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The Thing (2011)

Gestartet: 06 Mai 2012 14:46 - 10 Antworten


Veröffentlichung:
22.03.2012
Laufzeit:
103 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 06 Mai 2012 14:46

Kuro77

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The Thing (2011) Blu-ray Review


Manche Filmideen sind einfach unkaputtbar. Meistens tauchen sie dann wieder auf, wenn man es am wenigsten erwartet. Im Horrorfilm ist es die Körperfresser-*Thematik, die sich wie ein roter Faden durch das Genre zieht. Ihren Ursprung hat dieses Subgenre in den von kommunistischer Paranoia befallenen USA der 1950er Jahre. Geistige Gleichschaltung und der Verlust der Persönlichkeit waren damals die größten Sorgen des naiven Kleinbürgers. Filme wie Die Dämonischen (1956) und The Thing (1951) kleideten die befürchtete Entmenschlichung in ein fantastisches Gewand. Horror*-Papst John Carpenter verfilmte gut 30 Jahre später ein äußerst effektvolles Remake von The Thing, welches vielen Fans bis heute als seine beste Regiearbeit gilt. Abermals knapp 30 Jahre später ist es der niederländische Regisseur Matthijs van Heijningen Jr., der das Thema einmal mehr der Vergessenheit entreißt.


Story:

Die Antarktis im Winter 1982. Die Wissenschaftler einer norwegischen Forschungsstation empfangen aus dem ewigen Eis ein seltsames Signal. Auf dem Weg zum Ursprung des elektronischen Piepsens geraten drei Forscher unversehens in eine prekäre Notlage, als sich unter ihrer Schneeraupe plötzlich der Boden öffnet und sie in eine Tiefe Spalte stürzen. Mit Glück überleben sie den Sturz. Was sie aber unter sich im Eis entdecken, ist ein fast noch größeres Wunder, als ihre eigene Unversehrtheit. Das ewige Eis hat hier ein außerirdisches Raumschiff für Jahrtausende konserviert. Und als wäre diese Entdeckung noch nicht sensationell genug, findet das Bergungsteam nicht weit vom Raumschiff entfernt, eine ebenfalls im Eis eingefrorene Lebensform. Mithilfe der amerikanischen Anthropologin Kate Loyd (M. E. Winstead) transportieren die Norweger den wertvollen Eisblock in ihre Station. Wie sich jedoch bald herausstellt, ist das Ding im Eis keineswegs so tot, wie es den Anschein hat.

Es ist jedes Mal eine heikle Angelegenheit, sich an eine Neuinterpretation lieb gewonnener Filmklassiker zu wagen. Obwohl John
Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt zu seiner Zeit kein überragender Kinoerfolg war, sorgt sich doch bis heute eine beachtliche Fangemeinde um das Wohl dieses Horrorklassikers aus den frühen Achtziger Jahren. Die Entscheidung der Verantwortlichen, nicht einfach ein Remake zu inszenieren, sondern ein Prequel, welches den Ereignissen auf der amerikanischen Forschungsstation direkt vorgreift, ist damit durchaus ein cleverer Schachzug. Während Kurt Russel seiner Zeit nur in den schwelenden Ruinen der Thule*Forschungsstation nach Hinweisen suchen konnte, bekommt der Zuschauer nun aus erster Hand berichtet, welche Katastrophe sich kurze Zeit zuvor hier abgespielt hat. Und dabei ging das Team um Regisseur van Heijningen mit großer Sorgfalt und Akribie zu Werke.

