Die Action-Helden der 1980-1990er Jahre genießen auch heute noch einen guten Ruf bei ihren Fans, auch wenn die Mehrheit von Ihnen inzwischen altersbedingt, aber oftmals auch aus mangelnder Lust nicht mehr an ihre Glanztage anschließen können. Einer, der jedoch unerbittlich für Nachschub bei seinen Anhängern sorgt und dabei auch immer noch mit demselben Feuer und großer Spielfreude agiert, ist Sylvester Stallone, welcher sicherlich jedem durch seine Paraderollen "Rambo" & "Rocky", aber auch durch zahlreiche andere Action-Filme ein Begriff sein sollte. Ihm haben es die Zuschauer auch zu verdanken, dass sich seit 2010 die Riege der etablierten Actionstars in einem damals neu aus der Taufe gehobenen Franchise die Klinke in die Hand geben: Gemeint ist natürlich die inzwischen auf insgesamt 4 Teile angewachsene Filmreihe der "Expendables", in der Stallone jede Menge seiner Kollegen vor die Kamera holte, um mit ihnen noch einmal die alten Zeiten aufleben zu lassen. Der Auftakt dieser Reihe erfährt nun seine Backkatalog-Auswertung im ultra-hochauflösenden 4K-Fomat, welche von "LEONINE" bzw. "Splendid Film" in den Handel gebracht wird. Auf Seiten der Publisher entschied man sich allerdings dazu, lediglich die ursprüngliche Kino-Fassung mit einem Upgrade auf UHD zu bedenken, während der ebenfalls erhältliche - und inzwischen auch von Hauptdarsteller und Regisseur Sylvester Stallone himself als die bessere Variante des Films angesehen - Extended Director's Cut nur als Blu-ray der 4K-Veröffentlichung beiliegt. Ob sich das Upgrade für Fans des Kino-(Un)Cuts lohnt, soll das nachfolgende Review ermitteln. (jp)
Story


Bildqualität
Extended Director's Cut:
Beim Extended Director's Cut fällt im Direktvergleich zur Kinoversion ein qualitativ schlechteres Bild auf. Das hält sich aber noch im zumutbaren Rahmen, wobei der vormals tolle Aha-Effekt leider dennoch verloren geht. Zum einen ist die Farbdarstellung ein wenig matter, dunkler als zuvor. Dennoch ist die Kolorierung kräftig und natürlich. Auffallend ist ebenfalls die schwächere Schärfe. Viele Einstellungen erscheinen ein wenig weicher, was beispielsweise in der Eröffnungsszene auf dem gekaperten Frachter auffällt. Im Vergleich zu anderen aktuellen Blu-rays, befindet man sich gewiss immer noch im oberen Drittel. Obendrein ist vereinzelt auch Treppchen-Bildung zu erkennen, sowie (allerdings nur einmal) ein digitaler Bildfehler (bei Spielzeit 1:36:30). Der Schwarzwert ist nach wie vor sehr gut und auch bei der Durchzeichnung sind kaum nennenswerte Abstriche festzustellen.

Bild 4k UHD
Kino-Cut:
Passend zum Genre wurde der Film seinerzeit noch analog gedreht und nun für sein UHD-Upgrade mit einem 2K Digital Intermediate bedacht, welches man noch mit Dolby Vision zur Verbesserung des Kontrastverhältnis und zur Erweiterung des Farbraums versah. Fans des Films werden es aber schon vermuten: Aufgrund des überwiegend schon sehr dunklen Bildes beim Ausgangsmaterial sind die Verbesserungen beim hier vorliegenden 4K-Release leider nur im Bereich der Nuancen zu finden. Es gibt ein paar mehr Details durch die höhere Auflösung, auch die wenigen Farben, wie zum Beispiel die Rot-Punkt-Visiere der Schusswaffen, oder die Beleuchtungen der Gebäude und Fahrzeuge, erhalten eine dezente Aufwertung, ansonsten bleibt alles fast beim Alten. So liegen immer noch zahlreiche weichere Abschnitte vor, auch diverse Unschärfen lassen darauf schließen, dass man nicht mehr aus dem Ausgangsmaterial herausholen konnte. Aufgrund der analogen Aufnahme kommt auch immer mal wieder das prozessbedingte Filmkorn zum Vorschein, welches mal mehr, mal weniger ins Auge fällt, jedoch niemals ein wirklich störendes Level erreicht. Insofern richtet sich diese Veröffentlichung wohl eher an die Hardcore-Fans der Filmreihe, welche zudem noch den Fokus auf den Kino-Cut beim ersten Teil setzen. Schade, dass man nicht auch die Chance nutzte und auch den Extended Director's Cut auf das ultra-hochauflösende Format hievte. (jp)

