In der Welt wird das Werk Herz aus
Staaaaaaaaaaahl gefeiert (imbd 7,9/10 - rottentomatoe 87%), weil
die dummen, schlecht gelaunten Deutschen richtig eins auf die
Fresse bekommen mit teils harten Mordszenen. Die deutschen Kritiken
sind hingegen als Ausnahme weitestgehend schlecht, weil empfunden
wird, dass der Deutsche als seelenloses Monster wegkommt und der
Amerikaner sich als Gutmensch darstellt. Letzterer Patriotismus ist
eigentlich nichts unübliches für dieses Genre.
Es wird auf US Seite ein Jüngling ins Rennen geschickt, kein
geringerer als „Transformers“ Shia LaBeouf der nicht mal weis wie
eine Waffe zu bedienen ist und der später nicht auf Kindersoldaten
schießen kann, nicht auf Leichen schießen kann, bekommt in
Drucksituationen nicht die Munition nachgeladen. Hä? Zudem ist er
antisadistisch veranlagt. Das ist absolut zum Auslachen! Der
Jüngling wird mit bedacht schwächlich dargestellt und völlig
unwissend auf was er sich da einlässt. Der müsste doch wissen was
zu der Kriegszeit gespielt wird, wenn er auf deutschen Boden an die
Front geschickt wird. Er wirkt hingegen sehr weichlich, seine Haut
so glatt und seine Augen so leuchtend das er auch als
Jungfrauenliebling noch in Erscheinung tritt und dann stetig bei
brutalen Aktionen schwenkt die Kamera auf seine Milchbubi Fresse,
damit gezeigt wird wie er den Krieg verabscheut. Das Zeil des
Regisseur ist es mit ihm als Schwächling die Sympathien der
Zuschauer zu erobern, wie es Heut zu Tage in Hollywood angesagt ist
den größten Schlappwanst als Sympathisant darzustellen und die
Sprücheklopfer, die härteren Alten als zu großfreßig und schmutzig.
Also abgestimmt auf den jungen Mainstream von Heute. Mit Fragen der
Alten wie „Rasierst du dich schon?“ was peinlich aber irgendwie
auch unterhaltsam ist, wie Shia LaBeouf runter gemacht wird, wohl
wissen das er wie bei Transformers der letzte überlebende Superheld
sein darf, dass ist an der Inszenierung sehr schnell zu erkennen,
dass kann man ruhig vor Sichtung schon wissen. Während Brett Pitt
den Chef der US Soldaten wenigstens etwas charismatisch hinbekommt,
sind die andere Soldaten alle schmierige Sprücheklopfer und harte
Jungs.
Zumindest sind die Kampfszenen zum größeren Teil gut geworden, auch
wenn eigentlich größtenteils nur aus dem Panzer geschossen wird, so
ist genug Härte an Board. Was das ganze Intermezzo im Mittelteil
bei einer deutschen Familie mit hübscher junger Tochter Alicia von
Rittberg (was für ein Name!) soll, wo die artig jungen
Mainstreamcharaktere (sie und LaBeouf) sich verlieben, Pitt den
schützenden Saubermann spielt und die andere US Soldaten die
dreckigen Hinterwäldler am Essentisch, dass ist eigentlich nicht zu
begreifen was das hier soll, außer das dieses Kapitel für LaBeouf
und seinen vielen jungen Groupies ausgelegt ist und um ihn weiter
sehr sympathisch zu machen, also Schwiegermutterstraum, der für
Frauen alles macht und nie Nein sagt. Wobei dieses Kapitel als
Terrorszenario aufgebaut wird, wo diese Mainstreamcharaktere von
den Schmierlappen fertig gemacht werden, was schon in einen
Psychothriller mündet. Zumindest ist dies doch gut
unterhaltsam.
Panzer gegen Panzer im Kampf später ist noch etwas unübersichtlich
wer gegen wen schießt. Ansprechende Landschaften kommen zum
Vorschein, wenn gleich nicht in Deutschland sondern in England
gedreht wurde. Allerdings hat man bei den Kampfszenen stetig das
Gefühl an einem Drehort zu sein und nicht direkt im Filmgeschehen
drin zu sein.
Für Jüngere wie die Transformers-Generation ist Herz aus Stahl
sicher der Kriegsfilm bis dato schlecht hin, da sie sich bestens
mit ihrem Lieblingsei LaBeouf identifizieren können, die bestens
mit ihm mitfühlen oder mitleiden können wie es ist als verwöhnter
Mainstreamboy von Heute in den harten Weltkrieg ziehen zu müssen.
Für Ältere gibt es zumindest harte Actionszenen, aber richtig gut
wird man den Streifen wohl mit diesem LaBeouf nicht finden.
SPOILER! Inhalt
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Und weil er so gut mit den Augen leuchten
kann, wird er am Ende natürlich von den Nazis verschont.
Also gibt es doch eine gute deutsche Seele. HaHaHa!
Nach dem extrem nervig-hektischen „Jungs“ Film "End of Watch" den
ich vorzeitig aus machen musste und dem totalen Kassenflop
"Sabotage" ist Herz aus Stahl eine Verbesserung für Regisseur David
Ayer, der mit dickem Budget ausgestattet Kohle an den Kassen macht.
Weil der Film wenigstens angenehm zu schauen ist, die nötige Prise
Härte aufweist und das ganze Weicheigekoche wenigstens amüsieren
kann, fällt er nicht durch.
Sicher ist Herz aus Stahl kein guter Film, aber womöglich der beste
Kriegsfilm seit, ähm Tränen der Sonne, Hotel Ruanda, Der Untergang,
Blood Diamond oder Lord of War, die alle so die selbe Zeit gedreht
wurden und danach kam nichts gescheites mehr was ich kenne, weil
auf Humor und Emotionen sowie Charaktere gesetzt wird, was ganz
wichtig ist, auch wenn nicht alle Charaktere zufrieden stellen
können. Somit der beste Kriegsfilm des letzten Jahrzehnts, auch
wenn er an zuletzt genannte sicher nicht heran kommt.