Hugh Jackman als berzweifelter Vater auf der Suche nach seiner
Tochter? DAS klingt gut. Der Rest vom Cast kann sich ebenfalls
sehen lassen. Mit Jake Gyllenhaal, Maria Bello, Terence Howard,
Viola Davis, Melissa Leo und Paul Dano hat man noch einige starke
Schauspieler dabei, die helfen diesen Film aufzuwerten. 3
Darsteller machen dabei aber einen besonders starken
Eindruck.
Im Film verbringen die Dover's (Jackman und Bello) Thanksgiving bei
der befreundeten Familie Birch (Davis & Howard). Während sie
zusammen Essen, quatschen und sich dem musikalischen 'Talent' von
Franklin Birch widmen, will die Tochter der Dover's mit der Tochter
der befreundeten Familie nach Hause um dort nach ihrer roten Pfeife
zu suchen. Als sie nicht zurückkehren bricht über den Familien die
Welt zusammen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Der kanadische Regisseur Denis Villeneuve schafft es mit Hilfe von
Drehbuchautor Aaron Guzikowski einen Thriller zu drehen der so
packend, spannend, beklemmend und psychisch fordernd ist, wie man
es seit Se7en nicht mehr gesehen hat. Ein imens intensiver Film,
der vorallem durch das Spiel von Hugh Jackman profitiert (das
genauso intensiv und stark ist), der als verzweifelter Vater immer
mehr und mehr die Kontrolle verliert und bereit ist alles für die
Rückkehr seiner Tochter zu tun. Koste es was es wolle. Auch
Gyllenhaal als Polizist der versucht die beiden Mädchen
wiederzufinden spielt seine Sache sehr gut und seine oft mals viel
zu ruhige Art plus dem ständigen Augenzucken werten das
Sehvergnügen nur auf. Selten war es unangenehmer und zu gleich
interessanter einer Figur während ihrer Handlungen zuzuschauen.
Auch der Rest vom Cast macht einen sehr guten Job, allen voran Paul
Dano als Verdächtiger.
Der Film wurde in Connecticut gedreht und wirkt sehr blaß, düster
und durch den häufigen Regeneinsatz besonders beklemmend. Die
Stimmung die der Film hat, übertragt sich nahtlos auf den Zuschauer
und lässt einen kaum noch wegschauen, während Jackman energisch
versucht seine Tochter zu finden. Atemlos, spannend und zudem auch
sehr erschütternd. Man leidet mit den Figuren im Film, man sitzt
bis zum Schluss angespannt da und hofft auf das erlösende Ende und
ehe man sich versieht, sind 150 vorbei. Die Laufzeit war genau
richtig und zu keiner Sekunde kam Langeweile auf, aufgrund der
packend inszenierten Geschichte.
Vieles im Film ist auch so großartig weil Kameramann Roger Deakins,
der schon mit True Grit oder Skyfall eine fantastische Arbeit
geleistet hat, seine Stärken gekonnt einzusetzen weiß. Gepaart mit
der tadellosen Regie von Villeneuve entsteht hier ein Film, der den
Zuschauer auch nach der Sichtung noch im Kopf bleibt und
beschäftigt.
Ein großartiger Film in der jede Figur Facettenreich und voller
Geheimnisse ist, jede Minute packender wird und eine Schraube von
realem Horror immer mehr und mehr angezogen wird. Das ist der
Vorteil dieses Films. Es ist eine reale, beinahe und traurigerweise
alltägliche Gefahr, die hier auf den Zuschauer lauert und ihn 150
Minuten in den Sessel drückt. Ein Thriller der Extraklasse der sich
mit seiner Dramatik und Inszenierung ruhig und problemlos mit den
großen Werken von Fincher messen lassen kann. Für Fans von
packenden, quälenden und gut gespielten Thriller - eine absolute
Empfehlung.
9/10