Während hier wohl die Meisten einen Kinobesuch vermeiden hab ich
mich erfogreich gegen den Verriss von THE EXPENDABLES 3 gewehrt und
war im Kino.
Um es kurz zu machen:
Wer sich den Spaß im Kino entgehen lässt ist selber Schuld.
Nach vielen Jahren durfte ich meinen Jugend-Helden Riggs, ähm
natürlich Mel Gibson wieder auf der Leinwand sehen und alleine das
war mir jeden Cent wert. Dass Gibson sicher einen guten Bösewicht
abgibt sollte seit seiner Rolle in PAYBACK klar sein (auch wenn er
da eigentlich kein Bösewicht spielt). Hier hat er es jedenfalls
bewiesen und stellt schauspielerisch locker den gesamten Cast in
den Schatten.
Dass man sich THE EXPENDABLES sicher nicht wegen der brillianten
Charakter-Mimen anschaut ist aber auch klar und für die Actionfront
gibt es gewalltige neue Unterstützung. Harrison Ford macht zwar
sehr viel Spaß, muss aber nicht fighten. Dafür sind Wesley Snipes
und Antonio Banderas zuständig. Während Banderas in erster Linie
für den Humor zuständig ist (und wie geil!!!) zeigt Snipes, dass er
auf der Leinwand schmerzlich vermisst wurde und nun endlich zurück
ist. Ich hoffe er kehrt den B-Movies den Rücken und kommt zurück
zur den Stars wo er hin gehört.
Soviel Spaß der dritte Ausflug der Action-Helden auch macht, es
wäre wirklich Zeit gewesen dem ein oder anderen den Helden-Tod zu
gönnen, da so langsam die Gruppe etwas zu groß wird. Statt manchen
einen 2-Minuten-Auftritt zu geben könnte man auch mal etwas "Platz
schaffen" für ne neue Stamm-Crew.
Und obwohl Stallone auch mit Sprüchen wie "Unsere Zeit ist vorbei"
einen Abgesang auf die letzten Actionhelden feiert, traut er sich
nicht zu dieser letzten Konsequenz. Auch er selbst wirkt zeitweise
alt und müde und ihn auf die eine oder andere Weise in Rente zu
schicken wäre wirklich angemessen. Stallone's ehrgeizige Projekte
wie Rambo 5 und weitere Actionfilme zeigen jedoch, dass er Angst
hat alt zu werden. So scheinen die Expendables mehr als nur ein
Vermächtnis zu sein, sondern auch sein Widerstand gegen das Alter.
Dem Respekt in der Branche dürfte er sich sicher sein und so wird
er auch auf der Leinwand mit den Worten "du siehst aus wie ein
stolzer Vater" von Jason Statham geehrt.
Leider passt die PG13-Freigabe, die bei uns eine FSK ab 16 Jahren
zur Folge hatte, so garnicht zum ganzen Filmprojekt. So wird mit
allen erdenklichen Kalibern rumgeballert und das einzige Mal, dass
Blut fließt ist der Tod des Bösewicht. Das muss einem den Filmspaß
allerdings nicht versauen, nur etwas trüben. Wirklich spürbar und
sichtbar sind die Kürzungen aufgrund der Laufzeit des Films. So
wurden die ursprünglichen 3 Stunden Film auf auch noch beachtliche
2 Stunden herunter gekürzt. Auch wenn üblicher Weise vieles
geschnitten wird um die Dynamik des Films beizubehalten sollte die
BD nicht nur einfach blutiger sein, sondern eine deutlich längere
Fassung bieten um den Film aufzuwerten.
Einen Vergleich zu den Vorgängern kann man wohl nur schlecht
anstellen.
Während Teil 1 noch sichtbar Stallones Handschrift trug hatte Teil
2 schon seinen anderen Stil gefunden und feierte jeden blutigen
Körpertreffer. Teil 3 lässt sich daher wohl auch erst auf BD
vergleichen, unterscheidet sich dennoch deutlich von beiden
Vorgängern und gefällt auf seine eigene Weise.
Ich hatte im Kino sehr viel Spaß. Wer den Spaß am Franchise
allerdings mit dem Blut-Gehalt im Film misst, sollte wirklich von
einem Kinobesuch abstand nehmen.