Fans des Dämonologen-Pärchens Ed und Lorraine Warren dürfen sich wieder freuen, denn Publisher Warner Home Video und New Line Cinema bringen den neusten Ableger der inzwischen durch diverse Spin-Ofs zu einer großen Franchise gewachsen Filmreihe auf den Heimkinomarkt. Wieder soll der hier vorliegende Fall auf wahren Begebenheiten beruhen, was dem Ganzen dann noch einmal seinen ganz eigenen Charme verleiht - zumindest sofern man für solch Übernatürliche Dinge empfänglich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, bleibt immerhin die Hoffnung, dass man hier eine spannende Geschichte vorgesetzt bekommt. Der Grusel-Thriller erscheint dabei wieder im Full HD- und Ultra HD-Format, wobei man letzterem sogar noch ein schickes Steelbook spendiert, weshalb auch die Sammler wieder auf ihre Kosten kommen sollten. Was das mysteriöse Duo diesmal wieder erleben wird und wie sich die jeweiligen Formate in technischer Hinsicht schlagen, soll mit den nun folgenden Zeilen in Erfahrung gebracht werden. (jp)
Story


Bildqualität

Bild 4k UHD

Tonqualität
Folgenden Tonspuren liegen auf den entsprechenden Formaten vor:
• Deutsch Dolby Digital 5.1
• Englisch Dolby Atmos (inkl. Dolby True HD 7.1)
• Französisch Dolby Digital 5.1
• Spanisch Dolby Digital 5.1
• Tschechisch Dolby Digital 5.1 (nur BD)
• Italienisch Dolby Digital 5.1 (nur UHD)
Konnte man sich bei "Conjuring 2" als Zuschauer der deutschen Synchronisation noch über einen modernen 3D-Sound freuen, hat man beim hier vorliegenden Ableger wieder das Nachsehen, liefert man diesen doch wieder nur mit einer klassischen Dolby Digital Mehrkanalspur aus. Diese klingt dennoch nicht so schlecht, wie man es auf dem Papier vielleicht meinen sollte. Denn die zahlreichen Surround-Effekte kann diese doch recht gut umsetzen, sodass dem Zuschauer ein solides "Mittendrin-Gefühl" vermittelt wird, was vorzugsweise natürlich bei den Auftritten der Dämonen der Fall ist. Ankreiden muss man der deutschen Synchro allerdings die viel zu leise geratenen Dialoge, weshalb ein Anheben des Center-Speakers durchaus zu empfehlen ist. Dass es aber eben auch ganz anders gehen kann, zeigt dann ein Wechsel auf den englischen Originalton, welcher im Dolby Atmos-Format vorliegt. Dieser ist zum einen wesentlich pegelstärker abgemischt, verfügt dabei außerdem noch über einen höheren Druck im Tieftonbereich, sodass der Subwoofer hier einige Mal ordentlich zulangen darf und die Wände zum Wackeln bringt, wenn es zum Exorzismus kommt. Auch das Problem der zu leisen Dialoge ist hier nicht vorhanden, weshalb O-Ton Fans vollkommenauf ihre Kosten kommen sollten. Schade, dass man dieses Erlebnis, worüber gerade Gruselfilme ihre ganze Atmosphäre aufbauen, nicht auch anderen internationalen Sprachen ermöglicht. (jp)

Ausstattung
Lediglich vier Beiträge haben es in den Bonus-Sektor der Blu-ray geschafft:
• Die Okkultistin (4:03 Min.)
• Die wahre Geschichte (5:24 Min.)
• Teuflisches Grauen (5:47 Min.)
• DC Horror präsentiert: "Conjuring: The Lover #1" (12:51 Min.)
Im ersten Beitrag widmet man sich der mystischen Gegenspielerin der Warrens, welche das Paar vor ungeahnte Probleme stellen soll. Man erfährt hier etwas über deren Hintergrund und wie sich diese Figur von den bisherigen Antagonisten unterscheidet. James Wan taucht anschließend kurz etwas tiefer in den realen Fall der Warrens ein, welcher als Grundlage für den dritten Teil dient. Hier kommen nun auch die echten Arne und Debbie Johnson zu Wort, welche sich noch einmal an die Ereignisse von damals erinnern. Im dritten Feature stellt man den Anfang des Films in den Fokus, sowie den Handlungsort des Geschehen, das Haus der Glatzels. Ebenso bekommt man hier Schlangenfrau Emerald Gordon Wolf vorgestellt, die als Double bei den verrenkten Darstellungen des besessenen kleinen David einsprang. Sie schaffte es sogar, sämtliche Mitarbeiter am Set durch ihre Bewegungen sprachlos zu machen. Zum Abschluss bekommt man dann noch einen zweigeteilten Comic zu sehen, der sich zum einen um die junge Studentin Jessica dreht und wie diese besessen wird, zum anderen um einen Mann, der eine Begegnung mit dem Fährmann der Toten hat. Diese Geschichten bzw. deren Aufmachung wollen aber irgendwie nicht ins Konzept der Filmreihe passen und sind zudem recht langweilig gestaltet. Insofern bietet das Bonus-Material nur wenige interessante Informationen - bei der kurzen Laufzeit ist es aber auch schnell durchgeschaut, sodass man ruhig mal einen Blick riskieren kann. (jp)

Fazit
Was sich in den Spin-Ofs schon recht früh andeutete, setzt sich nun auch in der Hauptreihe fort, welche mit ihrem neusten Ableger nicht mehr an ihre Glanztage anknüpfen kann. Zu viele Längen und spannungsarme Momente ziehen sich durch den ganzen Film, sodass es schon ein wenig an Durchhaltevermögen beim Zuschauer braucht, um den neusten Fall der Warrens aufzudecken. Vielleicht sollte Schöpfer James Wan doch wieder die Zügel selbst in die Hand nehmen, versteht er sein Handwerk in der Regel doch meist noch sehr gut. Auch aus technischer Sicht kann man teils nicht ganz überzeugen, ist das Bild doch zumeist sehr dunkel geraten, sodass man mit starken Detailverlusten in dunklen Bereichen zu kämpfen hat. Mag sein, dass dies bewusst so in Kauf genommen wurde, um die Dämonen besser in den Schatten zu verstecken, da sich dies aber auf das gesamte Bild auswirkt, scheint es die falsche Entscheidung gewesen zu sein. Akustisch präsentiert man den Exorzismus zwar wieder sehr effektreich, jedoch muss man bei der deutschen Synchron durch zu leise abgemischte Dialoge und eine geringe Dynamik Abstriche machen. Wie es hätte sein sollen, beweist dann die englische Dolby Atmos-Spur, welche die Wände zum Wackeln bringt. Das Bonus-Material bietet nur kurze Einblicke in die Dreharbeiten, welche schnell konsumiert sind und nur wenige interessante Infos mit sich bringen. Für den nächsten Ableger sollte man sich daher ruhig noch einmal Zeit lassen und sich wieder auf die Anfangstage zurückbesinnen. Ob dies aber im schnelllebigen Hollywood, wo man ja möglichst in kurzer Zeit viel Geld verdienen will, funktioniert, ist fraglich. (jp)
(Jörn Pomplitz/Michael Speier)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro