Bemerkenswert. So tickt halt jeder anders. Ich bin dann so abgelenkt, dass ich schwer wieder zu meiner Konzentration zurückfinde.

zu schul- oder prüfungszeiten war das bei mir auch nicht anders
aber heute ist das anders
heute hab ich diese ungewollte ablenkung wenn man mir einen PC dahinstellt... dann verliere ich RICHTIG zeit
aber solange es nur die glotze ist... kein thema :)
...
Thomas

Nicht umsonst gibt es in Asien sowas wie power napping und gerade in solchen Ländern findet man gesellschaftlich ein extrem hohes Niveau und eine äußerst gut funktionierende Wirtschaft. Ich sehe es keinesfalls als 'sinnloses herumlungern' an, wie du es so schön bezeichnen magst, wenn ich dadurch aus allen Tätigkeiten und meiner Freizeit abseits dieser 'Auszeit' mehr Effizienz und Qualität rausholen kann. Schon allein die Änderung der Wahrnehmung (komisch - das gibts auch) ist eminent, die man dadurch erreichen kann.

Wenn man seine Tätigkeiten (so unpraktikabel das in der heutigen Zeit auch klingen mag) so weit wie möglich reduziert, dann fängt man an in klaren Strukturen zu denken, hält nicht mehr an der Vergangenheit fest und malt sich nicht mehr die Zukunft aus, so wie sie wahrscheinlich ohnehin niemals sein wird. Mein Ziel war, meine Gier abzuschaffen. Nicht ständig an Dinge denken zu müssen, die ich nicht habe sondern dass ich mich an reellen Dingen, welche in meiner Gegenwart existieren erfreuen kann. 'Gier abschaffen' ist leider ein exorbitant schwieriges Unterfangen wie sich rausstellte, denn wie sollte es auch anders sein, wenn man sein ganzes Leben lang nach diesem Prinzip lebt, bzw. danach aufwächst. However, momentan ists eher so ein zwischenstatus zwischen extremen Minimalismus und dem davor, aber die Reduktion an sich zeigt mir zumindest, dass es für mich sinnvoll ist weiter danach zu streben.

Fernsehen finde ich deswegen sehr belastend, weil der Inhalt prinzipiell absolut ohne irgendeine Struktur daherkommt. Also muss ich wenn ich mir irgend nen Science Fiction-Film ansehe, wenn dann ein Werbeblock kommt mit ner Hautcreme-Werbung, Auto-Werbung, Kinofilm-Werbung, McDonald's-Werbung, Bier-werbung,....., Programmvorschau für zwei drei thematisch vollkommen differente TV-Sendungen und dann wieder der Film weiterläuft und danach gleich ein komplett anderes Programm beginnt, vollkommen unterschiedliche Informationen verarbeiten... das schlägt sich (bei mir zumindest) sehr aufs Gemüt weil in meinem Kopf irgend ein Wirrwarr rauskommt und ich unterm Strich nicht mehr wirklich klar denken kann. Natürlich wird das jeder Mensch unterschiedlich belastend empfinden. Ich für meinen Teil bin ein Mensch der mehr nachdenkt und herumphilosophiert bzw. ich mich gerne mit meinen Gedanken beschäftige und sehr kreativ bin... Für mich ist Gehirnleistung (daher auch kein Alkohol usw.) das A und O der Glückseligkeit, außerdem habe ich durch meine monatelange Reduktion wohl vollkommen andere Vergleichswerte erzielt. Weiters muss eh jeder selbst entscheiden wie viel er fern sieht. Ich denke übertreiben sollte man es nie, wie sonst auch überall. Bei Kindern allerdings ist zuviel TV ein absolutes No-Go.

ich schaue gar keine Werbung, da ich dank Dreambox sehr selektiert schaue.
Werbung überspringen, bei "markt" nur die Beiträge anschauen die für mich relevant sind

