
Irgendwo im zum Teil völlig zerstörten Grenzgebiet zwischen Mexiko und den Staaten wandert der ehemalige Armeeangehörige der Nordstaaten, Django, umher. Er ist nicht nur schnell mit dem Colt, sondern schleift außerdem einen alten Sarg hinter sich her. Nachdem er eine Frau aus den Fängen zweier rivalisierender Banden befreit hat, zieht er weiter und landet in einer verlassenen und heruntergekommenen Stadt. Dort herrscht der rassistische und gnadenlose Major Jackson, mit dem Django prompt zusammenstößt und dessen Gefolge ins Jenseits befördert. Jackson schwört daraufhin Rache und kehrt mit dutzenden Männern zurück, doch auch sie finden kein Mittel gegen den wortkargen Amerikaner. Kurze Zeit später kommt sein alter mexikanischer Freund General Hugo Rodriguez in die Stadt. Diesem rettete er vor Jahren im Gefängnis das Leben. Sie beschließen eine neuerliche Zusammenarbeit und planen einen Goldraub auf ein mexikanisches Fort. Django ist einer der ganz besonderen Kultstreifen der Filmgeschichte, vereinte er doch eine extreme Gewaltdarstellung wie das Abschneiden eines Ohres mit einer großen Portion schwarzem Humor sowie jeder Menge Zynismus. Dabei spricht Regisseur Sergio Corbucci im Film viele Themen an, die zur damaligen Zeit durchaus im Fokus waren. Einerseits ist Rassismus anzuführen, der in den 60er Jahren gerade in Amerika seine Spuren hinterlassen hat, als sich ein erheblicher Widerstand gerade der afroamerikanischen Bevölkerung bildete. Ein weiteres Element war der vom Krieg desillusionierte und heimatlose Soldat, der durch das Grauen am Schlachtfeld ehemalige Zugehörigkeiten zu Familie und Freunden völlig verloren hat.

Diese Rolle nimmt Django ein, der in seiner alten, zerschlissenen Uniform durch die Gegend zieht, auf der Suche nach Gerechtigkeit und auch Frieden für sich selbst. Seine Frau verstarb bereits, insofern ist für ihn der Sinn seiner kläglichen Existenz schon lange verloren gegangen. Aber auch Elemente wie Korruption sowie die Unterdrückung des „einfachen Mannes“ durch die reiche Oberschicht finden ihren Weg in den Plot und lassen Django von einem simplen Italowestern aufsteigen zu einer bedrückenden Geschichte, die ebenso viele dystopische Züge enthält. Zerstörte Häuser, eine vom Krieg verwüstete Landschaft, verschlammte Straßen und entvölkerte Gegenden geben dem Film einen insgesamt deprimierenden Rahmen. Auffällig in Bezug auf den Dreh ist die Tatsache, dass die üblichen weiten Panoramaaufnahmen über die Prärie komplett fehlen. Corbucci verwendet dafür sehr viele „extrem Close-Ups“, also Großaufnahmen der Gesichter, ähnlich, wie sie auch in Comics sehr häufig verwendet werden. Dadurch wird eine maximale Fokussierung auf den Darsteller erreicht, durch die Größe der Shots werden des Weiteren der Ausdruck sowie die emotionellen Hintergründe besser eingefangen. Alles in allem ist Django eines der wichtigsten Werke seiner Zeit und prägte auch andere Genres wie den Action-Bereich mit. (maw)