Kenner des Carpenter Films werden sich bestimmt schon gefragt haben, wie die blutverschmierte Axt in der Tür gelandet ist, wer der bemitleidenswerte Wissenschaftler mit der aufgeschlitzten Kehle ist, oder was es mit der grotesken verbrannten Kreatur mit den zwei ineinander gedrehten Gesichtern auf sich hat. Auf all diese und noch mehr Fragen liefert das Prequel Antworten. Obwohl hier also die Vorgeschichte erzählt wird, unterscheidet sich die eigentliche Handlung nicht wesentlich von der ihres Vorgängers. Auch hier werden die arglosen Wissenschaftler von der vermeintlich toten Kreatur auf dem falschen Fuß erwischt. Die Folge ist die allseits bekannte Paranoia innerhalb der Gruppe, wo letztlich niemand mehr dem anderen über den Weg traut. Denn das Ding versteht es auch hier sich perfekt getarnt in einem Menschen einzunisten, nur um dann im ungünstigsten Moment seine wahren Absichten zu offenbaren. Spätestens hier wird aus dem Prequel eben doch „nur“ ein Remake, denn der Handlungsverlauf folgt dem bekannten Schema bis ins Detail.

Spannend und aufregend ist das Ganze aber dennoch, nicht zuletzt dank der ausgefeilten Effekte, die klassische Animatronic mit moderner CGI kombinieren. Für den nötigen Glibber Faktor ist hier ausreichend gesorgt. Die diversen Mutationen des Aliens sind beeindruckend realistisch und tragen den Möglichkeiten der aktuellen Tricktechnik in jeder Hinsicht Rechnung.


Bildqualität:
  • Videocodec VC*1, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

  • Detailzeichnung und Schärfe nur auf durchschnittlichem Niveau

  • teilweise zu weiches Bild

  • mittelmäßiger Kontrast

  • warme Farben

  • Schwarzwert zeigt nur ein dunkles Grau

  • kein auffälliges Filmkorn

Nicht nur die Inszenierung, auch die Gestaltung des Bildtransfers orientiert sich an seinem Vorbild. Durch diesen 80er Look müssen einige Abstriche in der allgemeinen Bildqualität in Kauf genommen werden. Einen messerscharfen Hochglanztransfer darf man hier also nicht erwarten. Die Atmosphäre des Films profitiert allerdings durch dieses bewusst gewählte Stilmittel.


Tonqualität:
  • Deutsch DTS 5.1

  • überragende Dynamik

  • in Actionsequenzen extrem laute Tonspur

  • jederzeit gute Dialogverständlichkeit

  • nur wenige differenzierte Surroundeffekte

  • kein präziser Subwoofer

In Actionszenen entfaltet die deutsche Tonspur ihre volle Wucht. Das hohe Kreischen des Aliens geht durch Mark und Bein und
stellt die Hochtöner der heimischen Lautsprecher auf eine harte Probe. Darüber hinaus bleibt die Tonspur aber eher blass. Besonders die lediglich diffusen Surroundeffekte hätten mehr Potential nach oben.


Ausstattung:
  • unveröffentlichte / erweiterte Szenen (7 Stk., HD, ca. 9 Min.)

  • The Thing entwickelt sich – Making Of (HD, ca. 14 Min.)

  • Feuer und Eis (HD, ca. 5 Min.)

  • Audiokommentar mit Regisseur van Heijningen und Produzent Eric Newman

Das Zusatzmaterial kommt über den handelsüblichen Standard nicht hinaus. Das 14*minütige Making Of stellt die Darsteller vor und
beleuchtet die Arbeit der Tricktechniker. Feuer und Eis thematisieren die heiklen Feuerstunts.


Fazit:

Bild und Ton überzeugen hier nur bedingt. Trotz guter Dynamik trägt der Ton bei den Surroundeffekten dann doch der veralteten Codierung Rechnung. Das Bild transportiert ein gelungenes Retro*-Gefühl, wodurch Abzüge in der Qualität in Kauf zu nehmen sind. Die Extras geben nur einen oberflächlichen Einblick in die Produktionsphase des Films.

