2014 traten mit Keanu Reeves als John Wick und Denzel Washington als Robert McCall gleich zwei weitere Racheengel in die Fußstapfen von Liam Neeson, dessen Charakter 'Bryan Mills' in der 96 Hours Reihe das Genre der Rache-Thriller neuentflammte. Passend zum Kinostart der Equalizer-Fortsetzung bringt nun Sony Pictures Home Entertainment den ersten Teil in der 4K Ultra HD Fassung in den Handel. Wie sich die hochauflösende Version dabei schlägt, zeigt nachstehendes Review. (jp)
Story
Der ehemalige Special Ops Agent Robert McCall (D. Washington) lebt mittlerweile, nachdem er seinen Tod vorgetäuscht hat, zurückgezogen und alleine. Er will nur noch seine Ruhe haben und arbeitet in einem Baumarkt. Alles geht seinen geregelten Ablauf, wie auch die Tasse Tee in einem Diner, die er sich gönnt und dabei hin und wieder mit der jungen Prostituierte Teri (C. G. Moretz) ein Schwätzchen hält. Als er sie eines Tages übel zugerichtet antrifft, will er Vergeltung dafür üben. Schnell stellt sich dabei heraus, dass sie für die russische Mafia anschafft, was aber für McCall kein Hindernis darstellen soll, auch wenn er es alleine mit einer Hundertschaft aufnehmen müsste. (sah)
The Equalizer basiert lose auf der gleichnamigen Serie, die von Mitte bis Ende der 80er Jahre erfolgreich im US-TV lief und dabei viele Fans erhielt, im deutschsprachigen Raum aber eher unbekannt blieb. Im Endeffekt haben das TV-Format und die Leinwandadaption allerdings nur den Namen der Hauptfigur sowie seine vormalige Tätigkeit als Special Agent und seinen Gerechtigkeitssinn gemeinsam. Die Biografie weicht allerdings vollkommen voneinander ab, ebenso wie die weiteren Nebenfiguren. Die lose Adaption von Fuqua lässt diese Interpretation allerdings schon wieder originell und innovativ erscheinen. Dass die „Einer gegen alle“ Vorgehensweise gute Unterhaltung verspricht, haben bereits Filme wie Taken – 96 Hours, Transporter oder die Bourne Filmreihe bewiesen. Gerade die Geheimniskrämerei um den Protagonisten Robert McCall, der hervorragend von Denzel Washington verkörpert wurde, lässt eine mystische Aura um diesen herum entstehen und sorgt für zusätzliche Spannung. Im Übrigen war ursprünglich Russell Crowe für die Rolle des einsamen aber effektiven Ex-Agenten vorgesehen, wurde aber im Dezember 2011 durch Washington ersetzt. (sah)
Doch auch die zahlreichen toll inszenierten Action Sequenzen halten den Zuschauer sehr gut bei Laune. Ob da die eine oder andere Darstellung tatsächlich glaubwürdig oder realistisch erscheint, ist in diesem Fall letztendlich Nebensache, denn das vermittelte Bild ist stimmig und klappt wunderbar in diesem speziellen The Equalizer Universum. Dabei präsentiert sich McCall in seiner Waffenauswahl sehr spontan und kreativ. Da verwundert die Altersfreigabe doch ein wenig, wenn man sich die expliziten Gewaltdarstellungen anschaut. Der Fokus liegt klar auf Denzel Washington in seiner Rolle als Equalizer Robert McCall. Da verwundert es wenig, dass der übrige herausragend besetzte Cast wie Chloë Grace Moretz (Let me in), Marton Csokas (Königreich der Himmel – hervorragend als Russen Maffia Enforcer Teddy), Bill Pullman (Während du schliefst), Melissa Leo (The Fighter) oder Vladimir Kulich (Der 13te Krieger) bis auf Csokas eher nur schnödes aber einwandfrei agierendes Beiwerk sind. Das stört aber kaum weiter, auch wenn die eine oder andere Figur noch gerne eine tiefere Charakterzeichnung erfahren könnte. (sah)
Bild 4k UHD
