+++ DREHBUCH-AUTOR & DIRECTOR JEFF WADLOW ÜBER DEN
NEUEN HE-MAN FILM: DAS DREHBUCH, DIE DESIGNS. DIE VISION, KEIN FAN
VOM 87ER-FILM & MEHR +++
Auf Neujahr wurde ein Podcast auf He-Man.org veröffentlicht, indem
Drehbuch-Autor Jeff Wadlow zu Gast war (den Podcast habe ich eben
erst entdeckt). Im
"Roast Gooble Dinner"-Podcast spricht
Wadlow über den neuen Film, seine Liebe zu den Masters und einigem
mehr.
Sein Leben lang sei er He-Man Fan gewesen und durch seine Arbeit
hielt er stets die Ohren offen, was das Thema He-Man Film
anbelangt. Als sich Sony die Rechte sicherte versuchte er alles
(wirklich alles) und erhielt den Job. So habe er u. a. an Designs
für die Hauptcharaktere gearbeitet, Kostümdesigns (wie er sie sich
vorstellt), drei verschiedene Visual-Effect-Firmen engagiert, die
für "Schlüsselszenen im Film" verantwortlich sein sollen und er
habe eine Art Trailer geschnitten, mit dem wie er den Film sieht
(Anm.: Vermutlich also eine kleine Storyidee mit Visual Effects),
worin nur klar werden sollte worum es im Film gehen sollte. Sony
zeigte sich begeistert und beauftragte ihn für die Überarbeitung
des Drehbuchs. In dem kurzen Trailer stellte er inhaltlich nur das
zusammen, wie er es aus Sicht des Lebenslangen He-Man Fan sieht und
nicht der Sicht des 'Directors'. Aktuell arbeitet er am 'Re-Write'
und sei fast fertig (Anm.: Damit wird deutlich, dass der Podcast
kurz vor Weihnachten aufgezeichnet wurde; das Deckblatt des
fertigen Drehbuchs wurde mit dem Datum zu Heiligabend
versehen).
Offiziell sei er der Drehbuchschreiber für das neue Script. Jedoch
wollte er von Anfang an auch für die Umsetzung des Films
verantwortlich sein.
1976 kam er zur Welt, sei für Star Wars ein wenig zu spät zur Welt
gekommen, sah aber den dritten Film im Kino und wusste von dort an,
dass er Filme drehen will. Zur gleichen Zeit kamen die Masters auf
den Markt, wie viele von uns auch, bekam er durch Eltern und
Großeltern nach und nach die Figuren, sei von Beginn an von den
vielen verschiedenen Persönlichkeiten aber auch allein den
Verpackungen der Figuren begeistert gewesen. Wie viele von uns auch
habe er schon als Kind seine eigenen Masters-Filme gespielt und
seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Seine eigenen Geschichten zu
erfinden und zu erzählen habe ihn damals schon so fasziniert.
Kritisch sah er damals aber auch den Inhalt der
Filmation-Cartoonserie.
Als er sich um den Posten für den Masters-Film bewarb nahm er seine
acht Original-Figuren der ersten Figuren-Reihe aus seiner Kindheit
mit in die Studios und stellte klar, dass er sein Leben lang auf
diese Gelegenheit gewartet habe, diesen Film zu machen! Zum einen
ging er nervös, zum anderen aber auch zuversichtlich in das
Meeting, weil er sich so sehr mit den Masters identifizieren
kann.
In jenem Meeting waren direkt viele Personen beteiligt, die am
Projekt teilnehmen - sowohl von Sony als auch Mattel. Letztere
haben ein so tolles Verständnis für die Toyline und die Fans, so
Wadlow. Allen voran hat er sich in den letzten Monaten mit Scott
"Toy Guru" Neitlich angefreundet, der bis vor kurzem für die
Masters als Mattel-Brand Manager verantwortlich war und inzwischen
zu Jakks Pacific gewechselt ist.