Aber wnn ich neben Arbeit, Hausarbeit (da meine Frau auch arbeitet teilen wir uns alles, vom Einkaufen über Putzen bis zum kochen), familie noch 2-3 Stunden im Bett liegen sollte..................................hätte ich keine Zeit mehr für Hobbys. Wie soll ich da mehr Qualität aus nicht wahrgenommenen Hobbys holen

Das Leben ist eh zu kurz, 1/3 verschlafen wir. Da habe ich durch den kurzen Schlafrythmus aber schonmal 13% gewonnen
Wenn du neben den 8 Stunden Schlaf noch 3 Stunden auf dem bett liegst hast du fast 50% deiner Lebenszeit NICHTS getan

Aber so tickt eben jeder anders. Für MICH wäre das ein extrem unerfülltes Leben. Und ich bin da wie gesagt noch nicht so extrem wie mein Bruder

Wie du sagst: Es tickt jeder anders ;) Zeitweise bin ich auch der Meinung schlafen wäre reine Zeitverschwendung und abschalten... aber andererseits, die Zeit die dann übrig bleibt ist extrem hochqualitativ.

Wenn man die Zeit nicht hat sich Zeit zu nehmen, dann ist das natürlich was anderes. Da ich ja Alleinstehend bin, kann ich mir den Tag (abgesehen von der Arbeit) ziemlich frei einteilen. Es gibt natürlich viele Dinge, die man im Alltag auch noch weglassen kann. Wenn bei mir irgendwann mal die Möglichkeit ansteht dass ich nur mehr Halbtags arbeite und dafür meinen unnötigen Luxus reduziere, dann werde ich das so machen, hehe :D

... Dann hast du RICHTIGEN Luxus noch nicht erfahren!
Ich habe viele sehr wohlhabende Leute kennengelernt, Leute, denen ganze Straßenzüge gehören, die Unternehmen mit >100 Mitarbeitern führen, die Immobilien im Ausland und eigene Yachten haben... Und jeder von denen muss für sein Geld arbeiten!
Und jeder könnte einen Teil seines Eigentums verkaufen, und glücklich und sorgenfrei leben... Aber niemand macht es!
Warum?
Weil uns von klein auf eingetrichtert wird, das ein Bestandteil der deutschen Kultur der fleiss und ergeiz ist!
Quasi eine leitkultur *g*
Dazu kommt, das es SEHR schwer fällt, seine Ansprüche wieder massiv runterzuschrauben, wer würde schon gern von der morgendlichen Entscheidung "Porsche, Mercedes oder BMW??? Was nehm ich heute blöd???"
Auf den gebrauchten Kleinwagen wechseln wollen ?
Ok... Der Vergleich hinkt, aber ist mir halt konkret bekannt, Stichwort firmenpleite, Insolvenz, und Scheidung!
Was ich sagen will:
Auch ich hab mal in einer 58qm 2 1/2 Zimmer Wohnung gelebt... Und hab die Zeit damals genossen, HEUTE wäre es ein Albtraum!!!
Wohin mit meinem Kram???
Versteh mich nicht falsch, ich bin kein "Bonze" oder sowas, meine Frau und ich gehen beide vollzeit arbeiten und verdienen jeder ein bisschen mehr als der Durchschnitt, ZUSAMMEN sieht das dann ganz nett aus ;)
Wir sind auch prima ausgekommen, als meine Frau noch Studentin war und ich gerade aus der Lehre gekommen bin... aber HEUTE kämen wir mit dem Geld nicht mehr klar!
Aber ich gebe dir recht: Lebensqualität ist ein wichtiger Faktor, deshalb werde ich auch demnächst auf einen Teil meines Gehaltes verzichten, damit dafür eine Teilzeitkraft eigestellt wird, um Mur ein bisschen Stress von den Schultern zu nehmen
Was ich nur nicht verstehe:
Wenn du nur noch halbe Tage arbeiten gehen wurdest, was willst du mit der anderen Hälfte machen?... Denn nur die Wand anstarren und den ganzen Tag pennen... Das kann es doch echt nicht sein!
Du machst doch musik... Aber auch Gitarren Seiten kosten Geld!
Oder reisen, wenn ich Zeit hätte, würde ich mir die Welt ansehen, denn eine wand anzustarren erscheint MIR so ziemlich als das -sorry- dösigste was man mit seiner knappen Lebenszeit machen kann!
...
T.

