Cube Zero Blu-ray Review
Im Jahr 1997 wehte der Science Fiction Horror Thriller Cube
frischen Wind in das Genre des düsteren Films. Mit einer
einzigartigen, wenngleich auch simplen Handlung schaffte es der
Independent Streifen (Budget: gerade mal 365.000 kanadische
Dollar!) schnell, eine Menge Zuschauer zu begeistern, auch wenn die
Kinoauswertung nicht sonderlich erfolgreich war. Auf dem
Heimkinomarkt nahm der Erfolg jedoch ungebremst seinen Verlauf und
so war es nicht weiter verwunderlich, dass 2002 mit
Cube
2 ein Sequel und 2004 mit
Cube Zero ein
Prequel nachgeschoben wurde. Letzteres erscheint nun hochauflösend
auf Blu-ray.
Story
Eric (Z. Bennett) sitzt zusammen mit seinem Kollegen Dodd (D.
Huband) in der Schaltzentrale des riesigen Regierungskomplexes
„Cube“, hinter dem sich in Wirklichkeit eine sadistische
Tötungsanlage befindet. Hin und wieder werden mehr oder weniger
Schuldige mit der Aufgabe hineingeführt, einen Weg hinaus zu
finden. Doch mit der Zeit bekommt er immer mehr Gewissensbisse,
dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht, so dass er den
Hintergründen ein wenig auf den Grund geht. Das sieht die
Führungsebene allerdings nicht sonderlich gerne, so dass er sich
mit seiner Neugier in große Gefahr begibt.
Bei
Cube hatte der damalige Regisseur Vincenzo
Natali ein spannendes und clever konzipiertes Werk abgeliefert. Bei
den beiden nachfolgenden Beiträgen war allerdings der
Überraschungseffekt verpufft, weswegen einige neue, frische Ideen
notwendig waren, um den Zuschauer weiterhin zu überraschen. Bei
Cube Zero waren es nicht nur die heftigeren
Splatter Effekte, die dem Film eine Altersfreigabe ab 18 Jahren
bescherten, sondern auch der Versuch, in die Geschichte einige
auflösende und erklärende Aspekte zu integrieren. Was in Cube 2:
Hypercube noch angedeutet wurde, wird bei dem letzten Teil der
Reihe komplett vollendet. So enträtselt Regisseur, Drehbuchautor
und Produzent Ernie Barbarash diese geheimnisvolle Einrichtung und
raubt ihr somit komplett die geheimnisvolle, mystische Aura.
Wenngleich die Geschichte mit Ausnahme einiger kleinerer
Logikfehler in sich schlüssig ist, fehlt es dennoch einer
besonderen Steigerung.
Die Idee, den Blick hinter die Kulissen des Cubes zu werfen und den
Verwaltungsmechanismus darzustellen, ist an und für sich nicht
schlecht, erinnert aber mehr an einen 08/15 Fernsehfilm, als einen
perfide ausgetüftelten Geheimtipp, wie es der erste Teil war. Diese
Fußstapfen waren viel zu groß und so war
Cube Zero
bereits von Beginn an dazu verurteilt, sich lediglich im besseren
Durchschnitt zu positionieren. Da reicht es nicht, noch mehr
Effekte und einige (zugegeben) spektakulärere Hinrichtungen
einzubauen, denn diese Augenwischerei schafft es nicht zu
überzeugen, wenn das Rahmenprogramm nicht die gewohnte
nervenaufreibende Spannung erreicht.
Obendrein wird schauspielerisch lediglich nur durchschnittliche
Kost geboten. Sämtliche Rollen wurden mit völlig unbekannten
kanadischen Schauspielern besetzt, die allesamt austauschbar sind.