Die He-Man Persönlichkeit wurde auch stark diskutiert, wie er klar
stellt. "The most powerful man in the universe" habe etwas von
einer Superman-Figur, doch das Wort "Man" in dem Titel macht aus
He-Man hingegen immer noch einen Mann. In seinem Drehbuch, über das
er natürlich nicht viel verraten kann, sagt er, dass es ihm aber
wichtig sei He-Man passend umsetzen zu wollen - auch mit dem Wissen
von all den verschiedenen Origins um He-Man, beginnend von den
frühen Comics bis hin zur 200x-Serie und den späteren Comics. Der
Film sei ein neues Medium und natürlich könnte man hier einen
komplett neuen Schliff um die Figur vornehmen, doch ihm ging es
eher darum nicht etwas zu ändern was wir Fans lieben. Deshalb sieht
er nur kleine Änderungen passend zum Medium Film vor.
Um die gesamte Welt der Masters und alles im Film auf ihre Anfänge
zu erklären, würde es den Film zerstören, weshalb er jetzt schon
verraten kann, dass es auch einiges geben wird, was in der
Erzählung (Anm.: Gemeint sind hier wohl einige Charaktere und
womöglich Story-Inhalte) kurz halten muss, damit die Fans und
Kino-Besucher den Film genießen können und sie auch noch Stoff
haben um weitere Filme drehen zu können.
Als er damals mit dem Projekt in Verbindung kam wurden im Netz
Gerüchte über die Art und Weise des Films gestreut. Für ihn kommen
diverse Dinge auch als He-Man Fan einfach nicht in Frage. Ihm geht
es vor allem auch darum einen Film zu machen den man als Fan sehen
will und zum anderen einen den man auch objektiv vertreten kann.
Für ihn sind die Masters ein sich stets weiter entwickelndes
Produkt und so muss man auch den Film angehen.
Zum Look von He-Man wird er auch befragt und wohin sich dieser
bewegen würde? Jeff Wadlow vergleicht seine Idee mit der Frage, ob
man sich Superman ohne rote Hose vorstellen konnte? Die Antwort:
Nein! Er bezieht dies auf "Man Of Steel" und erklärt, dass man
seiner Meinung nach dem Original-Look des Charakters treu sein
muss, sich diesem aber nicht versklaven sollte. Demnach kann man
also mit dem Original-Look ein wenig spielen ohne diesen zerstören
zu wollen. Zudem wird der Film ein anderes Medium als die Figuren,
Comics oder Cartoons haben. Ihm ist es letztlich am wichtigsten:
Egal ob Story oder Design, so lange es den 'Spirit des Originals'
ehrt hat man es seiner Meinung nach richtig gemacht. Das tolle an
dem Medium und auch kleinen Original-Details ist, dass man es
zeitlich immer wieder anpassen und anders umsetzen kann. Im Medium
Film kann man seiner Meinung nach vieles der Designs zeigen, mehr
Details, aber auch eben passend zum Film. "Iron Man" sei auch ein
passendes Beispiel gewesen, der im Comic gelbe Muskeln haben würde,
diese im Film aber (auch verständlicherweise) nicht im Design
berücksichtigt wurden, auch weil es keinen Sinn ergeben hätte.
Ähnlich würde man auch mit He-Man und den anderen Charakteren im
Film verfahren wollen - so das hier und da evtl. eine Kleinigkeit
fehlen könnte, die einfach nicht in den Film passt, aber auch
Details die im Film besser zum Ausdruck kommen.
Als Vergleich wird er auch zum aktuellen Ninja Turtles-Film
befragt. Vom Original der Comics und Cartoons aus den 80ern war er
ein Riesen-Fan. Beim jetzigen Film gefiel ihm gewiss nicht alles,
wobei es auch hier häufig eine Detail- und Entscheidungsfrage sei.
Seiner Meinung nach wurden nicht unbedingt immer die richtigen
Entscheidungen im Film vollzogen.Es sei aber eine Geschmacksache.
Jedoch musste auch für den Film einiges gemacht werden was
Veränderungen anbelangt.
Drei sehr wichtige Elemente der Masters Of The Universe sieht er in
dem Element der Transformation und dem Spiel mit der Macht, auch
weil es aus menschlicher Sicht natürlich ist etwas besseres sein
und machen zu wollen und das man im Inneren Größe besitzt. Hinzu
kommen seiner Meinung nach die Charaktere und die Welt von Eternia
- beides etwas, was man so noch nie in einem Film gesehen haben
könnte. Diese Welt sei so unglaublich aufregend umsetzen zu wollen.
