Bei Kantenschärfe und Detailauflösung gebe ich sephiroth absolut
recht. Die sind Referenz. Ohne Frage. Wenn man allerdings sehr
genau hinsieht und Details beobachtet, sind manchmal minimalste
Farbunruhen zu beobachten, die einfach der hohen Kompression
geschuldet sind. Auch in einem beliebigen Standbild sieht man, wie
die Kompression die Farbe und das Korn "auseinandergenommen" hat
(unregelmäßige und doch nicht gaußsche Unruhen).
Das Korn ist ebenfalls referenzverdächtig fein und meist nicht
sichtbar (gutes Filmmaterial Kodak Vision2 200T und ein sauberer
Transfer), was aber auch daran liegt, daß die Kompression und die
vermutlich angewendete Rauschfilterung es gerne mal etwas
glattgebügelt hat.
Man sollte allerdings dazu sagen, daß alle von mir angeführten
Kritikpunkte beim Betrachten aus doppeltem Bildbreiteabstand nicht
mehr auszumachen sind. Der Ton ist eine gelungene Mischung mit
einem breiten Frequenzspektrum. Vorallem der Tief- und der
Tiefstbass kommt hier gut zum Tragen. Der Hochtonbereich >12 kHz
ist nicht mehr ganz so spektakulär. Auch beim (deutschen) Ton gilt:
stark komprimiert, die Zischlaute der Stimmen sind an einigen
Stellen zeitlich leicht verzogen (etwas verwaschen), das stört aber
eher wenig, da die restliche Kulisse recht impulstreu wiedergegeben
wird.
Wäre das ein Review, würde ich 9 Punkte für das Bild vergeben
(wobei Schärfe und Detailreichtum 10 Punkte hätten und
Kompressionsunruhen 8) und 8 für den Ton (obwohl nur DD+ mit 384
kbps).
Den zehnten Punkt der Bildwertung möchte ich mir aufsparen für
einen Film, in welchem auch in Kleinstdetails keine Unruhen mehr
erkennbar sind.
Auch noch anmerken möchte ich, daß Schärfe und Details auch für
mich bisher bei keiner anderen HD-Veröffentlichung so hoch
vorkamen. Nimmt man diese Parameter für sich alleine, steht King
Kong an erster Stelle ever.
Und auch King Kong ist in Super35 mit sphärischen Linsen (ohne
Anamorphot) gedreht und könnte (rein theoretisch) in einer 1,77:1
Open Matte Version mit mehr Bild oben und unten und ohne
Bildbeschnitt rechts und links erscheinen. Ob die digitalen Effekte
allerdings in 1,77 oder in 2,35:1 gemacht wurden, weiß ich nicht.
Wenn letzteres zutrifft, müßten für die Open Matte 1,77:1 Version
alle digitalen Bildeffekte komplett neu gemacht werden. Und das
wäre nicht wahrscheinlich, da viel Aufwand, hohe Kosten, und ein
Ergebnis, das dann anders aussieht und minimal andere digitale
Kulissen hätte, als die Originalversion.