Obwohl es sich bei der Neuverfilmung von The Thing um ein Prequel handelt, folgt es in Aufbau und Dramaturgie der Handlung sehr eng der Vorlage aus den frühen Achtzigern. Der Verlust der eigenen Persönlichkeit und des freien Willens bedient nach wie vor Urängste, die sich perfekt in einem Horrorfilm thematisieren lassen. Bis auf einen grundsätzlichen Mangel an innovativen Ideen ist der Neuverfilmung somit kein Vorwurf zu machen. Der Film ist bis zum Schluss spannend und bedient auch die Bedürfnisse abgebrühter Splatterfans. Die Einstufung ab 16 ist nur bedingt nachvollziehbar. Einem gepflegten Horrorabend mit einem The Thing Doublefeature steht also nichts im Weg.


Kurzbewertungen:

Story: 7/10
Bild: 7/10
Ton: 7/10
Extras: 4/10
Gesamt*: 6/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der The Thing (2011) Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP*LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP*LX71
AVR: Pioneer SC*LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M*500 (Surround)
#2
Geschrieben: 06 Mai 2012 15:12

Jason-X

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Tolles Review, den Film muss ich mir unbedingt noch anschauen!
#3
Geschrieben: 06 Mai 2012 15:18

Mansinthe

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ich hätte in diesem film jetzt sogar das bild etwas besser bewertet.. im grunde sind die einzelnen aufnahmen tagsüber schon nahezu genial.. nur nachts hat man leichte schwächen. aber im großen und ganzen kommt die review hin :)

die extras sind aber jetzt nicht so übel grade das making of und gespräch mit den leuten am set fand ich sehr amüsant. und ist ja alles auch noch in HD.

der Film selbst hat mir wesentlich besser gefallen als das original
I know only one thing. When I sleep, I know no fear, no trouble, no bliss. Blessing on him who invented sleep. The common coin that purchases all things, the balance that levels shepherd and king, fool and wise man. There is only one bad thing about sound sleep. They say it closely resembles death. - Andrei Tarkovsky, Solaris
#4
Geschrieben: 06 Mai 2012 20:40

heimkinokranker

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Super Review...natürlich ist die Story-Bewertung immer rein subjektiv zu betrachten, jeder hat da seinen eigenen Geschmack....

Das Bild fand ich in den hellen Außenaufnahmen echt grandios...und etwas rauschig im dunkeln, wie sooft halt...:rolleyes:

Als Prequel ist der absolut stimmig mMn...;)
Herz-erwärmende Grüße, Chris ***Bekennender Filmmusik-Kenner und Liebhaber***
Immer wieder frische, neuwertige BDs im Angebot: Mein "Marktplatz"
Meine 2. Liebe im leider nur 16m² Wohnkino is hier: Mein "Lichtblick nach dem Alltagstrott"

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#5
Geschrieben: 07 Mai 2012 07:19

Sawasdee1983

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Klasse Review, freue mich schon tierisch auf den Streifen
MfG Pierre

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#6
Geschrieben: 07 Mai 2012 10:21

flash77

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Klasse Review - das deckt sich zimlich mit meinen Bewertungen des Films - auch wenn ich bei Story und Bildqualität jeweils einen Punkt mehr geben würde!
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#7
Geschrieben: 07 Mai 2012 12:45

kualumba

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kualumba freut sich auf JP4, T5 und SW7

Hab den noch ungesehen im Regal. Nach deinem Review, werde ich ihn mir heute Abend anschauen.:)
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#8
Geschrieben: 08 Mai 2012 11:46

McFly

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Klasse Review, auch wenn ich komplett anderer Meinung bin was den Film an sich angeht.
Aber das ist halt Geschmackssache
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#9
Geschrieben: 08 Mai 2012 14:00

Gandalf123

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Hmmm der Review lässt mich jetzt wieder grübeln, ob ich meine bisherige Ablehnung dieses Films vielleicht nicht doch noch mal überdenken sollte.

Geschrieben: 01 Okt 2012 20:32

jubas

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Ist es kein "bild im bild"(PiP) feature drauf?
ich weis das USA edition hats drauf. aber der reviewer hat es nicht erwähnt hier aber hier auf diesen review ist es erwähnt?

http://www.blurayreviews.ch/reviews/thing-the-2011-blu-ray-review.htm


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