Negativ fällt indessen die Figur Jax, der ranghohe Vorgesetzte auf,
da die Darstellung fast schon Trash Charakter annimmt und ins
lächerliche abdriftet.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,78:1
Beim Bild wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich, dass es sich
um ein Full-HD Medium handelt, da durchweg eine recht weiche und
verrauschte Darstellung geboten wird. Immerhin sind auch einige
gute scharfe Momente vorhanden, aber diese bleiben leider die
Seltenheit und treten nur bei Nahaufnahmen auf. Die Farbgebung ist
natürlich bei guter Sättigung. Lediglich der Kontrast könnte besser
eingestellt sein, denn es mangelt in diesem Bereich an
Ausgewogenheit. Auch der Schwarzwert erreicht maximal einen dunklen
Grauton anstelle eines kräftigen Schwarz. Bildfehler wie Schmutz
von der Mastervorlage bleiben eine Seltenheit. Kompressionsspuren
sind nur schwach vorhanden und fallen nicht sonderlich negativ
auf.
Tonqualität
Deutsch DTS HD Master Audio 5.1, Englisch DTS HD Master Audio
5.1
Sowohl die deutsche, als auch die englische Spur liegt verlustfrei
in DTS HD Master Audio vor. Vor allem die omnipräsenten
Surroundeffekte erfreuen jede Heimkinoanlage und sorgen für eine
ausgezeichnete Räumlichkeit. Obendrein fallen die sehr kräftigen,
aber zu keinem Zeitpunkt übersteuerten Bässe auf. Dabei bleiben die
Dialoge jederzeit klar verständlich. Doch gibt es auch zwei
Problembereiche bei der ansonsten eher mittenlastigen Abmischung.
Am meisten fällt die nicht optimale Hochtonwiedergabe auf. Auch die
Dynamik ist auf alle Fälle noch verbesserungsfähig. Denn es ist
nicht sonderlich realistisch, wenn sowohl die Schmatzgeräusche beim
Ablutschen der Finger, als auch die Schreie und der anschließende
Kommentar in nahezu identischer Lautstärke wiedergegeben
werden.
Ausstattung
-
Audiokommentar mit Regisseur Ernie Barbarash
-
Making of: Inside the Box (SD; 19:50 min.)
-
Musikvideo (SD; 3:22 min.)
-
Vergleich Storyboard / Film (SD; 3:52 min.)
-
Galerie
-
Deutscher Trailer (HD; 1:44 min.)
-
Englischer Trailer (HD; 1:44 min.)
-
Trailershow (HD & SD; 9,:28 min.)
Sämtliche Filmbezogenen Extras liegen leider nur in SD vor, wurden
aber wenigstens komplett von der bisher bekannten DVD
Veröffentlichung übernommen. So gibt es einige interessante
filmbezogene Features, wobei vor allem der Audiokommentar von
Regisseur Ernie Barbarash, wie auch das Making of am meisten
Informationen liefern. Wenigstens die Trailer (sowohl zum Film
selbst als auch zu weiteren 3L Produktionen) liegen bis auf eine
Ausnahme in HD vor. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden.
Fazit
Der Blu-ray Transfer ist nur bedingt gelungen. Gerade das Bild
liegt nur knapp über DVD Niveau und erreicht nur selten eine tolle
Schärfe und starke Kontraste. Dafür ist der Ton wesentlich besser
und begeistert vor allem mit hervorragenden Surroundeffekten und
kräftigen Bässen. Das Bonusmaterial wurde komplett von der DVD
übernommen und liefert Interessierten einige Zusatzinformationen
zum Film. Mit
Cube Zero findet die Horrorreihe
sein wohl endgültiges Ende. Leider schließt die Trilogie nicht so
formidabel ab, wie sie begonnen hat. Das liegt mitunter auch daran,
dass Ernie Barbarash bei seiner ersten Regiearbeit der Saga
endgültig seinen Mystizismus raubt, anstelle der Geschichte noch
eins drauf zu setzen. Wenigstens wird solide Unterhaltung geboten.
(sah)
Story: 5/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 4/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1