John Woo ("Operation: Broken Arrow", "Harte Ziele") genießt als Regisseur rasanter Nonstop-Action-Spektakel Kultstatus. Nach einigen Jahren Hollywood-Abstinenz feiert er nun sein Comeback mit dem Film „Silent Night: Stumme Rache“, der eine Mischung aus Rachethriller und Actiondrama darstellt. Gut erkennbar ist auf dem Cover der FSK-18-Flatschen platziert. Der Film verspricht also, was Brutalität betrifft, kein Kind von Traurigkeit zu sein. Ob sich das Comeback des Action-Altmeisters sehen lassen kann und ob die 4K-Disk technisch überzeugt, ist Thema der folgenden Rezension.
Story
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Als der gestresste Godlock (J. Kinnaman) am Heiligabend im Kreis seiner Familie das Weihnachtsfest feiern will, gerät er ins Kreuzfeuer rivalisierender Banden. Sein kleiner Sohn wird dabei durch eine Kugel getötet. Er selbst überlebt schwerverletzt, verliert aber dadurch seine Stimme. Stumm und von Rache zerfressen setzt Godlock alles daran, die Schuldigen für den Tod seines Sohnes zu finden und sie für ihre Tat büßen zu lassen...
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![Silent Night 2.jpg Silent Night 2.jpg](/image/moviereview/Silent Night 2.jpg)
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Bildqualität
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Anmerkung der Redaktion:
Leider wurde der Redaktion nur eine lose 4K Ultra HD-Scheibe zur Verfügung gestellt, weshalb an dieser Stelle die Bewertung der Full HD-Fassung entfallen muss.
Bild 4k UHD
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Tonqualität
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Ausstattung
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Fazit
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"Silent Night: Stumme Rache" verspricht als Anti-Weihnachtsfilm zunächst einiges. Mit John Woo als Regisseur und einer FSK-18-Freigabe sind die Erwartungen hoch. Leider bleibt das Thema "Weihnachten", abgesehen von dem "Ugly Christmas Sweater" im Film, jedoch fast unberührt. Der Titel "Silent Night: Stumme Rache" spielt stattdessen eher auf die Verletzung der Hauptfigur an. In dem Film verliert Joel Kinnaman alias Brian Godlock nämlich aufgrund einer Schusswunde die Fähigkeit zu sprechen. Das Resultat ist ein dialogarmer bzw. nahezu dialogloser Film. Ein Erfolgsrezept, das ebenfalls in der jüngeren Vergangenheit häufiger genutzt wurde (z. B. "A Quiet Place", "No One Will Save You", usw.). Allerdings eignet sich dieses Stilmittel nur bedingt für Actionfilme. Die Story kann daher mit der besagten "No dialogue"-Strategie ebenso wenig überzeugen wie mit dem Dramateil, der etwa die erste Hälfte des Films einnimmt und leider eher langatmig wirkt. Zugegebenermaßen spielen Joel Kinnaman, ebenso wie seine Partnerin Catalina Sandino Moreno, hervorragend. Dennoch weiß John Woos neues Hollywoodprojekt einfach nicht so recht, was es sein will. Der Film nimmt praktisch erst Fahrt auf, als Godlock sich für seinen Plan vorbereitet. Der dann folgende Bodycount ist allerdings wieder sehr cool. Blut fließt in Strömen. Das Schöne an "Silent Night: Stumme Rache" ist in diesem Zusammenhang aber, dass er sich von Filmen wie "John Wick" in einem Punkt unterscheidet. Brian misslingt das ein oder andere Unterfangen auch, was den Zuschauer:innen die Hauptfigur deutlich näher bringt. Kurzum: Wie viel besser hätte dieser Film sein können, wenn er sich auf seine Stärken aus der zweiten Hälfte konzentriert hätte?
Das Bild ist gut gelungen, unter 4K-Aspekten jedoch auch nicht spektakulär. Der unkomprimierte Dolby DTS HD MA 5.1-Ton punktet in Sachen Dreidimensionalität und Dynamik bei Verfolgungsjagden und Schießereien. Der Subwoofer hätte allerdings ein wenig mehr Einsatz haben dürfen. Zudem gibt es auf der 4K UHD bedauerlicherweise keine Extras.
Zusammenfassend lässt "Silent Night: Stumme Rache" die Zuschauer:innen mit gemischten Gefühlen zurück. Der Film weiß nicht so recht, was er eigentlich darstellen möchte. Die zweite Hälfte mit dem stark inszenierten Body Count ist aber schon irgendwie cool!
(Nicolai Härtel)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung QLED (QE65Q9FNA)
Player: Panasonic DP-UB424
AVR: Pioneer VSX-s520D
Front-Lautsprecher: Teufel CL 300 FCR
Center-Lautsprecher: Teufel 300 C
Surround-Lautsprecher: Teufel CL 300 FR
Subwoofer: Teufel US-6110/1