Das Abendprogramm der TV Sender ist hart umkämpft, weswegen
jährlich immer wieder neue Titel auf den Markt gebracht werden, von
denen viele bereits nach der ersten Staffel keine Fortsetzung
erfahren. Mache schaffen es aber sich in dem harten Geschäft mit
Hilfe einer herausragenden Geschichte zu etablieren wie zum
Beispiel
Person of Interest nach einer Idee von
Jonathan Nolan (
The Dark
Knight).
Story
Der Programmierer Harold Finch (M. Emerson) hat eine Maschine
entwickelt, die aus Emails und Überwachungskameras Daten auswertet.
Hauptsächlich ist es dafür gedacht, dass die Regierung somit
Terroristen auf die Schliche kommt und Anschläge vereiteln kann.
Allerdings gibt der Rechner auch Daten von Einzelpersonen aus, die
in einem künftigen Kriminalfall verwickelt sein werden. Da Finch
sich selbst nicht darum kümmern kann, engagiert er den ehemaligen
Militärexperten und Agenten John Reese (J. Caviezel), der sich
fortan um diese Personen kümmern soll.
Im Schnitt verfolgten alleine 13 bis 14 Millionen US-Bürger die 23
Episoden umfassende erste Staffel bei der Erstausstrahlung.
Respektable Leistung, so dass es nicht weiter verwundert, dass
bereits die dritte Staffel in Planung ist, da das Interesse der
Fans nach wie vor besteht und die Zahl weiter wächst. Dabei hätte
sich das schnell anders entwickeln können, da zu Beginn der Staffel
die Folgen allesamt ähnlich aufgebaut waren und sich einer
vertikalen, abgeschlossenen Erzählweise bedient. Der Supercomputer
spuckt eine Sozialversicherungsnummer aus, Reese heftet sich an die
Fersen der Person und muss mit der Hilfe von Finch herausfinden,
was dieser Person bevorsteht. Das bedeutet aber keineswegs, dass
diese Folgen dadurch langweilig wären. Auch wenn die Handlung in
sich abgeschlossen ist sitzt der Zuschauer wie gebannt bis zum
Schluss vor dem Fernseher und wird durch so manche unvorhergesehene
Wendung überrascht. Mit der Zeit verlagert sich dieser Plotaufbau
hingegen und die horizontalen Elemente gewinnen an Bedeutung, so
dass dadurch gleichfalls die Spannung immens erhöht wird. Jedoch
gibt es nicht nur nervenaufreibende Action- und Thriller Elemente
bei
Person of Interest, da nicht selten auch der
ein oder andere humorvolle, meist zynische Spruch fällt, was die
Sache enorm auflockert.
Jim Caviezel (
Die Passion Christi) spielt den
toughen Ex-Agenten John Reese sehr überzeugend. Der smarte Action
Held steht ihm wirklich gut. Sein Auftraggeber Harold Finch wird
durch Michael Emerson (
Lost) verkörpert, der gerade durch
seinen schmächtigen Körperbau einen guten Kontrast bildet. Reese
spendet die Muskeln, Finch das Gehirn. Dieser ist seinem
Handlanger, obwohl dieser gewiss nicht dumm ist, immer einen
Schritt voraus. Grundsätzlich sind die übrigen Figuren allesamt
recht interessant in ihrer Charakterzeichnung, sei es Taraji P.
Henson (
Karate Kid (2010)“) in der Rolle
der Detective Joss Carter, Kevin Chapman (
Cold Case – Kein
Opfer ist je vergessen) als Strohmann Detective Lionel
Fusco, Enrico Colantoni (
Veronica Mars), dessen
Bedeutung an dieser Stelle nicht verraten wird oder Amy Acker
(
Angel – Jäger der Finsternis), die in der Rolle
der Hackerin Root ab der zweiten Staffel noch mehr Einfluss
erhalten wird. Da
Person of Interest – Die
komplette erste Staffel mit einem spannenden Cliffhanger endet,
bleibt dem Zuschauer wohl nichts anderes übrig als noch eine Weile
auf die Fortsetzung zu warten.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,78:1
Das Bild liegt im Ansichtsverhältnis 1,78:1 vor. Die optische
Darstellung erlaubt sich kaum Fehler. Insbesondere der hohe
Detailgrad sticht sofort ins Auge und überzeugt mit einer
hervorragenden Schärfe. Weiche Passagen sind diesbezüglich
Mangelware. Dabei sollte man sich von den Einspielungen, welche die
Sicht der Überwachungskameras zeigt, nicht irritieren lassen. Dies
ist keineswegs ein Transferproblem. Hautporen, vereinzelte graue
Haare, Straßenoberflächen werden penibel exakt wiedergegeben. Die
Farben sind natürlich und klar, bei gut eingestelltem Kontrast.
