Zitat:
Zitat von pernodil
Der Redakteur hat seine Meinung zu dem Film geschrieben, Dir passt
das nicht, okay.
Eigentlich bin ich ja hier nur noch stiller Mitleser, aber zum
Review von Armee der Finsternis möchte ich mich doch noch mal
äußern, weil es in meinen Augen doch ein ziemlich dicker Hund
ist.
Ein Review, insbesondere eines von "Deutschlands Blu-ray Portal",
sollte meiner Auffassung nach mehr als nur die Meinung des
Redakteurs wieder spiegeln.
Bestimmten technischen Fakten sollte es objektiv beschrieben, weil
diese eben nicht meinungsabhängig sind.
Fangen wir mal mit dem Ton an.
Das Tonformat dts DD 2.0 gibt es nicht.
Die deutsche Tonspur ist in Dolby Digital encodiert und nicht
Stereo, wie das Review behauptet, sondern 2.0 Surround. Übrigens
von einer Kinokopie, also so, wie der Film damals im Kino
lief.
Über einen AVR mit Dolby Surround Decoder werden also sehr wohl
Effekte auf die Rears gelegt. Das ist natürlich nicht mit echtem
5.1 zu vergleichen, aber eine andere Tonspur gab es in deutsch nie,
die 5.1 Tonspuren der DVDs von MGM und Laserparadise sind nämlich
auch bloß Upmixe einer Surround-Spur (also das, was auch ein AVR
macht) und keine diskreten Neuabmischungen in echtem 5.1.
Das Review ist insoweit technisch objektiv schlicht falsch.
Zum Bild:
Es handelt sich um eine Mischung aus einem 1080p und 720p-Master.
Die Szenen für den Director's Cut liegen weltweit nur in maximal
720p-Abastung vor.
Was "schön hochgerechnete Schärfe" sein soll erschließt sich mir
nicht.
Richtig ist, dass es keine Neuabtastung gab und dass das Master
auch nicht von Schmutzpartikeln befreit wurde.
Filmkorn ist kein Fehler sondern Eigenschaft des Films, man kann
sicherlich erwähnen, dass der Film grobkörnig ist, dies aber mit
Mängeln im Master gleichzusetzen ist technisch nicht richtig.
Bei allem sollte man auch im Hinterkopf behalten, was für ein
technischer Aufwand hinter der Erstellung eines Bildmasters steckt.
Und technisch aufwändig heißt finanziell teuer.
Wenn Koch pro Box 35 € einnimmt (was m. E. eher zu hoch geschätzt
ist) sind das bei den 5.000 Boxen (die man erst mal verkaufen muss)
insgesamt 175.000 €, plus vielleicht 5 € pro verkaufter Single-BD.
Davon muss alles bezahlt werden, Lizenz, Bild- und Tonmaster,
Rohlinge, Verpackung, Design etc. und Gewinn muss auch noch gemacht
werden.
Ein hochkarätiger 4k-Transfer wie etwa Die Brücke am Kwai kostet 1
Million $.
Es kann sich also jeder vorstellen, dass bei so einem Release wie
Armee der Finsternis eben kein State-Of-The-Art-Bildmaster drin
ist.
Abgesehen davon, wer sich die Bildvergleiche zur DVD oder zur UK-BD
ansieht wird erkennen, dass die deutsche BD hier am besten
abschneidet.
Das Bildformat ist auch falsch angegeben, 1,85:1 ist kein 16:9
Vollbild sondern leicht breiter als dieses (1,78:1) und hat daher -
wenn auch schmale - schwarze Balken am oberen und unteren Bildrand.
Das aber nur am Rande, weil sich irgendwo anders hier jemand über
die schmalen schwarzen Streifen bei Life Of Pi gewundert hatte, der
wohl auf die dort ebenfalls falsche Angabe 16:9 Vollbild vertraut
hatte. Diese technisch fehlerhafte Angabe scheint sich durch die
gesamte Datenbank zu ziehen.
Zur Schnittfassung:
Wie man bei einer Blu-ray, auf der dick und groß Director's Cut
steht, kritisieren kann, dass der Director's Cut drauf ist,
erschließt sich mir nicht. Zumal es bei der Ultimate Edition ja
mehrere Fassungen gibt, auf die das Review aber kaum eingeht.
Insbesondere nicht auf das Bild der US-Kinofassung, die auf einem
völlig anderen Bildmaster basiert. Das fehlt bei der Bildbewertung
der Ultimate Edition (und die wurde ja reviewt) komplett.
Und abschließend noch was zum Testequipment:
Wie oben schon gesagt, ihr seit - zumindest nach eigener
Werbeaussage - Deutschlands Blu-ray Portal. Das Review erfolgte
aber auf der Grundlage absolutem Einsteigerequipments. Klar, das
kann jeder sehen und sich seine Meinung bilden, aber macht das
jeder? Und macht sich bluray-disc.de mit Tests auf solchen
Equipment nicht schlichtweg lächerlich?
Nicht falsch verstehen, das geht nicht gegen den Reviewer. Aber
wenn ich "nur" einen Opel Corsa fahre teste ich damit auch keine
Rennstrecke, zumindest nicht ernsthaft.
Hier wird im Namen einer durchaus bekannten Internetplattform eine
Disc technisch schlecht geschrieben die es objektiv betrachtet
nicht ist. Und potentielle Käufer nehmen deswegen Abstand vom
Kauf.
Das kann eigentlich nicht in eurem Interesse sein.
Vielleicht sollte die Strategie "Quantität vor Qualität" bei den
Reviews noch mal überdacht werden.
Ich bin dann wieder weg.