Ja, dass Instrumente leider nun mal Geld kosten ist eine Tatsache und für irgendwas geht man nunmals arbeiten. Wie gesagt; wenn sich mal die Möglichkeit ergibt. Wenn sich irgendwann die Chance ergibt dass ich mit Musik meinen Lebensunterhalt verdienen kann, dann sage ich natürlich auch nicht nein. Mit freier Zeit was anzufangen ist garantiert nicht mein Problem.

Was mich nebenbei gesagt ganz gewaltig nervt sind Arbeitszeiten von 5:15 in der Früh weg und die Tatsache dass mich mein Chef irgendwie einteilt, von den Schichtzeiten her. Die letzten drei Wochen hatte ich Mo, Di von 5:45 weg (manchmal von 5:15) und Mi, Do, Fr von 13:15 weg. :mad: Einen Rythmus habe ich überhaupt keinen mehr, zumal ich wirklich der Ansicht bin Winterschlaf wäre nicht verkehrt (Das entsprechende Gen haben wir ja dafür, wenn auch inaktiv). Der Biorythmus stellt sich leider nicht nach der Uhr ein sondern nach Hell/Dunkel, wobei ich ja immer schon eher Nachtaktiv war. Die Lichtverschmutzung hat auch ihren Teil beigetragen.
Ich persönlich neige dazu der kollektiven Verhaltensweise in den Ar*** treten zu wollen und wenns nur darum geht Arbeit und Reichtum soweit zu Boykottieren bis man am Minimum lebt und seltsamer vielleicht verbessert sich bei mir das Gefühl schon allein dadurch zu wissen auf die 'Volksverblödungsmaschinerie' nummer 1 ala TV verzichten zu können. Weiters bin ich auch der Ansicht das unser technologischer Standart wohl nicht unser Glück gesteigert hat, denn ich glaube nicht dass man vor 300 Jahren, als es das ganze Zeug noch nicht gab unglücklicher war. Ich denke die glücklichsten Menschen der Welt leben sind in einem abgeschiedenen Kloster im Himalaya-Gebirge oder irgendwo im tiefsten Regenwald zu finden. Soweit würde ich dann vermutlich auch nicht gehen obwohl ich auch daran schon gedacht habe.
Fest steht für mich, dass wir uns durch unseren heutigen 'Standart' keinen Gefallen getan haben und schon gar nicht der Umwelt, von welcher wir achso seltsamer weise lebensabhängig sind. Heutzutage sind wir dann auch noch abhängig von digitaler Infrastruktur. Wenn diese verschwindet, verschwindet auch die echte Infrastruktur und damit wird es besonders in Ballungszentren ein extremes Versorgungsproblem geben. Ich finde die kurzsichtigkeit der heutigen Welt alarmierend und wir sind alles andere als eine fortschrittliche Rasse, wenn wir nie gelernt haben unseren technologischen Standart verantwortungsvoll zu nutzen. Fernsehen und generell Werbung und mit was man sonst so zugemüllt werden ist super um die 'echten' Probleme zu vergessen, aber nicht damit sie verschwinden. Vielleicht lässt sichs mit etwas mehr Geld besser leben als im 'durchschnittlichen' Mittelstand, aber ich wage mal den Gedankengang anzustreben dass man niemals vollkommen zufrieden sein wird, weil man immer nach irgendetwas materiellem streben wird. ich denke diesbezüglich 'Nichts' ist einfacher zu erreichen als 'Alles', wobei dann 'Nichts' viel schwieriger zu erreichen ist, als ich mir das vorher vergestellt habe. However... unser präsenter Lebensstil wird nicht die Zukunft regieren da er keine Zukunft zulässt. Die verbliebenen Menschen werden sich nach dem Atomkrieg wohl wundern mit wie wenig man eigentlich zufrieden sein kann hauptsache am leben. Und was am leben sein bedeutet finden sie wohl erst raus wenn sie ihre Illussionen verloren haben. Ich werde regelrecht wütend wenn ich mir ansehen muss was aus dieser Welt wird. Alle jammern nur noch wegen Geld und Steuern blabla... während der durch uns ins unermessliche beschleunigte Klimawandel in Afrika seine Opfer fordert. Super! Als hätten wir Erde 2, Erde 3 usw. Dass wir uns alles erlauben können. Der nächste 'Erdähnliche' Planet leigt vermutlich in 58.000 Lichtjahren Entfernung, was absolut unüberbrückbar ist. Wobei 'erdähnlicher' Planet bedeutet dass er in der habitablen Zone um eine Stern kreist. Man weiß weder ob es Wasser gibt, man weiß nicht ob es eine Atmosphäre gibt, man weiß nicht ob es ein Magnetfeld gibt... Es ist absolut schwachsinnig nach solchen 'Exo-Planeten' überhaupt zu suchen und das man dorthin auswandern kann ist die reinste Utopie und hat mit der Realtät rein gar nichts zu tun.

