Zitat:
Zitat von Quickslay
Wenn man die Grenzen klar zieht, dann ist SW kein Sci-Fi-Film...es
gibt für die gezeigten Phänomene keinerlei wissenschaftliche
Erklärung bzw. überhaupt eine Erklärung, sondern es wird alles als
gegeben hingenommen....nur in Episode versucht GL damit zu brechen
und eine Erklärung für die Macht zu liefern...
Ausserdem wird Sci-Fi in der Zukunft angesiedelt, was durch den
Scrolltext natürlich auch wiederlegt wird....
Wenn ich bei einem Film am Anfang lese "Es war einmal...", dann ist
das schon prägend, da so eben Märchen anfangen und es klar
definiert, was dann folgt und wie man es zu verstehen hat....
Wie gesagt, wenn man sich eng an die klassische Auslegung und
Interpretation von Science Fiction hält ist Star Wars ein Märchen
in einem Sci-Fi-, weil Weltraum-Setting!
Aber ich wehre mich trotzdem dagegen dies so klar zu trennen, da
eben genau das Setting oftmals den modernen Sci-Fi-Film definiert
und es eben nicht mehr auf wissenschaftliche Bezüge zu reduzieren
ist.
Heute ist Sci-Fi schon, wenn es ein zukünftiges oder technologisch
nicht der Gegenwart entsprechendes Setting beinhaltet.
Wissenschaftliche Erklärungen sind auch immer so eine Sache, denn
bei Avatar gibt es genau eine Sache die man versucht
wissenschaftlich zu Erläutern und das ist die Verbindung des Lebens
und der Informationsspeicherung Pandoras. Alles andere ist
offensichtliches Pseudegequatsche um sich dem nächsten optischen
Highlight zu nähern und die Illusion von inhaltlicher Tiefe zu
erzeugen.
Und selbst dieser Teil hat wenig mit Wissenschaft zu tun.
Irgendetwas von biochemischer natürlicher Technologie kann nämlich
jeder Erfinden, der auch keinerlei Bezug zu Wissenschaft hat - hier
ist es nur eine technologisch anmutende Übertragung der Verbindung
zwischen Mensch und Natur - das meine ich nicht negativ, sondern
zeigt nur auf, dass es eher ein philosofischer Gedanke dahinter
steht.. Das ganze gehört trotzdem klar in die Ecke Science Fiction,
da die Begriffkombination ja bereits aufzeigt, dass es eben nicht
wissenschaftlich begründet sein muss, sondern, dass beide Elemente
gemischt werden. Das kann echte wissenschaftliche Ansätze mit rein
fiktionalem Techno-Babble kombinieren, wie es Jahre lang zum
Beispiel Star Trek TNG vorgelebt hat, oder einen wirklichen
wissenschaftlichen Ansatz verfolgen, wie einige Filme die
Klonthematik kritisch aufgegriffen haben, aber hierbei - und
dadurch zeichnet sich die wirkliche klassische Science Fiction aus
- wird der Science-Anteil oftmals als Vehikel oder Platzhalter für
gesellschaftliche Problematiken eingesetzt, die in einer Form der
Parabell aufgearbeitet werden. Dies ist nämlich in erster Linie ein
philosophischer Ansatz, wie zum Beispiel die Werke von Philip K.
Dick, Asimov aber auch Hennlein immer und immer wieder klar
aufzeigen.
Dabei werden auch gerne geschichtsmotivierte Handlungen erzählt,
die wegen politischer Brisanz oder anderen Gründen in die Zukunft
gespiegelt werden.
Wie hat Roddenberry mal erzählt: Der Grund für die Entstehung von
Star Trek war, dass das Sci-Fi-Setting es erlaubt hat, Themen
anzusprechen, ob gesellschaftlich oder politisch, die man in einer
normalen Dramasendung kaum hätte zeigen oder aufgreifen
dürfen.
Das bezieht sich natürlich auch auf den damaligen Zeitgeist der
60er, aber davor auch immer wieder auf den jeweiligen Zeitgeist der
entsprechenden Epoche.
Sci-Fi war schon eh und je Realitätsflucht, aber eben auch
Spielplatz für die Kommunikation von grenzwertigem oder
tabuisiertem Gedankengut.
Lucas hat bei Star Wars nur den intelektuellen Aspekt außen
vorgelassen, was heute bei locker über 90 Porzent der sogenannten
Sci-Fi-Filme der Fall ist. Und diese bei den Prequels teilweise
wieder eingebaut (Drittes Reich etc...).
Wir können uns also gerne drauf einigen, dass Star Wars keine
klassische Science-Fiction ist;)