Tonqualität
Folgende Tonformate liegen erneut bei dieser Veröffentlichung vor, sodass es hier keine Änderungen gegenüber der Erstveröffentlichung gibt:
• Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
• Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Kino-Cut (UHD):
Im Gegensatz zum Bild leistet sich der Tontransfer absolut keine Fehler. Hier erwartet den Zuschauer ein absoluter Kracher: Die Dynamik ist exzellent, die Räumlichkeit vortrefflich und die Präzision überragend. Splitterndes Glas wird derart gut aufgelöst, dass jede einzelne zu Boden gehende Glasscherbe hörbar ist. Selbst einzelne Schüsse sind während actionreichen Szenen genau den Kanälen und damit den Personen zuordbar und werden jeweils von kurzen, harten und exakten Schlägen des Subwoofers begleitet. Hinzu kommen extrem viele direktionale Effekte, die das heimische Kino in ein soundtechnisches Schlachtfeld verwandeln. Das durch und durch positive Gesamtbild wird von einem tief und unglaublich exakt spielenden Subwoofer genial abgerundet. Trotz allem ist die Dialogverständlich stets einwandfrei gegeben, die richtig rockige Filmmusik ist nur mehr das Tüpfelchen auf dem I. (maw)
Extended Director's Cut (Blu-ray):
Offensichtlich gibt es auch beim Extended Director's Cut wahrnehmbare Abweichungen zum Kino-Cut. Bei der Synchronisation zeigt sich der Center stellenweise etwas schwachbrüstig, so dass manche Dialoge in einzelnen Fällen schlechter verständlich sind. Nicht unerwähnt bleiben soll auch der Tonunterschied bei Laufzeit 1:34:20 mit den drei Magazinen von Sylvester Stallone, bei dem es deutliche Unterschiede zur englischen Spur gibt. Die Dynamik ist ansonsten mehr als nur ordentlich. Der Subwoofer leistet nach wie vor ganze Arbeit, wobei die Bässe nicht mehr ganz so präzise klingen, wie noch bei der ersten Schnittfassung. Des Weiteren darf sich der Heimkinofan auf ausgezeichnete Surroundeffekte freuen, die mit ihrer nahezu perfekten Direktionalität eine authentische Atmosphäre erzeugen. (sah)
Aufgrund heutiger Erfahrungen, die teils eine deutliche Steigerung gegenüber der hier vorliegenden akustischen Umsetzung betrifft (siehe z.B.: aktuelle "Godzilla"-Filme, oder "Tenet"), wird auch beim Kino-Cut die Bewertung um ein paar Punkte nach unten angeglichen, da sie einfachnach heutigen Maßstäben nicht mehr einer Referenzscheibe entspricht. (jp)

Ausstattung
Die folgenden Extras sind auf der beiliegenden Blu-ray mit dem Extended Director's Cut zu finden:
• Inferno: The Making-of (91:55 Min.)
• Featurette: From the Ashes (26:36 Min.)
• San Diego Comic-Con 2010 Panel (45:28 Min.)
• Gag Reel & Gunners Joke (5:50 Min.)
• Musikvideo: Sinner's Prayer (3:45 Min.)
• Trailer (0:54 Min.)
• Trailershow
• Boss Level
• The Marksman
• Rambo: Last Blood
• Jolt
• The Protégé - Made for Revenge
Das Bonus-Material fasst die schon bekannten Extras der vorherigen Veröffentlichungen zusammen und bietet mit einem Making-of in Spielfilmlänge sowie dem Auftritt bei der San Diego Comic-Con im Jahre 2010 seine informationsreichsten Beiträge. Daneben findet sich mit "From The Ashes" noch ein Featurette, welches die Entstehung des Extended Director's Cut genauer unter die Lupe nimmt, welcher im Übrigen auf der beiliegenden Blu-ray auch wieder mit einem Intro von Sylvester Stallone eingeleitet wird. Zurück sind die lustigen Pannen des Drehs sowie ein Musik-Video von Sully Erna, welcher eingefleischten Rock-Fans als Kopf der Band Godsmack bekannt sein dürfte. Ein Trailer zum Hauptfilm sowie einige Programm-Hinweise des Publishers runden das Ganze dann ab.
Anmerkung UHD:
Auf der ultra-hochauflösenden Veröffentlichung ist lediglich ein Audiokommentar von Hauptdarsteller und Regisseur Sylvester Stallone vorhanden (jp)

Fazit
Mit Slogans wie "Die Mutter aller Actionfilme" (Bild) oder "An diesem Film kommt kein Actionfan vorbei" (TV Movie) kann man auch heute noch den Auftakt der "Expendables"-Filmreihe sehr gut beschreiben - hier bekommt man noch Actionkost auf dem Niveau der 1980er und 1990er Jahre, in der Explosionen, Schießereien und Zweikämpfe im Vordergrund stehen und seine Darsteller einen One-Liner nach dem anderen vom Stapel lassen. Technisch zeigt sich die neue ultra-hochauflösende Veröffentlichung leider nur von einer soliden Seite, was allerdings wohl auf das Ausgangsmaterial zurückzuführen ist. Denn leider bleibt auch diesmal das Bild wieder sehr dunkel und kämpft immer mal wieder mit Unschärfen und weicheren Abschnitten. Akustisch bleibt alles beim Alten, wobei die Abmischung anno 2021 nicht mehr mit aktuellen Produktionen mithalten kann, allerdings auch noch nicht ganz zum alten Eisen gehört. Ein Dreh am Lautstärkeregler und eine Anpassung des Center-Kanals können hier noch ein wenig Abhilfe schaffen und das Spektakel dann doch wieder zum Knallen bringen. Insgesamt richtet sich diese Veröffentlichung damit aber wohl er an die Hardcore-Fans des Films, die dann auch nur mit dem Kino-Cut in 4K Vorlieb nehmen müssen. (jp)
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro