Info
Darsteller: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison
Regisseur(e): Drew Goddard
Komponist: David Julyan
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Erscheinungstermin: 1. Februar 2013
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 91 Minuten
BD
Info
Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
Story
Fünf junge Collegekids machen sich mit einem Camper auf den Weg in
eine Waldhütte. Mit dabei sind die attraktive Jules (Anni
Hutchison), ihr Sportlerfreund Curt (Chris Hemsworth), dessen
farbiger Kumpel Holden (Jesse Williams), der nette Kiffer Marty
(Fran Kranz) und die niedliche Dana (Kristen Connolly).
Aufzeichnungen aus einem Tagebuch deuten schon an, dass es vor Ort
nicht eben heiter vor sich geht und was bleibt fünf Teens im Wald
schon anders übrig, als einen furchtbaren und grausamen Tod in den
Händen von Zombies zu finden. Aber vielleicht ist ja diesmal nicht
alles genau so, wie man es in- und auswendig kennt. Vielleicht
werden diesmal die Erwartungen auf den Kopf gestellt. Und was aber
haben Richard (Bradley Whitford) und Steve (Richard Jenkins)
eigentlich mit diesem unheilvollen Trip zu schaffen, von dem sie
offenbar mehr wissen, als es normal möglich für sie wäre...
Quelle:OFDb
Kritik
In den Wäldern lauert das
Böse, aber es kommt anders als man denkt...und der Kiffer wusste
es
Eine 5 Köpfige Gruppe Teenies fährt mit dem Wohnwagen zu einer
entlegenen Hütte abseits der üblichen Pfade um dort einen Drauf zu
machen und unter sich zu sein. Auf dem Weg zur Hütte des Cousins
machen die Teens halt an einer verdreckten und heruntergekommenen
miesen Redneck Tankstelle, die scheinbar unbewohnt oder verlassen
ist, was sich aber als Irrtum herausstellt und ihnen klar wird als
ihnen der ziemlich feindselige und vor Hautentzündungen nur so
strotzende Tankwart Redneck zu Leibe rückt und ihnen Unheilvolles
prophezeit....
[/B]
Wem das jetzt alles nur allzu bekannt vorkommt, der ist ein
ausgeschlafener Fuchs und kennt die Säulen des Teenie Horrors ,aber
wer jetzt nicht weiter liest ist selbst schuld, denn die Geschichte
endet und verläuft anders als man gewohnt ist und vor allem, das
ist ganz wichtig - erwartet.
In der anfangs halben Stunde packt Jung Regisseur Drew Goddard
jedes nur erdenkliche Teenie- Backwood und Monster Slasher Klischee
in seinen Film das er in eine halbe Stunde Laufzeit auftreiben
konnte. Und nur es später ad absurdum zu führen. Das wilde
abkupfern klassischer Horror Szenarien fängt schon mal damit an,
das die Hütte, in die unsere Teenies ziehen, das Ebenbild der Evil
Dead Hütte aus Sam Raimis Klassiker Evil Dead darstellt oder der
Holzsteg, der direkt aus Freitag der 13. übernommen scheint, bis
hin zur klischeehaften Zeichnung von typischen Slasher Charakteren,
die als Opfer dienen. Der Sportler, die Schlampe, der Schlaukopf,
der Kiffer und die taffe Jungfrau.
Durch eine Klapptür finden unsere potenziellen Opfer einen
Kellerraum mit sämtlichen Unheilvollen Utensilien, die nichts gutes
verheißen...
Wer Joss Whedon, den Drehbuchautoren und Macher von den Avengers
kennt, weiß natürlich längst das seine Filme mehr zu bieten haben
als platte Klischees und so ist es auch nicht verwunderlich das
schon längst eine zweite Handlungs Ebene eingebaut wurde. Die erste
Sequenz nach dem mittelalterlich untermalten Vorspann zeigt uns
dann ein anderes (Film) Universum. Wir sehen eine steril
beleuchtete Comando Zentrale mit Kaffeeautomaten und zwei
gelangweilt daherredenden Bürohengsten, die über ihren langweiligen
Arbeits Altag sinieren, mit ihrem Lieblings Heiß Getränken in den
Händen.
Schon bald wird jedem noch so Horror oder besser gesagt Film Afinen
Zuschauer klar sein, das das ganze Szenario das unsere Teenies
erleben von eben diesen Bürohengsten, die eigentlich
Wissenschaftler sind geleitet und gesteuert wird und das ganze ein
Medienspektakel, Super Bowl artigen Ausmaßes hat. Mit unzähligen
raffinierten Hilfsmitteln, wie Nebel oder auf Kommando agierende
Zombies soll hier eine Show gestaltet werden, die den Zuschauer zu
Hause am Bildschirm zu frieden stellt. Die Medienkritik ist hier
kein wirkliches Thema, eher die perverse Komik, die in ihrem
Höhepunkt ein rotes Telefen zeigt das unheilvoll klingelt.
Wendig wie ein Wiesel gestaltet hier Goddard seine Geschichte, nie
kann man sich sicher sein welche Wendung als nächstes eintrifft
oder welcher Kniff nun im Hirn von Whedon greift. Gekonnt ist hier
das Gespür für Komik zu sehen wenn zum Beispiel ein Wissenschaftler
einer nörgelnden Praktikantin den Unterschied zwischen normalen
Zombies und Redneck Zombies erklärt.Brüller. Längst weiß man als
Zuseher das hier alles auf geniale Weiße mal mehr mal weniger
subtil auf persifliert wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Hier toben sich zwei wahre Filmnerds aus, Goddard und Whedon.
Das blutige Ableben der Opfer ist mal mehr mal weniger schockierend
und spätestens als ein Opfer per Befreiungssprung an einer
künstlich generierten Mauer zerschellt ist jedem Zuschauer klar was
Sache ist. Stück für Stück wird das perfide System durchleuchtet.
Und es besticht einen das Gefühl wieder in einem anderen Film zu
sein und wer sich an das Jahr 1997 erinnert, weiß das dieses
Szenario sehr viel mit dem Film Cube gemein hat. Natürlich wieder
gewollt inszeniert.
Gekonnt hält hier Goddard alle Genre Regeln und Klischees den
Spiegel vor und zeigt wie ein Horrorfilm auch aus sehen kann und
bestreitet damit neue Pfade.
Im lang ersehnten Finale gibt es dann Wände mit Hirnen und
sonstigen menschlichen Teilen und Blutrote Fußboden Farbe. Hier
bricht der Film schlieslich die Grenzen der beiden Realitäts Ebenen
auf und zeigt was man mit einer anständigen Maskenbildner Crew und
einem fähigen Regiesseur für ein Splatterinferno auf die Beine
stellen kann. Hier springt das Splatterherz Purzelbäume, der Hunger
nach Selbstironie ist mehr als gestillt und mehr noch am Ende
bekommt man einen Gastauftritt präsentiert, der hier keine
namentliche Erwähnung finden darf, da sonst der Effekt verpuffen
würde wie ein Furz im Wind und der Schreiberling dieses Artikels
würde verflucht werden- zurecht.
The Cabin in the Woods ist anders, er lotet die Grenzen des
Genres aus und übertrifft sie sogar. Jegliche Erzählstrukturen
werden hier absurdum geführt und dem Nerd-Tum gefrönt. Der Weg ist
das Ziel und der ist ein überaus gelungener. Die nachfolgenden
Filme, die in die gleiche Kerbe schlagen wollen werden es schwer
haben, denn was die Wiederbelebung durch Nolan bei Batman war ist
The Cabin in the Woods für das angestaubte Horrorgenre.