Nameless veröffentlicht auch die zweite Staffel des Netflix Originals “Cobra Kai” auf Blu-ray. Wer die Streaming-Version kennt, muss sich auf eine abweichende deutsche Synchronisation gefasst machen, erhält dafür aber einen kleinen Schwang Bonusmaterial und eine saubere technische Umsetzung in HD.
Story


Bildqualität
1,78:1; 1080p
Die Bildqualität von Staffel 2 ist zur ersten Runde absolut identisch: So liegt “Cobra Kai” bei Netflix in Ultra HD vor. Aufgrund der höheren Kompression beim Streaming-Anbieter schlägt sich die Blu-ray jedoch überraschend gut. Was den Detailgrad betrifft, so liegen beide Fassungen quasi auf Augenhöhe. In dunkleren Szenen profitiert die Blu-ray sogar deutlich von der großzügigeren Bitrate. Hier beweist man, dass reine Auflösung eben nicht alles ist. Generell bietet “Cobra Kai” ein recht warmes Bild, das aufgrund der rein digitalen Verarbeitungskette sehr sauber daherkommt. Ausnahme sind vereinzelte Flashbacks mit Szenen aus den Kinofilmen aus den 1980er-Jahren, die klares Filmkorn aufzeigen – so wie es auch sein sollte.
Allgemein hebt sich “Cobra Kai” visuell wenig von der Konkurrenz ab, was aber nicht zwangsweise etwas Schlechtes sein muss. Die Mischung aus Drama und Comedy mit ein wenig Action wirkt daher visuell recht ausgewogen, kann aber nicht mit dem filmischen Look manche HBO Serie konkurrieren. Das ist jedoch eher produktionsbedingt. Wer die digitale Optik der Serie kennt, findet sie hier jedenfalls sehr gut auf Blu-ray festgehalten wieder.


Tonqualität
Ton: Deutsch, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel: Deutsch
Sowohl der englischsprachige Originalton als auch die deutschsprachige Synchronisation liegen als DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Beide Tonspuren sind sehr energetisch, was vor allem dem pumpenden Soundtrack zugute kommt. Wie die Serie selbst, so vermischt auch die Musik moderne Kultur mit 1980er-Jahre Attitüde. Letzteres äußert sich in einen Rock-Krachern der damaligen Zeit. Wie gewohnt, so sind die deutschen Sprecher etwas lauter, als man das von den Stimmen im Originalton behaupten könnte. Generell ist die Abmischung dabei recht dialoglastig. Einzelne Szenen machen aber ordentlich Dampf, etwa eine kleine Karate-Demonstration des Miyagi-Do, welche vom Chor der Cobra-Kai-Schüler gekoppelt mit einem Hair-Metal-Song unterbrochen wird.
Die Räumlichkeit ist für eine TV-Serie, die sich mehr auf die Dialoge verlässt, sehr ordentlich. HBO-Maßstäbe sollte man nicht anlegen, es ist aber vorbildlich, dass hier eine verlustfreie Abmischung der deutschen Synchro vorliegt, welche daher auch die Streaming-Version akustisch weit in den Schatten stellt.
Hinweis: Wer „Cobra Kai“ auf deutsch bei Netflix gesehen hat, wird sich über die Synchronstimmen arg wundern. Sie weichen von der Streaming-Version ab, da es zu den ersten beiden Staffeln zwei Synchronisationen gibt. Welcher man den Vorzug gibt, ist Geschmackssache. Leider wird Johnny Lawrence jedenfalls nicht, wie im ersten Kinofilm, von Andreas Fröhlich, sondern von Patrick Giese vertont.

Ausstattung
- Entfallene Szenen
- Gag Reel
- Fists and Fury – Die Kampf-Choreographie
- Grimassen
- Stingray Reel
Im Gegensatz zum Barebones-Set zur ersten Staffel bietet das Set zur zweiten Runde durchaus einige Boni. Allerdings handelt es sich hier eher um kurze Beiträge, die an Promotion-Material erinnern. Wirklich viel Zeit wird man hier also wohl nicht verbringen. Es ist aber durchaus interessant einmal hinter die Kampfszenen zu blicken. „Cobra Kai“ setzt da nicht nur auf leichte CGI-Unterstützung, sondern arbeitet auch mit klassischen Tricks wie etwa speziellen Seilen, welche den Darstellern ihre Sprungkicks und andere Moves

Fazit
„Cobra Kai“ liegt mit den Blu-rays zu Staffel 2 auf exakt dem gleichen Niveau wie die erste Runde. Das kommt wenig überraschend, hat sich an den Produktionsbedingungen doch nichts getan. Nameless liefert hier also eine überdurchschnittliche HD-Umsetzung ab, die in Bild und Ton überzeugt. Die abweichende Synchronisation der Disc-Fassung dürfte Netflix-Fans aber überraschen. Dieses Mal hagelt es zusätzlich sogar etwas Bonusmaterial, auch wenn jenes nicht allzu gehaltvoll ist.
Die zweite Staffel der Streaming-Serie dreht noch eine Spur mehr auf als Season 1. So spitzen sich die Ereignisse deutlich rasanter zu. Das Finale brachte Fans online zum Diskutieren, denn da übertrieb man es dann doch etwas. Insgesamt schwebt „Cobra Kai“ aber dennoch weit über der Serienkonkurrenz. Zumal man die Rückkehr des herrlich eigensinnigen John Kreese nur begrüßen kann. Fans von „Karate Kid“ werden Staffel 2 von „Cobra Kai“ so oder so feiern. Aber auch für Neueinsteiger muss diese Serie unbedingt empfohlen werden.
(Andrè Westphal)
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