Bereits 2004 und 2008 schlüpfte Ron Perlman in die rote Haut des Höllenjungen und konnte damit eine große Fanbase aufbauen. Doch als die Ankündigung für einen weiteren Film der Reihe bekannt wurde, war die Enttäuschung bei den Fans recht groß: denn bei dem neuen Film sollte es sich nicht um eine Fortsetzung handeln - man entschloss sich vielmehr für ein Reboot und verpasste der Figur Titelgebenden Helden auch gleich einen neuen Hauptdarsteller. Denn nun ist nicht mehr der bei den Fans sehr beliebte Perlman zu sehen ist, sondern man steckte mit David Harbour einen relativ unverbrauchten Darsteller ins Kostüm von Hellboy. Zudem nahm man sich vor, den Film deutlich düsterer und brutaler zu gestalten, um sich so näher an den Comics zu orientieren. An den Kinokassen nahmen die Zuschauer den Film dann jedoch sehr verhalten auf. Für den Heimkino-Release ließ es sich Universum Film nun jedoch nicht nehmen und bringt den Film sowohl auf Blu-ray, als auch im 4K Ultra HD Format auf den Markt. Auch für Sammler bietet man mit einer Steelbook Variante etwas Schickes an. Wie sich die beiden Formate im Vergleich schlagen, soll nun anhand des nachstehenden Reviews ermittelt werden.
Story



Bildqualität

Bild 4k UHD
Die hochauflösende 4K Variante kann noch einmal durch einen gesteigerten Detailgrad überzeugen. Hier werden die Konturen noch einmal deutlicher und grenzen sich noch ein Ticken besser von anderen Objekten ab. Hiervon profitiert auch die Tiefenschärfe, die stellenweise einen fast dreidimensionalen Effekt erreicht. Zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums setzt man bei dieser Ultra HD Umsetzung auf Dolby Vision. Dieses sorgt vor allem bei Leuchtquellen für einen positiv blendenden Effekt und setzt das massig vorhandene Blut noch einmal etwas stärker in Szene. Auch Hellboy selbst ist nun noch ein Stück kontrastreicher, was seiner roten Körperfarbe gut zu Gesicht steht. Will man den Film also mit der bestmöglichen Bildqualität sehen, sollte man zur Ultra HD greifen.
Tonqualität
Sowohl Blu-ray und 4K Ultra HD verfügen über die folgenden beiden Tonspuren:
- Deutsch Dolby-Atmos (Dolby True HD 7.1 Kern)
- Englisch Dolby-Atmos (Dolby True HD 7.1 Kern)
Schaut man den Film in der hiesigen Heimatsprache, so sollte man die Lautstärke ein gutes Stück anheben. Die deutsche Synchro - hergestellt bei der Scalamedia GmbH in Berlin, unter der Dialogregie von Marius Clarén - muss sich nämlich was Pegel und Dynamik angeht, deutlich der englischen Originalspur geschlagen geben. Hat man diese kleine Hürde einmal genommen, bietet der Film jedoch jede Menge Rundum-Beschallung auf allen Kanälen. Seien es nun die Riesen, die förmlich durchs Heimkino stapfen, oder Vampir-ähnliche Wesen, die über den Köpfen des Zuschauers schweben. In den Schusswechseln ist die Flugbahn der Geschosse sehr gut nachzuvollziehen. Hier sorgt dann auch der Bass für den nötigen Druck bei den großen Kalibern und Explosionen. Die Deckenlautsprecher werden vorzugsweise bei fliegenden Objekten eingesetzt, jedoch bekommen auch einige Hexensprüche durch Höhenkanäle mehr Volumen und einen Raumfüllenden Klang. In der englischen Originalspur sind es dann vor allem die tiefen Stimmen von David Harbour und Ian McShane, die in den Vater-Sohn-Diskussionen für Gänsehaut sorgen. Alles in allem machen die modernen 3D-Soundspuren also richtig Spaß und passen perfekt zur phantastischen Welt von Hellboy.

Ausstattung
Die Bonus-Beiträge befinden sich ausschließlich auf der Blu-ray. Die 4K Ultra HD verfügt über keinerlei Extras:
- Tales of the Wild Hunt: Hellboy Reborn: The Forever Warriors - Story and Characters (25:13 Min.), Ye Gods and Devils - Creature and Gear (26:22 Min.), Rise of the Blood Queen - Production (19:11 Min.)
- Deleted Scenes (8:05 Min.)
- Previsualization (7:12 Min.)
- Featurette: Hellboy - Call of Darkness (1:32 Min.)
- Featurette: Keeping It Practical (1:03 Min.)
- 4 Trailer
- Trailershow: Mille 22, Peppermint - Angel of Vengeance, Assassination Nation, Im Netz der Versuchung, Angel Has Fallen, Rambo: Last Blood
Das knapp 70-minütige Making Of wurde in drei Beiträge unterteilt. Der erste Teil befasst sich zunächst mit der Geschichte des Films und den Hautcharakteren. Hier kommen vor allem Comic-Zeichner und Hellboy-Erfinder Mike Mignola, aber auch Hauptdarsteller David Harbour zu Worte und schildern, was sie dazu bewegte am Projekt mitzumachen. Des Weiteren bekommt man hier sehr viel von den Vorbereitungen der Dreharbeiten und Trainingseinheiten der Schauspieler zu sehen. Der zweite Beitrag widmet sich dann den Creature-Design. Hier arbeitete man mit sehr vielen praktischen Effekten und echten Masken. Ebenfalls erfährt man einiges zur Entstehung der verschiedenen Kostüme. Im Beitrag zur Produktion, bekommt man die Drehorte vorgestellt. Großteile des Films wurden in Bulgarien gedreht. Hier steckte man sehr viel Detailliebe in die Gestaltung der verschiedenen Sets. Weiter geht es mit einigen Deleted Scenes und am Computer entstandenen Vorproduktionsszenen. In zwei Featurettes wird noch einmal kurz die Story zusammengefasst und auf die praktischen Effekte eingegangen. Abgerundet werden die Extras dann von insgesamt vier Trailern zum Film.
Die meisten Beiträge verfügen leider nicht über deutsche Untertitel, weshalb es sicherlich für Zuschauer, die weniger Sprachbegabt sind, schwierig wird, alles zu verstehen. Ansonsten bietet das Material aber umfangreiche Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Reboots.

Fazit
Leider gelingt es dem Reboot nicht, an seine ausgezeichneten Vorgänger heranzukommen. Dies liegt vor allem an dem flacheren Humor, der oftmals schlechten CGI und der sehr chaotischen Erzählweise. Hinzukommt, dass die Hauptdarsteller nicht sonderlich überzeugend wirken. Glücklicher Weise macht die technische Seite alles richtig und bietet sowohl beim Bild als auch beim Ton hervorragende Umsetzungen. Knackscharfe Bilder in beiden Format-Fassungen, sowie ein spektakulärer 3D-Sound, den man in der deutschen Synchronisation jedoch etwas aufdrehen muss, um sein volles Potential freizusetzen. Wirklich schade, dass man sich nicht auch beim Inhalt so viel Mühe gemacht hat, denn selbst, wenn man versucht die sehr guten Perlman-Teile auszublenden - das Gesamtpaket will einfach nicht so richtig überzeugen. Schade, dabei bietet die Figur von Hellboy sicherlich noch jede Menge Potential in Sachen Fantasy-Action.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989