Katakomben
Found-Footage Horrorfilme gibt es derzeit wie Sand am Meer. Es wird
praktisch am Fließband produziert und die Paranormal Activity Reihe
ist praktisch die Spitze des ganzen, gemeinsam mit dem Original
'The Blair Witch Project', welches auch bis heute noch absolut
atmosphärisch und unglaublich spannend ist. Sofern man denn auch
dieses Genre mag. Katakomben macht nicht sonderlich viel neu, hat
aber 2 durchaus unterhaltsame Drittel.
Die junge Archäologin Scarlett Marlowe ist in Frankreich um in
Paris nach dem Stein der Weisen zu suchen. Einer Arbeit, mit der
sich schon ihr Vater beschäftigte, bis er Suizid begann. Gemeinsam
mit einigen Freunden, einem Dokumentarfilmer und jungen
Spezialisten für Katakomben macht sie sich in selbige unterhalb von
Paris auf. Doch je tiefer sie gehen, desto schlimmer wird es für
sie.
Ok, der letzte Satz war sicherlich unkreativ und wenig originell,
beschreibt aber genau was Sache ist. Der Spannungsaufbau under
klaustrophobische Ansatz der in den ersten zwei Dritteln eingesetzt
wird funktioniert meist, ebenso ist der 'wissenschaftliche' Teil
des Films relativ interessant. Auch Paris als Originaldrehort ist
fantastisch. Die engen Katakomben sind ein toller Drehort und
verleihen dem ganzen eine unheimliche Atmosphäre. Erst im letzten
Drittel verkommt der Film zu 0815 Standartkost, die mit teilweise
vorhersehbaren und öden Schockmomenten belegt ist. Auch sind
Handlungen der Figuren teilweise so blöde und unrealistisch, das
man nur mit dem Kopf schütteln kann. Wenn ich in Richtung A gehe
und was aus Richtung B höre, bleibe ich ja nicht stehen und drehe
mich drei, vier Mal um. Und dann frage ich nicht noch ob da Jemand
sein. Naja, Horrorfilmklischee.
Ansonsten ist der Film recht solide. Die Darsteller überzeugen zwar
nicht alle, aber filmisch gesehen ist das ganze eigentlich spaßig.
Natürlich es dies keine Offenbarung des Genres aber durchaus spaßig
und spannend. Lediglich im letzten Drittel verliert der Film an
Fahrt und vorallem auch an Punkten. So ist die 'Auflösung' relativ
fade und auch der 'Horror' war zu viel. Manchmal ist weniger eben
mehr. Die Kamerahandhabung mag man oder auch nicht. Man muss halt
Found Footage nicht abgeneigt sein, um diesen Film zu sehen,
ansonsten kann man es gleich lassen.
Für eine solide Unterhaltung und den ersten 2 Dritteln würde ich
6,5 geben. Aufgrund der Paris-Location, der Atmosphäre, der
Spannung und dem allgemein recht interessanten Storyverlauf wäre
das schon gerechtfertig. Das letzte Drittel und einige echt
dämliche Figurenhandlungen und Charaktere allgemein ziehen das
ganze doch hinunter und lassen den Film so gerade eben noch
Durchschnittlich sein. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
5/10