Jedoch ist es natürlich auch schwer neutralen Zuschauern dies zu
verkaufen, die nicht mit den Masters vertraut sind. Deshalb ist es
ihre Aufgabe einen guten Weg zu finden der auch Leuten die Welt von
Eternia zum entdecken bietet. Sie wollen es perfekt umsetzen, denn
nur dann können mehr MOTU-Figuren und Comics verkauft sowie Filme
produziert werden.
Jeff Wadlow gesteht auch ein kein Fan des 1987er-Films gewesen zu
sein. Für ihn, selbst als He-Man-Fan, sei es nicht die ideale und
gewünschte Umsetzung gewesen. Für ihn fehlten auch wichtige
Charaktere wie bspw. Trap-Jaw. Oder auch die Tranformation von
Prince Adam in He-Man. Für das was der Film war schätzt er ihn,
auch den Umständen entsprechend.
Seine Idee für Skeletor im neuen Film habe er als Design
vorgestellt. Ohne nun Probleme mit Sony zu bekommen bezieht er auch
hier seine Aussage darauf zurück, dass er der Actionfigur treu
bleiben möchte, andersrum aber auch den Sprung zum Medium Film
schaffen - und er ist sich sehr sicher, dass sie es mit der
Designidee geschafft haben. Offen seien sie noch bezüglich der
Stimme von Skeletor, auf die Frage ob dunkel wie von Frank Langella
oder hoch wie in den Cartoons? Wadlow erklärt wie sie die Stimme
mit dem Schauspieler entdecken wollen.
Was She-Ra angeht so sei er früher nie ein Fan von ihr gewesen. Mit
der Zeit und auch durch Comics etc. weiß er den
Familien-Hintergrund zu schätzen. Die Masters haben so viele
Charaktere und er hat im Film versucht so viele Figuren wie möglich
unter zu bringen - indirekt gibt er hier aber zu verstehen, dass
She-Ra kein Teil sein wird.
Als er auf seine Lieblings-Charaktere befragt wird, kann man
natürlich auch raus hören, dass sie auf jeden Fall vorkommen
dürften. Vor allem liebt er Trap Jaw (allen voran den Look der
200x-Line), aber auch Ram-Man und Stratos sowie Buzz Off.
Die Figuren He-Ro und King Grayskull werden auch angesprochen und
wen er bevorzugen würde? Seine Antwort ist eindeutig King
Grayskull, weil er auch die ganze Story aus dem 200x-Cartoon
fantastisch fand.
Im Vergleich zwischen Serie und Film zieht er vor allem auch die
krassen Unterschiede zwischen z. B. Guardians Of The Galaxy aus dem
Comic und dem Film. Auch hier hat man es seiner Meinung nach
richtig umgesetzt und so, dass es funktioniert. Ebenfalls mit The
Dark Knight, wo er die Filme deutlich den Comics vorzieht.
Einen sehr interessanten Punkt nennt "Pixel Dan", der kein Fan
davon ist, wenn Filme zu sehr auf Kinder bezogen werden - siehe
Transformers - womit auch nicht jeder glücklich ist. Der neue
Masters Of The Universe muss aber auch eine neue Generation
erreichen und diese sind nun mal Kinder, auch um neue Figuren zu
sichern. Jeff Wadlow sieht dies genauso! Man kann die Masters nicht
wie Conan der Barbar vermarkten, sprich zu düster, sondern muss
einen guten gesunden Mittelweg finden um jung und alt anzusprechen
- als gutes Beispiel werden einige Comic-Verfilmungen genannt, wie
die Avengers oder jüngst die Guardians Of The Galaxy. Auch dies sei
ihre Aufgabe dies umzusetzen.
Wadlow verabschiedete sich im Anschluss, weil er das Script
fertigstellen musste. Sein großes Ziel ist es den Film in die Tat
umzusetzen. Die He-Man Fans haben die Line über Jahrzehnte am Leben
erhalten und den größten Anteil daran, dass die Line zu einem
weiteren Film führen könnte.
Quelle: He-Man.org / (verfasst von
mir)