Lediglich der Schwarzwert könnte an manchen Stellen noch etwas
kräftiger sein. Probleme mit der Durchzeichnung sind zu keinem
Zeitpunkt vorhanden. Ebenso wenig erweist sich die Kompression als
mangelhaft, da in keinster Weise irgendwelche nennenswerten Spuren
auffällig sind. Da hat nicht mehr viel zur Höchstnote
gefehlt.
Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Beim Ton muss der Zuschauer bei der deutschen Synchronisation wie
gewohnt mit einer Dolby Digital 5.1 Spur vorliebnehmen, während das
Original verlustfrei vorliegt. Der Unterschied macht sich vor allem
bei der Basswiedergabe bemerkbar, die beim englischen Pendant
wesentlich kräftiger sowie umfangreicher ausgefallen ist und
deutlich mehr Wumms hat. Davon abgesehen sind bei beiden Varianten
Surroundeffekte mit guter Direktionalität zahlreich vorhanden. Auf
den hinteren Kanälen sind manche Hintergrundgeräusche stellenweise
nur leise zu hören, so dass diese mitunter von der Front übertönt
wird. Die Abmischung ist davon abgesehen sehr natürlich und klar
ausgefallen, so dass auch die Dialoge jederzeit deutlich zu
verstehen sind.
Ausstattung
-
Audiokommentar zur TV-Ausstrahlung der Pilotfolge mit den
Produzenten Jonathan Nolan und Gregg Plageman
-
Ungesendete, erweiterte Pilotfolge (HD; 55:49 min.)
-
Behind the Scenes Featurette „Im Zeitalter der Überwachung“ (HD;
15:04 min.)
-
Gag Reel / Verpatzte Szenen (HD; 2:47 min.)
Das Bonusmaterial ist sehr übersichtlich ausgefallen. Auf der
ersten Disc gibt es einen – zugegebenermaßen – außerordentlich
informativen Audiokommentar zur Pilotfolge. Die zweite und dritte
Scheibe bietet keine weiteren Boni, während auf der letzten noch
einmal ein wenig Zusatzinformationen für Interessierte geboten
werden. Auf dieser findet sich eine ungesendete, erweiterte Fassung
der ersten Episode. Diese ist zwar nur im englischen Original
vorhanden, kann aber optional mit Untertitel sowie mit
Audiokommentar angeschaut werden. Neben einem aufschlussreichen
Behind the Scenes Featurette gibt es noch einen kurzen, ganz
lustigen Gag Reel mit einigen verpatzten Szenen. Ein Wendecover ist
wie aus dem Hause Warner üblich nicht vorhanden.
Fazit
Die technische Seite wird für eine TV Serie ausgezeichnet
abgedeckt. Das Bild ist bis auf wenige Ausnahmen einwandfrei und
überzeugt mit hohem Detailgrad und natürlichen Farben. Der Ton
lässt hingegen an Durchsetzungskraft der Bässe missen, trumpft
dafür aber mit einer klaren Abmischung. Das Bonusmaterial ist
überschaubar strukturiert, bietet für Fans immerhin eine
alternative Fassung der ersten Folge. Obgleich die Serie bereits ab
Herbst in die dritte Runde geht, erscheint zunächst im
deutsch-sprachigen Raum
Person of Interest – Die
komplette erste Staffel auf Blu-ray. Die insgesamt 23 Folgen bieten
viel nervenaufreibende Spannung sowie kurzweilige Unterhaltung.
Nicht für Paranoiker geeignet. (sah)
Story 9
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 5
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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