Fernsehen ist ein relativ kleines Problem. Fernsehen + der anderen Millionen... Milliarden 'kleinen' Problemen, die wir selbst verursacht haben ist für unser Überleben absolut fatal! Leider ist ein nicht ganz so kleines Problem, dass Menschen an sich wohl denken, dass sie unfehlbar sind und dass sie keinen (physikalischen) Regeln unterworfen sind. Und anzunehmen, dass die Welt, so wie wir sie uns hingebogen haben, keine negativen Effekte auf den menschlichen Körper/Geist, welcher in Millionen Jahre langer Evolution an vollkommen andere Umstände angepasst wurde, ist meiner Meinung nach außer dumm nur noch dämlich.

Ich sehe in Minimalisierung eigentlich schon pure Notwendigkeit. Wenn sich die Menschheit nicht aufs nötige begrenzen kann wird es die Menschheit nimmer lange geben. Egal wie ungern man sowas auch hört.

Also ich finde, dass an dem was Kovu sagt, viel schönes und wahres ist.

Allerdings würde es mich persönlich nicht stören, wenn es mit der Menschheit bald zuende ist....aber das ist jetzt Off-Topic...;)

Kann man überhaupt dauerhaft glücklich sein? Gibt vermutlich nur wenige menschen, die permanent happy sind.
Und dass die Menschen im Mittelalter glücklicher waren, bezweifel ich mal.
Wer Macht und Geld hatte war aber wohl schon immer glücklicher als andere, egal in welcher Epoche.

Und wieso machen sich Menschen immer so viel Gedanken über den Fortbestand der Menschheit? Kann uns doch völlig egal sein.
Auch der Klimawandel wird die Menschheit nicht ausradieren, er wird sie höchsten dezimieren ...
Es gibt viele Probleme. Phosphat wird auch immer knapper, das für die Dünger unerlässlich ist. Könnte in Zukunft auch ein riesen Problem werden.

Stoppen wird man den Klimawandel sowieso nicht können, dafür müssten wir wieder leben wie vor der Industriellen Revolution.
Außerdem ist ein Klimawandel nicht unnormales. Gab doch immer schon Eiszeiten usw. Wir beschleunigen es halt ein bisschen ^^

Und das Fernsehen verblödet, glaube ich nicht. Es beeinflusst.

Noch heute glauben viele Menschen an Götter ... zeugt auch nicht gerade von Intelligenz, also was solls ;)

Kovu`s letzte Statements gehen aber weit über den Threadtitel hinaus und enthalten viel Wahres
Den Threadtitel selber kann ich aber nicht viel abgewinnen
Und den Statement stimme ich auch nicht in allen Punkten zu. Ich frage mich z.B. schon die ganze Zeit warum ich wohl 2 Stunden die Wand anstarren muss um mich an einer CD (noch mehr) erfreuen zu können
Diese 2 Stunden sind für mich einfach nur verlorene Lebenszeit, und ich werfe die CD lieber sofort in den Player