Ein durchaus gefälliger Natur-Thriller der bis zur letzten Minute
fesseln kann.
Die Survivor-Geschichte ist spannend verpackt.
Wohltuend ist das hier der Mensch im Vordergrund steht, und nicht
Effekte.
Ein modernes "Zehn kleine Negerlein"-Prinzip zwischen Überlebenden
eines Flugzeugabsturzes und einem Wolfsrudel in deren Revier wird
dargeboten.
Die minimalsitischen Naturaufnahmen und die Ruhe in vielen Bildern
machen die Situation sehr beklemmend und einfühlsam für den
Seher.
Der Film kann sogar Charakterentwicklungen bieten und zeigen.
Die Interaktionen mit den Wölfen finde ich spannend in Szene
gesetzt. Weil sie nicht ständig präsent sind, ist es immer wieder
eine Überraschung wenn sie auftauchen. Das baut immer wieder eine
aufwühlende bedrohliche Lage auf.
Wo die Story von Joe Carnahan für mein Befinden 1a in Szene gesetzt
wird, schwächelt der Film an der aufstellung des Casts und der
Umsetzung der Tiere.
So hätte ich mir gern ähnlich dem Remake vom "Flug des Phoenix",
mehr bekanntere Charakterdarsteller gewünscht. Liam Neeson spielt
allein zwischen den "no Names" seine Rolle dementsprechend
hochwertig. Er kann sie auch. Stetig kaufe ich ihm seine Worte und
Handlungen ab.
Doch wäre das Miteinander der Überlebenden mit einem Robert Downey
jr., Guy Pearce, Colin Firth oder auch als Pendant mit vorlautem
Mundwerk Tyrese Gibson noch packender geworden.
Die Darsteller um Neeson erreichen alle nicht seine Klasse. Und das
wirkt wiederum sehr ermüdend auf die ruhigen Szenen des
Charakteraufbaus.
Die Wölfe sind wenig liebevoll animiert. Viel zu groß geraten um
echt zu wirken. Eine natürlichere, ja überhaupt reelle Animation
von sich bedroht fühlenden Wölfen in ihrem Revier wäre doch ebenso
kurzweilig angekommen.
So geraten doch einige Szenen zu einem Mischmasch wo man sich dank
der Animation fragt, ob der Film jetzt zu einem Mystery-Thriller
werden soll oder zu einem Mutanten-Tierhorror-Streifen.
Letztendlich bleibt es die Survivor-Geschichte die jeden Menschen
im Outback widerfahren kann.
Die Story ist schonungslos, aussichtslos und rauh inszeniert
worden. So kann es das Bild auch unterstreichen. Die Blu-ray ist
voll von Filmkorn. Doch ist es hier nicht störend. Bei einigen
Nahaufnahmen gings mir zu weit. Aber das ist auf den gesamten Film
bezogen nicht der Rede wert.
Der Landschaft und Jahreszeit entsprechend, dominieren kalte Farben
mit einem leichten Blaustich. Wobei der Blaustich der
"Underworld"-Trilogie keineswegs Konkurrenz macht. Hier ist er so
schwach eingesetzt wie wir das auch in der Natur wahrnehmen
würden.
Die Schärfe ist hochwertig immer auf den Punkt. Auch wartet die
Blu-ray mit einem starken, durchgängig kontrastreichen Bild mit
einem hohen Dynamikanteil auf.
Die wenig Farbe gebende Landschaft kann sich sehr gut
abheben.
Der Score ist sehr minimalistisch gehalten. Die Lautsprecher haben
wenig zu tun. Lediglich Nah-Szenen von Kämpfen mit den Wölfen
werden lauter. Dann bleibt das Klangbild jedoch weiterhin klar.
Surroundkulisse hat es nicht. Der Ton kommt hauptsächlich von
vorn.
Was auch Sinn macht. Denn meist stehen sich die Darsteller Auge in
Auge schauend gegenüber und hören demzufolge die Töne ebenfalls von
vorn.
Fazit:
Trotz seiner genannten Schwächen in der Umsetzung weiß der Film mit
Hilfe einer gut erzählten Geschichte und den visuellen Eindrücken
zu unterhalten und knapp 2 Stunden gute Filmkost zu bieten.
Für Freunde von Thrillern empfehlenswert. Nach Action strebende
Seher können ihn links liegen lassen.