So liebe Leute, jetzt auch noch mein Senf zum gestrigen
Hobbit-Besuch. Habe wie schon im Jahr zuvor die 2D-Fassung besucht,
brauche den 3D Kram nach wie vor nicht und denke auch damit am
besten gefahren zu sein.
Nun aber zum Film.
Seit Erscheinen des Films haben ich dem 2. Hobbit-Teil
entgegengefiebert. HDR ist für mich das Referenzwerk in Sachen
Fantasy, als dann der 1. Hobbit kam war ich zwar nicht restlos
begeistert, fühlte mich aber schnell wieder im (alten) Mittelerde
zurückversetzt.
Nun der Mittelteil der Trilogie, bekannterweise immer das
schwierigste Element wenn kein richtiger Anfang und Abschluss
exisitiert. Ich finde Jackson hat den Einstieg wunderbar gelößt,
mit der Rückblende nach Bree, also eine Lokation die man schon
kennt.
Im weiteren Verlauf kommen mit dem Düsterwald und Seestadt zwei
interessante neue Locations dazu, sowie auch neue interessante
Figuren wie die Elbin Tauril und dem Menschen Bard. Das Jackson
fitive Figuren einsetzt und auch Legolas zurüclkholt fand ich als
Fan der Elben gelungen, auch wenn Legolas hier einwenig unterkühlt
(wahrscheinlich gewollt) und in den Actionszenen wieder etwas als
Überkrieger daherkommt der die Ork-Scharen quasi im Alleingang
besiegt.
Wie schon beim ersten Hobbit setzt Jackson wieder auf viele Effekte
aus dem PC. Die Mischung zwischen realen Sets und CGI hat mir beim
HDR damals weitaus besser gefallen, konnte mich aber auch mit dem
Hobbit arrangieren. Insgesamt etwas homogener und nicht alle Orks
sind mehr animiert, allerdings überwiegen immer noch die Schlachten
mit CGI-Gegnern. Vor allem bei der Fässer-Szene hat mich das
einwenig gestört, von daher kann ich die Kritiker hier zumindest
nachvollziehen.
Was dieses Mal besser gelingt, ist die deutlich dramatischere und
actionreichere Umsetzung. Es gibt zwar nach wie vor dialogreiche
Momente und ruhige Passagen, insgesamt ist der Stil aber düsterer
und weniger unbeschwert als noch im ersten Hobbit, gerade der Humor
war da nie so meins. Zwar ist auch hier das Ausmaß der Bedrohung
nicht so umfassend und greifbar wie beim HDR, dies ist aber allein
in der Story begründet. Das Aufeinandertreffen von Gandalf mit dem
Nekromanten weckt Erinnerungen an die großartige Trilogie, ich
hoffe dies wird im abschließenden Teil noch weiter ausgebaut.
Wieso Smaugs Einöde am Ende aber nicht besser, sondern einfach nur
anders ist als Hobbit 1 liegt vor allem am Wiedererkennungswert im
Gesamtkontext begründet. Am schwächsten fand ich dieses Mal den
Soundtrack von Howard Shore, der weder das geniale Misty Mountain
Theme aus dem Vorgänger, noch viele Motive aus dem HDR aufgreift.
Dabei ließ der Trailer hoffen das zumindest ein tolles neues Theme
kommt, aber auch hier Fehlanzeige.
Auch in Bezug auf die Nebencharaktere war der erste Teil etwas
runder, so gab es deutlich mehr Bezugspunkte durch Figuren wie
Elrond und Saruman, dieses Mal gibt es davon weit weniger. Außerdem
wirkt der Erzählfluss mitunter schon einwenig gehetzt, wo im
Vergleich der Vorgänger vom Tempo deutlich ruhiger daherkommt.
Denke dieses Mal kann der EC weitaus mehr rausholen.
Smaug war in Ordnung, gut animiert, aber die Dialoge sind jetzt
nicht so ein Highlight für mich. Kann man dem Film aber nun nicht
direkt ankreiden.
Der Cliffhanger zum Schluss ist fies, mir auch eine Spur zu abrupt,
denke aber es ging nicht anders.
Summa Summarum, der Hobbit – Teil 2 hat ebenfalls ein paar
Schwachpunkte, wie auch Teil 1, ist aber nach wie vor ganz großes
Fantasy-Entertainment das den Gang ins Kino lohnt. Zum zeitlosen
Klassiker, reicht es aber nicht.
8,5/10 Punkten