefühl – und sie sollten Recht behalten: Die erneute Adaption der Graphic Novel aus der Feder von James O`Barr fällt auch in ihrer kompletten Länge nicht wirklich unterhaltsam aus. Viel zu sehr konzentriert man sich die meiste Zeit auf die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptdarstellern Bill Skarsgård und FKA Twigs. Letztere ist dabei dann leider auch eine komplette Fehlbesetzung und kann durch ihr minimalistisches Schauspiel weder inhaltlich überzeugen noch für Sympathien sorgen. Die wenigen Action-Momente im letzten Drittel des Films kommen viel zu spät und erinnern dann eher an „John Wick“ als an die 1994er Verfilmung von Alex Proyas: Auch wenn es diesmal deutlich brutaler und expliziter zur Sache geht, rettet das die dröge Inszenierung zuvor nicht weiter. Optisch und akustisch zeigt sich die technische Umsetzung von einer recht guten Seite, lediglich ein paar Unschärfen in Randbereichen und einige etwas zu leise abgemischte Dialoge trüben den Gesamteindruck ein wenig. Im Bonusmaterial sieht man vor allem im sechsteiligen Making-Of, dass sich Cast & Crew schon viel Mühe gegeben haben. Dennoch erreicht man zu keiner Zeit auch nur ansatzweise das Niveau der Proyas-Adaption, die damit immer noch die Nase vorne hat – auch wenn diese rückblickend nicht ganz so gut gealtert ist und wohl auch ein gutes Stück von ihrem nostalgischen Wert zehrt.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro