Ich bin eigentlich kein großer Freund von Filmreviews. Lesen ja,
schreiben kaum, da 95% der Filme, zu Hause angekommen oder am
nächsten Tag, seine Wirkung mehr oder weniger komplett verloren
haben. Nun....ich schreibe, also scheint Interstellar für mich
nicht in den Pool der meisten anderen Filme reinzufallen.;)
Wir hatten gestern Abend das Glück diesen Film in einem sehr guten
Kino mit großer Leinwand, brillantem Bild und tollem Sound zu
sehen. Und dieser Film hat nur das verdient. Obwohl ich stolz auf
mein Heimkino samt Beamer, Leinwand und 5.1 System bin, so hab ich
bei Interstellar wie bei kaum einem anderen Film das Gefühl, dass
ich diesen Film nie wieder so intensiv erleben werde, wie gestern
Abend im Kinosaal. Spätestes wenn die Endurance ihren ersten Flug
in das schwarze Loch wagt, ist man mit allen Sinnen zu 100% selber
an Board, irgendwo dort draußen. Nur gut das TARS auch an Board
ist! Besonders die unglaubliche Soundkulisse lässt einen immer
wieder die schieren Naturkräfte am ganzen Körper spüren. An dieser
Stelle sei auch nochmal der Score von Hans Zimmer hervorzuheben,
der es wie kaum ein anderer schafft, mit seinen einerseits
minimalistischen Motiven aber andererseits tiefen Orgelklängen, ein
Gefühl von Unbehagen auszulösen, wie es wohl auch Cooper und seine
Crew immer wieder spüren müssen.
Dieser Film hat mich mit so einem starken Gefühl aus dem Kinosessel
entlassen, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Und genau dieses
unerklärliche Gefühl ist es, was Interstellar so unvergesslich
macht und damit daran erinnert, wie begrenzt doch unser
menschlicher Verstand eigentlich ist bzw. unser Wissen. Alleine
Nolans Ambitionen, die praktischen Auswirkungen von Relativität zu
visualisieren oder einen Flug durch ein schwarzes Loch möglichst
"realistisch" darstellen zu wollen, zeugen für mich von
Pioniergeist. Sicherlich..wenn man ganz genau hinschaut, wird man
hier und da einige Ungereimtheiten finden können, aber das ist
keinesfalls das, worauf es bei diesem Film mMn. ankommt. Em Ende
ist es die große Macht dieses Films, so viele große Fragen über uns
selbst zu stellen. Dieses Gefühl bleibt!