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Perfect Sense

Gestartet: 06 Juli 2012 07:27 - 7 Antworten


Veröffentlichung:
18.05.2012
Laufzeit:
95 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 06 Juli 2012 07:27

Jason-X

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Perfect Sense Blu-ray Review

Filme mit apokalyptischen Endzeitszenarien gibt es zuhauf und sie erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit. Sei es, dass Roland Emmerich in 2012 gleich die ganze Welt in Schutt und Asche legt, Will Smith in I am Legend durch ein leergefegtes New York streift oder Kate Winslet in Contagion mit einer weltweit grassierenden Epidemie kämpft; wenn die Welt, bzw. die Menschheit untergeht, freut sich der Zuschauer. Dass man dieses Thema auch anders angehen kann beweist Regisseur David Mackenzie (Young Adam, Toy Boy) in seinem neusten Film Perfect Sense, in dem zwar altbekannte Muster zu erkennen sind, aber die Handlung mit einer Liebesgeschichte verwoben wird.

Story
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Die Epidemiologin Susan entdeckt bei einem Patienten eine seltsame noch unbekannte Krankheit, welche nicht nur sämtliche Emotionen, sondern auch alle Sinne verlieren lässt. Innerhalb kürzester Zeit treffen immer mehr Meldungen von neuen Infizierten in weiteren Ländern auf. Während die Epidemie immer mehr voranschreitet, lernt Susan den Koch Michael kennen und verliebt sich in ihn. Doch wie lange kann ihre Liebe bestehen, bis die Krankheit auch sie befällt?

Gleich zu Beginn wird klar, dass es sich bei Perfect Sense um keinen regulären apokalyptischen Film handelt, sondern der Plot vielmehr im romantischen Drama mit poetischer, gar philosophischer Note anzusiedeln ist. Doch auch wenn den Herzensangelegenheiten viel Raum gewidmet wird, ist die Handlung keineswegs schnulzig. Der ernste Aspekt verliert dennoch nicht an Bedeutung, sondern ist ständig präsent. Geschickt hat Regisseur Mackenzie die fünf Phasen des Menschen, die dieser bei der Gewissheit zu Sterben (wie von der schweizerisch-amerikanischen Begründerin der Sterbeforschung Elisabeth Kübler-Ross begründet) durchläuft, in die Geschichte mit eingeflochten: Verdrängung, Wut, Verhandlung, Depression, Akzeptanz. Diese werden anschaulich dargestellt, sei es auf persönlicher Ebene der Protagonisten, als auch aus globaler Sicht. Immer wieder werden Zwischenspiele aus aller Welt mit eingebunden, womit auch die Pandemie weiterhin nicht verharmlost wird, sondern dramatisch an Bedrohung gewinnt.

Die Bedeutung der Sinne wie auch deren Verlust wird sehr gut geschildert und dargestellt. Wichtig hierbei ist die schauspielerische Leistung des Casts. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Ewan McGregor (Der Ghostwriter, Haywire) und Eva Green (Dark Shadows, Königreich der Himmel), die den Großteil der Handlung einnehmen, leisten sich keine Patzer, sondern agieren stets glaubwürdig und authentisch. Nicht unerwähnenswert ist ebenso die Darstellung von McGregors altem Trainspotting Kollegen Ewen Bremner (Ein Schatz zum Verlieben), der dem in nichts nachsteht, wie auch Connie Nielsen (Battle in Seattle, Gladiator), welche Susans Schwester Jenny verkörpert.

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Der Film lebt stark von den dargestellten emotionalen, aber auch visuellen Kontrasten. Einerseits ist ein roter Faden in Bezug auf die Aufrechterhaltung von Hoffnung stets vorhanden. Nach dem Motto "Das Leben geht weiter" trotzt die Welt jeglichem Leid. Doch sind ebenso auch Angst, Paranoia, Panik und Hass präsent, mit vereinzelt postapokalyptischen Szenarien. Bei all dem bleibt Perfect Sense ein Film der Hoffnung macht, denn das Wesentliche ist die Liebe.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1 Wie so mancher Film der letzten Zeit wurde auch Perfect Sense mit digitalen Kameras aufgenommen. Das Resultat liegt auf der Hand: In perfekt ausgeleuchteten Szenen herrscht eine optimale Schärfe, die einen hohen Detailgrad und auch gute Plastizität (bei der Ebbe in der Bucht) besitzt. In einigen dunkleren Szenen macht sich dafür wie von einigen nicht analogen Aufnahmen leider gewohnt auch ein deutliches Rauschen bemerkbar, das wenigstens in der Minderheit bleibt. Als Stilmittel wurden die Farben zum Großteil entsättigt, was der Darstellung eine triste Atmosphäre verleiht, die ausgezeichnet zur Stimmung der Handlung passt. Der Kontrast ist gut eingestellt, aber verbesserungsfähig. Kompressionsspuren sind nur sehr schwer zu erkennen und sind nur selten auffällig. Die wunderbare Kameraarbeit von Giles Nuttgens sollte nicht unberücksichtigt bleiben

Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1 Wo beim Bild noch einige Abstriche gemacht werden mussten, kann dies der Ton wieder ausgleichen. Die verlustfreie und natürliche Abmischung wartet mit einer ausgezeichneten Dynamik. Die unaufdringlichen Bässe sind druckvoll und präzise. Ebenso werden häufig sämtliche Lautsprecher mit einbezogen. Wenn vorhanden punkten die Surroundeffekte mit einer hervorragenden Direktionalität, wie beispielsweise im Restaurant von Michael, wo man sich inmitten des Geschehens wähnt. Zwar wären einige Einsätze der hinteren Lautsprecher erfreulich gewesen, aber bei einem Film dieses Genres ist man derartiges gewohnt. Dafür entschädigt ein hervorragender Soundtrack von Max Richter, der passende musikalische Untermalungen für die Szenen gezaubert hat. Die Dialoge sind jederzeit sehr gut verständlich. Die englische Spur klingt kaum besser, lediglich ein wenig lebendiger.

Ausstattung
Die Ausstattung sieht stark nach „notdürftig zusammen geschustert“ aus. Während das ca. viertelstündige Interview mit Regisseur David Mackenzie (in SD) noch professionell vor einem Hintergrund gefilmt wurde, hat man Hauptdarstellerin Eva Green auf dem roten Teppich überfallen und ihr binnen knapp drei Minuten (in SD) einige Antworten zum Film abgerungen. Das Making of „A modern Love Story“ (6:36 min in SD) erscheint ebenso zusammen gewürfelt: Neben einigen regulären Interviews und Blicken hinter die Kulissen, gibt Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson seine Kommentare via Webcam ab, während Hauptdarsteller Ewan McGregor lediglich per Telefon seine Aussagen tätigt. Mal was anderes. Neben dem Original Kinotrailer zum Film sowie Trailern zu weiteren Produktionen (beide in HD), gibt es noch eine BD-Live Funktion. Ein Wendecover ist darüber hinaus ebenso vorhanden.

Fazit
Der Transfer auf die Blu-ray ist nur bedingt geglückt. Das Bild wurde zwar mit digitalen Kameras aufgezeichnet, hat aber stellenweise Probleme mit Bildrauschen, was allerdings durch stimmungsvolle Farben und eine herausragende Schärfe wieder wettgemacht wird. Dazu trägt auch der formidable Ton bei, der einerseits eher dialoglastig ausgefallen ist, aber andererseits mit auffallender Direktionalität und toller Dynamik punkten kann. Die Extras wurden hingegen eher notdürftig zusammengetragen, erfüllen aber ihren Zweck dennoch ganz passabel.

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Wer von einem gewöhnlichen, effektgeladenen Endzeit Thriller ausgeht, sollte lieber die Finger von Perfect Sense lassen, denn der Untergang der Menschheit wird in diesem Fall auf nahezu poetische Weise zelebriert. Das soll jedoch kein Grund sein, diesen Film komplett zu meiden, denn der Genremix, bei dem der romantische und vor allem der darstellerische Aspekt stark im Vordergrund stehen, weiß dennoch zu gefallen. (sah)


Story: 9/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 4/10
Gesamt: 7/10

Kaufempfehlung: 8/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP BD30
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Magnat
#2
Geschrieben: 06 Juli 2012 21:49

Dagoba

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Die Story klingt interessant. Danke für das tolle Review, Sascha :thumb:


Club der Steeljunkies

Is it progression if a cannibal uses a fork?;-)

Viele Grüße
Stefan
#3
Geschrieben: 06 Juli 2012 23:47

EllHomer

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EllHomer Reality hits you hard, bro!

Schon oft wahrgenommen, aber bisher immer ignoriert.
Jetzt ist mein Interesse geweckt...früher oder später muss ich mir den einfach ankucken :D
EllHomer
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Filmreview
#4
Geschrieben: 07 Juli 2012 02:46

Jason-X

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ich kanns euch nur empfehlen! ;)
#5
Geschrieben: 07 Juli 2012 11:15

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Schönes Review - der Film stsand chon auf meiner Liste, nun bin ich sicher das ich ihn mir holen werde.:thumb:
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?
#6
Geschrieben: 07 Juli 2012 13:31

Kuro77

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Danke für das Review, Sascha. Muss ich unbedingt sehen den Film.
#7
Geschrieben: 07 Juli 2012 19:01

Schlumpfmaster

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Eine wirklich sehr coole und gelungene Review.

Der Film hat mich schon seit ner kleinen gefühlten Ewigkeit interessiert.
McGregor ist für mich einer der besten Darsteller die es im internationalen Filmgeschäft gibt und auch derr Umstand den neuen des "Young Adam" Regisseurs zu sehen macht neugierig.

Die von Dir aufgezählten Abstriche bei der Bildqualität mögen den objektiven Eindruck der Bildqualität entsprechen, aber ich denke es dürfte ein Transfer sein, der diesem Film letztlich gerecht werden dürfte.
#8
Geschrieben: 08 Juli 2012 09:12

Jason-X

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Zitat von Schlumpfmaster
Die von Dir aufgezählten Abstriche bei der Bildqualität mögen den objektiven Eindruck der Bildqualität entsprechen, aber ich denke es dürfte ein Transfer sein, der diesem Film letztlich gerecht werden dürfte.

Genau so ist es... man kann das (wie auch bei Another Earth) auf gewisse Weise auch als Stilmittel betrachten


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