Konnte schon die Blu-ray Version vor 4 Jahren auf ganzer Linie überzeugen, so ist dies auch bei der hochauflösenden 4K Variante der Fall. Auch hier liegen Schärfe und Detailgrad auf absolutem Top-Niveau. Dies fällt zum Beispiel in den Explosionen auf, in denen jedes noch so kleine Partikelchen zum Greifen nahe ist. Ebenso ist die Struktur so mancher Wandbeläge bis ins Kleinste erkennbar. Bei Close-Ups werden die feinen Haarstrukturen von Teris Perücken sichtbar, genauso wie die feinen Grübchen in Denzel Washingtons Gesicht. Sehr schön anzusehen sind auch einige Landschaftsaufnahmen von Boston, hier vor allem die Einstellungen beim Sonnenuntergang. Zur Verbesserung des Kontrastverhältnisses und zur Erweiterung des Farbraums kommt hier die normale HDR-Version zum Einsatz. Diese erledigt ihren Job sehr gut und zaubert auch in der 4K Fassung sehr natürliche Farben und einen perfekten Schwarzwert auf den Schirm. Da die Blu-ray Umsetzung aber schon auf sehr hohem Niveau lag, ist der Qualitätsgewinn bei der Ultra HD nicht allzu riesig. Dennoch wird man bei einem Upgrade nicht enttäuscht und erhält damit noch das vielbesagte letzte Tüpfelchen auf dem 'i'. (jp)
Tonqualität
Die 4k-Fassung bietet folgenden Tonspuren zur Auswahl:
- Englisch Dolby Atmos (inkl. Dolby TrueHD 7.1)
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch für Sehgeschädigte
- Französisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Italienisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Japanisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Französisch (Kanada) Dolby Digital 5.1
- Tschechisch Dolby Digital 5.1
- Ungarisch Dolby Digital 5.1
- Polnisch Dolby Digital 5.1 (Voice Over)
- Portugiesisch Dolby Digital 5.1
- Russisch Dolby Digital 5.1
- Spanisch Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Lateinamerika) Dolby Digital 5.1
- Thailändisch Dolby Digital 5.1
- Türkisch Dolby Digital 5.1
- Ungarisch Dolby Digital 5.1
Ausstattung
Auf der 4K Ultra HD gibt es folgenden Extras zur Auswahl:
- Entfallene Szenen -McCalls Epilog (1:58 Min.) -Sechs Hintereinander (2:00 Min.) -Universal (0:24 Min.) -Knusprig (0:38 Min.) -Alles Gute zum Geburtstag (1:10 Min.)
- Dokumentationen -Psychose eines Schurken (4:04 Min.) -Ein Moderner Held (2:24 Min.) -Wieder vereint / Denzel Washington und Antoine Fuqua (4:52 Min.) -Rollendarstellung: die Besetzung von The Equalizer (5:06 Min.) -Boston: Am Drehort (4:41 Min.) -Der Home Mart-Vorteil: Die Action von The Equalizer (5:15 Min.)
- Kinotrailer 1 (2:32 Min)
- Kinotrailer 2 (2:32 Min)
Fazit
Der Publisher Sony liefert bei dieser Blu-ray Veröffentlichung wie schon beinahe gewohnt eine erneut erstklassige Qualität ab. Bild und Ton kratzen beide an der Höchstwertung, wobei die herausragende Schärfe sowie die zahlreichen Surroundeffekte und die satten Bässe einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Beim Bonusmaterial gibt es ebenfalls so gut wie nichts zu meckern, da dem interessierten Zuschauer eine Vielzahl an zusätzlichen Informationen zum Film geboten wird. The Equalizer stellt im noch so frühen Jahr bereits für Action Film Fans die erste Pflichtanschaffung dar. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich überzeugt die Leinwandadaption der 80er Jahre Serie. Denzel Washington präsentiert sich als einsamer Rächer trotz fortgeschrittenen Alters in Bestform. Genrefans werden nicht enttäuscht sein. (sah)
Den schon sehr gut gelungenen Blu-ray Transfer zu toppen, wird auch für die 4K Version schwer. Dennoch kann die hochauflösende Variante einmal mehr durch noch feinere Details überzeugen. Auf Seiten des Tons bleibt für Zuschauer der deutschen Synchronisation alles beim Alten. Neu ist hingegen die englische Atmos-Spur, welche mühelos den Referenzbereich erreicht. Fans des Films machen mit dem Upgrade also nichts falsch. (jp)
(Jörn Pomplitz)
(weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000