Tsungam hat den Vergleich ja schon korrigiert: Wenn du das
Bildformat mit einem Buch vergleichst, wäre es vielmehr so, dass
ein Teil vom Text abgeschnitten wäre.
Zitat:
Auch dieses ständige "Argument", Filme werden
fürs Kino produziert... NEIN!!! Ausdrücklich nein; sie werden für
das Kino UND dem Heimmarkt produziert, der immer mehr an Bedeutung
gewinnt, deshalb sollten sie letzteren auch nicht so
stiefmütterlich behandeln und das Bildformat entsprechend
anpassen!
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Paramount und Co, sich für
ein 16:9 fullframe Format entschieden haben, wenn nur, um deine
Worte zu benutzten, ein Paar Verwirrte es forderten (was übrigens
ziemlich hochnäsig ist)?!
Es gibt auch TV-Produktionen in anderen Bildformaten, das hat also
pauschal nicht unbedingt was mit Kino / Heimkino zu tun. Star Wars:
The Clone Wars ist z. B. auch 2,40:1 und House of Cards hat z.B.
eine Art Zwischenstufe mit 2,20:1.
Der Sinn hinter den Bildformaten, wie ich oben beschrieben habe,
ist künstlerischer Natur: Bei Filmen mit vielen Nahaufnahmen und
Szenen, in denen die Kamera sehr nah an wenigen Protagonisten ist,
bietet sich eben 1,85:1 oder 1,78:1 an. Bei Filmen, bei denen sehr
viel Action und rasantes Geschehen passiert, sorgt das breitere
Panorama von 2,35:1 / 2,40:1 dafür, dass man besser den Überblick
behält und temporeiche Szenen ganz anders strukturieren kann - eben
weil mehr in die Breite passt. Das ist genau wie bei Fotos, wo man
ja auch manches im Hoch- anderes im Querformat aufnimmt.
Warum Paramount Star Trek: Into Darkness nun im Bildformat geändert
hat, ist erstmal ein anderes Thema. Vermutlich hat es auch was mit
den IMAX-Szenen zu tun, die ein anderes Bildformat haben. Noch ist
auch möglich, dass das Studio ähnlich wie Warner bei The Dark
Knight / The Dark Knight Rises auf wechselnde Formate setzt. Das
wäre dann vermutlich der ideale Kompromiss. Insofern müsste man da
erstmal abwarten, was genau es mit der Angabe auf sich hat -
außerhalb Deutschlands hat man dazu nämlich komischerweise noch
nichts gehört.
Es hat übrigens nichts mit Hochnäsigkeit, sondern ganz im Gegenteil
mit Respekt vor der Kunst zu tun, wenn man sich dagegen wehrt, das
Filme beschnitten werden. Man geht schließlich auch nicht hin und
sagt: "Mensch also die Mona Lisa in diesem hochkanten Format...Das
geht aber 2013 gar nicht mehr! Komm wir stellen das Ding nur noch
als Replik aus und schneiden es auf Breitbild zurecht".
Dazu möchte ich festhalten: Was du in deinem Wohnzimmer treibst,
ist dein eigenes Bier. Im Grunde siehst du beim Zoomen des Bildes
ja weniger statt mehr. Dafür dass dein Bildschirm komplett
leuchtest, nimmst du ein verstümmeltes Bild in Kauf. Das kann ich
zwar nicht wirklich nachvollziehen - muss ich aber auch nicht.
Wichtig ist allerdings, dass der Film zumindest auf dem Medium
selbst im korrekten Format liegt.
Früher haben die Vertriebe leider eben genau wegen solcher
Zuschauer wie dir sogar noch Schlimmeres gemacht und beispielsweise
Star Wars auf VHS in eine 4:3 Fullscreen-Version verstümmelt...Erst
ab den DVD-Zeiten kam man zur Besinnung und hat langsam davon
abgesehen. Heute sind wir immerhin so weit, dass so gut wie alle
Filme im Originalformat erscheinen und fast alle Käufer auch
gemerkt haben, dass dies der einzig richtige Weg ist.
Übrigens war es von mir etwas pauschal formuliert: Ich will jetzt
niemand komplett das Kunstverständis absprechen, der seine Filme
zuhause aufzoomt. Aber die Aktion an sich zeugt zumindest von einem
gewissen Desinteresse an der Arbeit und dem Werk der jeweiligen
Filmemacher.