ISF zertifiziert Menschen, keine
Kalibrierungen!
ISF zertifiziert Menschen, denen in mehrtägigen Schulungen und
anschließender Leistungsprüfung das Kalibrieren von bildgebenden
Geräten beigrebacht wird. Ich bin einer der wenigen in Deutschland,
denen diese Ehre zu Teil wurde. In der Online-Datenbank der ISF
(
http://www.imagingscience.com/dealers.php?search=Germany)
lässt sich jederzeit nachprüfen, wer aktuell zertifiziert ist.
Umgangssprachlich nennt man eine von einem ISF-zertifizierten
Techniker durchgeführte Kalibrierung "ISF-zertifiziert", ein
solches Siegel gibt es tatsächlich für eine Kalibrierung
nicht.
ISF zertifiziert Hardware.
Die ISF zertifiziert zunehmend Hardware, beispielsweise Projektoren
und Fernsehgeräte. Diese erhalten in Lizenz das Zertifikat, wenn
Sie gewisse Mindest-Qualitätsanforderungen erreichen und über eine
nach Spezifikationen ausreichende Parameterzahl verfügen, die es
einem geschulten Techniker ermöglichen, diese bei typischer
Anwendung für eine neutrale, ausgewogene und den Standard
entsprechende Wiedergabe zu kalibrieren.
ISF zertifizierte Personen können und dürfen alle Bildgeber
kalibrieren
Um eine Kalibrierung durchzuführen muss das zu kalibrierende Gerät
nicht selbst ISF-zertifiziert sein. Der Techniker kalibriert immer
im Rahmen der technischen Möglichkeiten die gegebenen Parameter der
vorhandenen Hardware auf die genaueste Wiedergabe ein.
ISF-zeritifizerte Bildgeber besitzen immer zwei geschützte
Speicherbereiche für Parameter optimiert auf typische
Tageslichtsituation und abgedunkelten Raum. Auch andere, nicht
zertifizierte Bildgeber lassen sich auf diese Weise verwenden,
falls deren Speicherveraltung dies zulässt.
Wann darf sich eine Justage „ISF-Kalibriert“ nennen?
Immer dann, wenn die gesamte Signalkette, vom Quellgerät bis zu den
Raumbedingungen, in einer Vor-Ort-Kalibrierung in ihrer Gesamtheit
berücksichtigt und in die Justage einbezogen ist. Welcher Parameter
wie weit von der Idealsituation abrücken darf oder vielleicht
mangels Fähigkeiten einer Hardware zur Korrektur nicht
Idealspezifikation erreicht, das ist nicht festgelegt. Wichtig ist,
das im Rahmen der technischen Möglichkeiten das maximale Ergebnis
der Gesamtperformance erreicht wird. So sind die Vorgaben der ISF.
Trotzdem, wie zuvor genannt. Es gibt kein Zertifikat für eine
Kalibrierung, nur für ausführende Personen und lizenzierte
Hardware.
Fernkalibrierung ISF-Zertifiziert?
Ich würde es nicht so nennen. Die Bedingung der Berücksichtigung
der gesamten Kette fällt bei einer Justage im Labor weg, allerdings
werden im Rahmen der technischen Möglichkeiten des Bildgebers die
Korrekturmöglichkeiten ausgeschöpft und der Bildgeber, also
Projektor oder Display, stellt normaler Weise das schwächste Glied
mit dem größten Einfluss auf die Gesamtperformance der späteren
Kette dar. Die Kalibrierung im Labor erfolgt unter neutralen
Bedingungen mit typischer Quelle und mit direkter Messung bei
geringst möglichem Einfluss von Umgebung, Licht oder Leinwand. Ein
auf diese Weise kalibrierter Bildgeber liefert in ebenso neutraler
Umgebung mit fehlerfrei konfigurierter und normgerecht arbeitender
Quelle praktisch das gleiche Bildergebnis, wie ein vor Ort
kalibriertes Exemplar. Streng genommen darf man also nicht von
einer ISF-Kalibrierung sprechen, die Performance – korrekte Quelle,
neutrale Umgebung (weiß, grau oder schwarz gestalteter Raum) und im
Falle einer Projektion farbneutraler Leinwand vorausgesetzt – kommt
ein im Labor „fernkalibrierter“ Bildgeber auf gleiche
Qualität.