Das Haus der Verfluchten (1985) (Limited Mediabook Edition) (Cover A) Blu-ray

@ürün

David Warbeck war einer der Gründe warum ich mir diesen Film gekauft habe. Ich sehe ihn recht gerne und gerade der Wechsel von der guten zur bösen Seite hat mich an diesem Film gereizt. Die Story oder Idee des Films ist grundsätzlich eigentlich auch nicht einmal so verkehrt, doch steht dem Ganzen leider die Regie und insbesondere das dilettantische Drehbuch im Weg, denn wenn ein Drehbuch inhaltlich derart viele mehr als offensichtliche Ungereimtheiten und haarsträubende Fehler präsentiert, wird es auch für einen David Warbeck schwer, das Ganze noch irgendwie zu retten.

Ich erwarte nun wahrlich nicht, dass sich ein Film bis zur letzten Nachkommastelle der Logik der Realität unterwirft, doch sollte er diese auch nicht in Gänze ausschließen, wenn er selbst den Anspruch hat sich ernst zu nehmen. Und genau hier stimmt schlicht gar nichts, David Warbeck hin oder her. Das Verhalten der Rolle die David Warbeck spielt ist ein strunzdummes Armutszeugnis und eigentlich eine Beleidigung der Intelligenz des Zuschauers. Die Beispiele, die ich in meiner Rezension aufgeführt habe, finden so im Film tatsächlich statt und zerstören aus meiner Sicht immer wieder die in Teilen aufkommende Atmosphäre. Und gerade das in Gänze fehlende Gefühl für Zeit und Raum, also z.B. die "Gabe", dass ein Mörder in Sekundenschnelle sein Outfit wechselt und zudem noch in der Lage ist eine nicht gerade kleine Puppe verschwinden zu lassen, macht vieles von dem kaputt was der Film eigentlich sein möchte.

Und wenn ich dann dabei zusehe wie einfach das eigentliche Ziel zu erreichen wäre und welchen Aufwand ein Mörder betreibt, um sich hierbei selbst im Weg zu stehen, wird es albern. Die Szene im großen Finale, in der Warbeck nicht in der Lage ist sein im Rollstuhl sitzendes Opfer aus einem Fenster zu werfen und stattdessen selbst im Vorgarten landet, ist Slapstick, ebenso das Verhalten des Opfers telefonierend Hilfe herbeizuholen. Denn hier trifft tatsächlich eher Stan Laurel auf Oliver Hardy.

Aber Du hast es ja durchaus richtig auf den Punkt gebracht, denn natürlich sind Geschmäcker verschieden, keine Frage. Und das ist auch gut so. Also nichts für ungut und Dir ein feines und hoffentlich entspanntes Wochenende.

@Baron-B: Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker, schade dass der Film dir nicht gefallen hat, ich fand ihn ziemlich atmosphärisch und kurzweilig unterhaltsam..Ich zitiere von deinem Text: "Der Herr Mörder der sich derart bescheuert anstellt" ist zufällig der B-Movie Star des europäischen Exploitation Kinos 'David Warbeck', um ehrlich zu sein, ich selbst hätte ihn diese Rolle des Bösen nicht zugetraut, weil er sonst immer den sympathischen Helden spielt in seinen Filmen; umso überraschter war ich, wie überzeugend er doch noch war, auch wenn nicht auf einem Niveau eines Jack Nicholson's wie in Shining natürlich; das gibt auch die Story des Films nicht her..

Ich hatte den Film vor kurzem auch bewertet, wenn du magst kannst du gerne vorbeischauen. LG.